@SomertonMan Verleumdungen sind Indizien? Das wäre ja ne ganz neue Sichtweise.
Im Grunde ist es doch so: wir haben eine Teilmenge der noch vorhandenen Informationen öffentlich zugänglich, weitere Informationen gibt es in den Staatsarchiven und sind (noch) nicht abgetippt. Zusätzlich sollte man sich mit den damaligen Gepflogenheiten und Bedingungen auseinandersetzen, weil das doch sehr wichtig ist, um einige Gewohnheiten oder Ausdrucksweisen der bekannten Zeugen geraderücken.
Vielen hier reichen aber offenbar schon Erzählungen oder eine 45min TV-Dokumentation aus, um messerscharf auf einen Täter schliessen zu können, ohne jeglichen Spielraum. Und sie halten sich selbst für schlauer als die Ermittler damals - Überheblichkeit ist nie ein guter Ratgeber und den Wissensvorsprung von damals nicht anzuerkennen ist definitiv überheblich.
Insofern wäre tatsächlich eine genauere Wissensbasis wünschenswert bei einem so gravierenden Vorwurf.
Wer dann gut informiert ist und an Schlittenbauer als Tatverdächtigem Nr. 1 festhält kann das auch argumentieren, was ebenfalls hier oft verweigert wird. Derjenige benötigt dann keine Spitzen gegen andere User und schon gar nicht gegen die Angehörigen.
Dass man Aussagen subjektiv werten muss, um sich eine runde Geschichte zusammenzubasteln, ist logisch und folgerichtig wird es unterschiedliche Einschätzungen geben. Das ist richtig und wichtig.
@Aliki Das stimmt schon. Die Geschichte in ihrer Grundzügen bietet schon so viel, was Schlittenbauer angelastet werden kann, dass er sofort auf dem Schirm ist. Allerdings ist das nicht so leicht, wenn man mal den Kreis weiterzieht und mehr Fakten in Betracht zieht.
@zilch hatte das ja schon angesprochen: wir haben 2 Kuhlen im Heu, offensichtliche Manipulationen auf dem Heuboden wie Heukuhlen und verschobene Dachziegel, einen Einbruch in die Motorenhütte 2 Tage vor der Tat, zumindest rudimentär versorgtes Vieh, sechs Leichen mit unterschiedlichen Verletzungsmustern, abgedeckte Leichen, fehlendes Brot, evtl. fehlende Vorräte, fehlendes Papiergeld, Bankabhebungen und Geldleihen, eine gewisse Unruhe vor der Tat, Sichtungen einiger Fremder um die Tatzeit herum. Wir haben indes keine Wortmeldungen von Rechtsanwälten oder Gendarmen, die von einer erneuten rechtlichen Auseinandersetzung zwischen Schlittenbauer und den Grubers berichten würden; keinen belegten zeitnahen Streit zwischen diesen beiden Familien, im Gegenteil, Gruber hat mit Schlittenbauer noch am Tag vor der Tat geplaudert und das in exakt derselben Art wie er es weiteren 4 Personen gegenüber getan hat.
Diese Dinge müssen dann auch noch in die Theorie vom Schlittenbauer als Täter passen. Und das ist der Punkt, wo es bei mir zu bröckeln beginnt. Ich krieg das nicht zusammen mit einem liebeskranken Affekttäter. Das macht mich nicht zu einem Fan, eher zu einem kritischen Hinterfrager. Was hier sofort Vorwürfe zur Folge hat.