DW schrieb:Er hat danach seinen weiteren Plan, Körperteile zu entnehmen wiederaufgenommen. Das drapieren deutet auf eine Art Wiedergutmachung hin.
Wiedergutmachung? Wer aus einem Kind, das er gerade ermordet hat, Teile herausschneidet, der hat kein schlechtes Gewissen, das er durch irgendeine "Wiedergutmachung" beruhigen muss. Der ist ganz einfach skrupellos. Tristans Tod war die Voraussetzung für die Entnahme der Fleischstücke. Oder glaubt jemand, der Täter hätte ursprünglich vorgehabt, sie dem Lebenden herauszuschneiden? Ich hoffe doch wohl nicht. Also musste Tristan sterben. Und der tiefe Kehlschnitt sorgte dafür, dass das Ausbluten schnell vonstatten gehen konnte.
Hausschlachtungen als Vorbild waren früher sehr verbreitet.
Vorstellen als Grund für das Schuhedrapieren könnte ich mir:
a) die Hoffnung, dass der tote Junge nicht so schnell auffiel, wenn die Wunden verdeckt waren und evtl. für schlafend gehalten werden. Denn anscheinend sah der Täter keine Möglichkeit, die Leiche mitzunehmen, um sie verschwinden zu lassen. Das Risiko, entdeckt zu werden, wäre wohl zu groß gewesen.
b) die Tat sollte dem Mörder der Frau Singh zugeordnet werden, von der Tristans Mörder sicher in der Zeitung gelesen hatte. Vorausgesetzt natürlich, dass er nicht mit diesem identisch war; sonst wäre das dumm gewesen.
Vielleicht auch eine Kombination von a) und b).