Guten Morgen!
Es wurde immer gesagt - und ganz speziell vom Fallanalytiker Alexander Horn -, dass das Phantombild von diesem Zopfmann eine Summe der von Zeugen gemachten Beobachtungen sei und nicht gewiss ist, dass der auch so ausgesehen haben muss.
Ich hatte mir mal die Timeline vom Tattag zusammengestellt und alles einfließen lassen, was öffentlich bekannt ist.
Wenn man sich die durchliest, ergeben sich zwangsläufig Fragen bzgl. gemachte Aussagen und freigegebene Ermittlungsergebnisse. Vielleicht hilft die euch hier im Thread.
Tristans Tagesablauf am Todestag, Donnerstag, den 26. März 19981) 04:30Bernd Brübach, Tristans Vater, verlässt die Wohnung um zur Arbeit zu gehen.
Wie üblich steht Tristan später alleine auf, will an diesem Tag jedoch nicht zur Schule.
2) 08:00Von einer der Wohnung nahegelegenen Telefonzelle aus ruft Tristan seinen Vater auf der Arbeitsstelle an und bittet ihn, wegen Rückenschmerzen zum Arzt statt zur Schule gehen zu dürfen. Sein Vater überzeugt ihn, zuerst zur Schule zu gehen und anschließend den Arzt aufzusuchen.
3) 08:15Nach dem Telefonat trifft Tristan zufällig seinen Freund Boris und beide fassen den Entschluss, vor der Schule noch einmal eine Zigarette zu rauchen.
4) 09:00Durch die Verspätung kommt Tristan erst zur 2. Stunde in den Unterricht.
5) 12:30 - 13:15Tristan nimmt in der Schule am gemeinsamen Mittagessen teil.
Nach dem Essen fragt Tristan seine Klassenlehrerin, ob er wegen seinen starken Rückenschmerzen zum Arzt könne. Dabei sagt er aus, er sei am Tag zuvor von einem Baum gefallen, in Wirklichkeit hat er sich mit seinem Freund Maik mit Steinen beworfen und wurde von einem Steinwurf am Rücken verletzt.
Die Klassenlehrerin stimmt dem Arztbesuch zu.
6) 13:30Tristan verlässt vorzeitig die Schule. Eine Mitschülerin einer anderen Klasse sieht ihn, als er an der Haltestelle Allesinastraße, in Höhe der Schule, in den Bus steigt und in Richtung Bahnhof Höchst fährt. Er nimmt wie immer, auf der hinteren Rückbank im Bus Platz.
Original anzeigen (0,2 MB)7) 13:46 - 13:49Tristan wird von einer Überwachungskamera vor dem Eingang des Kiosks im Bahnhof -vom südlichen Eingang aus links- gefilmt. Strittig ist, ob die männliche Person ein Begleiter Tristans war oder nicht. Jedenfalls geht der Junge in Richtung der drei Wandtelefone und verlässt anschließend die Bahnhofshalle.
Original anzeigen (0,2 MB)8) 14:00 - 14:20Tristan wird von seinem Freund Boris im Bus fahrend gesehen.
Boris sitzt zu diesem Zeitpunkt in einem anderen Bus und versucht Tristan auf sich aufmerksam zu machen. Tristan nimmt jedoch die Zeichen von Boris nicht wahr. Um seinen Freund zu treffen, verlässt Boris seinen Bus und versucht auf einem kürzeren Weg den Bahnhof Höchst zu erreichen. Dabei rennt er durch die Höchster Fußgängerzone, die der Bus auf einem längeren Weg umfahren muss. Doch als Boris am Höchster Bahnhof ankommt, findet er Tristan nicht und geht nach Hause.
9) 14:15/14:25Ein Schüler der Hostatoschule sieht Tristan auf seinem Nachhauseweg am Höchster Bahnhof, als er alleine auf einer Bank sitzt.
10) 14:30/14:45Eine Schülerin ist von der Leverkuser Str. 16 aus auf dem Weg zu ihrer Freundin, die in einer Seitenstraße der Liederbacher Straße wohnt. Hinter der Brücke der Liederbacher Straße sieht sie Tristan alleine auf einer Parkbank sitzen und hat das Gefühl, er würde auf jemanden warten, weil er zuerst zu ihr, dann die Straße hoch und dann noch hinter sich schaut.
Bei den Ermittlungen wurde diese Bank jedoch nicht gefunden.11) 14:20Letztmals lebend wird Tristan gesehen, als er auf einer Bank in der parkähnlichen Bruno-Asch-Anlage südöstlich vom nahegelegenen Höchster Busbahnhof sitzt. Aufgrund seiner Tierliebe kommt er dabei mit einer Hundehalterin ins Gespräch, deren Hund er dabei streichelt.
Nachdem die Hundehalterin ihren Weg fortsetzt und sich dabei noch einmal umschaut, stellt sie fest, dass auf der Bank neben Tristan zwei -womöglich südländisch aussehende- Männer sitzen.
Original anzeigen (0,2 MB)12) 15:30Drei Jugendliche spielen auf dem Spielplatz hinter dem Anwesen Adelonstraße 31, als sie sich entschließen zum Bahnhof Höchst zu gehen, um mit dem Bus zum Sportplatz zu fahren.
Um ihren Fußweg abzukürzen, wollen die drei Kinder durch den Tunnel des Liederbaches gehen. Als die den Tunnel über den Nordeingang betreten, sehen sie einen Mann, der sich über einen Gegenstand auf dem Betonsockel beugt. Die Kinder beobachten den Mann etwa zwei Minuten und entschließen sich dann für den längeren Fußweg um den Tunnel herum.
Durch die weiteren Ermittlungen dürfte feststehen, dass diese drei Kinder den Mörder von Tristan bei seiner Tat beobachtet haben, wobei sie allerdings die Tat nicht als solche erkannt haben. Bei den Vernehmungen der drei Kinder hat sich eine brauchbare Täterbeschreibung heraus kristallisiert, die allerdings noch nicht zur Identifizierung geführt hat.
13) 16:00Zwei weitere Kinder spielen ebenfalls auf dem Spielplatz hinter der Adelonstraße 31 und treffen dort auf die zuvor erwähnten drei Jugendlichen. Etwa eine halbe Stunde später, nach dem die drei Jugendlichen mit dem Bus zum Sportplatz fahren wollten (15:30 Uhr), entschließen sich die beiden ins Kinderhaus auf der anderen Seite der Bahnschienen zu gehen. Sie nehmen die Abkürzung durch den Tunnel, finden dabei auf dem Betonsockel die Leiche von Tristan und laufen zum naheliegenden Kinderheim. Dort melden sie einem Betreuer den schrecklichen Fund.
14) 17:08Nachdem sich der Betreuer von der Wahrheitsgemäßen Aussage der Kinder überzeugt hat, verständigt er die Polizei.
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