Mordfall Tristan

abberline schrieb:Die Polizei wird es wissen, denn die werden mit dem Kindern bzw. heute Erwachsenen gesprochen haben. Was die Identifizierung des Zopftypen angeht, denk ich, dass die größte Chance in Recherchen bei Leuten besteht, die damals eher in entsprechenden Millieus verkehrten, in denen ein damals verwahrlos aussehender Typ rumgerannt sein kann.

Ich denke eben, dass man dementsprechende gründliche Überprüfung hinsichtlich eines gewissen "Zopfmannes" seit bekanntwerden eines Auftretens desselben in Tatortnähe UND zeitlich engem Zusammenhang sicher erfolgt ist.
Dass eine derartige Person - mit durchaus auch markantem Aussehen - jedoch nicht ermittelt werden konnte, lässt mich an der Existenz einer derartigen oder ähnlichen Person einfach zweifeln....

Dass es ihn gibt, dürfte durch die Zeugen unbestritten sein, die Frage ist, ob er heute noch so aussieht und ob die Frisur echt war. Nur hat jede Geschichte einen Anfang und das Phantombild ist der Ausgangspunkt. Die Polizei sucht nicht ohne Grund nach dem Herrn. Trug er evtl eine Perücke? Die Polizei hat doch auch solche "so könnte er heute oder mit anderer Frisur aussehen" Programme

Möglich ist auch immer noch, dass dieser Typ bekannt ist, man ihn aber nicht mit der Tat in Verbindung bringen bzw. ihm diese nicht nachweisen kann.

@LL-COOL-A
Das ist sehr gut möglich, aber die Polizei scheint den Herrn eher zu suchen. Denn irgendwie scheint den ja nach der Tat niemand mehr gesehen zu haben. Weiss man, welchen Spuren die ersten Ermittler nachgingen? Also vor Herrn Fey? Oder wie deren Einschätzung zum Zopfmann ist?

Der Zopfmann war relativ schnell im Kreise der Verdächtigen. Da das Mädchen auf der Brücke ihn gesehen hat und er auch etwas später in der Kanzlei auftauchte. Man ging allerdings erst über 10 Jahre nach der Tat mit dem Phantombild an die Öffentlichkeit.

In XY wurde das Phantombild ja auch noch mal gezeigt. Kann zum einen sein, dass man ihn sucht, vllt. aber auch, weil man sich durch das Bild vllt. doch noch den entscheidenden Hinweis erhofft, der den (evtl. bekannten Zopfmann) mit der Tat in Verbindung bringt.

von der Schweizer Spur hört man gar nichts mehr. Entweder hier wird noch sauber recherchiert, oder es war ne "Null-Nummer".
Schrecklicher Gedanke, dass dieser Killer noch frei herum läuft.

noch mal zum Rucksack Fund, wie ich hier schon geschrieben hatte. Weit weg vom Bahnhof Niedernhausen und nicht im tiefsten Wald. Und warum hat dieser Forstarbeiter die Polizei gerufen und den nicht ins Fundbüro gebracht ? oder zur Schule ?..
viel wurde in den örtlichen Medien nicht darüber berichtet, habe nicht viel finden können, steht nur drin, Fund von Tristans Schulrucksack in Niedernhausen und dass die Arbeiter die die Schnellbahntrasse bauten überprüft worden sind.
weiß jemand mehr darüber ?
gruß

musikengel schrieb:Und warum hat dieser Forstarbeiter die Polizei gerufen und den nicht ins Fundbüro gebracht ?

Also, wenn ich irgendwo im Wald einen leeren Rucksack finden würde, würd ich den auch nicht ins Fundbüro bringen, weil ich davon ausginge, dass den irgendwer illegal entsorgt hat. Wenn überhaupt, würde ich den dann in den Müll werfen.
Und dieser Arbeiter hat dann dennoch die Polizei gerufen, weil er den Aufruf in den Medien gesehen hat. Da hat er sich wieder an diesen Rucksack erinnert.

@cromm
es war ja ein Schulrucksack. In den Müll würde ich ihn vielleicht nicht werfen, dann doch eher an der Schule oder im Fundbüro im Rathaus abgeben, kommt drauf an, wie lange der da schon lag und in welchem Zustand er war.
wenn er den Aufruf in der Presse gesehen hatte, war das natürlich vorbildlich.

@musikengel
Es handelte sich bei Tristans Rucksack allerdings nicht um einen „klassischen“ Ranzen, wie man ihn von Scout o.ä. kennt, sondern um einen Fishbone Rucksack, absolute Massenware und damals zu tausenden unterwegs. Da war eine genaue Zuordnung sehr schwer.

Der Rucksack lag schon eine ganze Weile dort, bevor der Arbeiter es dann gemeldet hat. Ob diese Spur mit der Karte bewusst gelegt wurde oder durch wieviele Hände er bis dato ging, lässt sich leider nur vermuten. Man weiß es nicht. Es lässt sich nicht mal mit Sicherheit sagen, ob er tatsächlich für den Transport der Leichenteile benutzt wurde.

Wie haben die Ermittler denn den Rucksack als Tristans so zweifelsfrei identifiziert? Irgendeine Spur muss es ja am (im?) Rucksack gegeben haben. Denn wie gesagt- Marke fishbone war damals massenweise im Umlauf.

Die Frage kam schon öfters auf. Ich gehe davon aus, dass man möglicherweise noch Spuren und/ oder DNA von Tristan am & im Rucksack feststellen konnte. Ansonsten dürfte eine zweifelsfreie Identifizierung nicht möglich gewesen sein; denn äußerlich waren auch keine besonderen Merkmale in Form von Ausnahern etc. zu erkennen.

ich habe gelesen...ist aber lange her...das Tristans DNA an dem Rucksack gefunden wurde.

meine mich auch zu erinnern, dass angeblich die Fleischstücke in diesem Rucksack transportiert worden seien..beleg, einen link muss ich schuldig bleiben.

LL-COOL-A schrieb:Die Frage kam schon öfters auf. Ich gehe davon aus, dass man möglicherweise noch Spuren und/ oder DNA von Tristan am & im Rucksack feststellen konnte. Ansonsten dürfte eine zweifelsfreie Identifizierung nicht möglich gewesen sein; denn äußerlich waren auch keine besonderen Merkmale in Form von Ausnahern etc. zu erkennen.

Gut möglich, dass Tristan zB im Inneren seines Rucksackes seinen Namen oder sonstige Zeichen reingemalt hatte, sodass man den Rucksack dadurch als Tristans Rucksack identifizieren konnte.

Ich meine mich zu erinnern, daß in einem Artikel geschrieben wurde, daß es eine Reparatur-Naht am, oder im Rucksack gegeben habe, anhand derer der Rucksack eindeutig zuzuordnen gewesen ist.

Das mit dem Abtransport des Muskelfleisches im Rucksack ist wohl anzunehmen- oder weswegen sollte der Täter den Rucksack sonst am Tatort von den Schulsachen entleert und mitgenommen haben?
In allen mir bekannten Berichten ist nicht einmal davon die Rede, dass der Rucksack anhand von DNS Tristan zugeordnet werden konnte, deshalb meine Frage.

Der Forstarbeiter, welcher den Fund des Rucksackes der Polizei weitergab hatte auch ausgesagt, dass er "den Rucksack schon vor Monaten dort liegen hatte sehen".
Interessant wäre hier eine Erkenntnis, ob anhand der Untersuchungen des Rucksackes oder der Landkarte eine etwaige Liegedauer des Rucksackes ausgemacht werden konnte.

Ich habe mich quer durch den Thread gelesen und einige male habe ich gelesen, dass der Mörder wohl aus dem Umfeld dort kam oder da gelebt hat.
Evtl wurde er ja auch da geboren und ist dort aufgewachsen.
Falls das mit der Fehlbildung an der Lippe stimmt und es eine sogenannte Hasenscharte ist dann hat er diese ja schon seit Geburt an.
Ich weiß nicht wie das vor vielleicht 40 oder 50 Jahren war, aber falls er im Krankenhaus zur Welt kam dann wurde so eine Fehlbildung doch bestimmt in den Akten vermerkt. Soo häufig kommt das ja nicht vor, evtl könnte in diese Richtung etwas ermittelt werden aus den umliegenden Krankenhäusern. Oder überhaupt könnte doch vielleicht ein Aufruf an Schulen gestartet werden ob sich jemand an einen früheren (blonden) Schüler mit dieser Fehlbildung erinnert und man könnte diese prüfen. Sowas kommt ja doch nicht alle Tage vor und man würde sich daran erinnern. Oder meint ihr das ist zu weit hergeholt?
Anders siehts natürlich aus wenn es erst später durch einen Unfall oder so passiert ist.
Aber vielleicht könnte dann in den Krankenhäusern in der Umgebung nach so einer Verletzung gesucht werden. Ich nehme an das wurde, wenn es ein Unfall war, genäht.
Ansonsten fällt mir irgendwie nichts ein wie man dem Mörder noch auf die Spur kommen könnte nachdem es schon so lange her ist und sich keine konkreten Hinweise ergeben haben..
Wie sicher sind die Aussagen bezüglich der Lippe überhaupt?
Eigentlich ist das doch wirklich eine auffällige Erscheinung ein Mann mit blondem Zopf und dieser Fehlbildung, ich kann mir gar nicht erklären das ihn niemand erkannt haben will..

@zlatka1788

Krankenhäuser zu befragen oder dort Infos einzuholen wurde versucht, aber nicht erlaubt.

Aus diesem Artikel wurde hier bereits zitiert:

Nach einem Fahndungsaufruf bei "Aktenzeichen XY ungelöst" meldete sich ein HNO-Arzt bei Fey und gab ihm den Tipp, er möge alle Krankenhäuser abklappern. Der mögliche Täter, der Zeugenaussagen zufolge beim Sprechen "näseln" sollte, könne eine Lippen-Kiefer-Gaumensegel-Spalte haben, so der Arzt. Dies würde bei allen Kliniken registriert. Doch das zuständige Amtsgericht hielt den Eingriff für unverhältnismäßig und lehnte aus Gründen des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte den Antrag ab, wonach Fey alle registrierten Patienten hätte überprüfen können.

@zlatka1788
Gleiches Spiel bei Gefängnissen. Die wenigsten haben den Ermittlern überhaupt geantwortet. Ein
Unding...

@harmrochel
Danke für deine Antwort.
Das finde ich ja unglaublich. Wenn es um sowas geht müsste da meiner Meinung nach eine Ausnahme gelten. Ich denke auch, dass das im Interesse alles wäre und sich da weniger um die eigenen Daten gesorgt wird als darum das ein kranker Kindermörder frei draußen rumläuft.

Hat man eigentlich die Stimme des Anrufers mal den Kindern und den Damen der Anwaltskanzlei vorgespielt? Und was die Grabschändung angeht, sieht das sehr ordentlich abgetragen aus..sogar auf ne Plane gelegt. Sieht nicht nach Jugendlichen oder wilden Randalierern aus, eher als hätte jemand was gesucht oder mitnehmen wollen...oder nicht geschafft, beim Mord mitzunehmen.