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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 21:20
@Badesalz

wie kommst Du denn auf Augsburg ? Schrobenhausen oder Neuburg/Do. wäre doch naheliegender. Auch hier gab es Industrie bzw. Beschäftigungsmöglichkeiten.

"Hochzeitlicher Auszug" - ich übersetze das so: Wenn Martin Asam geheiratet hätte, wäre die Viktoria verpflichtet gewesen diese Hochzeit + den Auszug (respektive) den Einzug in die eheliche Wohnung für Martin Asam zu bezahlen.

@AngRa kann dies sicherlich noch präzisieren bzw. ggf. richtigstellen !


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 21:22
@AngRa:

Das habe ich dann richtig verstanden. Wie geht das aber mit dem Wohnrecht zusammen?


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 21:26
...jetzt wird es noch richtig spannend... :)

Augsburg: Große Stadt, viel Industrie. Neuburg oder Schrobenhausen wären mir an sich genauso recht.

Es ist nur eine subjektive Einschätzung von mir, daß Martin Asam auch räumlich Distanz zu HK und seinem Stiefvater gesucht haben könnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 21:31
@Badesalz

selbstverständlich hat jeder das Recht (subjektiv) seine Meinung zu vertreten !

Aber objektiv gesehen deuten alle - bisherigen - Angaben/Dokumente eindeutig auf einen durchgehenden Aufenthalt von Martin Asam auf Hinterkaifeck hin.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 21:32
@kcefiak

Nein, das bestreite ich ganz entschieden. Das ist Deine Interpretation.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 21:32
@Badesalz

Nachtrag: außer Dir liegen andere - uns nicht bekannte - Angaben diesbezüglich vor.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 21:33
@Badesalz

Ich sehe es wie @kcefiak.

Es hätte der hochzeitliche Auszug bezahlt werden müssen, also Wein, Gesang, Fleisch, Brot etc. Dann hätten Handwerker bezahlt werden müssen, die die neue Bleibe hergerichtet hätten.

In anderen alten Verträgen wurde der Umfang der Speisen und die Arbeitsdauer der Handwerker genau festgelegt, es wurde auch ein Maximalpreis genannt. Für Asam wurde das jedoch nicht gemacht, daher war auch dieser Anspruch nichts wert.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 21:35
Es gibt keinen zwingenden Grund anzunehmen, daß Martin Asam durchgehend (und eventuell in der Hoffnung den Hof übernehmen zu können) auf HK gelebt und gearbeitet hat.

Das kann sein, das geben aber die Unterlagen nicht zweifelsfrei her.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 21:40
@Badesalz

Nun - man wird sehen. Vielleicht tauchen in nächster Zeit weitere Dokumente oder Hinweise auf, die die Sache noch klarer erkennbar werden lassen.

Nochmals:

Es gibt heute (Stand 02.03.2008 ) nicht die geringsten Hinweise auf eine nennenswerte Abwesenheitszeit Martin Asams von Hinterkaifeck vor Mai 1915.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 22:06
@Badesalz: Ich versuche hier überhaupt nichts zu suggerieren! Ebensowenig möchte ich einen Tatverdächtigen aus der Schußlinie bringen. Mir ist lediglich bei der Aussage des Herrn Sigl von 1952 die deutliche subjektive Wertung aufgefallen und die habe ich angesprochen. Wenn es wirklich so klar gewesen wäre, wer die Tat damals verübt hatte, dann würden wir hier nicht spekulieren. Ich respektiere die von Dir vorgebrachten Theorien, wenn sie mich stören sollten, dann hake ich nach. Aber solche Seitenhiebe empfinde ich als unangebracht.

@AngRa: Ich hatte in meinem Beitrag vom 10.02.2008 00:40 schon mal einen externen Link genannt, in dem über die Funktion und Aufgaben eines Ortsführers geschrieben wird (aus: http://www.leben-auf-dem-land.de/):
Je nach Bewirtschaftungsart und -system der Felder konnten oder mussten Beschlüsse über das Land oder „Termine für das Pflügen, das Säen und alle anderen Arbeits­vor­gänge (...) welche Getreidearten angebaut und wann die abgeernteten Felder für das Abweiden durch die Rinder des Dorfes geöffnet werden sollten“ (Blum 1982:17) in der Gemeinde oder Dorfversammlung beschlossen werden.
Entscheidungen der Dorfgemeinde beinhalteten z. B. auch den Erwerb oder Verkauf von Weide- oder Ackerland, für die Gemeinschaft; sie war zuständig für die innere Ordnung des gemeinsamen Lebens und sorgte für moralische und religiöse Standards der Mitlieder wie beispielsweise der sonntägliche Kirchgang, der Empfang der Sakra­mente oder das Bestrafen von Trunkenheit und Glücksspiel. Aufgrund der Größe und dadurch entstehenden Intimität, war gegenseitige Kontrolle einfacher und die Privat­sphäre beschränkter.
Jaska


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 22:08
@all

weil wir grade bei Dokumenten und Unterlagen sind - meine (subjektive) Einschätzung hierzu im Zusammenhang mit Hinterkaifeck:

Ich glaube absolut, daß wir nur durch folgende Ansätze weitere Aspekte im Fall Hinterkaifeck gewinnen können:

- intensive Archivarbeit - auch wenn es manchen zu langatmig und aufwendig erscheint

- qualifizierte Suche nach Bildern im Umfeld (hauinolo - wo bist Du ?)

- Suche nach "letzten Resten" von Zeitzeugenaussagen (das muß schnell gehen !)

schließlich:

- fruchtbare Diskussion darüber - z.B. im Rahmen dieses Forums


Ich glaube definitiv nicht, daß uns Dinge wie:

- spirituelle Ansätze

- Extremspekulationen

in diesem Fall weiterbringen - obwohl zugegebenermaßen manches davon einen gewissen Unterhaltungswert hat (mehr aber auch nicht !!).

@Bernstein:

Natürlich wirst Du ein amtlich beglaubigtes Schreiben des Täters mit seinem Geständnis wohl kaum finden. Auch glaube ich nicht an ein - zum 100. Jahrestag am 31.03.2022 zu öffnendes - Dokument mit entsprechenden Enthüllungen.

Aber das ist m.E. sowieso der falsche Ansatz: nämlich immer und immer wieder von der unmittelbaren Tat selbst alles aufdröseln zu wollen. Ich denke, daß gerade dieser Aspekt schon zig-mal durchdiskutiert wurde. Die Vorgeschichte bis zum Endpunkt des Gesamtdramas birgt m.E. noch viele Informationen !

In diesem Zusammenhang möchte ich insbesondere AngRa für die Suche nach Dokumenten und deren Aufbereitung ganz ausdrücklich danken, nicht zuletzt deswegen, weil ich eine ähnliche Arbeitsweise bevorzuge.



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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 22:50
Stimme dir vollends zu kcefiak.

Danke an Jaska für die Beschreibung der Ortsführer-Funktion, der Link ist mir seinerzeit entgangen. Ich habe mich schon immer gefragt, was ein Ortsführer eigentlich so zu schaffen hatte.

Und AngRa ist wirklich eine Biene, wenn es um die speziellen Recherchen der Rechtsfragen und Familienbande geht!


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 22:57
@stalinstadt: Weiß man denn, wann der L.S. zum Ortsführer bestimmt wurde? (Wurde er von allen Gemeindemitgliedern gewählt oder von einem Ausschuss bestimmt? - das ist wahrscheinlich nebensächlich).
Aber hätten die oben genannten Verantwortlichkeiten auch für Gröbern gegolten, so wäre der L.S. doch auch dafür verantwortlich gewesen, die Blutschande zu unterbinden und die nicht gemeldeten Arbeitskräfte auf HK zur Anzeige zu bringen. Ebenso evtl. krumme Machenschaften, oder? Auch die Fuss- und Einbruchspuren müssten von ihm doch eigentlich weitergemeldet worden sein?
Jaska


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 23:15
Also ich weiss es nicht, wir haben aber glaube ich schon vor längerer Zeit festgestellt, das dies nicht festgestellt werden konnte. Wahrscheinlich wissen es aber seine Nachkommen...

Nach der vorliegenden Funktionsbeschreibung hätte der Lorenz tatsächlich einiges tun müssen, was er offenbar aus welchen Gründen auch immer unterliess. Gut, welcher Amtsinhaber - auch und gerade in der heutigen Epoche - hält sich immer und unbedingt an die ihm auferlegten Pflichten?

Aber andererseits hatte in meinen Augen vor 85 Jahren das Amt an sich einen anderen Stellenwert aus der Sicht des Amtsinhabers. Pflichtbewusstsein und Korrektheit bis in die Pickelhaube ist immer meine Intention, wenn ich mich in diese Zeit hineinversetze.

Kurzum - Lorenz ist offenbar, wenn er denn diesen Regularien unterstand, diesen nicht pflichtgemäß nachgekommen - der Grund hierfür scheint mir privater Natur zu sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.03.2008 um 23:19
@stalinstadt: Danke für Deine Einschätzung, so sehe ich das auch. Das mit dem Datum der Amtseinsetzung wäre evtl. für die anonyme Anzeige interessant. Ich wusste aber nicht, dass ihr darüber schon gerätselt hattet.
Jaska


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Mordfall Hinterkaifeck

03.03.2008 um 07:16
@kcefiak

ich danke Dir für die netten Worte, die ich gleich zurückgeben möchte. Wir sind uns sehr einig, was die Herangehensweise an den Mordfall Hinterkaifeck betrifft.

@stalinstadt
Auch Dir danke ich für die netten Worte und gebe sie sogleich zurück, denn Deine Arbeit hinterkaifeck.net. betreffend schätze ich auch sehr. Als Biene stelle ich mir Dich aber nicht vor. Hihi

@jaska

Deinen Link hatte ich damals nicht übersehen. Auch vorhin habe ich mir die Hausarbeit über "Das Leben auf dem Land im 19. Jhdt." von Natascha Bär nochmals diagonal durchgelesen. Einen Hinweis auf die Funktion eines Ortsführers, Ortsvertreters oder Bauernführers konnte ich darin jedoch auch heute nicht entdecken.

Die Figur des Ortsführers stammt aus der bayerischen Gemeindeordnung, die um 1922 herum gerade geändert worden war, was dem Ortsführer wohl größere Befugnisse eingebracht hat. Entsprechendes hatte ich schon mal geschrieben. Nur bleibt die Figur merkwürdig blutleer, wenn man nur darüber in der Gemeindeordnung liest. Ich hätte gern mehr über die Befugnisse in der Praxis gewusst, deshalb meine Frage an @Theresia. Bislang habe ich nur nebenbei (kann mich auch nicht mehr genau erinnern wo) gelesen, dass er ortspolizeiliche Befugnisse hatte, d.h. er war für An-und Abmeldungen innerhalb der Gemeinde zuständig.

Zum Punkt Verhalten des LTV nach Auffindung der Leichen/ Aussage Sigl u.a. , den uns @ldschool70 in einem seiner Beiträge aufgezeigt hatte, gebe ich Dir Recht, dass die Sigl Aussage kritisch hinterfragt werden muss. Ich muss mir zum gesamten Komplex auch nochmals Gedanken machen, auch wann genau StA Renner dieses Verhalten des LTV miterlebt haben könnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.03.2008 um 08:17
@Theresia

Ich danke Dir auch für Deine Informationen. Ich habe zur Landwirtschaft keinerlei Bezug. Alles hört sich für mich sehr kompliziert an. Einen weiter entfernt liegenden Bezug habe ich aber doch, denn mein Urgroßvater und mein Großvater waren auch Landwirte mit einem Hof von ca. 19 ha, also ungefähr so groß wie der der Hker. Leider beträgt der Altersunterschied zwischen ihnen und mir 120 bzw 80 Jahre, so dass ich sie nicht mehr fragen kann und. Übrig geblieben sind aber ihre Verträge und andere Dokumente, die mir aber über ihr Leben und ihre Arbeit wenig Aufschluss bringen. Nur eines weiß ich, nämlich dass sie trotz des Hofes nicht ein solches Vermögen wie die Hker angesammelt haben und da denke ich schon manchmal etwas darüber nach.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.03.2008 um 08:40
@alle

ich habe einen Fehler gemacht. In der Stammrolle von Martin Asam ist in deutscher Schrift ldw. Arbeiter eingetragen. Ich habe das fälschlicherweise als lediger Arbeiter gelesen. Es muss aber landwirtschaftlicher Arbeiter heißen. Daneben in der Spalte steht als Familienstand dann "ledig" ausgeschrieben. Das tut mir leid.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.03.2008 um 08:42
@AngRa

das braucht Dir nicht leid tun. Mir geht es oft genauso - diese altdeutsche, gotische Schrift ist für uns heutzutage nicht leicht zu entziffern.

Also steht fest, das Martin Asam in der Landwirtschaft tätig war - und das vermutlich auf dem heimischen Hof.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.03.2008 um 10:33
Es wurde doch hier mal überlegt warum es dem LTV möglich war sich finanziell zu sanieren und auch neu zu bauen.
Ich habe in einem Forum die Aussage gefunden dass seine zweite Frau 8000 Mark als Mitgift mitbrachte nebst ihrm unehelichen Sohn.
Die älteste Tochter Magdalena die 1921 heiratete bekam angeblich eine Mitgift von 20000 Mark mit.
Den Betrag empfinde ich als sehr hoch zumal ja vor dieser Heirat neu gebaut wurde.


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