@alle:
Schön, dass wir von den rein juristischen Betrachtungen weg sind. So interessant das für manche sein mag, so wenig halte ich es für wahrscheinlich, dass sich in dieser Nacht ein Beteiligter damit beschäftigte.
Bleiben wir also lieber bei den praktischen Aspekten.
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass teilweise davon ausgegangen wird, dass G.S. auf dem Beifahrersitz
lag, dass demnach der Sitz in eine liegende Position gedreht war.
Dazu empfehle ich nochmal den Artikel auf Seite 267.
Auf einem der Bilder ist die Beifahrerseite mit geöffneter Tür zu sehen. Da kann man m. E. auch den Sitz sehen und zwar
nicht in Liegeposition.
Abgesehen davon hat ein Angurten in Liegeposition keinerlei Nutzen. Bei einem Aufprall, und davor soll der Gurt hauptsächlich schützen, rutscht der liegend angeschnallte Passagier einfach unter dem Gurtdreieck durch.
Das Unfallbild sieht für mich so aus, als hätte sich der Golf aus hoher Geschwindigkeit in lockerem Untergrund und relativ jungem Busch- und Baumbewuchs einfach festgelaufen. Das ist wie Kiesbett und Fangzaun. Ein etwas größerer Baum dazwischen und alles sähe ganz anders aus. Aber so haben Auto und Insassen nicht viel abgekriegt.
Daher ist es für mich nachvollziehbar, dass G.S. von diesem Ablauf her keine direkt zuordnungsfähigen Verletzungen davongetragen hat.
Der eine oder andere blaue Fleck mag in den sehr viel schwereren Überrollverletzungen untergegangen sein, aber nichts gravierendes.
Dazu passt, dass der eigentliche Fahrer auch noch verschwinden konnte.
Dass es LKW-Fahrer waren, die auf das Geschehen aufmerksam wurden, ordne ich auch der hohen Sitzposition zu. Zudem dürften um die Zeit nicht soo viele PKW dort unterwegs gewesen sein.
Im Moment kreist mein Denken um zwei Punkte:
1.) Wie lange kann ein Mensch mit unversorgten Verletzungen dieser Art überleben und sogar noch ansprechbar sein?
Hierzu werden wir ohne genaue Kenntnis der Verletzungen im Detail nicht viel weiterkommen. Ziel wäre natürlich ein Zurückrechnen/-schätzen zum Überrollzeitpunkt.
2.) Wie müssen wir uns einen Ort vorstellen, an dem ein Mensch ausgezogen ein bis mehrmals mit einem Auto überrollt werden kann, um anschließend in sein Auto verladen und abtransportiert zu werden, ohne dass das jemand mitkriegt bzw. meldet?
Gleichzeitig konnte G.S. aber nicht dort liegengelassen werden, weil das unliebsame Aufmerksamkeit erregt hätte.
Ich lande da gedanklich immer wieder in einem etwas heruntergekommenen Gewerbe- oder Kleinindustriegebiet. Die noch dort aktiven Betriebe sind so klein oder uninteressant für Diebe, dass es keinen Nachtwachdienst gibt. Schichtbetrieb gibt´s auch nicht.
In irgendeinem Gebäude dort gibt es eine Bar oder ein Clubhaus, in dem finstere Gestalten verkehren, von deren Treiben der Normalbürger nichts mitkriegt.
Morgens, wenn die Arbeiter wieder auftauchen, sind die kriminellen Rocker längst weg.
Vielleicht kann sich ja
@petersi an so eine Location, wie es heute so schön neudeutsch heißt, erinnern?
MfG
Dew