schluesselbund schrieb:Nur schon den Anspruch darauf zu erheben eine Person verifizieren zu können find ich ein Stück daneben. Und glaub mir ich weiss von was ich spreche. War da nämlich mal dabei einen Stammbaum zu erstellen. Vielleicht ist es einfach so, dass man nicht jede Person verifizieren kann. Dafür mag es viel Gründe geben. Und letztlich ist ja nicht Bewiesen, dass man einen Mehnert nicht verifizieren kann.
Nun ja, bei dieser Aussage frage ich mich, wie weit Du mit Deinem Stammbaum wohl gekommen bist, wenn Dir nicht klar ist, dass Ende des 19. Jahrhunderts in der hier in Rede stehenden Region Europas bereits ein vollständig ausgebildetes System von Standesamtsunterlagen und Kirchenbüchern existierte und ebenso auch die militärische Laufbahn dieses Mehnert genügend Spuren hinterlassen haben müsste.
Das mag bei irgendwelchen schriftunkundigen Bauern in der Weite Russlands anders gewesen sein, aber wer behauptet, ein Mann mit der Biographie dieses Mehnert (natürlich nur auf der Basis dessen was wir bislang wissen gesagt) habe vielleicht einfach zufällig keine überprüfbaren Spuren hinterlassen, hat im Leben noch kein Archiv von innen gesehen.
Und da rede ich noch nicht mal von gedruckten Quellen wie Ranglisten oder Adressbüchern.
off-peak schrieb:In Sütterlin? Inzwischen ist die Schreibschrift reformiert worden.
Auch wenn ich persönlich eher skeptisch bin, das ist so direkt kein Argument- meine Uroma, Jahrgang 1900, hat das bis ans Ende ihres Lebens beibehalten. Sie starb in den 90ern.
Allerdings, und das ist im Hinblick auf diese Quelle interessant, war die Schrift keine "reine" Sütterlinschrift mehr, wie es in dem hier in Rede stehenden Schriftstück der Fall ist. Sondern es hatten sich unbewusst auch bestimmte Merkmale des lateinischen Alphabets eingeschlichen. Und meiner Erfahrung nach war das bei den meisten Leuten so, die weiterhin die "alte" Schrift beibehalten haben.
Während das, was man in dem Video sieht, zumindest sehr deutlich den Eindruck macht, dass da jemand diese Schrift erst kurz zuvor gelernt hat.
Nebenbei bemerkt wäre man in Frankreich mit Sütterlinschrift auch kaum sehr weit gekommen, weil sie dort verglichen mit Deutschland kaum bekannt war. Insofern war nach einem Umzug dorthin eine Umstellung angesagt, auch in den ehemals deutschen Gebieten.