Mordfall Tristan

Maira schrieb:Übrigens hatte der Finder den Rucksack nicht an der Stelle gefunden wo er dann nach einem Jahr immer noch stand

Nirgends wurde darüber etwas berichtet, dass der Rucksack bereits unmittelbar nach der Tat gefunden, die Meldung über den Fund aber erst nach einem Jahr gemacht wurde.
Es ist nicht bekannt, dass der Rucksack ein Jahr stand.

Maira schrieb:Hast du dir eigentlich durchgelesen was passierte? Der Rucksack und der Fingeranbdruck haben NICHTS miteinander zu tun.

Der Rucksack stand bei Niedernhausen und der Fingerabdruck war in einem Schulbuch am Tatort!

Ja, so ist es!

Beim Lesen der aktuellen Stern Crime und dem Artikel "Das Messer der "Bestie von Aubing"" habe ich an den Fall Tristan denken müssen. Hier hat der Täter seinen Opfern ebenfalls Körperteile herausgeschnitten. Der Mediziner Georg Ernst ordnete die Taten der Kategorie "Lustmord" zu:

Täter würden bei diesen Delikten ihren Opfern Schmerzen und Qualen zufügen, um die eigene Wollust zu steigern (...). Häufig komme es auch Post morgen zu Verstümmelungen. Nicht selten würden die Männer daher in eine Art Rausch gelangen.  Sie schneiden tiefer, um zum Körperinneren vorzudringen, oder trennen Teile aus ihm heraus. Dahinter steht der Wunsch, Besitz von diesen Menschen zu erlangen  

Quelle: Stern Crime, Wahre Verbrechen, Nr. 14, September 2017, Artikel: asservat, Das Messer der "Bestie vom Aubing", Fünf Frauen ermordete der Mann, vor dem München in den 30er Jahren zitterte.  Das Töten allein genügte ihm nicht, S. 022.

In diesem Fall hat der Täter den Frauen auch teilweise die Genitalien herausgeschnitten, um diese noch "anderweitig zu nutzen".
Soweit ich weiß wurde der Fall Tristan von Seiten der Ermittler ja nicht in die Kategorie Sexualverbrechen eingeordnet, aber gerade dieser Artikel lässt mich daran zweifeln. Es wurde schon so viel über die Verstümmelungen von Tristan diskutiert und nachgedacht.  Das oben beschriebene"weiter in den Körper gelangen, um Besitz von ihm zu erlangen" leuchtet mir ein. Dazu passt für mich dann auch das "Undoing " der Tat durch die Platzierung der Schuhe und das Hinziehen der Jacke über Tristans Kopf.

seneca22 schrieb:Was hat das für einen Sinn Tristans Rucksack mit diesem Inhalt gleichsam leicht auffindbar an einem Wanderweg zu deponieren ?

Wenn es der Täter war, könnte er versucht haben, mit der Karte eine falsche Spur zu legen. Ist doch besser, wenn die Polizei möglichst weit weg von ihm sucht.

Banshee202 schrieb:Auf mich wirkt dieses Abstellen der Schuhe auf, bzw. neben den Leichen (ich glaube, bei Gisela Singh war es so), wie eine zusätzliche sadistische Verhöhnung des Opfers, die noch eine besondere Verachtung zum Ausdruck bringt.

Ganz bestimmt eher so, als eine nachträgliche "Entschuldigung"! Vielleicht wollte der Täter aber wirklich nur die Wunden zudecken, damit der Junge nicht allzu schnell als tot erkannt wird, falls bald jemand vorbeikommen sollte? Dass etwaige Passanten also (zunächst) hätten denken sollen, der Junge würde nur schlafen und hätte selbst seine Schuhe auf seinen Körper gestellt, damit sie nicht gestohlen werden?
Wie man auf die Idee kommt, jemand, der ein Kind ermordet und verstümmelt, würde anschließend das Ganze "ungeschehen" oder sich bei dem Opfer entschuldigen wollen, verstehe ich nicht.

Ranker schrieb:Nirgends wurde darüber etwas berichtet, dass der Rucksack bereits unmittelbar nach der Tat gefunden, die Meldung über den Fund aber erst nach einem Jahr gemacht wurde.
Es ist nicht bekannt, dass der Rucksack ein Jahr stand.

Du kennst den Fall wohl nur aus den Foren? Seinerzeit berichteten div. Zeitungen (logisch) und ganz besonders das Höchster Kreisblatt, die für Höchst und den Main-Taunus-Kreis zuständige Tageszeitung.

Da stand unmittelbar nach dem Fund, dass der FINDER den Rucksack VOR EINEM JAHR im Gebüsch gefunden hat und ihn an den Wegrand stellte. Er hat die Verbindung zu Tristan jedoch gedanklich nicht hergestellt. Als nach einem Jahr in der Presse eben dieser Rucksack noch einmal ausführlich erwähnt wurde fiel dem Mann der Fund wieder ein und er verständigte die Polizei.


Gruss, Maira

Kurz gegoogelt und schon kann man es nachlesen, wer mehr will sollte selbst suchen. Mir reicht der eine link als Beweis für meine Worte:

http://www.mopo.de/donnerstag-25-03-1999--18-21-rucksack-fund-bringt-ermittlungen-im-mordfall-tristan-voran-18536048


Gruss, Maira

Maira schrieb:Kurz gegoogelt und schon kann man es nachlesen, wer mehr will sollte selbst suchen. Mir reicht der eine link als Beweis für meine Worte:

http://www.mopo.de/donnerstag-25-03-1999--18-21-rucksack-fund-bringt-ermittlungen-im-mordfall-tristan-voran-18536048

Zwischen "vor ein paar Monaten" und "EINEM Jahr" können aber mindestens 9 Monate fehlen! Es ist schon ein Unterschied, ob der Rucksack unmittelbar nach der Tat abgelegt wurde oder aber eben erst 9 Monate später.

Und nein: Ich kenne den Fall nicht nur aus Foren!

Ranker schrieb:Zwischen "vor ein paar Monaten" und "EINEM Jahr" können aber mindestens 9 Monate fehlen! Es ist schon ein Unterschied, ob der Rucksack unmittelbar nach der Tat abgelegt wurde oder aber eben erst 9 Monate später.

Vielleicht googelst du einfach mal und findest den entsprechenden Bericht.

Der Rucksack wurde definitiv nicht an dem Ort abgelegt an dem er dann die ganze Zeit über stand. Interessant dabei ist, dass er nicht von einem Spaziergänger sondern von einem Waldarbeiter gefunden wurde. Daraus könnte man schliessen, dass er recht gut versteckt war, gar nicht gefunden werden sollte und nur durch einen Zufall entdeckt wurde.


Gruss, Maira

Banshee202 schrieb:Auf mich wirkt dieses Abstellen der Schuhe auf, bzw. neben den Leichen (ich glaube, bei Gisela Singh war es so), wie eine zusätzliche sadistische Verhöhnung des Opfers, die noch eine besondere Verachtung zum Ausdruck bringt.

Das ganze nennt sich Undoing. Ungeschehen machen. Damit will der Täter niemanden verhöhnen etc. Es geht eher um eine Art postmortale "Wiedergutmachung".

Der Täter hatte auch Tristans Wunden entsprechend verhüllt.

Wikipedia: Undoing (psychology)


mfg
Eye

@Maira
Ich hatte das so verstanden das der blutige Fingerabdruck auf der Karte gefunden wurde, die sich im Rucksack befand . Neben einem leeren blauen Müllsack ....
Steht auch irgendwo....muss mal suchen!
Es waren im Rucksack keine persönlichen Gegenstände.
Ich war irritiert da nun plötzlich von einem Schulbuch im Rucksack die Rede war.

Wie könnte man überhaupt den Rucksack zweifelsfrei Tristan zuordnen ? Denn es wird ja noch mehr Rucksäcke geben die so aussehen !

Der Rucksack wurde am Tatort entleert und dabei ist wohl der Täter mit dem Schulbuch in Berührung gekommen und der Abdruck auf Tristans Deutsch-Buch gelangt.

Dieses wurde am Tatort nahe der Leiche gefunden, nicht im Rucksack.

Es war ein Fishbone Rucksack, Massenware damals. Der Rucksack wurde untersucht und wahrscheinlich konnte man noch irgendwelche Spuren von Tristan am Rucksack feststellen. Man konnte ja ebenfalls feststellen, dass die Leichenteile "wohl nicht darin transportiert wurden".

.@LL-COOL-A  o.k. dann hatte ich das missverstanden bzw. habe zudem einer fehlerhaften Meldung Glauben geschenkt!

Hat er die Leichenteile in einer Mülltüte im Rucksack transportiert, muss es nicht zwangsläufig zu Anhaftungen, mit Körperflüssigkeiten gekommen sein.
Das heißt wirklich 100% kann man den Transport gar nicht ausschließen.

Es war aber evetl. auch gar nicht der Täter , sondern ein dritter der etwas suchte und den Rucksack entwendete.

Nein, 100%ig sicher ist es nicht. Dazu gibt es, wie bereits erwähnt, auch widersprüchliche Angaben, eben weil es nicht mit absoluter Sicherheit gesagt werden kann.

Ich meine mich erinnern zu können, dass der Rucksack von Anfang an fehlte. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Dritter am Tatort vorbei kam und den Rucksack mitnahm, halte ich für eher ausgeschlossen.

@LL-COOL-A

Was ist mit dem Zopf -Mann?
Ich halte ihn nach wie vor nicht zwangsläufig für den Täter.
Auch die Methode nochnicht strafmündige als "Bunker" zu nutzen war lange Zeit ganz normal in der Szene und ist es vermutlich teilweise immer noch.
Es würde für mich auch erklären warum er aus Angst einen Anwalt aufsuchte, mit den Worten "er habe Scheiße gebaut"..... er hat ja sicher unter Schock gestanden als er Tristan so vorfand. Dadurch das er sein Geld oder Stoff suchte kann er ihn auch angefasst haben.

Ein Mensch der dem Drogenmilieu verhaftet ist, hat natürlich Angst das man ihm nicht glauben könnte. Die Glaubwürdigkeit wird da gerne in Frage gestellt.
Vielleicht war es dennoch nicht sein Fingerabdruck oder als er mit der Polizei zu tun hatte, hatte er keine anzunehmenden Abdrücke (weggeätzt). Somit hätte er einfach nur Glück!
Haben gerade jene die Einbruch- bzw Eigentumsdelikte begegangen haben, gerne mal gemacht.

Ich glaube schon das Tristan dort verabredet war. Vielleicht auch mit seinem Mörder......Aber vielleicht nicht nur  mit ihm!.....was den Rucksack betrifft.... vielleicht war da das Geld für den Stoff drin oder der Stoff. .....alles nur spekulativ......Aber so ähnlich könnte es gewesen sein.

Schön und gut, aber der Fall ist doch geklärt soweit ich weiss. Trotzdem scheint er immer noch zu faszinieren.

hobbyprofiler schrieb:der Fall ist doch geklärt soweit ich weiss.

Das wäre mir neu?
Wer soll der Täter sein?

hobbyprofiler schrieb:Schön und gut, aber der Fall ist doch geklärt soweit ich weiss

Hoffentlich kommt jetzt nicht wieder Seel ins Spiel.

Von allen gelösten Kriminalfällen ist das einer der traurigsten, niederschmettersten, trostlosesten. Es gibt keinerlei Erleichterung oder Trost oder Gerechtigkeit, trotzdem der Täter nun bekannt ist.... im Gegenteil.

hobbyprofiler schrieb:trotzdem der Täter nun bekannt ist

Ach ja? Und wer ist der Täter?
Das wüsste die Polizei bestimmt auch gerne.

Doch, Manfred Seel. Keine Ahnung warum das auf einmal nicht wahr sein soll. Für mich ist das völlig klar.

hobbyprofiler schrieb:Keine Ahnung warum das auf einmal nicht wahr sein soll

Warum auf einmal?
Es wurde doch noch nie bestätigt, dass Seel der Mörder von Tristan gewesen ist.
Woher hast Du diese Erkenntnis?