Der Yogtze-Fall
20.02.2023 um 00:22FriedrichA.III schrieb:(...) Es bleibt aber die Frage, warum Stoll, wenn er die Bedrohung konkret wahrnahm, keine sinnvollere Maßnahme ergriff, als nachts um eins bei einer alten Frau zu klingeln und sich in vagen Andeutungen zu verlieren. Er hätte nach Hause fahren können, er hätte die Polizei einschalten können, er hätte sich mit dem Auto zumindest für den Moment in Sicherheit bringen können. Vor allem aber hätte er – wenn tatsächlich eine konkrete Bedrohungslage in dieser Nacht vorlag – auch eine konkrete Angabe dazu machen können. Warum hat er das nicht getan?Das ist eine gute und auch berechtigte Frage. Setzen wir uns doch einmal damit auseinander.
Wie verhält man sich, wenn man konkret bedroht ist und die Zeit davon läuft, denn laut GS sollte ja zeitnah etwas schreckliches passieren. Wir kennen die konkrete Sachlage, welche damals vorgelegen haben mag nicht einmal ansatzweise. Deshalb ist es in meinen Augen viel zu kurz gegriffen, hier die Schlussfolgerung zu ziehen, ein Gang zur Polizei hätte alle Probleme gelöst und weil das nicht geschehen ist, kann es keine Bedrohung gegeben haben.
Das ist -mit Verlaub- Quatsch.
Die Polizei hatte damals zwar Wachen und Streifenwagen, aber kein Internet, kein Hightech. Nur schöne Schreibmaschinen. Personenschutz, weil sich ein stellungsloser Lebensmitteltechniker bedroht fühlt ? Wohl kaum. Was hätten die Polizisten schon tun sollen ? GS hatte vielleicht Namen, aber mutmaßlich keine Beweise. Das Maximum wäre mMn die Aufnahme einer Anzeige gewesen. Das konnte GS in seiner Situation wohl kaum weiterhelfen.
Ich habe natürlich keine Ahnung, welche Art von Hilfe sich GS von Fr. Hellfritz versprach. Sie hat ihn ja leider nicht angehört und mit klarer Ansage weggeschickt. Laut auf der Straße möglicherweise vertrauliche Dinge zu besprechen, war wenig sinnvoll. Also fügte sich GS. Er verbrachte relativ viel Zeit im Auto. Aber wußte auch, dass er damit nicht das Problem lösen konnte. Wem gegenüber sollte er konkret werden ? Er sagte angeblich selbst, dass "alle gegen ihn seien". Wer sagt, dass er damit nicht Recht hatte ? Wem sollte er sich denn mitten in der Nacht anvertrauen um sein Problem zu lösen ? Ich denke, er versuchte tatsächlich, sich dem "Problem" also der Bedrohung selbst zu stellen. Das endete leider in der Katastrophe.
brigittsche schrieb:Nur weil jemand etwas erzählt UND dann etwas mit der Person passiert, muss die Erzählung ja noch lange nicht stimmen. Bevor ich das Unglück mit der Erzählung in Verbindung bringe, prüfe ich erst einmal, ob die Erzählung denn überhaupt plausibel ist. Das ist bei der Alien-Geschichte sehr einfach, weil offensichtlicher Unsinn.Das Problem ist: Es gibt keine Erzählung die du in diesem Fall prüfen könntest. Das was gemutmaßt wurde, hat GS selbst nie vertreten oder geäußert. Ergo kann man ihn mit solchen Sachverhalten auch nicht diskreditieren. Nochmal: Er fühlte sich bedroht, fürchtete, ihm würde in jener Nacht schreckliches passieren. Seine Befürchtung trat ein. Es gibt es keinen Grund, GS für unzurechnungsfähig zu erklären und diejenigen die ihn tödlich verletzten zu hilfsbereiten Sanaritern zu befördern. Im Gegenteil. Es wäre Aufgabe jener unbekannten Personen zu erklären, wie und warum sie GS tödlich verletzten. Es wäre ihre Bringeschuld zu erklären, was damals in dieser Nacht passiert ist. Stattdessen kehrt man hier die Beweislast einfach um. GS wird zum psychopathischen Schuldigen erklärt, die -bis heute- abgetauchten Begleiter ohne Kenntnis über die Vorkomnisse zu den eigentlichen Opfern erklärt. Eine Täter/Opfer Umkehr. Das halte ich für falsch. Denk mal darüber nach.