@troadputzer,
der pensionierte "Kriminaler" Konrad Müller hat sich zwar in seiner rekonstruktion der Reuthaue von Hinterkaifeck eher an dem typ 0403 orientiert (siehe oben), eventuell nach unterlagen der Kripo von 1923, oder auch nach regionaler bevorzugung eines bestimmten typus, wie er im raum schrobenhausen/Waidhofen damals bevorzugt verwendet wurde,...,
aber theoretisch koennte man auch die "0411" bzw. die "0400" variante in betracht ziehen. an sich markantes kennzeichen fuer eine "echte" reut/riedhaue ist der sehr starke, dicke und somit kraeftige stiel, gegebenfalls mit einem zusaetzlichen stahlschaft verstaerkt ( wie bei der 0400-variante zu sehen ! ), um die haeufig notwendigen hebel-einsatze beim Roden resp. deren hebelkraefte zu bewaeltigen.
aehnlich wie bei dem 0400-typ ("Pflanzhäundl") muss wohl die konstruktion von Andreas Gruber ausgefallen sein, um seine Haue zu staerken, bzw. den abbruch des stiels zu vermeiden. bei seiner anscheinend rechtunfachmaennischen art muss dann oben am stumpfen kopf der haue ein schraubenende herausgestanden sein, die diese eigenartigen "stanz"-loecher im schaedel einiger opfer verursacht hat.
Andreas Gruber hat also vermutlich 1-2 schrauben von unten nach oben durch den Stiel und durch den zusaetzlichen verstaerkenden stahlschaft/armierung gebohrt, von oben dann die mutter aufgezogen.
falls es zwei fixierschrauben waren , hat er evtl. mit unterschiedlichen schrauben gearbeitet ( was eben im schraubenkasten der werkstatt so "herumlag" ! ), so dass eine davon (die vordere ?) etwas zu lang war. zum abfeilen dieses endes war er dann wohl etwas "unmotiviert", hat darauf verzichtet.
dieses "spezielle feature" eines ueberstehenden schraubenendes hat dann diese erst 1923 gefunde reuthaue als eine der haupt-tatwerkzeuge entlarvt, der taeter hat mit dem stumpfen (!) ende der hause zugeschlagen, auch ein spezieller umstand der auf einen taeter aus demlandwirschaftlichen bereich hindeuten koennte ! ( wurde schon diskutiert )
*********
ciao: Bernie