@mattschwarz Insgesamt ist das Verbrechensszenario, nicht zuletzt Deiner ausgefeilten "Szenen aus der Szene", schon recht detailliert und stimmig ausgearbeitet.
mattschwarz schrieb:Warum gehst Du davon aus, dass ein anderer Ort für einen fingierten Unfall gewählt werden sollte? Ich würde eher annehmen, dass der eigentliche Unfallort auch als solcher auserkoren wurde. Der Auffindeort des Golfs war doch so schlecht nicht gewählt. Offenbar war der Wagen ja schon eine ganze Weile dort verunfallt gestanden, ohne, dass jemand etwas bemerkt hat. Hier wurde doch meiner Erinnerung nach festgestellt, dass die Haube nicht mehr warm war.
Mein Problem ist der Unfallbefund. Ich gehe davon aus, dass ein Mensch, der sich freiwillig gemeldet, den "Kürzeren gezogen" oder von seiner Gruppe den Auftrag gekriegt hat, mit einem Toten ( oder Schwerstverletzten, den man für tot hielt oder mit dessen unmittelbar bevorstehendem Tod man rechnete ) einen Unfall zu fingieren, nicht auch noch selbst in übermäßige Gefahr begibt.
Wenn ich dann dazu in den hier schon x-Mal verlinkten oder zitierten Quellen lese, dass der Golf ( nicht übermäßig geländegängig ) 60 m ( ! ) durch eine Ansammlung junger Bäume gepflügt ist, dann nehme ich an, dass er mit erheblicher Geschwindigkeit von der Autobahn abkam. Das überdies bei Dunkelheit.
Ich halte das für kaum planbar und die Tatsache, dass der Fahrer augenscheinlich unverletzt entkam ( keine fremden Blutspuren dokumentiert ) für erstaunlich. Ein Baumstumpf oder ein großer Stein im Weg und der Golf hätte sich überschlagen.
Weiterhin ist ausgerechnet eine Autobahn ein Verkehrsweg, der zwar nachts sicher weniger befahren ist als tagsüber aber
wenn nachts noch irgendwo Verkehr ist, dann doch dort.
Sicher eine gute Möglichkeit, schnell vom Tatort wegzukommen. Aber m. E. kaum eine Option, um einen inszenierten Unfall zu arrangieren.
Notrufsäulen als schnell erreichbares Kommunikationsmittel, als in der Prä-Handy-Ära sonst Telefonzellen mit abgeschnittenem Hörer Standard waren und die musste man auch erstmal finden.
Wenn das mit der kalten Motorhaube stimmt, dann stand der Golf zwar eine Zeitlang unbemerkt, aber wurde doch zügig genug gefunden, dass man den schwerverletzten GS noch lebend vorfand.
In der Zeit, in der die Haube kalt wurde hätte man längst etwas an der Inszenierung tun können, ich vermute allerdings, dass der Fahrer selbst erstmal wieder zu sich und Atem kommen musste und dass das höchstwahrscheinlich vorhandene Begleitfahrzeug an der nächsten Abfahrt wenden, zurückkommen und dann erst den Fahrer aufnehmen konnte.
Mit der an dem Platz nachts möglicherweise zu unterstellenden Unauffälligkeit wäre es schlagartig vorbei gewesen, hätte man den Golf
dort angezündet.
mattschwarz schrieb:Wenn man annehmen würde, die LKWler hätten den Wagen nicht gesehen und die Täter hätten den Wagen angezündet, so glaube ich, dass nicht entdeckt worden wäre, dass Stoll a) nackt war und b) er zuvor überfahren worden ist. Die Herbeigerufene Polizei hätte wahrscheinlich ein völlig ausgebranntes Wrack vorgefunden, in dem sich ein verbrannter Toter befunden hat. Ein an sich tragisches aber schlüssiges Bild für Polizisten, ohne, dass es große Anhaltspunkte für ein Verbrechen gegeben hätte. Ich glaube nicht, dass man da zur damaligen Zeit ein Gutachten eingeholt hätte. Nach meiner Version wurden die Täter dann überrascht und konnten ihren Plan nicht vollenden.
Klar, die zu allem Überfluss noch hilfsbereiten Trucker haben den oder die anwesenden Personen in die Flucht getrieben.
Ansonsten hätte man zu mehreren GS wieder halbwegs anziehen und dann den Plan da wieder aufnehmen können, wo er unterbrochen worden war. Abschließend das Auto anzünden und abhauen. Und dann wäre es wahrscheinlich so abgelaufen, wie von Dir beschrieben.
Dafür hätte es aber in der Gegend verstecktere und damit bessere Plätze mit 0% Risiko für den Fahrer gegeben.
MfG
Dew