@Schnaki Ich finde die letzten Gedankengänge hier im Forum im Gegensatz zu dir wirklich sehr plausibel, denn da sind wirklich zu viele Zufälle dabei, die einem zu denken geben. Ich habe den XX-Beitrag bestimmt nun schon zehnmal gesehen, und es ist meiner Meinung nach eindeutig, dass Chris hier ganz schlecht wegkommt. Die Polizei sagt übrigens bis heute, dass sie nach dem entscheidenden Zeugen sucht, der den Täter mit Frauke gesehen hat. Ist es so undenkbar, dass vielleicht doch ein Zeuge Frauke auf dem Nachhauseweg in die Borchener Straße gesehen hat, dieser Zeuge aber von der Polizei bis heute geheim gehalten wird? Dieser Zeuge könnte bis heute Chris in seiner Aussage direkt belasten, und Chris könnte nur wegen der SMS aus Nieheim-Entrup über ein Alibi verfügen, weil seine Daten bestimmt überprüft worden sind und er nachweislich zum Zeitpunkt 00:49 Uhr zu Hause war. Wenn es so gewesen sein sollte, entlastet es Chris natürlich, aber auch nicht ganz, denn die Mittäterschaft einer zweiten Person, die mit Fraukes Handy weit weg fuhr, um die SMS zu schreiben, kann damit nicht ausgeschlossen werden. Das Szenario, das Frauke und ihr Handy bereits um 00:49 Uhr voneinander getrennt waren, halte ich daher für sehr plausibel. Und im Sinne eines Täters, der mit dem Verschwinden Fraukes sofort in Verdacht geraten muss und den Verdacht von sich ablenken will, halte ich die nachfolgenden Lebenszeichen durch Frauke/Fake-Frauke für erklärbar.
Überhaupt nicht erklärbar wäre dann aber das Motiv und auch die Zeugenschaft von Frank Liebs und Karen Liebs, die beide unabhängig voneinander die Stimme Fraukes wiedererkannt haben wollen, obgleich sie verwaschen klang. Ich habe aber eine Sache trotzdem im Blick. Für mich spielte in diesem Szenario dann eine Frau eine Rolle, denn auf eine solche Idee mit dem Handy und zu einer solchen Stimme kommt nur eine Frau in Betracht.
Deswegen kann ich mir eben gut vorstellen, dass die Richtung des Handys von Dienstag auf Mittwochnacht Lübbecke war und dass von dort aus das Handy am Donnerstagabend für den Anruf seinen Weg zurücknahm. Dass das Handy nie an irgendeiner verdächtigen Stelle geortet wurde, (und das trotz stiller SMS durch die Polizei!), halte ich nicht für einen Zufall, sondern für Täterwissen. Auch dieser Umstand spricht meines Erachtens dafür, dass der Täter aus dem unmittelbaren Umkreis kam und ebenfalls über die PIN Fraukes Bescheid wusste.
Was könnte in der Wohnung passiert sein? Ich glaube nicht an Mord, sondern eher an ein Unglück mit Todesfolge. Vielleicht eine Streitigkeit, die völlig unvorhergesehen das Schicksal Fraukes zur Folge hatte. Aber die trotzdem ein Strafmaß für die Beteiligten zur Folge gehabt hätte. Ich finde es im Übrigen auch kein Zufall, dass der Ablageort nahe der Strecke liegt, wo Frau Liebs eine Zweitwohnung hatte. Auch das deutet für mich darauf hin, dass der Täter Ortskenntnisse hatte, die mit dem näheren Umfeld dieser Strecke verbunden sind. Man kann nämlich auch durch Bad Driburg fahren, um nach Nieheim und Lübbecke zu kommen. Ist ein Umweg, keine Frage, aber Umwege waren ja für Täter und Mittäter gut.
Wenn wir davon ausgehen, dass direkt nach dem Tod Fraukes die Leiche dort abgelegt wurde, gibt es ja durchaus die Möglichkeit, dass zwei Autos beteiligt waren, bei der in einem die Leiche lag und dann abgelegt wurde und in dem anderen Auto das Handy Frauke mitfuhr, um zu passender Zeit eine SMS abzusenden. In diesem Fall hätte bereits in der ersten Nacht das Handy eine herausragende Rolle gehabt, nämlich die, dem Täter mit Lebenszeichen von Frauke ein Zeitalibi zu verschaffen. Die Ortung selbst am nächsten Tag und die schnelle Reaktion der Polizei dürften die Täter in den folgenden Tagen in Panik versetzt haben.
Was mich aber stört, ist der Punkt, dass in diesem Szenario die Täter nicht wissen konnten, wann die Leiche gefunden wurde. Daher überlege ich mit diesem Szenario auch, ob die Leiche erst woanders deponiert wurde, um sie dann nach dem letzten Lebenszeichen dort hinzubringen. Schwierig, schwierig, alles…