Nala-Nyna schrieb:Da bin ich voll bei dir! Ein Mann in dem Alter hat doch ein Leben, oder hat zumindest eines gehabt: Ein Sportverein, ein Kegelclub, Skatfreunde - nicht mal im Papillon, seinem zweiten Wohnzimmer, war etwas auszumachen?
Ich kenne kaum jemanden (und in der damaligen, internetfreien Zeit noch weniger!), der nur daheim sitzt wie ein wässriges Phantom.
Exakt. Die Ermittlungen in einem vermuteten Kapitalverbrechen konzentrieren sich immer zunächst auf das nähere Umfeld des Opfers. Die Statistik gibt diesem Ansatz Recht, da der weit überwiegende Teil der Täter bei Kapitalverbrechen aus dem näheren Umfeld des Opfers kommt. Das ist allgemein bekannt. Wie kommt es also in diesem Fall dazu, dass über Ermittlungen in diesem Bereich rein garnichts an die Öffentlichkeit gekommen bzw. im XY-Beitrag verarbeitet wurde ? Ermittlungstaktik ? Oder wurde trotz umfangreicher Ermittlungen nichts brauchbares ermittelt ? Oder wurde ganz einfach nicht umfangreich genug ermittelt ? Nach so vielen Jahren, würde eine aufrechterhaltene Ermittlungstaktik der Aufklärung wahrscheinlich eher im Wege stehen, als hilfreich zu sein. Und das die SoKo nicht ausreichend im Umfeld ermittelte, möchte ich jetzt mal nicht unterstellen. Ist es denn dann wahrscheinlich, dass es im Umfeld des Opfers keinerlei brauchbaren Informationen zu generieren gab ? Und was ist mit der Familie ? Nehmen sie das Ableben des Opfers als gegeben hin und haben sie damit einfach abgeschlossen ?
Ich stelle diese Fragen einfach nur in den Raum, denn definitive Antworten könnten nur am Fall beteiligte bzw. davon betroffene geben. Und das ist bislang über all die Jahrzehnte (!) nicht passiert. Zumindest nicht öffentlich. Das halte ich schon für äußerst bemerkenswert.
Nala-Nyna schrieb:Du meinst, weil er vor seinem nicht-vorhandenen Umfeld auch nichts verbergen musste? Wie ein Spion, der ungebunden am freisten agieren kann?
Nicht ganz. Ich habe die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Umfeld könnte sich nicht (mehr) wirklich für seine "Aktivitäten" interessiert haben. Dafür könnte es verschiedene Gründe geben. Auffällig ist zumindest mal, dass er sich in seiner Not eher Fr. Hellfritz zuwandte, als Hilfe bei der eigenen Familie zu suchen. Und später wurde seitens der Familie nie etwas öffentlich. Weder über sie, noch von ihr selbst.
Nala-Nyna schrieb: Hätte man von ihr mehr christliche Nächstenliebe erwartet? (...) Erwartet man von gläubigen Christen, dass sie nachts die Türen weit machen?
Das vermute ich. Sonst wüßte ich nicht, warum man es sonst betonen sollte. Ist aber eine sehr interessante Beobachtung von Dir !
Nala-Nyna schrieb:Ja, da sagst du was!
Wenn mein Mann, mein Vater, mein Sohn ums Leben gekommen wäre und dann noch so.... Herrgott, was andere Familien in Gang setzen; Flugblätter, Initiativen... und Stolls? Nun mag man sagen, dass ein jeder seinen eigenen Umgang mit der Trauer hat und das stimmt auch. Vielleicht wollten sie alle nur noch abschließen. Aber MICH, mich würde der Fall nicht loslassen. Und ganz ehrlich: Wenn das mein Mann gewesen wäre hätte ich eine sch** Angst, die nächste zu sein!
ErnstHellfritz schrieb:Da mag etwas dran sein, aber wir dürfen nicht vergessen, dass Stoll im Jahre 1984 starb. Ohne Internet hätte es sicherlich auch in den Fällen Maddie McCann, Tanja Gräff usw. nicht einen solchen Hype gegeben, wir er dann im 21. Jahrhundert zu erleben war. Sogar Natascha Kampusch wurde nicht bei ihrem Verschwinden, sondern erst nach ihrem Wiederauftauchen zum Medienstar.
Nun, mir persönlich würde es auf jeden Fall keine Ruhe lassen. Nun sollte man nicht von sich selbst auf andere Personen schließen. Doch in keiner Phase der Ermittlungen und/oder danach, wurde je etwas über und/oder von der Familie öffentlich. Von der Ehefrau -sie müßte sich mittlerweile im Rentenalter befinden- würde ich keine Internetaktionen oder ähnliches mehr erwarten. Doch was ist mit dem Sohn ? Oder mit Geschwistern ? Oder mit sonstigen Verwandten ? Nie ein Statement, auch heute trotz Internet nicht. Vlt. haben sie alle mit der Sache abgeschlossen. Vlt. wollen sie nicht mehr die alten "Wunden" aufreißen. Doch wenn es ein Kapitalverbrechen war, gibt es einen/mehrere Täter, die ohne Strafe weiterleben. Mich persönlich würde das verfolgen. Ich würde zumindest versuchen, die Behörden bei der Stange zu halten. Neue Untersuchungen nach aktuellen Methoden anzustoßen. Den Fall neu zu bewerten/ zu überdenken. Nichts ist -soweit öffentlich bekannt- passiert.
Dew schrieb:Die Stoßstange ist aus der Aufnahme am Kotflügel gerissen, weil der
gesamte
Stoßstangenkörper durch Auffahren auf ein leicht rechts von der Mitte auftreffendes Hindernis massiv verformt wurde.
Ich frage mich gerade, in welcher Situation das Foto entstanden ist. Zeigt es den Golf in seiner Endposition oder wurde das Fahrzeug vor dem Foto bewegt ? Wenn es die Endposition zeigt, müßte der Golf das kaltverformende Hindernis umgerisssen und -zumindest teilweise- überfahren haben. Schließlich ist von dem Hindernis nichts mehr zu sehen...
Dew schrieb:Das ist genau eine der Fragestellungen, wobei ich noch nicht mal die Geschwindigkeitsschätzung 60 km/h für realistisch halte.
Die Geschwindigkeit wird nicht einzuschätzen sein, da wir weder die genaue Örtlichkeit im Zustand des damaligen Zeitpunktes kennen, noch etwas über das schadenverursachende Hindernis wissen. Ohne diese Informationen wirst Du den entstandenen Schaden nicht in eine Relation zu einer Geschwindigkeit setzen können...
mattschwarz schrieb: Ich befürchte nur, dass es kaum möglich sein wird, anhand des Schadenbildes eine Unfallrekonstruktion vorzunehmen. Bei der Kollision zweier Fahrzeuge (das gleiche gilt bei der Kollision eines Fahrzeuges mit einem Hindernis) entstehen mitunter Verformungen und Beschädigungen mit denen selbst Sachverständige nicht rechnen. Im Extremfall muss bei einer Unfallrekonstruktion sogar im Wege eines Fahrversuches mit Vergleichsfahrzeugen eine Kollision nachempfunden werden. Selbst computergestützte Rekonstruktionen sind nicht in der Lage entsprechende Verformungen zu prognostizieren. Unfallanalytisch kann anhand der reinen Beschädigungen kaum auf den Unfallhergang geschlossen werden.
So ist es. Anhand der vorhandenen Bilder sehe ich da auch kaum eine Chance.