@masterpu,
@alle n ichtbesiter von P. Leuschner's "HK-bibel",
irgendwie hatte ich diese story noch im hinterstuebchen, nach der wochenlangen lektuere von P. LEUSCHNER (2.auflage), jedoch bei mir nicht mehr unter "dorfhirte" bzw. "Deimhausen" registriert.
nach den netten tipps von
@elfeee und
@hexenholz, habe ich mir die HK-bibel wieder gegriffen, jawohl, von seite 204-208 ein eigenes kapitel dazu !
ein etwas verworrene geschehen, kann es hier nur grob anreissen, beziehe mich im fogenden auschliessllich auf P. Leuschner !
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der knapp 1.55m "grosse" Joseph P., eine eher "abgerissene", sicherlich sehr aermliche existenz als Besenbinder, Leichenbitter und Dorfhirte in Deimhausen ( bei Hohenwart) fuehrend, wurde im jan. 1935 von seiner damals 20 jaehrigen tochter Maria beschuldigt, den mord an den Hinterkaifeckern gestanden zu haben, und zwar soll er dies ihr gegenueber am morgen des 15. Januars 1935, gegen halb zehn geaeussert haben, in der kueche des gemeindehauses, zugleich ihr gemeinsamer wohnort, sinnierend auf einem stuhl sitzend.
nach seinem bekunden war es ihm wurscht, ob das gestaendnis seinen kopf kosten wuerde, aber die tat sei ihm wie ein zentnerstein auf dem herzen gelegen.
auch drohte er angeblich der jungen frau, nichts von dem gstaendnis zu erzaehlen, sonst " ... raeume ich Dich auch noch weg ! .."
Sie seien zu zweit gewesen ( spaeter, 1938, wird der mittaeter als "Johannes" bezeichnet),
sie hatten nach der tat noch drei tage auf HK im heu gelegen, und das vieh gefuettert. erst als der "postschaffner" kam, haben sie gefuerchtet entdeckt zu werden, und seien abgehaut.
ok, dieses angebliche gestaendnis war aufsehenerregend, und fand auch niederschlag in der oertlchen presse, zumal der Joseph P. in Deimhausen nicht gerade den besten ruf hatte. kein wunder: er war ne "arme sau" ( meine worte ! ) , ein habenichts, schon einige vorstrafen im jugendlichen alter ( arme herkunft , soziale probleme ) , tja, und auch hier: vorbestraft wegen BLUTSCHANDE mit seiner Tochter Maria !
zunaechst wurde Joseph in Hohenwart (Gendarmerie) verhoert, wie auch seine Tochter, und anscheinend dannn zunaechst in Hohenwart arretiert.
nach einer zweiten ladung der tochter Maria, bei der sie ihre aussagen trotz hinweise auf die folgen fuer ihren vater stur wiederholte, auch trotz hinweis auf folgen fuer sie, bei Meineid, wurde Joseph nach Schrobenhausen in u-haft gebracht.
auch vor dem amtsrichter Hoelzle in Schrobenhausen blieb Maria bei ihren aussagen, Joseph P. hingegen beteuert immer eine unschuld, und dass sich Maria das alles nur zusammengelogen habe !
Langsam kommen der Justiz zweifel an der geschichte, zumal ein Hohenwarter Arzt ( Dr. Julius Aub ) sie als hysterisch einschaetzt. ( er kennt Maria als seine patientin )
Maria wird bald auch als "gespaltene persoenlichkeit" (schizophren) vom hausarzt eingestuft, nachdem dieer von seiner schweigepflicht entbunden wurde.
spaeter kommen geschichten dazu, dass Maria schon einige zeit vorher, da war sie erst 11 jahre a lt, einem bauern die geschichte aufdraengen wollte, dass ihr vater der moerder von HInterkaifeck sei, aha, damals aber noch mit drei mordkumpanen.
nun wird die geschichte immer toller, denn der sohn von Joseph P. beginnt nun mit aehnlichen anschuldigungen gegen seinen vater, die er freiwillig der gendarmerie in Feldmoching praesentierte ! er traue seinem vater den mord zu !
in der zwischenzeit legt die Maria wieder einige details nach, erzaehlt vom heimkommen des vaters in diesen ersten apriltagen von 1922, mit BLUTVERRUSSTETER kleidung.
nun wird auch die Münchner kripo eingeschaltet, aber irgendwie langt alles bei weitem nicht, den Joseph ins gefaengnis zu bringen, da Maria und ihr Bruder hoechst unglaubwuerdig sind, versuchen vermutlich nur, den ungeliebten oder gehassten vater fertig zu machen. wie auch immer
Joseph P. lebt in der zwischenzeit wieder in freiheit, muss aber Deimhausen verlassen, denn dort hat er keine existenzgrundlage mehr, und er zieht nach Niederthann, bei Schweitenkirchen, arbeitet fortan dort als bauhilfsarbeiter beim bau der Reichsautobahn ! ( aha )
aber HK holt ihn wieder ein: ein ehemaliger mithaeftling erzaehlt von angeblichen aussagen des Joseph P., allerdings bei einem Saufgelage, dass er mit einem HAMMER bewaffnet, die HK'ler umgebracht haben will ! hier kommt dann auch der angebliche komplize namens Johannes mit ins geschehen.
kein, wunder also, dass Joseph P. erneut festgenommen wird, und nach Pfaffenhofen gebracht wird, ins amtsgerichtsgefaegnis. von dort dann sogar nach Muenchen zu weiteren verhoeren . Joseph betont jedoch weiterhin seine unschuld.
die justiz kann ihm nichts wirklich nachweisen, und Joseph darf im september 1938 endlich als freier mann nach hause.
weiteres zu Joseph P. ist bei LEUSCHNER nicht mehr erwaehnt !
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ciao: Bernie