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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 15:55
@kcefiak:

Heute laufen wir beinahe synchron, schon interessant. A. Gr. und seinen fraglichen Zuchthausaufenthalt hatte ich also richtig im Kopf, danke für die Bestätigung.

@Mellowmind:

Aus vielen überlieferten Briefen von Soldaten des ersten Weltkrieges weiss ich, dass es für einen grossen Teil von ihnen wichtig war, ihren Frieden mit Gott gemacht zu haben. Sie zogen daraufhin mit einem Fatalismus in die Schlacht, den wir heute kaum noch nachvollziehen können.

Es ist daher auch möglich, dass Martin Asam das "Richtige" tun wollte, bevor er in den Krieg zog. Will heissen, die "untergottgefälligen" Zustände auf HK beenden, indem er sie anzeigte. Besser spät als nie. Karl Gabriels Tod mag ihn auch dahingehend beeinflusst haben. Man weiss es nicht.

Sollte die Anzeige allerdings von aussen gekommen sein, behaupte ich nach wie vor, dass da jemend ein "Ass" gegen die HKer ausgespielt hat.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 16:06
Welches Aas das Ass ausgespielt hat, werden wir nie genau wissen, es sei denn, alte Akten würden auftauchen, oder ein sonstiger Zufall käme uns zu Hilfe.

Was diese grosse Gottgefälligkeit der damaligen Zeit auch angesichts des Todes betrifft, glaube ich dir schon, zumal mir ältere männliche Verwandte, die den Weltkrieg aktiv miterlebt haben, glaubhaft versicherten, dass gerade die grössten Atheisten und Freidenker angesichts akuter Todesgefahr ihre ganze Coolness verloren und zu beten begannen - schwer vorstellbar für mich, aber von glaubwürdigen Menschen bezeugt.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 16:08
@Mellowmind:

"räudiges Leben", also Deine Wortwahl schafft mich heute in ihrer Blumigkeit.

Die Kriegsbegeisterung hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht so sehr nachgelassen. Die grossen "Blut- und Knochenmühlen" lagen noch vor den deutschen Soldaten.
Die Informationen von der Front waren auch nicht mit den heutigen Möglichkeiten vergleichbar, was da genau ablief, dämmerte daheim den Wenigsten.

Letztendlich glaube ich auch eher an eine Anzeige von aussen, aber die zeitlichen Zusammenhänge lassen eine Interpretation, wie @Bernstein sie angebracht hat, m. E. zu. Durchaus diskussionswürdig.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 16:15
@alle,
**** im weiteren zeitgenössischen Kontext zu Hinterkaifeck *****
es gibt eine unglaubliche zu HK in mancherlei Hinsicht parallele Geschichte von Liebe, Leidenschaft, se*ueller Abhänggkeit, Hass und Zerstörung mitspielen, am Ende ebenfalls ein Mord an der Geliebten steht. Der Täter zahlt mit seinem Leben, endet im Februar 1925 in Regensburg unter dem Fallbeil ! Der Henker war, klar, wer sonst: Johann Reichart !

Dieses aufwühlende und erschütternde Drama findet sich seltsamer Weise NICHT im Internet, obwohl es eine unglaubliche Geschichte ist, dennoch in alltäglicher Dimension, absolut wert einer weiteren Aufbereitung, bietet Zugang zu einem breiten Spektrum der bayerischen Seele, mit allen Höhen und Tiefen ! Auch verbal, denn die Gerichtsakten enthalten die Aussagen in praller derber authentischer Mundart !

Ein Forumsmitglied hatte mir diesen Stoff zusammengefasst,und vor einigen Monaten zur Verfügung gestellt. Ich will diesen (seinen) Text nicht einfach weiterkopieren, sondern nur einiges daraus erwähnen:

Es geht um Sebastian Russwurm, geb. am 16 Januar 1874 in Pattendorf ( bei Rottenburg an der Laaber), und seiner Geliebten, der Magd Christine Hirl aus Rohr bei Kehlheim, geb. 24. Juli 1892.

Russwurm ist verheiratet, arbeitet etwas als Landwirt, auch als Maurer, verdient sich einiges Zusatz-Salär als "Winkeladvokat" (ja!), hat mehrere Kinder, ein unsteter, unzuverlässiger Mann, ein notorischer Trinker, ein Weiberheld, der auch als gewalttätig bekannt ist, treibt es vor den Augen seiner eigenen Frau mit seiner Geliebten Christine, die aus se*xuellen Gründen an dem Kerl hängt, der offensichtlich sehr potent ist.

Zur Christel, einer Magd, die ihrer tägliche Arbeit sogar sehr gut verrichtete, kam er, als er nach eine Kriegsverletzung 1917 ins Lazarett musste, das in Nähe seines Wohnortes lag, und er viel Zeit für "Ausflüge" in die heimische Gefilde hatte, zu einer Zeit, wo "Männermangel" an der Tagesordnung war !!

Christine ihrerseits ist dem männlichen Geschlecht nicht abhold, im Gegenteil, sie hat diverse Liebhaber, neben dem "Wastl".

Christines Aussage zu ihrer Schwester Maria, die auch schon mal bei Sebastian "hängenblieb", liesst sich in den Gerichtsakten so:

"........Als Maria zu Ch. sagte:“Wos finstn eigentli an dem Haderlumpn, lassn doch laufa.Heiratn kannstn do nöd, den vasuffenen Hund“, da antwortete diese:“Wos redstn du für an Scheiß.Hosd as do soiba lang gnua ghod miteam.Muasst as do wissen, wia stark er baut is. Da kann ma einfach nöd na sagn.“

Als dann später die Christine ein Kind bekommt (1918!) , gehts auch um Unterhalt, und die Sache eskaliert, zumal Sabastian ("Wastl") den Wahn bekommt "seine" Christine nun endlich heiraten zu wollen.

Noch ein Kind, im Jahre 1920, lässt Wastl erst recht eifersüchtg werden, wegen des
Nebenbuhlers.

Christine versucht sich zu lösen, auch räumlich ! Sie schafft es dennoch nicht. Da wird dann auch mal das Haus ihrer Schwester abgebrannt. Täter war, na wer: der WASTL !

Usw....usw.: es wird immer verrückter !

Das Ende naht, als Wastl die Christel verfolgt, mit dem "Radel", und ihr nochmals
seine Heiratsabsichten kundtut ! Im Nacken sitzt ihm schon die Polizei, die ihn wegen des Verdachst auf Brandstiftung an diesem 6. Juli festnehmen will ! Nicht zuletzt deswegen hat der Wastl einen Revolver dabei, so leicht soll ihn keiner kriegen.

Christels Antwort nach kurzem Disput an genau diesem 6. Juli 1924 auf einer Landstrasse bei Rohr war abschliessend diese:

" „Jetzt leckst mi erst recht am Arsch! Jetzt heirat i di erst recht nöd. Und an Sepp a nöd.Jetzt heirat i an ganz andern.“ Das waren nach dem im Gerichtsprotokoll wörtlich niedergeschriebenen Tätergeständnis "

Es waren ihre letzten Worte, dann streckte sie der Sebastian Russwurm mit mehreren Schüssen aus einem Revolver nieder. Er stellte sich selbst der Polizei, legte ein volles Geständnis ab, und nach dem Todesurteil am 6. Dezember 1924 seinen Kopf unters Fallbeil, am 28. Februar 1925 in Regensburg, so gegen 7 Uhr ! Zuvor war sein Gnadengesuch abgelehnt worden.

*************************************************************
Habt bitte Verständnis für diesen Ausflug, aber diese fast vergessene Geschichte ist es wert, wieder ins Gedächntnis zurückgerufen zu werden ! Ich habe Euch nur ein paar Szenen daraus geschildert, paar Eckdaten geliefert !
*******************************************
Merci: Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 16:23
@Mellowmind:
13. Mai 1916.
...Krieg in seiner allerschrecklichsten Form - und Gottesnähe in höchster Spannung. Es wird nun Ernst. Aber ich bin so innerlich frei und froh. "Lasst mich gehen-dass ich Jesum möge sehen." Es muss doch schön sein, Gott zu schauen,....

1.Juni 1916.
Liebe Eltern!
Ich liege auf dem Schlachtfeld mit Bauchschuss. ich glaube, ich muss sterben. Bin froh, noch einige Zeit zu haben, mich auf die himmlische Heimkehr vorzubereiten. Dank euch, Ihr lieben Eltern! Gott befohlen. Hans.
Diese Auszüge nur mal als Beispiel, wie die Soldaten damals "drauf" waren.

Der Schreiber dieser Zeilen ist wirklich am 1. Juni 1916 gefallen.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 16:24
Ja, heut hat sie mich, die Blumigkeit - mein Lieblingsnachbar, Glühweinverkäufer in Salzburg, probiert gerade ein paar neue Glühweinrezepte aus, die untauglichen Versuche entsorgt er bei mir....

On topic
Könnte die Anzeige aus Laag kommen? Die Familie G. hätte ja genügend Grund gehabt, sauer auf die Hker zu sein, schliesslich warem sie am Elend ihres Sohnes schuld. Gerade der Inzest war für das Scheitern der Ehe verantwortlich, für die Schwiegereltern bestimmt auch ein Ärgernis.
Was die zeitliche Verschiebung betrifft: Solche Dinge haben meistens eine Vorlaufzeit, zuerst reift der Plan, dann wird er diskutiert, dann ausgefeilt, noch einmal überarbeitet und dann erst zur Anzeigetat geschritten.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 16:35
@Mellowmind,
hatte dies, glaub' ich, auch schon mal hier angedacht: wenn es Martin Asam war, hätte er vermutlich nach Beistand gesucht, und den würde er vermutlich in Laag gefunden haben können. Ein Alleingang hätte sich für Martin nicht empfohlen !

Oder auch umgekehrt: Unter dem Schock des Todes von Karl kochten in Laag andere Frustmomente hoch, und man kooperierte mit Martin A., der die Schnauze in punkkto Vorgänge auf HK (etc.) auch schon lange voll hatte !
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 16:39
@kcefiak

Ich komme zurück auf Deinen Beitrag von heute 13.35 Uhr

Eine gute Frage! Natürlich ist ein Zeuge ziemlich unglaubwürdig, wenn er etwas zur Anzeige bringt, was lange Zeit zurückliegt. Der Richter hätte ihm auch schon deshalb auf den Zahn gefühlt, weil er durch die Nichtanzeige das unsittliche Verhalten weiter ermöglicht hat.

Aber ein Zeuge, der eigentlich ein Verwandter ist, der an sich ein Zeugnisverweigerungsrecht hat, kann immer sagen, dass er damals die Familie schonen wollte und nun eben nach dem Tod des Ehemanns der Schwester, wo die Unsittlichkeit wieder Überhand zu nehmen droht, endlich Anzeige erstattet hat.

Das könnte auf einen Anzeigeerstatter Martin Asam hindeuten.

@alle

Martin Asam musste am Tag der Hautverhandlung nicht zwangsläufig vor Gericht erscheinen. Er hatte gute Entschuldigungsgründe, denn er war ausbildungsmäßig, wie @troadputzer meint, gebunden.

Allerdings war das nur positiv. Er saß nicht mehr bei den Hinterkaifeckern am Tisch. Wenn er richterlich vernommen worden ist nach der Anzeigenerstattung, dann kann seine Aussage in der Hauptverhandlung verlesen werden. Er muss nicht anwesend sein. Einem Richter wird eben zugetraut, dass er Zeugen ordnungsgemäß vernimmt.

Was war das mit einem deal? Einen deal hat es 1915 vor einem deutschen Gericht nicht gegeben. Das ist erst seit den 70iger Jahren des vorherigen Jahrhunderts aus Amerika hier herübergeschwappt.

Es genügt auch eine glaubhafte Zeugenaussage. Es kommt auf die Qualität an.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 16:49
@Bernstein:

Den Russwurm-Fall hatte doch, wenn ich mich recht erinnere, @larry im HK.net-Forum zur Erläuterung, welche Abgründe die bayerische Seele ( ...vielleicht sollte ich es mir zweimal überlegen, bevor ich @maschenbauer mal wieder ärgere... ) schon damals haben konnte, eingestellt.

Interessant und leider auf seinen Wunsch hin gelöscht.

Aus meiner Sicht erschöpfen sich die Parallelen allerdings mit "Bayern", der etwa übereinstimmenden Zeit, dem dauernden und dauernd kolportierten Herumgeb**se und dem Tod der Geliebten.

Hier hat allerdings ein hemmungsloser, notorischer ( Klein- ) Krimineller ganz geplant den Revolver zu der "finalen Aussprache" dabei gehabt, das Ende war also geplant. Spurt die Frau nicht, Bumm.

Zudem stimmen die sozialen Verhältnisse nicht. Die HK-Beteiligten agieren sämtlich eine Etage höher.

Weder die HKer, noch die Verdächtigen in dem Fall hätten sich mit Russwurm auch nur sehen lassen. Das war ein verdächtiges Individuum. So einer würde allenfalls in das Szenario von @Cena´s Oma passen, an einem Tisch mit "Herrn Bärtl" und L. S.

Dass der Fall nicht das Echo und die Faszination von HK auslöst, ist klar. Er ist gelöst.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 16:57
@Mellowmind:

Das erklärt natürlich, warum Dein "Mind" heute besonders "mellow" ist...

@Mellowmind + @Bernstein:

Laag ist für mich eh´ der Brennpunkt des Geschehens.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 16:58
@AngRa,
da habe ich meine tiefen Zweifel, dass es nicht auch schon 1915 oder früher zu einer art "deal", oder in besserem diplomatischeren Gewand, zu einer Art "Abmachung" gekomen ist, zwischen den Anwälten, bzw. auch dem Staatsanwalt, unter Billigung des Gerichts, oder sogar unter dessen Anleitung ( Sind Sie doch vernünftig, ....... wenn nicht, könnte das Strafmass in jener Sache noch wesentlich härter ausfallen, der gesetztliche Rahmen ausgeschöpft werden ! ..... Ich appelliere auch an die Herren Anwälte " ....... ).

Da wurden schon mal die Verhandlungen unterbrochen, die Anwälte plus Staatsanwalt und Richter zogen sich kurz zur BERATUNG zurück ... ).

Das habe ich selbst erlebt, gerade neulich erst, gottlob nur als Zuschauer, aber fachlicher Insider, was den Fall anbelangte. Es ging um ein Strafmass bis zu ca. 13 Jahre ! Bei mehreren Beteiligten ! Das Verfahren musste beschleunigt werden.

Nenn mir einen vernünftigen Grund, warum ein deutsches Gericht nicht auch 1915 so etwas mitgetragen haben sollte !? Eine Abmachung, innerhalb rechtlicher Rahmenbedingen, klar !!

Oft ging es allein schon darum, die Verhandlungsdauer zu reduzieren ! Schon damals standen Gerichte unte Zeitnot, stapelten sich die Akten ! In Kriegszeiten mag auch hier Personalnotstand ein Kriterium gewesen sein.

Ich habe selbst auch andere Verhandlungen miterlebt, inkl. Arbeitsrechtliche Verhandlungen. Manchmal grotesk oder bizarr, was da abgeht. ECHT !
Oftmals ein Kindergarten, da wird gelacht und geschäkert, da sind Anwälte dermassen schlecht vorbereitet, oder präsentieren sich selbstverliebt, in Galarobe, dass es offensichtlich sogar den Richern fast zu bunt wird. usw.. !

Die Illusion eines supergerechten hochprofessionellen Gerichtsverfahren mit aller Sorgfalt und Ausdauer dieser Welt habe ich schon lange nicht mehr !!
Und 1915 soll es anders gewesen sein................ warum !?? Eine bessere Welt !??

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 17:08
@Dew,
ich weiss im Moment nicht, woher ich den Stoff hatte. Von @larry glaub'ich nicht, habe dessen Text auch nur überflogen, ehrlich gesagt, weniger aus Desinteresse,als aus Zeitmangel. Hatte mir gesagt, dafür brauchts Zeit, und die gibts später auch noch. Tja, "nu isser wech" ! Schade
***************************
Gut, die Russwurmgeschichte ist kein Pendant zu Hinterkaifeck, so wolte ich das auch
nicht interpretiert haben wollen, aber ne Menge einzelner Aspekte geben etwas Zeitgeist und Stimmung dieser einfachen Leute wieder. Deshalb finde ich auch diese Geschichte so beeindruckend. Topkandidat für eine weitere Verfilmung ! Da liegt alles drin !
Überdies habe ich hier nicht die komplette Story geliefert, da gibts noch so manches.
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 17:39
@AngRa

vielen Dank für Deine Ausführungen - aber ich muß nochmal nachfragen.

Es ist doch ein Widerspruch: Verurteilt wurden beide explizit für den Zeitraum 1907 -1910. Und wenn Martin zeitnahe Beobachtungen gemacht hatte, mußte sich daß doch zumindest bei der Benennung des abgeurteilten Zeitraums niederschlagen. Merkwürdig !

Anzeigenerstatter:

An zweiter Stelle kommt bei mir ebenfalls Laag in Betracht - aus den bekannten hier im Forum schon genannten Gründen

Oder es war wie @Bernstein schon geschrieben hat, eine Kombination aus beiden Lagern.


Noch eine Frage zur verhängten Haftstrafe von AG:

Kann es sein, daß diese Haftstrafe nach erfolgtem Gnadengesuch u.U. auf eine saftige Geldstrafe abgeändert wurde ? War das juristisch möglich ?

Mittel dazu hatte AG ja - im Gegensatz zu den armen Schluckern, die ich in diversen Haftbüchern aufgelistet gesehen habe.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 17:51
@Dew,
ich denke, dass Deine Idee von einem zusätzlichen Momentum des "Alles klar machen, falls man vor den Herren treten" muss, im Fall Martin Asams durchaus beachtenswert ist ! Dies könnte ihn zusätzlich sehr wohl motiviert haben, evtl. gerade nach einer Absprache mit Aussenstehenden (Laag ?), hier nun endlich "tacheless" zu reden, was bestimmte Vorgänge auf HK betraf ! Auch und gerade in Vertretung von Karl, posthum für ihn, den so früh gefallenen Ehemann, der sein Kind nicht mehr erleben durfte !!
Martin A. fühlte sicherlich sehr mit Karl Gabriel jun., und sie hatten Gemeinsamkeiten, beide waren irgendwie "ausgetrickst" worden.
Nur gut genug für die Arbeit auf HK.

Ich sehe also zahlreiche Gründe, auch emotionaler und religiöser Art, warum Martin Asam eine wesentliche Rolle bei der Anklage gespielt haben könnte. Und er war vermutlich nicht allein. Denkbar demnach, dass er die Gabriels gebeten haben könnte, "klagts Ihr sie an, denn ich möchte die eigene Mutter nedd selber anklagen !" Aber den Zeugen mache ich Euch, und zwar richtig ! Das bin ich mir schuldig, dem Karl, und auch dem lieben Gott ! "

War somit Martin AS(S)am das ASS im Aermel der Gabriels ?
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Bernie
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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 18:15
Ich denke, dass Deine Idee von einem zusätzlichen Momentum des "Alles klar machen, falls man vor den Herren treten" muss, im Fall Martin Asams durchaus beachtenswert ist !

Das glaube ich überhaupt nicht, weil es dem menschlichen Selbsterhaltungstrieb völlig widerspricht. Jeder geht doch zuerst davon aus, daß er überlebt, vor allem wenn er noch nie an der Front war und das Grauen der Materialschlacht noch nicht erlebt hat. Die Anzeige mußte doch Monate bevor M. A. im Lazarett gestorben ist getätigt worden sein. Was wollte er vor dem Herren klar machen, wenn seine Halbschwester und sein Stiefvater verurteilt und einsperrt würden und seine alte Mutter allein am Hofe mit dem ein paar Monate alten Säugling Cilli zurückblieb?


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 18:22
@alle

Merkwürdig ist, dass Asam , wenn er der Anzeigeerstatter war, dieses nicht zeitnah 1914 gemacht hat. Denn damals wurde der Hof übertragen. @troadputzer meinte, dass er es damals klaglos hingenommen hat. Das ist richtig.

Was wissen denn die Laager aus dem frühen Zeitraum 1907-1910? Eigentlich nichts.

An eine gemeinschaftliche Anzeigeerstattung glaube ich nicht.

Die Umwandlung von Haftstrafe in Geldstrafe 1915? Das müsste ich recherchieren. Ausschließen möchte ich in diesem Fall nichts.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 18:26
Vielleicht hat er seine Aussage schriftlich gemacht, in Laag deponiert und ist dann ins Feld gezogen. Einen religiösen Hintergrund sehe ich auch nicht, eher Rache und Groll.
Er hat sich sicherlich nicht getraut, offen gegen den mächtigen Übervater AG anzutreten, der ihn sein ganzes Kinderleben dominiert und geknechtet hat. So fand vielleicht irgendwann auf den Felder zwischen HK und Laag der Schulterschluss zwischen den Untergebutterten und Zukurzgekommenen statt, ein verhängnisvoller Pakt wurde geschnürt - das Verhängnis nahm seinen Lauf.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 18:29
"Den Russwurm-Fall hatte doch, wenn ich mich recht erinnere, @larry im HK.net-Forum zur Erläuterung, welche Abgründe die bayerische Seele ( ...vielleicht sollte ich es mir zweimal überlegen, bevor ich @maschenbauer mal wieder ärgere... ) schon damals haben konnte, eingestellt."


;o)) ;o)) ;o))
Jaja, die finstere bayerische Seele - so finster wie dunkles bayerisches Bier im Keferloher! ;o))

Von Larry war die Story eher nicht.
Der wollte mit aller Gewalt einer der HK-Protagonistinnen Pädophilie anhängen.
Den Beweis blieb er auf Nachfrage leider schuldig und ließ seinen Thread dann ganz schnell löschen.
War wohl cenas Bruder / Schwester im Geiste...


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 18:43
offtopic:

Eben erhielt ich durch das System folgende Meldung:

"Sie wurden von maschenbauer in der Diskussion Mordfall Hinterkaifeck angesprochen."

Ich liebe diese neue Funktion! *gggg*


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2008 um 18:43
@troadputzer

Deine Bedenken sehe ich auch. Die Anzeige ist mE Ende Januar/ Anfang Februar 1915 erstattet worden.

Ein aktueller Anlass bestand nicht, da die Hofübertragung schon 1914 im März stattfand. Damals hat Martin Asam nichts unternommen, warum also Anfang 1915?

Ihm musste klar sein, dass er auch seine Mutter durch die Anzeige in Bedrängnis bringt, wie auch seine Schwester.

Aber Grundlage des Strafverfahrens muss eine Anzeige gewesen sein. Also wer? Die Laager als Nachbarn wissen doch nichts über den Zeitraum 1907 bis 1910.

L.S. hingegen hat ausgesagt, dass Victoria seiner 1. Ehefau gegenüber den Inzest zugegeben hat, ab 1903.

Also, was meinst Du, kam die Anzeige von den Nachbarn aus Gröbern? Evtl. von der Ehefrau des L.S., die 1918 verstorben ist? L.S. hätte eben Victoria gegenüber alles auf die Eifersucht der Ehefrau schieben können, die ihr eins auswischen wollte, weil sie vielleicht bemerkt hat, dass es schon zu ihen Lebzeiten zwischen ihrem Ehemann und Victoria geschnackelt hatte?


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