Mordfall Hinterkaifeck

@Terpentin

Das ist ja super von Dir! War heute Vormittag in Adelshausen und hab
meine Nase schnüffeln lassen, konnte aber keine Wagners finden. Ich bin nur auf den Namen
Sigl gestoßen, wer weiß ob es nicht Verwandschaft von "dem Sigl" ist.
Noch was: Kann
durchaus sein, das wir uns öfter sehen und nichts von einander wissen, bzw. nie vermuten
das wir uns hier unterhalten ;-))

Bin gespannt ob Du was
rauskriegst!!

-snowbear-

Hallo @,

muß mich wieder mal in die Diskussion einbringen.
Gibt es Hinweise obdie Tochter der Kreszenz Rieger, zu Hinterkaifeck
geboren, nochlebt?

Theoretisch wäre das ja möglich.

@Race,
sehr gute frage ! Diese mittlererweile auch "etwas" gealterte dame koenntenaemlich noch unter Uns weilen !
Und es ist durchaus anzunehmen, dass sie damalsals junge frau von ihrer mutter (Kreszenz) bzw. freunden oder anverwandten mit dem themahinterkaifeck konfrontiert, und ihr noch einiges an informationen oder geruechtenzugetragen wurde !
und dies alles noch relativ zeitnahe, da die meisten echtenzeitzeugen zu diesem zeitpunkt noch am leben waren.

waere toll, wenn die tochterder Kreszenz Rieger noch lebt, und zu einem kontakt bereit waere ! ein paar bisherunbekannte HK-internas duerften dann wohl schon noch auftauchen !?
wie schon vorkurzem nochmals angemerkt: die Kreszenz Rieger hat sich dann um die 1930- herum nachAugsburg verheiratet. womoeglich sind die spuren ihrer tochter ( 1921 auf hinterkaifeckgeboren ) in diesem raum zu suchen.

verrueckt: wenn diese Dame noch am leben ist,waere sie in gewissem sinne wirklich DIE EINZIGE UEBERLEBENDE VON HINTERKAIFECK !!

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ciao: Bernie

@snowbear

Ja wahrscheinlich werden wir uns unterhalten und nicht wissen, dass"wir" es sind.... irgendwie lustig

Na ich komme morgen spätestens samstag wiederan dem Haus vorbei. Mal schauen. Samstags kehrt die ganze Ortschaft immer die Straße (alswärs ein ungeschriebenes Gesetz) vielleicht seh ich ja dann auch jemanden.

@Bernstein,

Ganz genau, darum gehts mir. Das wäre wirklich die einzigÜberlebende
von Hinterkaifeck. In einem Geburtsregister o.ä. müßte doch auch
derGeburtsort auftauchen.

Nochmals zur Hilfe bei der Geburt der Tochter. Die Grubersalso
die Bewohner von HK waren da schon äußerst hilfsbereit gegenüber
ihrer MagdKreszenz. Das war zu den Zeiten beileibe nicht selbst-
verständlich.

Nach denErzählungen meiner Mutter (Geburtsjahr 1921) hatten die
Mägde o. Knechte keineKrankenversicherung o.ä. Selbst die Hof-
besitzer waren sich selber zu geizig fürdiesen "Schmarrn". D.h.
bei Krankheiten usw. mußte man den Arzt selberbezahlen.
Auch natürlich die Hebamme bei der Geburt, brauchte man dann
noch einenArzt dazu, wurde dies bestimmt sehr eng.
Nur so mal als Anregung.

@AngRa,
man hat mir freundlicherweise nicht nur den 1951-artikel von J.Ludwig Heckeralias "J.Ludwig" zukommen lasse, sondern auch diesen zusatzartikel "Sensationelle Wendung" ..... " Wird das Rätsel nach 30 Jahren gelöst" !
daraus habe ich auch die(schreibmaschinen)-Erklaerung Eser's, (mit unterschrift ), dass eben alles von ihm inpunkto Hinterkaifeck Gesagte der wahrheit entspricht ! .. OK.. das hatte er kurze zeitspaeter nach verhoer/befragung, und wohl auch Druck durch den Staatsanwalt (STA) POPPwieder zurueckgenommen ( siehe beitraege oben ) !

Von einigem INTERESSE fuerUns hierbei ist,
dass die Redaktion des Donaukuriers im hinblick auf die person des Matthäus Eser einiges anmerkt (zitat):

" .... besondere Aufmerksamkeit, als erseine Jugend in der Gegend von Waidhofen und Gröbern verbrachte. Zusammen mit seinemGrossvater <<!!>> kam er oft an der Einöde Hinterkaifeck vorüber. Er kanntedie alten Grubers und die junge Bäuerin Viktoria Gabriel und betrat häufig den Hof<<!!>>. Die absonderliche Lebensweise der Hinterkaifecker blieb ihm nichtverborgen, wenngleich sie sich ihm, dem zehnjährigen knaben gegenueber weniger schroffauswirkte. Einige Male kam es vor, dass er abends an ein fenster von Hinterkaifeckklopfte. Die alte Gruberin oder die junge Frau sahen ihn draussen stehen, aber sieöffneten ihm nicht. Er fand wohl Einlass, aber immer und in jedem Falle war es der alte Gruber, der ihm die Tür aufmachte. Die Frauen taten dies niemals. .......... "

soweit einige anmerkungen des DK zur Person des M. Eser, die vermutlich docheinigen authentischen wahrheitsgehalt aufweisen !
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*** ciao: Bernie ***

@Race,
ganz zu recht von Dir angemerkt !
auch in diesem licht, bzw. im hinblickauf die anmerkungen des M. Eser (siehe oben) und dem zugang diesen knaben inHinterkaifeck, ergibt sich ein durchaus modifiziertes bild von den menschen aufHinterkaifeck.

sie einfach als triebgesteuerte, inzestuoes-verschrobene geizigeeinsiedler abzustempeln duerfte zu billig, zu plakativ, und einfach unfair sein !

dieses menschenbild aus der prolo-schublade duerfte ihnen nicht gerecht werden !
*** Bernie ***

@Bernie

Sehr interessant. Ja, für uns sind alle Hinweise über die Hinterkaifeckerinteressant, da eigentlich sehr wenig über sie überliefert ist. Dass allein der alteGruber pivilegiert war die Tür zu öffnen ist schon merkwürdig, vor allem wenn ein Kinddraußen steht. Da standen die Damen ganz schön unter Kuratel.

Ich denke, dass einige Zeitgenossen auch moralische Bedenken gehabt hätten dieschwangere Magd aufzunehmen, weil eine unverheiratete Frau, die ein uneheliches Kindbekommt, doch in bestimmten Kreisen bemakelt war.

Vielleicht wurde denHinterkaifeckern die Aufnahme der Magd auch dahingehend ausgelegt, dass es wo Unmoralschon vorhanden ist, eben auf nichts mehr ankommt und dass sich gleich und gleich gerngesellt.

Ich denke, dass die Hinterkaifecker einfach nur keine Unmenschen waren und so nach demMotto "wen stört es schon, dass auf einem Einödshof eine schwangere Magd arbeitet"gehandelt haben.
Ich denke die Hinterkaifecker werden immer so ins schwarze lichtgezogen wegen der angeblichen Inzucht.Allgemein glaube ich dass die leute damals ihnengegenüber gar nicht so feindlich gesinnt waren, bis auf ein paar einzelne Mitbürger,sonst hätten sie ja nicht Totenwache gehalten und Rosenkränze gebetet oder wären mitarbeitsgeräten bewaffnet in den Wald um den Mörder zu suchen und die Beerdigung wäre auchnicht so zahlreich besucht worden, wenn ihr schicksal nicht betroffen gemachthätte.
Denk ich jetzt mal....

@Bernie

Danke für Deine Ausführungen. Das sind wieder einige interessante Details,die als kleine Mosaiksteinchen zu einem besseren Gesamtbild beitragen.

Im Forumwurde ja schon ein paar Mal diskutiert, dass die Grubers hilfsbereit waren (Aufnahme derMagd - Aufzeichnungen, die oldschool70 aus Augsburg mitbrachte) und dieser Eindruck hatsich jetzt nochmals bestätigt.
Die grosse Anteilnahme nach Bekanntwerden der Tat zeigtauch, dass ihr Ansehen in der Gemeinde nicht so schlecht gewesen ist.

Es gibteigentlich nur eine einzige Informationsquelle, und zwar die Aussagen von S., der imNachhinein versuchte - und dies extra betont hat -, die Grubers ins schlechte Licht zustellen.

@saro

ich sehe das auch so. Victoria Gabriel hatte den Spitznamen Holz-Vic. DieserName ist ihr aber wohl von dem Brüderpaar Karl und Anton verpasst worden, die auch dieMagd Kreszenz Rieger belästigt haben. Ich denke, dass diese beiden auch Victoriabelästigt haben und anzüglich über sie geredet haben.

Irgendwo im Leuschner-Buchist auch der Hinweis, dass der Gemeindesekretär einen der beiden nachts angetroffen hat,wobei dieser dann erzählt hat, dass er noch zur Victoria ans Fenster geht. Aber man kannschon sehen, aus welcher Ecke der Namen kommt.

Man sollte sich deshalb davorhüten es als Tatsache anzunehmen, dass Victoria jede Menge Männerbekanntschaften hatteund leicht zu haben war. Das hätte auch gar nicht zur Chormitgliedschaft im Kirchenchorgepasst.

@AngRa

Da muss ich Dir zustimmen. Gerade im Hinblick auf das Brüderpaar.
Einerder beiden hat ja auch abwertend über die Magd gesprochen, nachdem er nicht zum Zielgekommen ist. So könnte auch Victoria zu ihrem Spitznamen gekommen sein.

Ichglaube auch nicht, dass sie sehr viele Männerbekanntschaften hatte. Das wurde ihrvermutlich von den abgeblitzten Verehrern nachgesagt.
Und was S. im Hinblick seinerAussage 1931 über Victoria gesagt hatte, das glaube ich schon "dreimal" nicht.

@all

Nochmal zum Theme Ehemänner der Cäzilia Gruber:

Was haltet ihr vonmeiner geäusserten Theorie, daß Josef Asam und Josef Ostermaier ein und dieselbe Personsind, daß also entweder Asam oder Ostermaier der entsprechende Hausname ist ?

@arschimedes

Der Sohn von Cäcilia Gruber hieß Martin Asam. Das wissen wir vonseinem Grab in Frankreich. Also wird der Ehemann den Namen Asam gehabt haben. Ebenso gibtdie Tocher Cäcilia Starringer auf dem Sterbebildchen an eine geborene Asam zu sein.
ObOstermaier ein Hausname ist, kann ich nicht sagen. Dann müsste zuvor jemand mit NamenOstermaier in Hinterkaifeck gewohnt haben. Ich denke der Erstbezug ist aber durch FamilieAsam erfolgt, denn Hinterkaifeck wurde ja um 1880 herum gebaut.
Ich denke, dassCäcilia Gruber eine geborene Ostermaier und eine verwitwete Asam ist.

@arschimedes

Kann ich mir sehr gut vorstellen. Meine Grosseltern stammen auch auseinem kleinen Ort. Da hat jeder Bauernhof seit Jahrzehnten einen Hausnamen. Bis in dieheutige Zeit hat sich da nichts geändert. Alle Nachkommen, auch wenn sich derFamilienname inzwischen geändert hat, werden immer noch mit dem Hausnamenangesprochen.

In Unterlagen kann dadurch schon mal ein falscher Name überliefertworden sein und zur Verwirrung führen.

@arschimedes

M. E. ist das gut möglich!
Man müsste wissen, aus welcher Quelledie Angabe "Ostermeier" stammt.
Wenn der Name in einem amtliches Papier erwähnt wurde,dann könnte ich mir vorstellen, dass eine andere Person gemeint war.
In einernichtamtlichen Überlieferung ist es jedoch gar nicht unwahrscheinlich, dass "Ostermeier"auch der Hausname gewesen sein könnte.
Im Alpenraum ist es bis heute gängige Praxis,einer Person auch den Hausnamen zuzuordnen. Vorallem dann, wenn der halbe Ort "Huber",oder "Meier" heisst...
Kennt jemand die Quelle, aus der die Bezeichnung "Ostermeier"stammt?

@arschimedes

Nachtrag: Wenn man für den Hof die Grundsteinlegung zwischen 1870 und1880 annimmt, wird es tatsächlich knapp mit einem Vorbesitzer, der Ostermeier hiess.Unmöglich ist es aber dennoch nicht, da auch der Besitzer des Ackerlands, auf dem HKstand, der Namensgeber für das Anwesen hätte sein können. Auf jeden Fall war aber diemögliche Hausbezeichnung schon 1922 in Vergessenheit geraten, da sie nicht mehrauftaucht.
Um Klarheit in die Sache zu bringen, müsste man Kirchbuchstudium vor Ortin Waidhofen betreiben. Ob das nun zielführend wäre, das sollen andere entscheiden...

@AngRa

Ein Hausname ist in Bayern nicht unbedingt mit dem Hofverbunden.

Beispiel: In einem Dorf z.B. Moos gibt es eine Familie Huber, die mitHausnamen z.B. Schuster heisst. Jetzt zieht der Sohn Peter nach Obermoosen, das nurwenige Kilometer entfernt ist und wo ihn die Leute als den Schuster Peter z'Moos kennen,dann wird er sicherlich den Hausnamen Schuster behalten.

Kann Cäcilia Gruber nicht auch drei Ehenamen gehabt haben? Zuerst Asam (weil die Kinderso heißen), dann Ostermeier nach dem Tod von Asam, dann Gruber nach dem Tod vonOstermeier?