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Der Yogtze-Fall

14.831 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 21:48
Ich gucke grad noch mal YOGTZE...

Dialog:
GS: "Ich halt das nicht mehr aus. Alle sind´se gegen mich"
Frau: "Ach was...red Dir doch nichts ein!"
GS: "Doch, doch! Ich hab einfach Angst, dass die mir was antun."
Frau: "Wer soll Dir denn was antun?"
GS: "Ich weiß nicht."
Frau: "Ach komm...du bist einfach n bisschen down. Das geht vorbei."

Liest man das und vergleicht das mit dem, was @traces geschrieben hat, so passt da schon vieles. Für mich drängt sich da schon einiges auf.

GS nennt niemanden, auch nicht pauschal, der ihm was antun kann. Seine Frau nimmt das offensichtlich nicht ernst, sondern meint ihr Mann rede sich was ein (!). Er sei einfach ein bisschen down (!), was aber vorüber geht.

Das klingt schon nach einer bekannten Gefühlslage Stolls.

Auch der Sprecher bezeichnet den Dialog als "rätselhaft".


Dann fährt der Sprecher weiter fort: "Günther Stoll hat seiner Frau in letzter Zeit (!) öfter von seinen Ängsten erzählt, ohne allerdings zu sagen, ob er konkreten Anlass hat sich vor jemandem zu fürchten.

An diesem Abend beschäftigen ihn seine realen - oder auch vielleicht auch eingebildeten (!) - Sorgen besonders stark."


Weitere Dialog
GS: "Du, ich muss nochmal weg. Ich kann hier nicht ruhig sitzen bleiben."
Frau: "Ich versteh das nicht! Was ist denn bloß los mit Dir?"
GS: "Ich hab Angst. Unheimliche Angst. Dass ich umgebracht werde!"
Frau: "Wieso denn nur? Wer soll Dich denn umbringen?"
GS: "Ich fahr nochmal n Bier trinken. In´s Papillon. Vielleicht wird´s dann besser."
Frau: "Naja, wenn Du meinst. Aber Du kommst gleich wieder, ja?"
GS: "Ja, ok. Bis gleich."


Halten wir fest:
- GS teilt seiner Frau konkret mit, dass er Angst hat umgebracht zu werden, kann jedoch keine Angabe machen WER ihn umbringen könnte.
- Die Ängste nimmt seine Frau offenbar wenig ernst.
- GS verspricht gleich wieder zu kommen. Was er aber nicht tut.
- Sogar der XY-Sprecher geht, trotz Kenntnis der folgenden Ereignisse, nicht zwingend davon aus, dass die Ängste real waren. Sprich - die "Vorahnungen" können was mit dem Tod zu tun haben, müssen es aber nicht.


Daneben eine spannende Frage: Warum kommt Stoll nicht absprachegemäß wieder nach dem Bier nach Hause, sondern fährt zu Hellfritz?

Im Papillon ist er nachweislich angekommen und er lebte noch lange genug und war auch lange genug in der Lage heim zu fahren.

Im Papillon gab es offenbar keinen äußeren Grund, die Kneipe ohne das bestellte Bier zu trinken gleich wieder zu fahren. Jedenfalls ist wohl niemandem etwas aufgefallen und wenn GS seine Peiniger dort entdeckt hätte, hätte er wohl kaum ein Bier bestellt, sich hingesetzt und wäre vom Hocker gefallen.

Warum also fährt er zu einer religiösen alten Dame, statt absprachegemäß sofort wieder heimzukehren?

Und warum fällt er von Stuhl?


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20.02.2013 um 21:54
... und was will Aktenzeichen XY mit dem ungewöhnlichen Nachtlager von Frau Stoll andeuten? Dass die Ehefrau die Nacht im Wohnzimmer auf dem Sofa verbringt, musste den Fernsehzuschauern doch eigentlich nicht mitgeteilt werden. Eine Erklärung wurde jedenfalls nicht mit geliefert!


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 22:00
@qf1
Vielleicht hat sie es sich jeden Abend auf dem Schlafsofa im Wohnzimmer gemütlich gemacht und sollte realistisch dargestellt werden


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 22:05
Dann sagt GS zur Frau Hellfritz: "Die (seine Eltern) verstehen mich ja nicht!"

Über was will GS mit einer alleinstehenden, sehr religiösen Rentnerin reden, das seine Eltern aber "nicht verstehen" würden?


Er sagt nicht, dass die ihm nicht helfen könnten, sondern, dass die ihn nicht verstehen würden? Also was versteht eine alte, alleinstehende, betont sehr religiöse Frau, was GS Eltern nicht verstehen würden?
Oder seine Frau?


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Der Yogtze-Fall

21.02.2013 um 07:42
@LivingElvis

Danke für das Transkript - für mich bestätigt das nochmal, dass Herr Stoll nicht unter konkreten, sondern unter diffusen Ängsten gelitten haben muss. Verschiedene Passagen könnten auch darauf hindeuten, dass er sich in einer Art Zwischenstadium befand - in dem er zwar Ängste verspürt, gleichzeitig aber noch realisiert hat, dass es keinen konkreten Anlass für diese Ängste gab. Vorausgesetzt die Dialoge wurden authentisch wiedergegeben - und davon gehe ich mal aus - ist der Satz "Ich geh nochmal ins Papillon, vielleicht wirds dann besser" ein Schlüsselsatz, der meine Vermutungen untermauert: Denn was sollte im Papillon besser werden? Eine konkrete Bedrohungslage bessert sich doch nicht dadurch dass man in einer Kneipe einen Schoppen trinken geht. Man kann aber sehr wohl Angstgefühle dämpfen indem man einen vertrauten Ort aufsucht und ein paar Bier trinkt.
Ich bleib dabei: Der Mann ist in einem Zustand von Panik und Verwirrung in sein Unglück gerannt -was genau passiert ist, bleibt mysteriös und schwer zu erklären. Aber das macht die Theorie einer geplanten Tat die aus seinem Leben und seinen Kontakten heraus erklärbar wäre noch unwahrscheinlicher. Er konnte nicht sagen wer ihn bedroht und wovor er Angst hat und die Polizei konnte allenfalls extrem vage Ansätze für ein gezieltes Verbrechen finden.

Das ganze Szenario deutet für mich auf eine beginnende psychische Erkrankung hin - eine Situation mit der die beiden Eheleute verständlicherweise völlig überfordert waren, was ihr merkwürdiges Verhalten erklären würde. Sein Tod war aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Zufallsereignis.


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Der Yogtze-Fall

21.02.2013 um 11:42
Ich hatte in zwei Fällen beruflich mit Menschen zu tun, die Bedrohungsängste entwickelt hatten, auch wenn dabei nicht von Töten die Rede war.

Beide wichen aus, wenn ich sie nach konkreten Personen oder Orten gefragt habe. Stets waren "die" oder "sie" die Urheber der Bedrohungssituation. Beharrliches Nachfragen löste nur Aggressivität aus.

Auch GS hat keine Namen genannt, es waren auch bei ihm nur "die".

Das stützt die Theorie vom Unfall/Suizid.

Wenn GS nur als überfahrenes "Unfall"-Opfer gefunden worden wäre, könnte man über ein vorsätzliches Tötungsdelikt nachdenken. Gänzlich unplausibel ist dabei aber der Umstand, dass er vor dem Überfahren werden nackt war und danach auch noch dilettantisch transportiert wurde.


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Der Yogtze-Fall

21.02.2013 um 15:10
...um's noch gänzlich rund zu machen: der Fachbegriff für eine diffuse, ungerichtete "Bedrohungsangst" ist Paranoia.

So, Klugscheißmodus off :D


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Der Yogtze-Fall

25.02.2013 um 23:45
@qf1
Zitat von qf1qf1 schrieb am 20.02.2013:... und was will Aktenzeichen XY mit dem ungewöhnlichen Nachtlager von Frau Stoll andeuten? Dass die Ehefrau die Nacht im Wohnzimmer auf dem Sofa verbringt, musste den Fernsehzuschauern doch eigentlich nicht mitgeteilt werden. Eine Erklärung wurde jedenfalls nicht mit geliefert!
ich fand das auch beim ersten Ansehen des FF etwas eigenartig, vor allem, weil es mit keinem Wort erklärt wurde. Ich hab's mir damit erklärt, dass die Familie ja ein kleines Kind hatte und dieses vielleicht ein eigenes Zimmer hatte, um eben früh und in Ruhe schlafen zu können. Wäre GS nicht arbeitslos geworden, wäre vielleicht der Umzug in eine größere Wohnung angestanden, da aber nun ein Verdiener weggefallen ist, blieb man in einer eigentlich zu kleinen Wohnung und die Eltern haben daher im Wohnzimmer am Schlafsofa geschlafen. Ich kenne - gerade aus den 70er und beginnenden 80er-Jahren - einige Familien, die - vor dem Umzug ins eigene, selbst gebaute Haus oder eine größere (Eigentums-)Wohnung einige Jahre so gelebt haben.
Weiters wäre denkbar, dass man zwar nach oder kurz vor der Geburt des Kindes in eine größere Wohnung umgezogen ist, nach dem Eintritt der Arbeitslosigkeit, aber wieder bescheidener leben musste. Wir wissen ja nicht, wie lange GS schon arbeitslos war ...

@all
Nachdem ich jetzt die letzten Seiten nachgelesen habe, bin ich mehr denn je auf der "psychische Erkrankung"-Schiene als möglichen Erklärungsansatz für das Vorgefallene.

Ich behaupte nicht, dass mir die gesamten Vorkommnisse dieser Nacht bereits schlüssig vor Augen sind, aber insgesamt scheint mir doch einiges darauf hinzudeuten, dass sich GS in einem psychischen Ausnahmezustand befunden hat, der dann eine schier unglaubliche Verkettung von Umständen nach sich gezogen hat, die uns so viele Jahre später immer noch Rätsel aufgibt.

Mit ein Grund dafür ist auch, dass auch jede "Dorfmafia", "Buttermafia" und sonstige "Verbrechens-Verwicklungs-Theorie" mMn noch mehr zusätzliche (ebenso unbelegte) Annahmen erfordert. Da gibt es mMn schon fast mehr (auch nicht eindeutige, aber doch so deutbare) Hinweise darauf, dass GS psychische Probleme hatte. Dagegen gibt es eigentlich keinerlei Hinweise darauf, dass er in kriminelle Machenschaften verstrickt war - sogar die "Holland-Drogen-Theorie" scheint sich ja nachhaltig als nicht stichhaltig erwiesen zu haben.

Das Einzige, was mich noch ein wenig zweifeln lässt, sind die Vorkommnisse im Papillon: da scheint mir das "völlig aus dem Nichts vom Stuhl kippen und dann sofort - nach einem Schnäpschen - verschwinden" etwas zweifelhaft und eigenartig. Und eine handgreifliche Auseinandersetzung fast naheliegender. Vielleicht ja auch, weil GS sich auch im Papillon eigenartig benommen hat und das ein Gast, nach 23 Uhr vielleicht auch nicht mehr ganz nüchtern, in den falschen Hals bekommen hat. Und - das wäre dann die harmlose Erklärung dafür - die weiteren Stammgäste (wir wissen ja nicht, wieviele da an einem Wochentag nach 23 Uhr noch anwesend waren) und der Wirt beschlossen haben, diese "vom Sessel kipp"-Geschichte zu erzählen, weil es wirklich nicht den geringsten Zusammenhang mit den nachfolgenden Geschehnissen gab, aber der Wirt und die Stammgäste unnötige Verwicklungen in den Fall vermeiden wollten (vielleicht ja auch, weil das Papillon keinen überragend guten Ruf - warum auch immer - in der Gegend hatte, worauf ja diese eine "Zeugenaussage", die hier schon öfter zitiert wurde, hindeuten könnte*). Vielleicht ja auch erst im Nachhinein, als das weitere Schicksal von GS an diesem Abend schon allgemein bekannt war - wir wissen ja auch nicht, wann die Polizei begonnen hat, sich mit dem Papillon zu beschäftigen.

*ich komme auch aus einem kleinen Dorf und wir hatten nur zwei Gaststätten. Eine davon war "sozial anerkannt", da ging man auch zum sonntäglichen Frühschoppen nach der Kirche (auch ohne Kirchbesuch ;-) ) hin und die zweite war quasi "verrufen". Nicht, dass dort "schlimme Dinge" (oder gar Kriminelles) passiert wären, aber die, die dorthin gegangen sind, waren einfach eher die "Säufer" und weniger angesehenen Gemeindemitglieder. Und da hätte von einem "aufrechten" Mitbürger auch jederzeit eine genau solche Aussage, wie sie eben von dem "Zeugen" getätigt wurde, kommen können ...


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Der Yogtze-Fall

26.02.2013 um 07:00
@nilhörnchen

Dein Beitrag gefällt mir und ich stimme dem meisten zu. Nur dem folgenden Zitat nicht:
Zitat von nilhörnchennilhörnchen schrieb:Und - das wäre dann die harmlose Erklärung dafür - die weiteren Stammgäste (wir wissen ja nicht, wieviele da an einem Wochentag nach 23 Uhr noch anwesend waren) und der Wirt beschlossen haben, diese "vom Sessel kipp"-Geschichte zu erzählen, weil es wirklich nicht den geringsten Zusammenhang mit den nachfolgenden Geschehnissen gab, aber der Wirt und die Stammgäste unnötige Verwicklungen in den Fall vermeiden wollten
Wenn Wirt und Stammgäste weitere Verwicklungen in den Fall vermeiden hätten wollen, hätten sie besser überhaupt nichts derartiges erzählt und stattdessen so getan, als wäre der Besuch völlig unauffällig verlaufen. Wenn man schon aus Opportunismus lügt, dann am besten so dass es einem auch wirklich nützt.

Ich glaube auch dass das Etablissemeng eher eine schäbige Dorfbaitze als ein 3-Sterne Restaurant war und denke, dass der XY-Film das Ambiente sehr zurückhaltend und neutral dargestellt hat. Ein völlig unmotiviertes vom Stuhl Kippen passt doch aber wunderbar zu all den anderen scheinbar unmotivierten Handlungen Ss' an dem Abend und lässt sich gut in die Theorie einer psychischen Störung integrieren.


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26.02.2013 um 11:32
@KonradTönz1
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Wenn Wirt und Stammgäste weitere Verwicklungen in den Fall vermeiden hätten wollen, hätten sie besser überhaupt nichts derartiges erzählt und stattdessen so getan, als wäre der Besuch völlig unauffällig verlaufen. Wenn man schon aus Opportunismus lügt, dann am besten so dass es einem auch wirklich nützt.
Ich gebe durchaus zu, dass es nicht rasend naheliegend ist, in dem Fall so eine "hahnebücherne" Geschichte zu erfinden. Wenn, dann kann ich es mir nur so erklären, dass die Befürchtung war, dass ihn draußen dann jemand mit einer Gesichtsverletzung sieht und man daher das Gefühl hatte, diese nicht ganz verschweigen zu können, sondern eben eine harmlose(re) Erklärung dafür anzubieten.

Aber ich will mich an diesem Punkt auch gar nicht festbeißen, denn:
Ein völlig unmotiviertes vom Stuhl Kippen ... lässt sich gut in die Theorie einer psychischen Störung integrieren.
ja, stimmt schon.

Nur irgendwie wirkt diese Geschichte, so, wie wir sie in xy gezeigt bekommen haben, einfach ein bisschen "gekünstelt" bzw. "erfunden" - in meinen Augen und Ohren. Vielleicht aber auch nur, weil sie von xy eben auf eine Weise dargestellt wurde, dass das eben bei mir so rüberkommt...

aber wie gesagt, ich will mich daran auch nicht zu sehr festbeißen - auch deshalb, weil er ja das Papillon nachweislich noch lebend verlassen hat und erst einige Stunden später ums Leben gekommen ist. Und dass ihn jemand seit dem Papillon verfolgt haben soll (wegen etwas, das dort vorgefallen ist), kann ich mir eigentlich kaum vorstellen.


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26.02.2013 um 12:20
Zitat von lasermannenlasermannen schrieb am 20.02.2013:Man sollte sich auch nicht vom Overacting des S.-Darstellers beeindrucken lassen, der seine dauernd aufgerissenen Glupscher schon gar nicht mehr zubekommt.
Sorry, nur am Rande, aber da muss ich zur Ehrenrettung von XY entgegnen, dass dies ganz und gar nicht meinem Eindruck entspricht. Stoll wurde im Gegenteil sehr ruhig und sachlich gespielt, nur in der Ohnmacht-Szene reißt er mal die Augen auf.

Noch was zur Kneipe: Ich denke auch, ein Lokal in dieser Gegend mit dem Namen Papillon, wird eher keine gutbürgerliche Gaststätte gewesen sein. Eher sowas, das in den Siebzigern vielleicht noch ein wenig Disco- oder Pub-Charakter hatte, und in dem dann in den Achtzigern vor allem "Übriggebliebene" verkehrten. Wer ähnliches kennt, versteht was ich meine. Ist aber nur eine Assoziation.


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Der Yogtze-Fall

26.02.2013 um 12:33
@Waldeck
Zitat von WaldeckWaldeck schrieb:Eher sowas, das in den Siebzigern vielleicht noch ein wenig Disco- oder Pub-Charakter hatte, und in dem dann in den Achtzigern vor allem "Übriggebliebene" verkehrten. Wer ähnliches kennt, versteht was ich meine. Ist aber nur eine Assoziation.
Hehehe. Ja. Die Toiletten schmutzig, der Billardtisch abgeranzt aber billiges Bier.


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26.02.2013 um 12:49
Zitat von WaldeckWaldeck schrieb:und in dem dann in den Achtzigern vor allem "Übriggebliebene" verkehrten.
Als ob solche Etablissemengs nicht auch bis in unsere Tage überlebt hätten - heute heißen die halt "Uschis-Pilsstube" oder praktischerweise nur "Pilsstube", oder "Pilseck". XY hat halt gewohnt zurückhaltend inszeniert, was weniger an künstlerisch-ästhetischen Ansprüchen liegen dürfte als an der Absicht, die maximale Trennschärfe zwischen bekannten Fakten und unwichtigen oder unklaren Nebenaspekten zu realisieren.

Interessanterweise haben aber die meisten ähnliche Assoziationen wenn es um den Typ der Kneipe geht :-D


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28.02.2013 um 14:15
@KonradTönz1
@LivingElvis

Da hier aufgrund der Vorahnungen und des vermeintlich irrationalen Verhltens des Opfers gerne auf eine psychische Erkrankung geschlossen wird.... was sagt ihr denn dann zum Topfdeckelfall FF1 Julisendung 2001?

Der ist nicht im Original auf der Tube verfügbar, aber in originell. :D Er wurde mit Isolde Tümmler als Offsprecherin auf 80er-Jahre-Style getunt.

Davon aber mal abgesehen: Opfer hatte "Vorahnungen", es offenbarte sich niemandem, es begab sich irrationalerweise nachts auf die Straße - > und wurde zweifelsohne Opfer eines Mordes:

https://www.youtube.com/watch?v=z5q1iDME4Dg (Video: Aktenzeichen XY spezial - Isolde spricht "Deckel-Tod")


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Der Yogtze-Fall

28.02.2013 um 14:22
Zitat von GanovenEdeGanovenEde schrieb:was sagt ihr denn dann zum Topfdeckelfall FF1 Julisendung 2001?
Ich glaub der Fall wird hier bereits irgendwo diskutiert. Auch ein sehr merkwürdiger Fall, wobei hier doch glaube ich zumindest zeitweise der Ehemann als verdächtig angesehen wurde , oder?


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Der Yogtze-Fall

28.02.2013 um 14:26
@KonradTönz1

Ich wollte auch nur eine zu starke und einseitige Fixierung auf eine psychische Erkrankung bei der Diskussion des YOGTZE-Falls vermeiden wollen.

Denn es gibt bezüglich mysteriösem Verhalten des Opfers und Rahmenbedingungen des Falls ja durchaus Parallelen. Und im Deckelfall war es nunmal eindeutig Mord.

Gewisse Verdachtsmoment mögen wohl vorgelegen haben, wobei andere Faktoren den Mann als Täter auch wieder unwahrscheinlich machen.


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Der Yogtze-Fall

28.02.2013 um 15:00
Hallo an alle,

ich habe den Fall zufällig bei Youtube entdeckt und dann die Diskussion hier darüber.
Leider ist ja der Film bei XY an einigen Stellen sehr dünn, was Informationen angeht.

Es wird z.B. überhaupt nicht darauf eingegangen, wie der Wagen von Günther Stoll die Böschung der Autobahn hinunter gekommen ist, es wird nur vom "Unfall" gesprochen. Aber wie lief dieser ab? Von der Fahrbahn abgekommen? Zusammstoß? Wer war der Fahrer? Selbst Mitte der 80er war die KTU soweit, dass man anhand von Fingerabdrücken oder Faserspuren mehr hätte feststellen müssen.

Genau so die Kleidung. Sonst wird immer gefragt, wer hat die verschwundene Kleidung des Opfers irgendwo gesehen? Warum hier nicht? Befand sie sich vielleicht im Auto?

Wenn Günther Stoll tatsächlich etwas mit Drogen am Hut hatte, dann hätte man doch eine Analyse machen können, z.B. ob sich Spuren in seinen Haaren befanden.

Ich habe irgendwie den Eindruck, dass die Polizei damals entweder aus Blödheit oder auch aus taktischen Gründen nichts weiteres Bekanntgeben wollte, vielleicht hatte man schon Ermittlungsansätze?!

Weiß man eigentlich, ob Stoll homosexuell war oder Beziehungen ins Rotlichtmilieu hatte?

Gespannt auf eure Antworten...
tuxhater


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Der Yogtze-Fall

28.02.2013 um 15:13
@Tuxhater


die Kleidung war - soweit ich gelesen habe - in seinem wagen. ob gefaltet oder nicht, kann ich mich nicht daran erinnern. irgendwo steht das aber, vor allem, dass sie gefaltet war.


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Der Yogtze-Fall

28.02.2013 um 15:17
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb:Weiß man eigentlich, ob Stoll homosexuell war oder Beziehungen ins Rotlichtmilieu hatte.
Dafür gab es zu jener Zeit bei XY herrlich umständliche Euphemismen, von denen aber im Zusammenhang mit dem Fall nichts zu hören war.

Ich frage mich aber: Macht einen Homosexualität anfälliger dafür, splitternackt überfahren zu werden? Klar, man hat schon von Strichermorden gehört, aber noch nie von einem derartigen.


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Der Yogtze-Fall

28.02.2013 um 15:39
@Tuxhater
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb:Es wird z.B. überhaupt nicht darauf eingegangen, wie der Wagen von Günther Stoll die Böschung der Autobahn hinunter gekommen ist, es wird nur vom "Unfall" gesprochen. Aber wie lief dieser ab? Von der Fahrbahn abgekommen? Zusammstoß? Wer war der Fahrer? Selbst Mitte der 80er war die KTU soweit, dass man anhand von Fingerabdrücken oder Faserspuren mehr hätte feststellen müssen.
Im Werremeier-Bericht (dem die Original-Unterlagen für den XY-Filmfall zugrundeliegen)

http://www.allmystery.de/bilder/km48898/6
http://www.allmystery.de/bilder/km48898/7


Lautet die Formulierung: Zitat - "Er war schon als Schwerverletzter in den Golf gesetzt und zur "Fundstelle" gefahren worden, und da erst hatte man den Wagen, mit ihm auf dem Vordersitz, von der Fahrbahn rollen lassen und so den Unfall vorgetäuscht." - Zitat ende.
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb:Genau so die Kleidung. Sonst wird immer gefragt, wer hat die verschwundene Kleidung des Opfers irgendwo gesehen? Warum hier nicht? Befand sie sich vielleicht im Auto?
GS Wildlederjacke und Cordhose befanden sich auf dem Rücksitz seines KfZ Golf.

@daniel83
Zitat von daniel83daniel83 schrieb:die Kleidung war - soweit ich gelesen habe - in seinem wagen. ob gefaltet oder nicht, kann ich mich nicht daran erinnern. irgendwo steht das aber, vor allem, dass sie gefaltet war.
Die Wildlederjacke und Cordhose befanden sich auf dem Rücksitz (siehe oben - Quelle: Werremeier) ob gefaltet oder nicht, ist nicht bekannt. Ob sich auch die restliche Kleidung auf dem Rücksitz befand, ist ebenfalls nicht bekannt.


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