Mordfall Tristan

@PrivateEye
vom Bach bis zum Auto/Fahrrad/sonstiges kaum. Zumal durch das ausbluten kaum Blut spritzte?

@MaryPoppin

MaryPoppins schrieb: kommt man auf viele ähnlich geartete Prostituierten/Frauenmorde und damit auf Manfred S.

Oder auf die oder den vermuteten Mittäter ;)

@PrivateEye
Ja danke... das hatte ich noch mitbekommen. Trotzdem... wie wahrschheinlich wäre diese Möglichkeit?
Für mich geht das gegen null...

Da sehe ich noch eher MS im Arbeitsanzug oder Gärtneroutfit im Tunnel wuseln.

Wenn ich allerdings MaryPoppins's Ausfúhrungen über die kompetente "Arbeitsweise" des Täters höre, fällt mir nur jemand vom Fach ein.
Sezierer oder wie schon vermutet wurde, Schlachter.

@MaryPoppins
Jein.

Die grundsätzlichen Fähigkeiten für eine solche Tatbegehung findet man durchaus in einer militärischen (Nahkampf und Töten) als auch in einer medizinischen (Gewebe/Organentnahmen) Ausbildung.

Dadurch ergeben sich durchaus praktische Anwendungen, die aber eben in polizeilichen Aufzeichnungen wohl kaum zu finden wären.

Ein Frauen/Prostitiertenmord ist aber schon etwas anderes als der Mord an einem minderjährigen Jungen. Ich denke kaum, dass dort die Beweggründe/Tatmotive übereinstimmen würden.

mfg
Eye

MaryPoppins schrieb:Der ganze Tatablauf war stringent und gut durchdacht, wie wenn dieses Szenario im Kopf des Täters schon hundert mal abgespult worden war. Die Hoden wurden nicht einfach glatt abgeschnitten, sondern durch einen Schnitt am Schambein feinsäuberlich aus dem Hodensack herausgelöst. Auch die entnommenen Muskel/Hautpartien sprechen nicht die Sprache eines traumatisierten Täters, der eben mal einen "Aussetzer" hatte. Die anatomischen Kenntnisse für die Schnittführungen wurden einstudiert und dann geplant in die Tat umgesetzt. Das einzig ungeplante, war, dass es genau Tristan treffen sollte.

Das verstehe ich jetzt nicht. Es war alles genau geplant, stringent durchdacht, aber der arme Junge Tristan war ungeplant, kam also unglücklicherweise dazwischen? Wer sonst hätte denn Opfer sein sollen?

Mal nebenbei bemerkt, diese Expliziten Tatmuster muss man hier nicht immer nochmals hervorheben.

Nirgends fand ich die Antwort auf meine Frage, ob ausgeschlossen werden kann, dass der im Heft gefundene Fingerabdruck vielleicht von einem Schulfreund stammt und mit der tat nichts zu tun hat? dass Tristan und ein Freund z.b. mit dem Messer rumgespielt haben und der andere sich verletzt hat?

@dahergelaufene
Wenn der Schnitt und das ausbluten selbst erst am Bach stattfand und der Schnitt von hinten durchgeführt wurde (was auch die Kraft maximieren sollte) würde wohl eher weniger Blut auf dem Täter selbst zu finden sein.

mfg
Eye

Teegarden schrieb:Du denkst die Tat sollte jemanden anderen treffen? Was denkst du denn warum die geplante Tat mit dem geplanten Opfer nicht stattgefunden hat und warum auf Tristan "ausgewichen" wurde.

Ich glaube, es ging darum, eine sexuell-sadistische Fantasie um die Kompinente Kannibalismus zu erweitern. Für dieses Vorhaben eignen sich nunmal Prostituierte schlecht (HIV/Aids/Hepatitis C etc). Ich glaube, das Opfer selbst war zufällig gewählt, Hauptsache jung. Vielleicht schwebte ihm für diese Fantasie auch gezielt ein "Jüngling" vor. Tristan war wohl zur falschen Zeit am falschen Ort.

@MaryPoppins
Geschlecht und Alter etc wären dann bei einem potentiellen Opfer aber eher schon von Interesse, bevor auf einen "Plan B" ausgewichen wird. Sonst wäre ja die "Phantasie" des Täters hinüber und damit wohl auch nicht mehr der Reiz gegeben.

Und wäre es so explizit geplant, würde ich eher denken, dass der Täter den Leichnam an sich genommen hätte bzw die Tat da vollbracht hätte, wo er völlig ungestört gewesen wäre und sich hätte ausleben können. Das passt irgendwie nicht.

mfg
Eye

@IINXS
Wie gesagt, ich schließe diese Möglichkeit einfach völlig aus.

Was entsprechende Vorkenntnisse etc angeht, siehe mein Post etwas weiter oben.

mfg
Eye

Carietta schrieb: kam also unglücklicherweise dazwischen

Ich habe nirgends geschrieben, dass er dazwischen kam.
Diese Fantasie wird im Kopf tausend mal durchgespielt. Der Täter fährt umher auf der Suche nach einem geeigneten Opfer, vielleicht zehnmal, vielleicht hundert mal, bis das für ihn "geeignete" Opfer an richtiger Stelle allein ist, keine Zeugen in der Nähe etc, dann schlägt er zu und lebt diese Fantasie aus.

PrivateEye schrieb:Die grundsätzlichen Fähigkeiten für eine solche Tatbegehung findet man durchaus in einer militärischen (Nahkampf und Töten) als auch in einer medizinischen (Gewebe/Organentnahmen) Ausbildung.

Eine letztere der genannten Ausbildungen habe ich durchlaufen und kann nicht sagen, daß man dort Dinge gelernt hätte, die man für diese Tatbegehung hätte gebrauchen können, außer vielleicht, daß Hoden im Hodensack sind und man sie sowohl über die Leiste als auch über den Hodensack selbst entnehmen kann - das kann aber auch jeder Laie überall nachlesen...

Spekulatius.

Aber am Strassenstrich kann er fast immer *fündig* werden, wieso sollte M.S. denn nun aus seiner bisherigen sehr vorbereiteten Art und Weise der (vermutlich) von ihm verübten Morde abweichen.

Also wenn jetzt immer noch versucht wird auch Tristan zu den möglichen Opfern von Manfred Seel zuzurechnen.

@dahergelaufene

dahergelaufene schrieb:dass Tristan und ein Freund z.b. mit dem Messer rumgespielt haben und der andere sich verletzt hat?

Das Blut auf dem Heft war von Tristan, der Fingerabdruck von Unbekannt. Da man Tristan ja bereits kurz nach der Tat fand, muss das Blut auf dem Heft auch frisch gewesen sein.
Damit fällt ein "alter" Unfall zwischen Kindern als Fingerabdruck weg.

@MaryPoppins
ich hab mich verschrieben. Ich meinte dass der andere Tristan mit dem Messer verletzt haben könnte. In der Schule z.b.?

@minnione

minnione schrieb: Also wenn jetzt immer noch versucht wird auch Tristan zu den möglichen Opfern von Manfred Seel zuzurechnen.

Den eventuellen wahren täter würde das freuen ;)
Immerhin gibt es ein Phantombild welches entweder mit dem täter in bezug zu setzen wäre oder ihn selber zeigt.
MS aus Schwalbach isses jedenfalls nicht.

Und die anfängliche Prügelei deute ich persönlich so, die Inszenierung begann damit und dies waren jüngere Menschen die Tristan kannten..

Würde mich nicht wundern es hängt da ganz schön was dran und eine Serie schliesse ich auch nicht aus.

Wenn dem so wäre dann werden sich diese Menschen vielleicht auch in einschlägigen Foren aufgehalten haben und sich für andere Morde interessiert haben, macht doch neugierig, welöche Täter es noch gibt oder?

Spekulatius_v2 schrieb: das kann aber auch jeder Laie überall nachlesen...

Nachlesen oder etwas selber tun sind aber zwei verschiedene Sachen.

mfg
Eye

@minnione
Warum plötzlich der Anreiz entsteht "neue" Fantasien auszuleben, kann dir nur der Täter selbst erklären. Vielleicht Vorlagen im Internet, die er "ausprobieren" wollte. Dass es solche Fantasieabweichungen bei Tätern gibt, zeigt der Serienmörder Andrei Tschikatilo.

eis..bär schrieb:Immerhin gibt es ein Phantombild welches entweder mit dem täter in bezug zu setzen wäre oder ihn selber zeigt.

Es könnte aber genauso gut ein Zeuge sein.

@AlteTante
Da hast Du allerdings Recht und warum meldet er sich nicht bzw. warum wurde er bisher nicht gefunden?
Immerhin ist er mehreren vom Gesicht her bekannt.