Und hier noch ein paar Gedanken:
Karl Gabriel. Er hätte das stärkste Motiv für die Morde gehabt. Während er sich fürs Vaterland den Hintern aufreißt, wird auf HK Inzest betrieben und ein Kind gezeugt, das nicht seines sein kann. Für seinen Aufenthalt nach der Tat auf dem Hof muss von außen alles nach "Normalität" aussehen. Warum er nach der Tat auf dem Hof verblieben ist, könnte entweder bedeuten, dass er darauf wartete abgeholt zu werden oder auch der Gedanke "eigentlich ist das mein Hof und ich bin rechtmäßig der Bauer".
Was natürlich gegen ihn spricht, ist die Tatsache, dass er gefallen war. Aber das ist m.E. zu wenig hinterfragt worden. Wenn einer im Schützengraben von einem Geschütz im Gesicht getroffen wird, wird der mit Sicherheit ohnmächtig. Hier haben sich insbesondere Laien oft vertan und eine tiefe Ohnmacht nicht von Tod unterscheiden können. Was, wenn er nach einem Tag langsam zu sich kam, ins Lazarett eingeliefert wurde und später dann ins Gefangenenlager? Auch der Mann im Soldatenmantel, der vom Waldrand aus den Hof beobachtet ... Er wird schon vermutet haben dass, nachdem er Jahre von zu Hause weg war, man ihn für "gefallen" erklärt hat und will sich zuerst ein Bild vom Hof machen, bevor er dort hingeht. Er hätte vielleicht auch noch mit der Situation umgehen können, dass dort Viktoria mit einem neuen Mann lebt, sie war ja Witwe. Aber so? Da kochen doch unglaubliche Emotionen hoch! Auch die Hemmschwelle zum Töten ist für einen Kriegsheimkehrer eher niedriger.
Ich kenne natürlich die Beiträge von
@Dew, der ganz energisch die Meinung vertritt, dass KG gefallen ist. Und auch seinen Ausspruch, der war nicht James Bond oder so. Aber dass in den WKen I und II gelegentlich Soldaten als gefallen erklärt worden waren, aus welchen Gründen auch immer, ist auch Tatsache!
Dass mich jetzt hier keiner falsch versteht. Ich will nicht auf Biegen und Brechen behaupten, dass KG der Täter war, aber es lohnt doch allemal, Dinge einfach mal zu hinterfragen und zu überdenken und zu diskutieren.