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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

25.07.2007 um 19:51
@holledauer

Danke für die Bilder. Wenn ich mir das Gerät so ansehe, dann bin ich
ganz sicher, dass man zunächst einige Übung damit haben muss, um richtig damit umgehen zu
können. Das ist bestimmt genauso wie der Umgang mit einem Degen oder
Florett.

Grüße Angela


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Mordfall Hinterkaifeck

25.07.2007 um 19:57
@holledauer

Das glaube ich gerne, dass das Werkzeug "gut durchzieht" ;-)
Dankefür die Abbildungen!

Die Tatwaffe von Hinterkaifeck hat ein etwas schmaleresBlatt, ansonsten, sind die Werkzeuge sehr ähnlich.


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Mordfall Hinterkaifeck

25.07.2007 um 20:52
@oldschool70 @AngRa

Ich kann wohl nicht soviel hier beitragen, aber wo ich helfenkann, mach ich das auch. Ist denn die genaue Rekonstruktion der Tatwaffe gelungen? Ichdenke mal, da wird es wohl (leider) auch kein Bild geben, geschweige hat man es für nötiggehalten, das Tatwerkzeug vernünftig zu archivieren.
Oder ist es überliefert, dass esmit dem müllerschen Werkzeug übereinstimmt?
Wobei ich auch noch ein wenig am Grübelnbin, ist die Vermutung, dass die H.K.ler einen gewissen Teil der Ackerfläche brach liegenlassen hatten.
Meine Mutter z.B ringt heute noch um jeden Quadratmillimeter, da passtnoch was hin......da könnte man noch..., aber alles gepflegt. Aber wer kennt das nichtvon den älteren Herrschaften.
Wenn es wirklich so gewesen wäre, dass diverses Landbrach gelegen hat, ist dies für die damalige Zeit äusserst ungewöhnlich undkontraproduktiv.
Allein schon das Gerede der Nachbarn....

grüsse H.


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Mordfall Hinterkaifeck

25.07.2007 um 21:03
Nochmals Ehen der Cäcilia Gruber

Ich habe nochmals hier frühere Beiträge aus demForum durchgelesen. Auf S. 33 hat @mima geschreiben, die immer sehr gut Bescheid wusste:"Der Hof Hinterkaifeck gehörte einst den Eheleuten Josef und Cäcilia Ostermeier.
Siehatten zwei Kinder, der Son stirbt im 1. Weltkrieg, die Tochter Cäcilia heiratet nachGerenzhausen bei Scheyern."

Da wir inzwischen wissen, dass beide Kinder Asam mitNachnamen hießen, kann man wohl davon ausgehen, dass es sich nicht um leibliche Kinderdes Josef Ostermeier gehandelt haben kann, sondern nur um leibliche Kinder der CäciliaOstermeier/Gruber. Dann ist auch geklärt, warum Martin Asam den Hof nicht geerbt hat. Erhatte keinen Erbanspruch, weil er nicht vom Ostermeier abstammte.Ob Asam nun derGeburtsname von Cäcilia war( dann wären die Kinder unehelich) oder ob sie aus einerfrüheren Ehe stammen, kann m.E. dahingestellt bleiben.

Aufgefallen ist mir nur,dass weder auf dem Grabstein, noch auf dem Sterbebildchen der Geburtsname der altenGruberin genannt wird. Im Gegensatz dazu wird der Geburtsname der Victoria Gabrielgenannt. Das könnte den Grund haben,( zumindest auf dem Sterbebildchen ist auch derGeburtsname der hinterbliebenen Tochter Cäcilia Starringer, geb. Asam vermerkt), dassjeder Hinweis auf ein uneheliches Kind vermieden werden sollte.


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Mordfall Hinterkaifeck

25.07.2007 um 21:12
@holledauer
Nach heutigen Gesetzen hätte man die Tatwaffe für immer asserviert. Siewird sozusagen eingezogen. Nachbildungen von berühmten Tatwaffen kommen dann gelegentlichin Kriminalmuseen, so wie in Frankfurt eine Nachbildung des Hammers, den der sog.Hammermörder benutzt hat.

Ich denke auch, dass sie 1923 ff nicht mehrherausgegeben worden ist. Allerdings wird sie während der Kriegswirren untergegangensein. Entweder ist sie zerstört worden oder es weiß niemand mehr wo sie hingelangt ist.Sie könnte auch verschollen sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

25.07.2007 um 23:26
@holledauer

Vielen Dank für die Bilder; habe mir die Reuthaue ursprünglichpickelähnlich vorgestellt!
Wir haben ein fast identisches Werkzeug, meine Großeltern(aus der Oberpfalz zugezogen) haben es "Stockhaue" genannt. Jaja, die kleinenregionalen Unterschiede ...


Hallo AngRa,

dass Martin Asam und seineSchwester bei der Hofübergabe in HK nicht zum Zuge kamen, muss meines Erachtens nachnicht mit Unehelichkeit zusammenhängen.
Bei meinem Schwiegervater z.B. war die Sacheso: Sein Vater, Landwirt und Hoferbe, fiel im 2. Weltkrieg; die Mutter heiratete wiederund den Hof übernahm später ihr Sohn aus zweiter Ehe. Vielleicht hat sich da der Einflussdes Stiefvaters zugunsten des "eigenen Blutes" durchgesetzt; ich denke, das war frühernicht unüblich.


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Mordfall Hinterkaifeck

25.07.2007 um 23:57
@oldschool70, eine Senke oder ähnliches würde auf dem Bild nicht schwarzdargestellt.
Warum sollten die Träger für das neue Gebäude sonst ausgerechnet andiesem Platz liegen? Und nicht irgendwo auf der Seite?

Die vordere Längs Kante,links von den Trägern, wirkt auch wie abgeschnitten, oder nicht? Genau wie der Auslaufrechts von den Trägern.


@holledauer, von den 50 Tagwerk seien 12 TW Waldgewesen. Bleiben noch ca. 38 übrig. Das sind knapp 13 Hektar Grund.

Davon wirdca. die Hälfte Weideland und Wiesen fürs Heu gewesen sein.

Der Rest istaufgeteilt auf Kartoffeln, Futterrüben/rote Rüben und Getreide.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.07.2007 um 00:13
Es ist zwar einerseits auffällig, daß Martin Asam bei der Hofnachfolge übergangen wordenist und daß man überhaupt so wenig von ihm erfährt.
Andererseits denke ich nicht, daßuns da in Bezug auf die Tat relevante Zusammenhänge verborgen bleiben.

Immerhinhätte damals ja seine Schwester Cäcilia Starringer der Polizei jede Auskunft gebenkönnen, z.B. auch über einen erbitterten Familienstreit um das Erbe. Gewisse notorischbestinformierte Nachbarn hätten bestimmt auch nicht mit entsprechenden Informationengegeizt.
Cäcilia Starringer scheint jedenfalls mit der Familie Gruber/Gabriel in gutemEinvernehmen gestanden zu haben. Sie hat ihrer Halbschwester Viktoria Gabriel anscheinendbedenkenlos für Anschaffungen bzw. den geplanten Hofausbau vor der Tat immerhin zweimalGeld geliehen - sicher nicht in jeder Familie selbstverständlich.



Wennich mir das Bild des Hofes ansehe, fallen die doch sehr kleinen Fenster auf.
Mit derzunehmenden Industrialisierung gerade der 1870er Jahre sollte eigentlich u.a. auchFensterglas günstiger geworden sein, wobei ich natürlich keine "harten Fakten"kenne.
Wenn ich aber meinem Gefühl nachgebe, würde ich den Hof auch wegen der kleinenFenster so früh als möglich datieren.
Statt der sich hier nach und nach´einschleichenden´ Schätzung "um 1880" würde ich doch mehr 1870 favorisieren - evtl. auchnoch davor.
Auf einem Katasterauszug von 1865 (wenn ich mich recht erinnere) war derHof noch nicht eingetragen. Vielleicht finden sich doch noch Informationen, aber bisdahin würde ich vorschlagen, sich nicht allzusehr auf die spätere Datierung (1880) zuversteifen.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.07.2007 um 06:17
@all
Die Datierung des Hofbaus ist durchaus mit Vorsicht zu behandeln. Ich habegelesen, dass z. B. bei der ersten Katastererstellung der gesamte Ort Gröbern samt Umlandschlichtweg vergessen wurde!

Gruß, Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

26.07.2007 um 06:38
@schnüffler
Zitat von schnüfflerschnüffler schrieb:@oldschool70, eine Senke oder ähnliches würde auf dem Bild nichtschwarz dargestellt.
Doch würde sie. Da der Misthaufen keinerleiabgedichtete Umfassung besass, kam es garantiert bei jedem längeren Regen zuEinschwemmungen von Mist in die Mulde. Wenn du die Böden in der Gegend kennst, weißt duauch, dass eine Aufgrabung auf einem SW-Bild eher hell erscheinenwürde.
Zitat von schnüfflerschnüffler schrieb:Die vordere Längs Kante, links von den Trägern, wirkt auch wieabgeschnitten, oder nicht? Genau wie der Auslauf rechts von den Trägern.
Wiewürdest du erwarten, dass eine Kuppe, die du in diesem Winkel betrachtest, in derPerspektive anders aussieht als auf dem Foto?


@holledauer
Wie habe ich mirden Platzbedarf für die Einlagerung von 250 Zentnern Kartoffeln vorzustellen? Es geht umdie Ermittelung der tatsächlichen Kellergröße.

Gruß, Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

26.07.2007 um 08:25
Auf jeden Fall dürften die Kanten nicht abgeschnitten sein.

Und gerade weil einMisthaufen keine Einfassung hatte, hätte man ihn nie an eine Senke/Hang/Loch aufgebaut,wegen dem abrutschen.
Außerdem wird ein Mistahufen so klein (Grundfläche) wie möglichgehalten, sonst werden die Düngstoffe bei Regen ausgeschwemmt.

Das werden wirjedenfalls nicht mehr herausfinden, da von uns oder denen die über den Fall geschriebenhaben keiner mehr vor Ort war und wahrscheinlich niemand mehr lebt den man fragen könnte.Bei den schlampigen Ermittlungen hätte der Täter gestehen können und die hätten ihnlaufen lassen. (müssen?)

Ein Rupfensack mit einem Zentner Kartoffeln hat etwa eineHöhe von ca. 80-90 cm, der Durchmesser beträgt ca. 40 cm. Das ganze jetzt noch mal 250,dann dürfte das ungefähr hinkommen.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.07.2007 um 08:27
Mir ist schon klar das die Kartoffeln offen gelagert wurden, wollte das Beispiel mit denSäcken nur veranschaulichen. ;-)


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Mordfall Hinterkaifeck

26.07.2007 um 08:48
@schnüffler
Vom Hof existiert allerdings noch ein älteres Bild, das den Hof im"Alltagszustand", sprich: unaufgeräumt, zeigt! Darauf ist der Misthaufen wunderschön zusehen.

Gruß, Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

26.07.2007 um 09:56
Ich gehe mal davon aus daß du das Bild mit den Särgen meinst, wo ein kleines Bild vom Hofangefügt ist, oder?
Ansonsten bitte den Link kurz posten.

Die Senke, dieoldschool70 beschreibt, ist nicht vorhanden, da geht es ziemlich flach nachhinten.

Im Baum der da noch steht kann man auch den Nistkastenerkennen.

Den Misthaufen sehe ich hinter den quer genagelten Brettern in der Quer-Verlängerung der Scheune.

Das Loch das ich meine beginnt aber direkt hinter demabgesägten Baum mit Nistkasten, also noch deutlich vor der Scheune.

Lege dieBilder nebeneinander und vergleiche sie, dann weißt du gleich was ich meine. Ich binnicht so gut darin das zu beschreiben. ;-)


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Mordfall Hinterkaifeck

26.07.2007 um 10:47
@holledauer, danke fuer Deine abbildungen. Deine "geliebte" Hacke ist allerdings eineart Feldhacke, ein allzweckwerkzeug, ueberall in der landwirschaft verwendet, bzw. auchim gartenbau ! damit kannste auch kartoffeln setzen (pflanzen), Rueben hacken usw. usw., auch kleinere rodungen durchfuehren bzw. unkraut plattmachen !

aber eineREUTHAUE ( REUTHACKE ) -- riedhaue/riedhacke -- die ist etwas spezieller aufgebaut bzw.geschmiedet, denn sie muss stark und scharf genug sein, auch kraeftigere aestedurchzutrennen bzw. auch als einfacher Hebel zu funktionieren (Wurzeln/Staemme/Steineanlueften/weghebeln) .

daher ist sie eher wie eine (einseitige) spitzhackeangelegt, die sich vorne allerdings mehr zu einer scharfen aber stabilen arbeitsflaecheverbreitert.

mit der rueckseite hat man ebenso ein gutes schlagwerkzeug fuerKeile (spalten/faellen), bsp. in zusammenarbeit mit einem kollegen, der die AXT schwingt.
daher ist die rueckseite oft etwas am holzstiel abgenuetzt, da doch dereine oder andere schlag etwas daneben geht, und nicht den stahlkopf trifft, sondern denHolzstiel.

die rueckseite/vorderseite hat man oft mit einem stahlschaft/blechverstaerkt, um den stiel bei haeufigen Hebelaktionen nicht bis in den bruchbereichueberzubelasten !

das war vermutlich auch die intention von Andreas Gruber, mit der er etwas improvisiert seine REUThacke stabilisierte, und dabei eine schraube nichtrichtig reinbrachte bzw. sie danach nicht entsprechend abschliff.

dieschaedeldecken der opfer zeigten demnach die kleinen eintrittsloecher eben dieserherausstehenden schraube

hier eine einfache aber klare zeichnung auf der "RODUNGS-seite" eines museums:

http://www.museums-gesellschaft.ch/burg/roden.html (Archiv-Version vom 23.10.2007)

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ciao:Bernie


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