@J.Hypolite Täterpärchen... einen betrunkenen Bekannten nach Haus fahren... klar - alles ist möglich... eine von vielen Möglichkeiten, nicht die Wahrscheinlichste. Ich glaube, sowas hätte sie in der Situation (spät, müde, morgens raus müssen, Chris wartet) nur für einen sehr sehr guten Freund in Erwägung gezogen. Überhaupt sehe ich in der Diskussion zum Teil unrealistische Entwicklungen, irgendwie schwimmt alles im Kreis. Immer die gleichen Fragen. Sehr enttäuschend.
@alleIch möchte zur Anregung weiterer Ideen noch mal in ein paar Details gehen:
Vermutlich war es eher später, so ca. 23:10 bis 23:15, als sie das Pub verlassen hat. Das Spiel hatte mind. 3 Minuten Nachspielzeit, Abpfiff also nicht vor 22:48, im Anschluss wurden garantiert nochmal Szenen aus dem Deutschlandspiel wiederholt... und sicher die Zusammenfassungen der anderen Spiele gezeigt, so dass man sich - wenn man wie die Freundin kein Fußballfan ist, auch vertun kann, wieviel Zeit zw. Abpfiff und Verlassen des Pubs verging. Frauke musste noch zahlen, direkt nach dem Spiel wollten sicher viele bezahlen, da musste sie bestimmt warten und sicher hat sie noch kurz hier und da ein paar Worte geredet und sich noch von allen verabschiedet..
Sie war müde, war früh aufgestanden, den ganzen Tag in Action gewesen und musste ja morgens wieder raus. Chris wartete. Deshalb glaube ich nicht an ein Szenario, wo sie jemanden nach Hause kutschiert hätte, noch mit jemandem freiwillig mit gefahren wär etc... Das ergibt keinen Sinn.
Nochmal zu den möglichen Heimwegen. Ich glaube nicht, dass sie bis zum Park in der Borchener gekommen bzw. bis zu der Grünfläche vor der Tankstelle (Youtube Video). Dann wäre sie unterwegs wohl gesehen worden.
Ich halte 2 Wege und Verschwinde-Orte für die wahrscheinlichsten, a) entweder durch den kurzen Tunnel über die Brücke in die Leostraße, bis Karlst./ dann Widukindstr. schräg durch, das wäre der kürzeste Weg, bei dem zügigem Tempo einer Frau, die nachts allein unterwegs ist, nicht mal 15 Minuten. Er ist aber dunkel und einsam.Hier wäre das Stück entlang dem Kathol. Grundstück ideal, um jemanden unbeobachtet und ungehört zu entführen (die Häuser vorher sind auch noch z.T. gewerblich genutzt, auch hier also keine Zeugen in der Nacht). Ich glaube deshalb, die Karlstr. hätte sie dann nicht mehr erreicht.
Oder b) Liboriberg rechts lang, dann links abbiegen in die Borchener- dieser Weg ist heller und nachts gut befahren, aber 5 Minuten länger. Hier hätte sie bereits nach ein paar Metern, nämlich auf Höhe des großen Doppel-Parkplatzes ganz leicht "abhanden kommen" können, ohne dass jemand was sieht. Entweder gewaltsam - oder hier hätte auch jemand sie erwarten können, den sie entfernt kannte, der vor ihr das Pub verlassen hat, wusste, dass sie gleich nach Haus läuft und diesen Weg nimmt, und dem sie vertraut hätte.
In beiden Fällen wäre sie kaum 3 Minuten unterwegs gewesen, als sie dem Täter begegnete (egal ob unbekannt oder peripher bekannt) - Das würde erklären, warum sich niemand erinnerte, sie unterwegs gesehen zu haben. nicht mal jemand, der nach dem Fußballspiel noch mit dem Hund raus ging oder so. Übrigens waren die Straßen nicht annähernd so voll, wie wohl jeder anzunehmen scheint und in der Presse behauptet wird. Es war trotz WM ja ein ganz normaler Arbeits- und Wochentag! Es war nur im Zentrum voll, die meisten Leute schauten dieses Spiel im TV und gingen dann direkt ins Bett.! Alles andere war wie an normalen Wochentagen. Zum Beispiel der öffentliche Nahverkehr, Bus gabs nicht mehr um die Zeit, die letzte Bahn fuhr vor 23 Uhr durch Paderborn usw... Die meisten Lokale waren geschlossen.
Für mich kommen drei Szenarien in Frage: Die oben genannten Punkte auf Weg a) oder Weg b) oder jemand den sie peripher kannte, saß bzw. lungerte VOR dem pub herum und bot ihr eine Heimfahrt an, ohne dass es jemand mit bekam.
Deshalb wäre es extrem interessant, nicht nur die Gäste drinnen, sondern besonders diejenigen, die draußen saßen um zu rauchen usw. .. zu identifizieren. Drinnen war es voll und muss höllisch heiß gewesen sein. Deshalb nehme ich an, dass auch draußen bis nach dem Spiel viel los war.
Diese Person könnte ein Fahrzeug entweder am Liboriberg Parkplatz oder hinter dem Pub auf dem Parkdeck geparkt haben.
Hier würde ich ansetzen. Bei wem würde sie einsteigen? Wer befand sich vor dem Lokal (um zu rauchen, sich abzukühlen etc..) und kann weitere Personen benennen oder beschreiben, die sich vor dem Lokal aufhielten ???
Die Fehler der Ermittler in diesem Fall sind schon legendär. Aber vor allem wurde und wird sogar heute noch immer dieselbe sinnlose, falsche Frage gestellt, nämlich: wer hat Frauke nach dem .... noch gesehen?
Stattdessen hätte man fragen müssen: Wer war auf all den möglichen Wegstrecken Leostr. / liboriberg / Kilianstr./ Karlstr / Widukindstr. /Borchener Str usw.... nach dem Englandspiel zwischen 23 bis 23:30 Uhr noch mit dem Hund draußen und hat sie NICHT gesehen? Denn das ist ja auch eine wichtige Information. Könnte man mit diesem Negativabgleich genügend Zeugen finden, die in der fraglichen Zeit in all diesen Straßen unterwegs waren, sie aber NICHT gesehen haben, bedeutet das nämlich, dass sie dort wohl nicht lang gekommen ist und die Möglichkeiten sich genau so eingrenzen ließen, als wäre sie gesehen worden.
Stattdessen hätte man damals nach ihrer Auffindung sofort ein großes Schild an der Straße nach Lichtenau aufstellen müssen auf dem steht: wer hat hier im Sommer 2006 ein Fahrzeug auf oder an diesem Waldweg parken sehen? Wer kennt jemanden, der einen Bezug zu diesem Waldweg hat oder hatte...
Für all diese Fragen ist es wohl längst zu spät. Fast 10 Jahre sind vergangen. Aber vielleicht gibt es ja bei euch weitere Ideen zu proaktiven Ermittlungsmöglichkeiten, die heute noch was bringen könnten? Was würdet ihr ganz konkret tun, um die Ermittlungen nochmal in Gang zu bringen?