@Comtesse Gerne antworte ich Dir auf Deine Frage nach dem heutigen Aussehen des Areals.
Habe bisher, soweit ich mich erinnere, immer nur per PN anderen Usern davon berichtet, da meine persönlichen Eindrücke von dort den Fall kaum einer Lösung näherbringen.
Also, wenn Du mal auf Google Earth od. ähnl. nachschaust, suchst Du zuerst den kleinen Ort Gröbern bei Waidhofen. Von dort führt in westlicher Richtung ein befestigter Feldweg aus dem Ort hinaus Richtung Wetterfichte ( ein großer alter Baum, der allein steht und schon weitem gut zu erkennen ist ).
Kurz nach dem Ortsausgang Gröbern kommt eine Wegekreuzung, hier geht man geradeaus und sieht nun rechts und links nur noch Wiesen und Felder und in einiger Entfernung auf allen Seiten Wald. Gehöfte od. ähnl. stehen hier nicht mehr.
Auf der linken Seite kommt nun ein Stück größeres dreiecksförmiges Stück Land mit spärlichem Wiesenbewuchs. Auf diesem Areal soll, so sagen einige, der Hof Hinterkaifeck gestanden haben. Das Gebiet ist frei zugänglich und nicht eingezäunt. Man erzählt, dort wolle nichts so recht wachsen und gedeihen. Es wird denn auch bis heute nur als Wiese und nicht als Ackerland genutzt ( das kann aber auch etwas mit den Bodenverhältnissen zu tun haben ). Das Areal gehört, wenn ich mich recht erinnere, noch immer den Gabriel-Nachfahren, die in Kaifeck bei Waidhofen wohnen.
Eine ortkundige Fremdenführerin ( Frau Bogenrieder vom gleichnamigen Gasthof in Waidhofen ) erklärte uns aber, dass alte Flurpläne besagen, dass der Hof weiter westwärts ( also weiter Richtung Wetterfichte ) gestanden haben soll. Dort befand sich, als ich da war, ein Maisfeld. Auch dieses Gebiet ist frei zugänglich und nicht eingezäunt. Betreten konnte und wollte ich dieses aufgrund der Bepflanzung aber nicht.
Ob hier im Boden noch Reste der Grundmauern des Hofes stehen, bezweifle ich. Man hat vermutlich alles entfernt, weil man das Areal landwirtschaftlich nutzen wollte. Auf diesem Feld hat in den ersten Jahren nach der Tat auch das Marterl gestanden, ein kleines Mahnmal mit den Namen der Getöteten.
Diese kleine Gedenkstätte ist aber später in unmittelbare Nähe der Wetterfichte verlegt worden, wo auch eine Orientierungstafel steht mit einer Information über das Mordgeschehen und den Standort des Hofes. Hier, an dem Marterl werden auch heute noch von "Hinterkaifeck-Pilgerern" Blumen abgelegt und Kerzen angezündet.
Die Getöteten selbst sind allerdings auf dem Friedhof im nahegelegenen Waidhofen bestattet, in einem Grab direkt an der Friedhofsmauer Richtung Parkplatz -- also für Interessierte sehr leicht zu finden.
Ganz unabhängig von der tatsächlichen Lage des Hofes habe ich persönlich mich den Opfern besonders nahe gefühlt auf diesem spärlich bewachsenen dreiecksförmigen Stück Land direkt hinter dem Ortsausgang Gröbern. Ich habe diese Wiese sogar betreten, und habe trotz besseren Wissens immer das Gefühl gehabt, das Geschehen müsse sich an dieser Stelle zugetragen haben.
Nicht weit von dieser Wiese, direkt am Ortsausgang von Gröbern, ist übrigens der Hof der Familie S. ( meines Wissens auch heute noch im Besitz der Nachfahren ).
Insgesamt gesehen war es sehr interessant, dort einmal gewesen zu sein. Interessierten kann ich es nur empfehlen. Auch der Tourismus hat sich der Sache schon bemächtigt und ist auf Hinterkaifeck-Pilgerer vorbereitet.
Aber darauf will ich jetzt nicht eingehen.
Ich hoffe, liebe
@Comtesse, Dir mit diesen Infos noch ein wenig von der Stimmung, die über Hinterkaifeck liegt, vermittelt zu haben, denn es ist wirklich eine besondere.