Mordfall Hinterkaifeck

@jaska,
die rolle der "Verführerin" hatte der Lorenz eh immer (taktischerweise) der "Vic" zugestanden, auch die ersten Offerten von Vic im FJ 1915, oder auch die lebenslustigen Übergriffe einige Jahre später, wo die "böse" Vic den armen Lenz se*uell genötigt hatte, ihn ins Heu gepresst hatte, den schüchternen Spätjüngling.

Diese indirekte Verteidigung wohl schon deshalb, weil ihm sonst daheim seine zweite Frau voll aufs Dach oder in die Weichteile getreten wäre, oder in punkto HK gar Dinge an die Öffentlicheit gebracht hätte, die dort nicht hingehörten.

Vielleicht wollte Vic aber nur Prostatische Schütteldienste verrichten, und der "Lenz" hatte das wieder einmal missverstanden.

*****
Bernie

@AngRa

danke für deine antwort, aber ich dachte eigentlich nicht so an diese "feinheiten",
sondern eher an die lage der zimmer, des kellers, insofern, daß er sich auch im dunkeln hätte zurechtfinden können.

so ungefähr wie die baugleichen reihenhäuschen in unserer zeit.

es war halt nur mal so ein gedanke, aber es stimmt, wenn er sich mit den o. g.
dingen auskannte (türe etc.), dann muß er eigentlich schon öfters bei den hkflern
gewesen sein.

liebe grüße, hulla

@bernieeee,

du bist ja mal wieder überhaupts nie nicht ganz direkt, gelle "grins"

für nen lacher so zwischendurch morgens um 1 1/10 in deutschland ist
das aber ällweil gut.(oder auch mittags um 1 1/4)

lg hulla

@kcefiak
@all

Nachdem ich heute einmal die Möglichkeit hatte, die neue Hausaufgabenliste durchzugehen, fiel mir auf, dass auch ich namentlich genannt wurde. Wie ich schon einmal hier im Forum bekannt gegeben habe, ist die Oma meiner Bekannten seit Anfang Februar erkrankt. Was anfänglich als Lappalie tituliert wurde, hat sich im Laufe der Zeit als ernstzunehmende Geschichte manifestiert.

Dies ist auch der Grund, warum ich - meinem vorhandenen Feingefühl sei gedankt - keinen Versuch gestartet habe, die für mich fremde Familie mit dem für sie minder attraktiven Thema "Hinterkaifeck" zu belasten. Selbstverständlich werde ich auch weiterhin das Ziel verfolgen, etwaige Bilder auf dem Dachboden zu erspähen und die Oma mit diversen Fragen zu kontaktieren. Dies aber wohl dosiert und unter Rücksichtnahme auf die Gesundheit der alten Dame, die für mich fremde Familie und meiner eigenen, persönlichen Freizeitgestaltung.

Eventuell bekomme ich aber dieses oder nächstes Wochenende die Möglichkeit, einen weiteren Aufstieg auf den Dachboden vornehmen zu dürfen. Ich werde dann erneut in mein Bärenfell schlüpfen, zwei Taschenlampen am Kopf befestigen und versuchen ein wenig Licht ins „Wahrhaftige Dunkel“ zu bekommen.

Aussagen des Sigl 1952

Aussagen des Sigl vom 10.1.1952 (Landpolizei Bayern)
Richterliche Vernehmung des Sigl vom 30.5.1952 durch Amtsgerichtsdirektor Dr. Hawelka/Amtsgericht Aichach

Jakob Sigl ist im Jahre 1952 mehrfach vernommen worden. Die erste Aussage vor der Landespolizei Bayern ist wesentlich länger als die spätere Aussage vor dem Richter vom Amtsgericht Aichach.

Nun ist es so, dass in der Niederschrift vom 10.11.1952 nachträglich durch Häkchen einzelne Teile ausgeklammert worden sind. Dabei handelt es sich zumeist um Passagen, die Dinge betreffen, die Sigl nur vom Hörensagen wusste oder die seine Meinung darstellten. Das ist korrekt.

Auffällig ist jedoch auch, dass eine Passage mit Häkchen versehen wurde, die gerade Dinge betreffen, die er aus eigener Wahrnehmung wusste. Und zwar handelt es sich um die Passage:

"S. leistete meiner Aufforderung, alles unverändert am Tatort zu lassen und auch das Vieh vor Eintreffen der Polizei nicht zu füttern, keine Folge. Er machte sich sehr beschäftigt, ging gleich in den Keller, holte Milch herauf und fütterte damit die Schweine. Auf dem Heimweg sagten Pöll und ich nichts. Auffallend war jedoch bei der ganzen Sache, dass S. alles veränderte, was zu verändern war und überall im Haus genau Bescheid wusste. Nach meiner Ansicht kam S. zu Lebzeiten des Gruber nicht soviel in das Haus in Kaifeck, dass er so gut Bescheid wissen konnte."

Im Rahmen der richterlichen Vernehmung wurden die mit Häkchen versehenen Passagen ausgeklammert, so dass sie Sigl nicht mehr vorgelesen wurden und seine richterliche Vernehmung diese an sich wichtige Passage nicht umfasst.

Persönlich gehe ich davon aus, dass StA Popp diese Häkchen angebracht haben könnte. Er hatte ja als Täter die Gebrüder Gump ausgemacht und da passte es wohl nicht in sein Konzept, dass Sigl jemand anderen schwer belastet, so dass er diese Punkte aus einer richterlichen Vernehmung herauslassen wollte.

Wenn ein Richter im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens Zeugenvernehmungen vornimmt, hat er sich an die Vorgaben der Staatsanwaltschaft zu halten.

Die durch den Richter vorgenommene Vernehmung des Sigl hätte dann in einem möglichen Prozess gegen den überlebenden Gump-Bruder verlesen werden können, da hätte die Passage bestimmt gestört.

An sich finde ich auch diese Vorgehensweise recht befremdlich, was noch milde formuliert ist.

An sich lag doch auf der Hand, wen Sigl verdächtigt hat. Mit solch einem Zeugen kann man natürlich nicht in einen Prozess gegen andere Angeklagte gehen. Da war es doch geschickt, ihn richterlich vernehmen zu lassen, dann muss er in einem späteren Prozess gegen Gump nicht persönlich erscheinen. Die Aussage, die evtl. etwas zurechtgeschneidert sein könnte, wird verlesen und gut ist es. Ich sehe immerhin, dass es in gewisser Weise möglich ist, dass StA Popp diese Überlegungen gehabt haben könnte.

@AngRa

Als juristischer Laie hatte ich ursprünglich einmal angenommen, es handle sich bei diesen Markierungen in den Verhörniederschriften um Hervorhebungen besonders bemerkenswerter, auffälliger Passagen.
Inzwischen weiss ich aber, dass Du hier zu 100% richtig liegst. Die von Dr. Popp markierten Passagen hatten nur den Sinn, in einer zukünftigen Verhandlung gegen Anton Gump Verwendung zu finden.

@oldschool70

Hier besteht nun ganz entfernt die Möglichkeit, dass Staatsanwalt Dr. Popp etwas einseitig in ein Strafverfahren gegen Gump eingreifen wollte. Evtl. hat er auf diese Weise vielleicht auch seinen Antrag auf Haftbefehl gegen Gump etwas unkonventionell vorbereitet.

"Nach seiner eigenen Aussage scheint S. also, entgegen des Wunsches von Sigl, bevor er die Haustüre geöffnet hatte, schon im Schlafzimmer der Viktoria gewesen zu sein."

soweit ich mich des Inhalts der Zeitungsartikel erinnere, lag die Leiche des Jungen nicht im Schlafzimmer von Victoria sondern im Schlafzimmer der Grosseltern! (inklusive Stubenwagen)
L.S. müsste also eigentlich im "falschen"Schlafzimmer "seinen Jungen" gesucht und gefunden haben bevor er die Haustür öffnete.

Nur mal so eine Anmerkung.

@Dorian14,
das Schlafzimmer/Wohnzimmer der Viktoria war das Frühere Schlafzimmer der alten Grubers ! Die alten Grubers hatten ihr Schlafzimmer nun auch in Ihrer früheren Wohnstube eingerichtet, wohl auch wegen der Kinder, aehnlich wie es uns die Aufnahme von Viktoria's Zimmer mit dem Stubenwagen zeigt: eine Tisch/Sitz-gruppe, dann separat die Doppelbetten.
Eine Vorteil hatte vermutllich das Wohn/Schlafzimmer der alten Grubers: Hier dürfte ein Ofen gestanden haben, oder ein Kachelofen ( evtl. extern Beheizt von der Küche aus her), da hier ein Kaminanschluss zur Verfügung stand. Diesen Luxus hatte wohl Vic's Stube nicht zu bieten, dafuer zumindest die vom Stall her gewärmte (Ost)wand am Kopfende der Betten .

*****
Bernie

in einem Zeitungsausschnitt steht klar:
"Die Leichen des Ehepaares Gruber, der Tochter und des Mädchens Cäciclie, lagen in der Tenne neben dem Stall. Die Leiche des Söhnchens Josef im Kinderwägelchen im Schlafzimmer der beiden alten Leute und die Leiche der Dienstmagd in der Kammer."

Daraus schließe ich dass das Foto NICHT Victorias Zimmer zeigt sondern das Schlafzimmer der alten Grubers.

Wenn L.S. seinen Buam gesucht hat ..... wo hätte er wohl zuerst nachgesehen? In Victorias Zimmer oder im Zimmer des alten Grubers?

Wie war nochmal die Reihenfolge der Zimmer die er öffnete?

@Dorian14,
diese ersten alten Zeitungsberichte enthielten noch Fehler, wie es heute auch noch oft der Fall ist ! die wenigen offiziellen, heute noch verfügbaren Polizei/Gerichtsprotokolle stellen dies wieder klar:

4 Tote in der Tenne (Nähe des Stallzugangs/Futtergangs) : Andreas+Caezilia Gruber, Viktoria+ die junge Caezilia Gabriel
1 Tote Magd (Maria Baumgartner) in ihrer Kammer neben der Küche
1 Toter Junge (Josef Gabriel) in seinem Stubenwagen, in Viktorias Schlaf/Wohnzimmer.

Tipp:
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Der Polizeifotograf vom Stubenwagen hat an diesem Mittwoch-vormittag, des 5.4.1922, die zwei Fensterläden zum Hof hin aufgemacht, da die Sonne schien. ( Es hatte nämlich aufgeklart, das schlechte Wetter war vorbei ! Dieses Licht war beser und stärker als das der mitgebrachten elektr. Stehleuchte ( siehe Maria's Zimmer), evtl. nur batteriebetrieben ( oder per benzin/notstromAggregat -- Batterie evtl. leer ? )

Wenn Du nun in das Zimmer hineinblickst, und die Fenster zur RECHTEN HAND siehst, dann ist das das Zimmer der Viktoria, was an den Stallbereich angrenzte, also etwa in Höhe des Kellerzugangs lag, und rechts vom Südlichen Hauseingang, wenn man davor stand !

Beim Eintreten in das Zimmer der aLten GRUBERS, gegenüber von Vic's Zimmer, hättest Du die Fenster ABER zur LINKEN HAND gehabt !!
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Bernie

ich kann aber erkennen dass geradeaus UND rechter Hand Fenster sein müssen.
und es gab nur einen Raum der an zwei wänden Fenster aufweist.

Das Schlafzimmer der alten Grubers.

Wäre es das Zimmer der Victoria wären "geradeaus" keine Fenster sondern die Wand zum stall

@Dorian14,
sei versichert, Du liegst falsch .. oder ich drücke ich mich so unendlich kompliziert aus !? Geradeaus hängen Bilder an der Wand. Und nur Bilder, an der Wand zum Stall.
Oder Du wolltest den "alten Bernie" etwas ärgern !
Das geht aber nicht so einfach !
wie auch immer: Ich muss nun gehen !
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Bernie

Genau Dorian - Du bist schon auf der richtigen Spur.
Nur das es nicht die Wand zum Stall "wäre", sondern ist.

Guck noch mal genau drauf ;)

reden wir von verschiedenen Bildern?
Auf dem Bild mit dem Stubenwagen ist im Hintergrund eine Doppelbett zu erkennen, keine Bilder an der Wand.

Dorian, schau auf das angehängte Bild. Wenn Du dort Fenster erkennst, dann möchte ich das Zeug das gerade geraucht wird, auch probieren.

@stalinstadt

Sehr nett formuliert!

Man hat ja schliesslich Kinderstube, AngRa :)

@Bernie: Dein Tipp mit den Fensterläden, die der Fotograf am Morgen nach der Auffindung der Leichen aufgemacht, beantwortet meine Frage von heute Nachmittag.
Also konnten die wartenden Sigl und Pöll nicht sehen, dass der LTV mit Licht (?) im Schlafzimmer war.
Kann es wirklich sein, dass ein Vater sein Kind so brutal ermordet aufgefunden hat und kurze Zeit später noch dran denkt, die Türe zu verschließen, um dann die Nachbarn einzulassen und noch so zu tun, als ob er das tote Kind zum ersten Mal sieht? Wirklich sehr abgebrüht. Das würde absolut für ihn als Täter sprechen.
Andererseits, wenn er der Täter war, warum sollte er das mit dem "unerlaubten" Nachsehen nach dem Kleinen bei der Polizei erwähnen? In dem Falle wäre er doch gar nicht erst dort hineingegangen...
Für eine scheinbar beantwortete Frage tauchen 2 neue auf...
Jaska