Herbstkind schrieb:Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dies die einzige Tat für den Täter war. Bei einer solchen Grausamkeit denke ich, dass es da bereits weitere Opfer gab, bei denen es immer "schlimmer" wurde bis dann die Tat an Tristan verübt wurde.
Aber da man einen solchen Menschen (eigentlich verdient derjenige diese Zuordnung ganz und gar nicht) nicht wirklich einordnen kann, ist das nur ein Gedankengang von mir. Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, wo man eine solche Person einordnen kann. Für einen Obdachlosen finde ich dieses Vorgehen einfach zu gut einstudiert, also muss der Täter irgendwie an ein solch spezielles anatomisches Wissen gekommen sein. Hat der Täter aber ein geordnetes Umfeld oder kommt er gar aus der Oberschicht und hat ein ganz merkwürdiges Doppelleben?
Da stimme ich dir zu. Vielleicht hat der Täter zuvor noch relativ "harmlose" Vergehen begangen, z.B. Tierquälereien o.ä., bis es dann erst in dieser Tat gipfelte. Aber ich kann mir kaum vorstellen, daß der nicht schon früher irgendwie durch abweichendes Verhalten aufgefallen sein soll.
Kurz vor Weihnachten hat sich ein kannibalistischer Mord in den USA ereignet, der ein paar Parallelen zum Fall aufweist.
Mark Latunski arbeitete in einem Chemie-Unternehmen, war zunächst mit einer Frau verheiratet, und hat 4 Kinder.
Dann drehte sich seine sexuelle Orientierung und er heiratete einen Mann, der sich später von ihm trennte, da Latunski unberechenbar wurde, und sich sein Partner bedroht fühlte. Bei Latunski wurden Depressionen und paranoide Schizophrenie diagnostiziert, seine Psychopharmaka zur Behandlung nahm er aber wohl nicht, oder nur unregelmäßig ein. Er suchte Kontakte zu anderen Männern über eine Dating-Plattform und fand so seine Opfer.
Zwei Männern gelang die Flucht aus dem Keller seines Hauses, die nur mit einem Leder-Kilt bekleidet waren, wodurch er bei der Polizei auffällig wurde. Die Geflüchteten erstatteten jedoch keine Anzeige.
Sein letztes Opfer, einen 25-Jährigen erstach er, schnitt ihm die Kehle durch, hängte ihn Kopf über an einen Dachbalken und schnitt noch einen Hoden aus dem Körper, den er nach der Tat verspeiste.
Möglicherweise ist eine schizophrene Erkrankung aber auch nur der Treibstoff für solche Taten? Wenn es schon eine aggressiv-sadistische Veranlagung gibt, dient der psychotische Schub dann eventuell nur noch als Booster?
Jemand hat hier im Forum geschrieben, daß es in Höchst 1998 auch eine ambulante Psychatrie gegeben haben soll, wo sich diverse Patienten ihre Medikamente abholen konnten. Vermutlich eine Abteilung des Uniklinikums?
Ich habe mal so einen Schizophrenen kennengelernt, der war auch ein Kampfmesser-Fetischist, und hatte buchstäblich zwei verschiedene Gesichter - je nachdem, ob er seine Medikamente eingenommen hatte, oder nicht. Mal war der freundlich und sanft, und dann plötzlich total wesensverändert, gefährlich und gewalttätig, kurz vorm Ausrasten. Man konnte es meistens an den Blicken seiner Augen erkennen, in welchem Zustand der gerade gewesen ist.
Manche Psychopharmaka erhöhen auch den subjektiv empfundenen Handlungsdruck für die Patienten, so daß es beispielsweise vermehrt zu Suizid-Impulsen kommt. Manchmal ist es ein medizinisches Glücksspiel, in welche Richtung die Wirkung des Medikaments ausschlägt.
Hier sind die Links zum Fall Latunski:
https://www.newsweek.com/mark-latunski-michigan-man-accused-killing-eating-grindr-date-1480797https://heavy.com/news/2020/01/mark-latunski/https://www.wilx.com/content/news/Police-describe-crime-scene-found-at-Latunskis-home--566745641.htmlhttps://www.nbcchicago.com/tag/mark-latunski/https://www.mlive.com/news/flint/2020/01/suspect-in-kevin-bacon-murder-case-has-long-history-of-mental-illness-records-show.htmlhttps://www.bild.de/news/ausland/news-ausland/usa-mann-toetet-und-verstuemmelt-dating-app-bekanntschaft-67141018.bild.htmlhttps://www.thedailybeast.com/accused-cannibal-mark-latunaski-allowed-to-plead-insanity-in-kevin-bacon-murder-case(Ich habe so viele eingefügt, weil ich mir nicht sicher bin, ob noch alle funktioniern).