Hallo zusammen!
In diesem einzigartigen Fall möchte ich auf einen mir wichtig erscheinenden Aspekt eingehen, und zwar auf die Auffindesituation des verunglückten Golfs an der A45, und hier auf zwei Teilfragen:
1. Wieviel Zeit ist wohl verstrichen zwischen dem Unfall und dem Eintreffen der beiden LKW an der Unfallstelle? Also ich nehme an, dass dieser Zeitraum maximal zwei Minuten betragen hat. Wäre mehr Zeit verstrichen, hätte selbst bei einer geringen Fahrzeugfrequenz um diese Uhrzeit der Unfall von vorausfahrenden Fahrzeugen bemerkt werden müssen. Selbst wenn sich nicht alle dieser Fahrer zur Hilfeleistung entschließen konnten, so wäre doch zu erwarten gewesen, dass bei einem längeren Zeitraum schon andere Fahrzeuge angehalten haben. Wenn man zudem annimmt, dass der Golf selbst mit einem Schwerverletzten auf dem Beifahrersitz schneller unterwegs gewesen ist als die beladenen LKW, dann würde daraus folgern, dass er die beiden Lastwagen wenige Kilometer vorher hätte überholen müssen, wäre er längere Zeit auf der Autobahn unterwegs gewesen. Und daran hätten sich die Fahrer der LKW sicherlich erinnert. Da aber Derartiges nicht bekannt geworden ist, ist davon auszugehen, dass der Golf erst kurz vor dem Unfall auf die Autobahn aufgefahren ist, sei es von einem Parkplatz oder der vorherigen Auffahrt aus. Und hieraus schließe ich, dass das für G.S. tödliche Ereignis welcher Art auch immer geographisch deutlich näher am Auffindeort des Golfs als in unmittelbarer Nähe seines Heimatdorfes zu verorten ist.
2. Wieviel Zeit ist verstrichen zwischen dem Bemerken des Unfalls durch die beiden LKW-Fahrer und ihrem Eintreffen am Unfallwagen selbst? Der XY-Film suggeriert ja, dass dies etwas länger gedauert hat: LKW anhalten, den Notruf an der Notrufsäule absetzen etc.; jedenfalls hatten die sonstigen Fahrzeuginsassen genügend Zeit, unerkannt die Flucht zu ergreifen.
Noch eines:
@Haddock hat sicher recht, dass es kein stringentes und durchgehend logisches Szenario gibt, dass die bekannten Fakten in einen schlüssigen Zusammenhang bringt. Dennoch, eine Möglichkeit von dem Moment an, in dem G.S. von einem anderen Auto überrollt wurde, möchte ich kurz skizzieren: Einige junge Männer haben das Problem, mitten in der Nacht mit einem nackten Schwerstverletzten umzugehen. An Ort und Stelle Hilfe holen können und/oder wollen sie nicht um sich nicht selbst zu belasten. Also wird G.S. in seinen in der Nähe abgestellten Golf gepackt, auf die Autobahn gefahren und der erstbeste Moment bei der geringen herrschenden Verkehrsdichte genutzt, unbeobachtet einen Unfall zu inszenieren und zu flüchten. Damit ist das Problem der Hilfeleistung sozusagen "delegiert", in diesem Fall an "Holger Meffert" und seinem Kollegen.
An ein bewusstes Überfahren als "Abrechnung" vermag ich nicht zu glauben. Dafür hätte selbst der minderbemittelste Killer G.S.'s Golf genommen, um am eigenen Fahrzeug keine Spuren zu hinterlassen, ganz abgesehen davon, dass das Opfer auch an Ort und Stelle umgebracht worden wäre.