frauZimt schrieb am 22.08.2020:In Colorado können Kinder ab 10 bestraft werden.
Unter 10 bei der Tat hätte vielleicht Erziehungsheim bedeutet?
Das wäre evt. möglich gewesen, dazu müßte ich die Gesetze für den Staat Colorado nochmals lesen. Vielleicht auch eine bewußte Auflage wie Therapien oä. Aber die hätte er, mMn, sowieso gebraucht, allein schon wegen seiner Verhaltensauffälligkeiten vor ihrem Tod. BR war der Erstgeborene von PR, dennoch war er nicht der golden boy, JB war die Prinzessin. Sie bekam die Aufmerksamkeit, sie wurde gehätschelt und getätschelt, sie bekam sogar einen Namen, der an John's Vornamen angelehnt war. Garantiert war Burke eifersüchtig, weil es immer und überall hieß - JonBenet hier, JonBenet da. Das wäre wahrscheinlich jedes Kind und das alleine wäre nichts besonderes. BR zeigte aber ja wirklich diverse Auffälligkeiten, u.a. das Bettnässen. Der ehemalige Chefermittler Kolar war ja auch immer der Meinung, daß er Verhaltensstörungen aufweisen würde, dieser Meinung schloss sich auch der forensiche Pathologe Dr. Spitz an. Und auch daß Burke das Zimmer seiner kleinen Schwester, bzw. Sachen von ihr mit Fäkalien beschmierte, wie die Haushälterin Linda Hoffman-Pugh aussagte, ist nicht wirklich normal und geht, mMn, über Geschwisterrivalität weit hinaus. Kot befand sich ja wohl auch auf einer Schachtel mit Süßigkeiten, die JB zu Weihnachten bekam. Und dann war da ja auch noch der Schlag mit dem Golfschläger, ein Jahr vor JB's Tod, wie Judith Miller aussagte. Ich war eigentlich immer der Ansicht, daß das ein Unfall war; Burke traf JB einfach unglücklich, sowas passiert. Wenn BR aber evt. wirklich verhaltensauffällig war, dann könnte er sie auch bewußt geschlagen haben.
Es gibt ja auch das freigegebene Gespräch einer Kinderpsy mit BR. Sie bat ihn, ein Bild der Familie zu zeichnen. Zu diesem Zeitpunkt war JB 13 Tage tot. Er entschied sich dafür, die Familie ohne sie darzustellen. Was er sich dabei dachte, ist nicht überliefert. Dr. Bernhard fand es jedenfalls sehr untypisch, ebenso wie seine Äußerungen darüber, daß er einfach "mit seinem Leben weitermachen würde" und sich auch "sicher" fühlen würde. Wie kann er sagen, daß er sich sicher fühlt, nachdem seine Schwester ermordet wurde und das sogar im eigenen Haus, quasi direkt neben ihm ? Viele Einbruchsopfer fühlen sich in ihren Wohnungen nicht mehr sicher, nachdem ein Dieb eindrang, aber ein Kind fühlt sich nach so einer Tat sicher ?
Er sagte auch, daß er seinen Vater nur gefragt hätte, wo sie JB gefunden hätten. Das ist alles, was ihn interessierte ? Nicht nur, daß ich diese Frage für ein Kind, was gerade seine Schwester verloren hat, extrem eigenartig finde - der Satz erinnert mich sehr an an den 911 Call, wo Burke im Hintergrund "WAS HAST DU GEFUNDEN" sagen soll.
Seine Beschreibung darüber, was er denn denkt, was mit JonBenet passiert ist, und er es demonstriert, wie sie jemand ersticht oder mit einem Hammer erschlägt (ca. 2.15 Min) löst auch immer noch Gänsehaut bei mir aus. Sein komplettes Verhalten empfinde ich als... fast schon heiter ? Auf jeden Fall auffällig unbetroffen, in emotionaler Hinsicht. Er äußerte auch zu keinem Zeitpunkt wirkliches Bedauern. Kann man das alles auf Schock schieben ?
https://www.youtube.com/watch?v=EfQr7E8HTQ8 (Video: Burke Ramsey compilation of all police Interviews available of Burke when he was 9 and 11.)Zudem widersprechen sich seine Äußerungen mit den Antworten, die seine Eltern auf die Fragen der Polizei gaben. Die Ramseys sagten immer wieder aus, daß BR die ganze Nacht geschlafen hätte und erst durch John morgens geweckt wurde. BR sagte allerdings, daß er den 911 Call gehört hätte, sich aber schlafend stellte, als sein Vater ins Zimmer kam. Das muß nicht unbedingt miteinander kollidieren, aber in der aufbearbeiteten Version des 911 Calls glaubten ja auch Ermittler, daß Burke im Hintergrund zu hören wäre. Wenn dem so war, dann war er definitiv wach und die Ramseys hätten auch über diesen Punkt gelogen.