Malinka schrieb:Entweder man ist VON ANFANG an traumatisiert, oder eben nicht.
Entweder man rechnet mit dem Tod oder nicht.
Ähm klares Nein. Man rechnet mit dem Tod, sobald sich die Situation dahingehend zuspitzt.
Traumatisiert ist man evtl auch erst Stunden oder Tage nach dem traumatisierenden Ereignis.
Jedenfalls spielt da die ganze körperliche und seelische Konstitution mit rein, die sich schätzungsweise verschlechtert hat, im Laufe der einen Woche.
Wenn Frauke ahnte sie wird sterben, nach DEM sie bereits eine Woche in
der Gewalt des Täters war, dann glaube ich kaum daran, dass sie
an diesem Tag mehr oder weniger traumatisiert gewesen sein wird.
Wenn sich an diesem Tag abzeichnete, dass sie stirbt - vielleicht hat er es ihr ja einfach gesagt, dass er sie später umbringt, oder etwas angedeutet, was nur das heissen konnte - dann wird das ihre Verfassung deutlich verschlechtert haben.
In anderen Sitautionen wo Menschen einem Aggressor gegen überstehen, verteidigen sie sich auch oft nicht, obwohl es die einzige Überlebenschance wäre.
Vergleich es mit Breivik: Von mehreren hundert Jugendlichen haben es genau zwei gewagt, ihn anzugreifen und haben versucht, ihm Steine gegen den Kopf zu ballern - die waren kroatischer Herkunft - alle anderen hatten nackte Angst.
Das ist sicher an sich kaum zu vergleichen, ausser in dem Punkt, wie wahrscheinlich es ist, dass jemand die Initiative ergreift, wenn er in einer ohnmächtigen Position ist, weil gefesselt und sediert ist (anzunehmen).
Wenn sie den Namen gesagt hätte, wäre sie schätzungsweise sofort tot gewesen, zumindest dürfte er ihr damit gedroht haben.
Malinka schrieb:Und bei dieser Frage ist sie plötzlich so mutig und traut sich so eine krasse Aussage zu machen.
Ein Revidieren der Aussage mit einem Nein, Nein machte die Situation kaum besser für
den Empfänger der Nachricht.
Ein Ja statt einem Nein rutscht sicher leichter über die Lippen als der Name des Täters oä.
Ausserdem war es ja quasi evident, dass sie festgehalten wird. Allerdings spielt das "ja" natürlich für die Polizei eine grosse Rolle.
Ich denke auch dass man die Hoffnung nicht sterben lassen will, auch wenn man weiss sie existiert nicht mehr.
Malinka schrieb:Ich frage mich auch, wie ich dem Gedächtnis Protokoll vom letzten Anrufs Glauben
schenken soll.
Chris soll ja von der Polizei gebrieft worden sein noch VOR dem letzten Anruf.
Chris soll also keine Ambition gehabt haben mal NACHZUFRAGEN?
Den genau das gibt das Protokoll ja wieder.
Es wird einfach weiter geredet.
Aber eine Frage a lá : " Was meinst du den jetzt : wirst du festgehalten oder nicht? "
kommt einem Chris nicht in den Sinn in diesem Moment?
Das ist doch unglaublich.
Tja vielleicht ist Chris nicht so geistesgegenwärtig, oder das Protokoll unvollständig. Bei angeblichen 5,5 Minuten Dauer ist zweiteres schon mal anzunehmen.