Mord an Frauke Liebs

Die Grußformel ist usus und war es damals schon. Das beweist nichts.

Ob die SMS noch (halb?) freiwillig war oder schon unter Druck, ist fast unerheblich - entscheidend: Sie kam aus dem Raum Nieheim. Später hat der (die?) Täter(in?) dann wieder und wieder Paderborn ins Spiel gebracht. Noch einmal: damals wussten viele noch nicht, dass man Einlogdaten scannen kann. Die paderborner Anrufe hatten ganz klar den zweck, die (schnell angelaufene) Fahndung zu beruhigen - den zweck erfüllten sie auch, sie "Stern Crime"-Artikel - und auch den, von Nieheim abzulenken.

@pfiffi
War die Tatsache, dass man Verbindungen nachvollziehen kann 2006 wirklich noch so unbekannt? Gut, einige scheinen das bis heute nicht zu wissen und es ist ja fast noch einfachen. Den Spion haben wir ja alle in der Tasche und der heißt Smartphone.

@Glucke2
@Cyenita
@raptor83

Bitte beachtet die Verwarnung auf der vorigen Seite, sonst folgen Sperren oder der Thread wird wieder dicht gemacht.
Bedenkt, dass der Liebs-Fall auch als Vorlage für die Taten des Höxter-Paares gedient haben kann, und kein direkter Zusammenhang bestehen muss.
Der Fall zeigt auch, dass es noch andere Täter geben kann, die völlig unerkannt ihr Unwesen treiben oder getrieben haben. Es nutzt daher nichts, diesem einen Paar nun alle halbwegs passenden Taten anzuhängen (und abgesehen davon wäre es auch nicht zulässig).

raptor83 schrieb:War die Tatsache, dass man Verbindungen nachvollziehen kann 2006 wirklich noch so unbekannt?

ME ja, sie war zumindest noch nicht Allgemeingut. Es gab mal den fall eines Ausbrechers, der nach 10 Jahren Haft sich von einer Kontaktperson draußen ein handy hat zukommen lassen und schnell wieder gefasst wurde, weil er das nicht wusste.

@FF
Den Zusammenhang sehe ich da ehrlich gesagt, trotz aller Nähe, auch nicht, weil die Vorgehensweise anders ist. Natürlich kann das auch als Vorbild gedient haben. Im Prinzip ist alles dazu Spekulation und bringt nicht wirklich weiter. Wenn es einen Zusammenhang geben sollte, dann werden die Ermittler das klären.

Ich hoffe, das kann man so stehen lassen.

raptor83 schrieb:Den Zusammenhang sehe ich da ehrlich gesagt, trotz aller Nähe auch nicht, weil die Vorgehensweise anders ist. Natürlich kann das auch als Vorbild gedient haben. Im Prinzip ist alles dazu Spekulation und bringt nicht wirklich weiter. Wenn es einen Zusammenhang geben sollte, dann werden die Ermittler das klären.

Ich hoffe, das kann man so stehen lassen.

Und ich hoffe, auch das Folgende kann man so stehen lassen: Sie werden es vor allem sehr sehr schnell klären.

Immer, wenn irgend ein besonderer Fall geklärt ist - beispiel: Olaf H., Fall Mirko - kommen die Ermittlerteams mit all ihren ungelösten Fällen, wenn sie nur halbwegs passen, an, und dann wird analysiert: bewegungsprofile, könnte es passen etcetc.

Ich darf alle beruhigen: Wir werden - so oder so - in den nächsten Tagen genaueres hören. Jetzt bleibt mal entspannt. Östermann hat das doch eindeutig angekündigt: Er prüft. Derzeit keine Belege, aber er prüft. mehr ist dazu nicht zu sagen.

FF: Schade, dass mein Beitrag gelöscht wurde. Ich habe nicht von diesem konkreten Paar gesprochen, mir ging es um die Darstellung, dass die SMS nicht freiwillig gewesen sein muss. Es wurde nur vermutet. Es könnte natürlich auch ein Einzeltäter gewesen sein. Die Grußformel könnte jemand aus dem bisherigen Chatverlauf herausgelesen haben und diese Täterin / diese/r Täter könnte/n Frauke genötigt haben zu parieren, also eine harmlose Nachricht zu senden; vielleicht versprach jemand ihr sie frei zu lassen, wenn sie die SMS schickt und gab ihr zu diesem Zwecke ein Ladekabel..
Was für eine Freiwilligkeit der SMS spricht, ist das "nicht gegen England". Dies bezog laut Crime ihr Mitbewohner auf ein vorangegangenes Gespräch zwischen den beiden. Dies könnte natürlich auch jemand belauscht haben. Oder Frauke nannte dies in der SMS bewusst, um harmlos zu klingen und vermeintlich aus der Situation noch entkommen zu können. Wer weiß...
FF, ist die Formulierung so ok?

Mein erster Gedanke war auch: Vielleicht wird jetzt der Fall Liebs geklärt.
Wenn man aber an die Unterschiede denkt, kommt einem in den Sinn, dass die Täter verschieden sind.

Das Paar aus Höxter hat einsame Seelen gesucht.- Frauke Liebs war eine junge, aktive Frau, mitten im Leben. Sie hatte mit Sicherheit einen großen Kreis um sich. Sie wurde sofort mit großem Druck aus ihrem Umfeld gesucht.
Solche Risiken sind die TV aus Höxter nicht eingegangen.

Von daher glaube ich an einen anderen Täter.

Die Mutter hat in dem Stern-Interview etwas gesagt, das mich denken lässt, vielleicht hat sie eine nebulöse Vorstellung.

Ihre Tochter sei sehr hilfsbereit gewesen. Vielleicht wurde ihr das zum Verhängnis.

Der Täter könnte so eine Masche gestrickt haben: Er braucht Hilfe-ob Frauke nicht mal schnell... Er wäre so dankbar. Sie würde ihm einen großen Gefallen erweisen usw.

@frauZimt

Gerade aus deisen Grunden denke ich auch an einen anderen Täter.

Aber:
100% sicher bin ich mir nicht.

Nein, 100%ig sicher bin ich mir natürlich auch nicht.

Vielleicht war Frauke ja ein "Gelegenheitsfang" in der Dunkelheit - spät abends, allein unterwegs.

Ich denke, wenn es so gewesen ist, müsste es eine Spur von ihr geben, die auf die Tv hinweist.
Der Fall Frauke Liebs ist nun schon so alt - und wahrscheinlich mache ich mir da nur Illusionen.

@frauZimt

frauZimt schrieb:Das Paar aus Höxter hat einsame Seelen gesucht.- Frauke Liebs war eine junge, aktive Frau, mitten im Leben. Sie hatte mit Sicherheit einen großen Kreis um sich. Sie wurde sofort mit großem Druck aus ihrem Umfeld gesucht.
Solche Risiken sind die TV aus Höxter nicht eingegangen.

Täter lernen dazu, einmal gemachte Fehler verändern ihre Vorgehensweise, deshalb kann es gut sein, daß sie bei früheren Taten nicht bedacht haben, welches Aufsehen ein Verschwinden erregen kann.Schließlich gibt es weit mehr Vermisstenfälle, die nahezu in der Versenkung verschwinden als solche, die soviele Menschen und damit auch die Presse bewegen.

@seli

Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es für den Täter einen großen Unterschied macht, ob er ein Opfer demütigt, das isoliert lebt - oder eines, das ihm intellektuell und sozial überlegen ist.

Ich stelle mir vor, dass dieser Täter Opfer gesucht hat, denen er sich in jeder Hinsicht überlegen fühlte.
Als hätte ihm das einen besonderen Kick gegeben.
Die Tatsache, dass die TV ihr Opfer "ausgeführt" haben - immer dabei die Kontrolle behaltend, bedeutet für mich, dass sie sich sicher waren, dass das Opfer nicht die Initiative ergreifen wird.

Mir ist klar, dass der Intellekt nicht unbedingt Mut ersetzen kann und ich will nicht zu sehr spekulieren.
Dennoch meine ich, dass die beiden TV mit von Grund auf eisamen und vereinsamten Seelen viel leichter fertig geworden sind , als mit selbstbewussten Frauen, die wussten, dass nach ihnen intensiv gesucht wird.

Dass Täter dazulernen und ihre Masche mit der Zeit immer besser stricken ist klar. Aber die Wahl des Opfers ist mehr als eine Masche. Es soll ja da "Richtige" sein.

@Carietta ! Wow! Das ist ein sehr guter Artikeln. Vor allem wurde das sonst immer anders erläutert .... Xy zB....
Gruselig das ganze:(

Ich habe den Stern Crime Artikel zum x-Ten Mal durchgelesen.
Ich frage mich immer dieselben Dinge:

Wieso sagte Frauke, ihr Mitbewohner wisse doch, wieso sie weg sei? Und als er entgegnet, dass er es eben nicht wisse, antwortet sie, er wisse doch, dass sie wegen eines Typen nicht weg bliebe...

Wieso sagte Frauke, sie wisse, dass ihr Mitbewohner traurig gewesen sei, als sie den einen Montag nicht angerufen hatte? Gab es etwa in seinem Umfeld jemanden, der Frauke informierte?

Wieso antwortete sie mehrfach "Mama" auf die Frage, wo sie sei? Die Mutter vermutete einen Bezug zu ihrer beruflichen Tätigkeit bzw. Zweitwohnung in Bad Driburg. Bad Driburg ist nur 15 km entfernt von Nieheim. Da der Mast wohl sehr hoch stand, konnte die Handyeinwahl nur grob geortet werden (Umkreis 40 km).

Immer und immer wieder dieselben Gedanken. Spontan würde ich vermuten: Eine Frau (oder ein Paar oder mehrere Frauen) evtl aus dem Bekanntenkreis von ihr oder ihrem Mitbewohner. Evtl. Bezug zu Bad Driburg.
Es ist zum Verrücktwerden, man kann nur Vermutungen anstellen.
Ich wünsche der Familie so sehr ein Ende dieses Gedankenkarussells!

ich möchte nochmal einen aspekt anbringen, der m.e. absolut entscheidend ist. wenn der oder die täter frauke liebs telefonieren ließen ist dies m.e. gleichbedeutend damit, dass sie sich nicht (!) namentlich kannten. jederzeit hätte sonst dieser name fallen können, selbs unter bedrohung wäre das eine wort aussprechbar gewesen und das risiko viel zu hoch. auch in einem sedierten zustand hätte dies unbewusst geschehen können.
nein, m.e.deuten die telefonate daraufhin, dass täter und opfer sich nicht kannten und das ziel nur war den fahndungsdruck zu entgehen.

Ergänzend zu meinem heutigen Beitrag von 30:00 ist hinzu zu fügen.
Das „Höxter Paar“ lebte zum Zeitpunkt der Entführung von Frau Liebs, nicht in Höxter sondern in Schlangen. was nah an Paderborn und evtl. im 40 km Empfangsberreich der Funkzelle Nieheim-Entrup liegt, von der die erste SMS nach zwei Stunden gesendet wurde. Was für ein Zufall.

Glucke2 schrieb:Wieso sagte Frauke, ihr Mitbewohner wisse doch, wieso sie weg sei? Und als er entgegnet, dass er es eben nicht wisse, antwortet sie, er wisse doch, dass sie wegen eines Typen nicht weg bliebe...

Ich denke das jeder von ausgegangen ist das sie auf irgendeine Art festgehalten wird. Und mit dem Satz "das weißt du doch", wollte sie indirekt die Vermutungen bestätigen.

Auf der einen Seite wollte der Täter ja scheinbar verhindern das sie als vermisst gemeldet wird bzw nicht nach ihr gesucht wird. Auf der anderen Seite haben die Telefonate das ganze aber nicht gerade besser gemacht. Ein Anruf "ich bin abgehauen und brauche erstmal eine Auszeit" hätte mehr Erfolg gebracht. Das ganze "kann ich nicht sagen" erhärtet doch eher die Vermutung das sie entführt wurde. Was war das Ziel des Täters der ganzen verwirrenden Telefonate? Einfach nur Zeit gewinnen, kein Verdacht auf Entführung zulassen...,kann es ja nicht gewesen sein.
Was mir auch in den Sinn gekommen ist als ich diese Stelle gelesen habe:
"Bist du verletzt?"
"Nein. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn."

Vielleicht hat der Täter ein Spiel mit ihr und der Familie getrieben. Vielleicht war sie zu dem Zeitpunkt (oder zbs immer Abends für ein paar Stunden) wirklich in Paderborn. Wieso sollte sie das gleich 3x wiederholen? Der Täter hat ihr sozusagen eine Chance (wenn auch nicht wirklich) gelassen, gefunden zu werden, wenn die Familie ihre Worte ernst nimmt und nach ihr in Paderborn sucht. Vielleicht wollte er erreichen das sie sogar eine Art Wut gegenüber der Familie aufbaut.

Glucke2 schrieb:Wieso antwortete sie mehrfach "Mama" auf die Frage, wo sie sei? Die Mutter vermutete einen Bezug zu ihrer beruflichen Tätigkeit bzw. Zweitwohnung in Bad Driburg. Bad Driburg ist nur 15 km entfernt von Nieheim. Da der Mast wohl sehr hoch stand, konnte die Handyeinwahl nur grob geortet werden (Umkreis 40 km).

Könnte ein versteckter Hinweis gewesen sein, ja. Dürfte der Täter auch nicht sofort gemerkt haben das sie da eine Art Hinweis gegeben hat.

Oder: ein Hinweis auf den Job der Mutter? Sie war/ist Direktorin an einem Gymnasium. Ein Hinweis auf einen (ehemaligen) Schüler?

"Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn."

Dreimal sagt sie es hintereinander.

Deutsch: drei
Englisch: three
Französisch: trois
Italienisch: tre
Spanisch: tres
Griechisch: τρία (=tria)
Russisch: три (=tri)
Niederländisch: drie
Althochdeutsch: dri, drio, driu
Mittelhochdeutsch: dri, dri, driu

Triple, Trio, Triangel, Dritter, Drilling

Wollte sie mit der dreifachen Wiederholung codiert sagen, dass sie in Driburg festgehalten wird?