hopkirk schrieb:Ich denke nicht, dass er nicht sagen konnte, wer ihn bedrohte, sondern dass er es seiner Frau nicht sagen wollte. Wer in seelischer Bedrängnis ist, sucht oft nachts Rat.
Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten. Entweder er war geistig gesund oder "geisteskrank".
Wenn er geistig gesund war, dann ist es sehr perfide, einerseits die Frau in Unruhe zu versetzen, ihr aber nicht mehr sagen zu wollen. Zumindest im XY-Film kommt rüber, daß die Frau beunruhigt und genervt ist und derartige Gespräche mit ihrem Mann nicht die ersten waren. Wenn man die Frau schonen oder schützen will, hält man ganz die Klappe, und macht auch keine Andeutungen, weil die noch mehr beunruhigen als wenn man, zumindest soweit wie man weiß, reinen Tisch macht. Also entweder alles für sich klären und die Klappe halten oder die Frau einweihen. Wenn er geistesklar gewesen wäre, hätte er ja doch etwas mehr sagen können als wie dargestellt. Es wäre es ja auch vernünftig gewesen, sie einzuweihen, weil ihr möglicherweise auch etwas in der Umgebung auffallen könnte (immer ein gleicher Wagen, der in der Straße steht, aber nicht den Nachbarn gehört, oder wie auch immer).
Daraus folgt für mich: das Verhalten auch der Frau gegenüber ist nicht rational. Und es ist anscheinend auch wiederholt so obskur.
Wenn er aber "geisteskrank" war, paranoid schizophren würde mir da am ehesten in den Sinn kommen, dann macht dieses Verhalten Sinn - solche Patienten fühlen sich bedroht, können aber häufig die Bedrohungssituation nicht klar (für Außenstehende) schildern. Der Patient selbst glaubt fest an sein Wahngebäude, und daß die anderen ihm nicht glauben, bestärkt ihn eher darin.
Nochmal:
- was soll einem Monate nach dem Ausscheiden aus dem Beruf abends vor dem Fernseher plötzlich Entscheidendes einfallen, was in einen Mord mündet?
- gab es Freunde?
- warum fährt man mitten in der Nacht zu einer alten Frau, holt sie aus dem Bett, und läßt sich dann wie ein Trottel nach Hause schicken ohne weitere Widerrede?
Spekulatius.