Ahmose schrieb:off-peak schrieb:
Die könnten die Täter mitgenommen haben.
@Ahmose antwortete:
Die lassen die Tatwaffe am Tatort zurück und nehmen dafür ein altes Gewehr mit? Das kann ich mir jetzt schwer vorstellen.
@off-peak antwortete:
off-peak schrieb:Ich schon. Man kann ein Gewehr gebrauchen, selbst ein altes ist besser als gar keines, und es ist etwas schwieriger aufzutreiben als ein Werkzeug, das jeder Baumarkt (symbolisch gesehen) führt.
Wenn es außerdem nicht als Grubers Besitz gekennzeichnet war, dann ist es weniger verräterisch als die als Tatwaffe leicht zu identifizierende Reuthaue.
So muss es natürlich nicht gewesen sein, aber diese Möglichkeit ist genau so gegeben wie die, dass es von Leuten vor Ort gestohlen wurde.
Möglich ist viel aber ist es auch wahrscheinlich? Und aus welchen Gründen?
Ein bisschen komplizierter ist das m. E. schon zu betrachten.
Man? Wer sollte denn eine solche alte und veraltete Flinte
gebrauchen können und wozu? Also ich kenne mehr Leute, die weder ein altes, noch ein modernes Gewehr gebrauchen können und das war damals kaum anders. Vom damit-umgehen-können mal gar nicht zu reden.
Eine Perkussionsflinte mit selbst herzustellenden, papierumwickelten Ladungen, möglicherweise sogar als Vorderlader in einer Zeit, in der gebrauchsfertige Munition in Patronenform für Hinterlader üblich war?
Für des A.Gr.´s Zwecke, also gelegentlich dem Fuchs, den Hühnerhabicht oder den Thalerbuben mal eine Verwarnung zu erteilen, mag das angegangen sein, aber sonst?
Kriminelle hatten im Nachkriegsdeutschland eine breite Auswahl an aus dem Krieg mitgebrachten modernen Waffen für alle Gelegenheiten, da hätte niemand zugegriffen. Zudem ist so ein Ding sperrig und wäre auf dem Transport aufgefallen, bzw. hätte umständlich versteckt werden müssen. Nicht mal die Zerlegbarkeit einer Kipplaufflinte muss gegeben gewesen sein.
Inwieweit des A.Gr.´s Flinte in der Umgegend bekannt war, konnte bislang nicht in Erfahrung gebracht werden. Trotzdem wäre allein durch das Alter schon eine gewisse Wiedererkennbarkeit möglich gewesen, auch ohne Initialen oder sonstige Kennzeichnung.
Insofern sind
@Ahmose ´s Einwände sicher berechtigt.
Andererseits hätte aus den genannten Gründen auch ein Schaulustiger mit diesem Souvenir Probleme kriegen können. Bis hin zum Tatverdacht. Diese Gruppe, die sicher den einen oder anderen Kleingegenstand mitgehen ließ, scheidet daher in Bezug auf die Flinte für mich aus.
Bleiben also nur die Täter.
Ich kann mir eigentlich nur zwei Szenarien vorstellen, innerhalb derer die Flinte von Täterseite mitgenommen wurde.
Persönliche Gründe. Der A.Gr. hatte mal mit der Flinte auf den Betreffenden geschossen. Der nahm sie voller Genugtuung mit, nachdem er ( geradezu biblisch ) den A.Gr. mit dessen eigener Reuthaue niedergemacht hatte. Zu Hause versteckt. Nur zu bestimmten Gelegenheiten heimlich vorgeholt.
Übertriebene Gründlichkeit. Nach der Tat wurde einfach
alles weggeräumt und abtransportiert, was auf dem Anwesen auf Waffen schließen ließ. Scheppachs Lohntüte wurde dabei übersehen.
MfG
Dew