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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2008 um 21:07
@troadputzer

Die Jagdvereine um Waidhofen herum sind erst nach 1922 gegründet worden. Außerdem denke ich, dass Gruber nicht so sehr die Gesellschaft von Jagdkameraden gesucht hat, da die Nachbarn, ich weiß jetzt nicht mehr genau, ob es Pöll oder Sigl war, ihn als jemand beschrieben haben, der nicht mal Wirtshäuser aufgesucht hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2008 um 21:14
@Badesalz

Ich denke, dass Gruber keinen letzten Schuss abgegeben hat. Denn dann wäre dieser letzte Schuss in Gröbern zu hören gewesen. Ich meine es war doch früher alles ziemlich still und die Nachbarn Pöll und Sigl haben doch nie etwas Derartiges erwähnt.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2008 um 21:17
Ich denke, es war in jedem Fall eine Waffe im Haus, was für eine auch immer.

Nur wird der Alte - wie schon von AngRa aufgeführt - zur Benutzung selbiger nicht mehr gekommen sein. Die Waffe hat der Täter m.E. mitgehen lassen und später irgendwo verschwinden lassen.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2008 um 21:19
@AngRa

Schwer zu sagen, was man in Gröbern hätte hören müssen. Aber bei der Kälte und um die vermutete Uhrzeit wäre wahrscheinlich kaum jemand unterwegs gewesen.
Eventuell Wirtshausgänger oder -heimkehrer?
Die Fenster waren wohl auch verrammelt, wahrscheinlich vielfach zusätzlich mit "Winterfenstern".

Es ist auch nur eine Spekulation, die sowieso unbeweisbar bleibt.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2008 um 21:22
@Badesalz

Bedenke doch die damalige Stille auf dem Dorf. Gröbern hat doch nicht in der Einflugschneise zum Rhein-Main-Flughafen gelegen.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2008 um 21:22
Ein Schuss wäre einige hundert Meter weiter, zumal in der Dunkelheit, nach meiner Auffassung nicht ungehört geblieben.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2008 um 21:29
Man muß m.E. schon die Jahreszeit und die Tatsache berücksichtigen, daß der (eventuelle) Schuß in einem geschlossenen Raum abgegeben worden wäre.

Wobei - Achtung Spekulation - ich immer ´versuchsweise´ davon ausgegangen bin, daß das Stadeltor ein Stück geöffnet gewesen sein könnte.

Ob Schuß oder kein Schuß: Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, daß Gruber mit einer Waffe in den Stall gelaufen ist. Nur hat es ihm in der (relativen) Dunkelheit nichts mehr genützt.
Alles wie gesagt unbeweisbar.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2008 um 23:15
Liebe Angra,
Ich sehe das auch so wie Du, die Familie war sich keiner Bedrohung bewusst und wurde überrumpelt.
Zitat von AngRaAngRa schrieb:"Aber ich traue Dr. Aumüller soviel Kompetenz zu, dass er derartige Verletzungen bemerkt hätte."
In Deinem letzten Satz verliere ich leider den Faden, spielst Du auf Schussverletzungen an? Oder auf die ominöse kreisrunde Verletzung der kleinen Cecilie?


@all:
Weiß jemand ob der Wald, der dem Haus so nahe lag, auch im Besitz der Viktoria Gabriel war?
Aus vielen Geschichten weiß ich, dass Wilderei damals sehr verbreitet war. Und dass ein "geiziger Bauer" (wenn die Gerüchte so stimmen) sich einen frischen Wildbraten entgehen lässt, der ihm direkt vor die Flinte läuft, kann ich mir nicht vorstellen. Evtl. wars ja sogar sein Wald und das Jagen von Wild wäre legal gewesen. @troadputzer hatte vorhin ja erwähnt, dass dies ab 75ha der Fall gewesen wäre.

Grüße und gute Nacht,
Jaska


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2008 um 23:28
@jaska

Immerhin vier Punkte im Vorfeld scheinen belegt zu sein:

- der Einbruchsversuch (Maschinenhäuschen, Tür zur Futterkammer)
- die Münchner Zeitung am Waldrand
- die Spuren im Schnee
- der fehlende Haustürschlüssel

M.E. liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte: Beunruhigt, aber nicht quasi bis in die Haarspitzen nervös und mit allem rechnend.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2008 um 23:34
Danke, Bin ganz Deiner Meinung, @Badesalz!


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2008 um 23:59
@AngRa
Vielleicht ging er auch nur sehr selten in's Wirtshaus. Er hatte ja auch wenig Ausreden dazu, und geizig war er angeblich auch. Die alte Frau Gruber soll ja sehr friedlich und etwas passiv gewesen sein - da blieb ihm die Flucht ins Wirtshaus ja geradezu erspart. Ich glaube mich aber erinnern zu können, daß er einmal im Wirtshaus den diskreten Hinweis gab, daß die Viktoria ohnehin keinen Mann mehr brauche, und dazu auch noch eine etwas ungewöhnliche, jedenfalls seiner Meinung nach, doch recht plausible Erklärung. Es ist gut vorstellbar, daß diese Aussage zu etwas späterer Stunde erfolgte, und er sich bereits in einem Zustand befand, wo er mögliche Konsequenzen nicht mehr befürchtete oder überblickte bzw. bereits zu diesem Zeitpunkt ein gewisses Wurstigkeitsgefühl entwickelt hatte. Die fröhlichen Zechkumpane, wenn man so sagen darf, wird es wohl nicht ganz überrascht haben. Im Dorf ist man meist über das Wohl und das Weh des Nachbarns ausreichend informiert.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2008 um 07:55
@jaska

Ich meinte mit meiner etwas unklaren Formulierung, dass Dr. Aumüller es erkannt und auch vermerkt hätte, wenn er an den Opfern Spuren von Abwehrverletzungen, die auf ein Erkennen des Angriffs und Schützen vor dem Angriff hindeuten, entdeckt hätte. Ich meine damit Verletzungen, die vornehmlich an Händen und Armen entstehen, weil man diese automatisch zum Schutz vor Schlägen vor Gesicht und Kopf hält.

@troadputzer

Ich verstehe was Du meinst. Andreas Gruber muss seine Zeit auch irgendwie verbracht haben, kann nicht nur bei den Frauen zu Hause gesessen und die Kirche besucht haben. Jagd-und Schützenverein als Freizeitbeschäftigung wäre eine Idee. Habe ich auch schon dran gedacht und dann beim Suchen festgestellt, dass diese Vereine später gegründet wurden. Auch die Idee mit zumindest gelegentlichen Besuchen im Wirtshaus ist nicht von der Hand zu weisen. Die Familie Schwaiger, die nicht schlecht über die Grubers geredet haben, hatte ja auch einen Wirt in ihrer Mitte, nämlich den Thomas Schwaiger. Schon möglich, dass Andreas Gruber seinem Wirtshaus gelegentlich einen Besuch abgestattet hat.

Allerdings denke ich, dass er dort nicht damit geprahlt hat, dass seine Tochter keinen Mann mehr braucht, weil es ihn gibt. Ein Vorbestrafter, der 1915 wegen Blutschande angezeigt worden ist, äußert sich m.E. nicht in der Art, weil er weitere Strafverfahren mit noch härteren Konsequenzen vermeiden möchte. Dieser Satz: "Mei Dochter braucht keinen Mann mehr, dafür bin i da" geistert immer wieder durch das Forum. Er war auch in einem Beitrag auf der nicht mehr existierenden Seite www.hinterkaifeck.de vermerkt. Es würde mich deshalb insbesondere interessieren, welchem Zeugen gegenüber dieser Satz denn nun gefallen ist.

Ansonsten fällt mir als Freizeitbeschäftigung für Gruber wenig ein. Ob er Mitglied im christlichen Bauernverein war, dort vielleicht Tipps für Geldanlagen bekommen hat? Landwirtschaftsschulen gab es auch erst nach 1922, so dass mir auch nicht klar ist, ob es vielleicht Vorgänger dieser Institutionen gab, von denen sich ein Bauer im Hinblick auf landwirtschaftliche Probleme beraten lassen konnte? Da er einige Tiere hatte, muss er einen guten Kontakt zum Veterinär gehabt haben, denke ich mir, auch zum Schlachthof oder zu jemandem der geschlachtet hat?

Vielleicht fallen anderen noch andere Sachen ein?


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2008 um 08:03
@Badesalz

Durch wen soll denn die "Münchner Zeitung am Waldrand" belegt sein?


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2008 um 10:23
@Badesalz

Der Postbote Mayer sagte in seiner Vernehmung vom 10.01.1952 aus: "Um diese Zeit* wurde beim Anwesen Hinterkaifeck entweder von Gruber selbst oder von Frau Gabriel ein Exemplar "Münchner Zeitung" gefunden. Sie fragten mich, ob ich diese verloren hätte bezw. wer in der Umgebung Bezieher der Münchner Zeitung sei."

* Anmerkung = März 1922


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2008 um 10:34
@Badesalz

bezüglich Scheppach: hierüber habe ich kein Vernehmungsprotokoll vorliegen - ich weiß im Moment auch nicht, ob ein solches überhaupt angefertigt worden ist.

@troadputzer

bezüglich Jagdtrophäen: in der Auflistung der Habseligkeiten sind keine Jagdtrophäen enthalten.

Zum Wald: Der angrenzende Wald im südlichen Bereich (etwa 100-150 m von der Hofstelle) und im südöstlichen Bereich (etwa 200-300 m von der Hofstelle) war im Besitz der Hinterkaifecker.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2008 um 11:13
@kcefiak

Dann lies mal nach, was der Postbote in seiner polizeilichen Vernehmung zur "Münchner Zeitung am Waldesrand" gesagt hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2008 um 12:13
kurz wegen Gewehr,
auch die Forschungsgruppe FFB beschrieb, daß ein Gewehr im Hause war... das sei eindeutig belegt.
Leider bin ich in Arbeit und hab meinen Leuschner nicht zur Hand. hab das aber letzte Woche erst gelesen.
Ich meine aber, daß nur Gewehr aufgeführt wurde.. nicht welcher Art dies war...


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2008 um 12:30
@keller

da gibt`s leider nichts zum nachlesen - weil weiteres nicht drin steht !

Das hätte ich doch sonst dazugeschrieben !!

Ich gehe also davon aus, das die besagte Zeitung nicht von Mayer stammte und er auch keine Auskunft darüber geben konnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2008 um 12:54
@kcefiak

Vergiss was ich geschrieben habe - war eine Verraffung.


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hulla ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

02.02.2008 um 14:37
@keller

was ist eine verraffung?

lg hulle


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