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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2007 um 11:24
@AngRa

Ich sehe das genau wie Du. Aber ich fürchte, man wird immer wieder auf
Mörder stossen, die den Inhalt religiöser Schriften zur Rechtfertigung ihrer Taten
heranziehen. Historisch gesehen fallen mir dazu die Inquisition oder die Kreuzzüge,
aktuell die Ereignisse um den 11.September ein.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2007 um 12:27
@ keller + @ oldschool + @AngRa

Ich hab das nicht so verstanden, dass der Film vomHieber irgend was oder irgend jemanden entschuldigen wollte. Das "da hat der Herrgottschon die rechte Hand am rechte Platz gehabt", ist ein Zitat aus der Aussage vonL.S.
Ich meinte, dass der Film mir diese dogmatische Haltung der Kirche nahe gebrachthat, nach der die Menschen dort glaub(t)en leben zu müssen. Gerade durch das rumreitenauf diesen Bibelzitaten - denen ja jedes mal eine handfeste Lebensweisheit aus demalltäglichen Leben gegenüber gestellt ist - wurde für mich der Zwiespalt nachvollziehbar,in dem die Menschen (der Mörder) lebten. In einer solch engen Gemeinschaft ist derjenigeeine Gefahr für die Allgemeinheit, der sich - bewusst oder unbewusst - ausserhalbstellt.
Wir sind doch alle hier auf der Suche nach einem Motiv, das die Tatnachvollziehbar macht, oder? Nicht um etwas zu entschuldigen, sondern um begreifen zukönnen.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2007 um 13:11
Ich kenne die Aussage von L.S. aus dem Leuschner-Buch. Ich denke, dass er(!)durch diese Aussage die Tat rechtfertigen wollte. Diesen Versuch der Rechtfertigungempfinde ich als zynisch. Ich meine, dass die Kirche, vertreten durch Pfarrer Haas einesolche Rechtfertigung nicht akzeptiert hat. Auf dem Grabstein der Hinterkaifecker stehtder Vers: " Der Herr gedenket als Bluträcher ihrer. Vergisst nicht das Geschrei derArmen". Im Leuschner-Buch wird auch erwähnt, dass der Pfarrer diesen Spruch in seinePredigt hat einfließen lassen.
M.E. hat er damit deutlich gemacht hat, was er von derTat hält.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2007 um 13:41
@snowstorm @AngRa @oldschool

Hieber hat mit Sicherheit nichts rechtfertigenwollen, seine Position ist betont
neutral, vielleicht zu neutral. Und ich möchteAngRa beiplichten: Auch die Aufschrift auf dem Martel: "GOTTLOSER MÖRDERHAND...."

Meiner Ansicht nach, deswegen auch meine Kritik an den Bibelzitatenaus
dem Hieber Film, ging es nicht primär um relgiöse Gedanken sondern um handfesteKonflikte: Alimentszahlungen, Zurückweisen einer möglichen Heirat ("Liebsmord"),Erpressung, Spielen und Ausnutzen von Gefühlen, etc.

Die religiösen Aspekte kamenspäter, um quasi den Mord, von einer "höheren Warte aus" zu rechtfertigen.

Underst zeitlich danach kommt die "Schweigespirale", die den Mord deckt, dem sich scheinbarnur einer entzieht, in dem er wegzieht.

Nebenbei, es fiel öfter der Satz: "Demhättens den Hof abgebrannt". Der Hof von L.S. ist tatsächlich abgebrannt.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2007 um 13:51
Ich habe heute begonnen, mir ab Seite 1 die Beiträge hier zu Hinterkaifeck auszudruckenund genau zu lesen, dabei bin ich auf Seite 10 darauf gestoßen, daß ein Tagebuch derViktoria 50 Jahre nach der Tat auf einem Dachboden gefunden wurde.
Weiß jemand, ob dawas dran ist?


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2007 um 14:43
@schimmelchen

Du meinst die Mitteilung von @judge. Er ist soweit ich weiß dereinzige, der den Tagebuchfund erwähnt hat. Dort soll Victoria darüber etwas geschriebenhaben, dass sie immer wieder vergewaltigt worden ist.
Von einer Vergewaltigung durchden Vater wird man eher nicht ausgehen können. Sie wird eine freiwillige sexuelleBeziehung mit ihm gehabt haben, denn anders ist nicht erklärlich, dass sie nach JosefsGeburt alles dafür getan hat, dass S. seine Anzeige gegen den Vater wegen Blutschandewieder zurücknimmt. Wenn sie laufend vergewaltigt worden wäre, hätte sie wohl eher einInteresse daran gehabt, dass der Vater einsitzt und als Wiederholungstäter auch möglichstfür längere Zeit.

Trotzdem hört sich die Information interessant an, zumal siewohl von Leuten stammt, die in der Gegend wohnen und wo ein Bekannter über das Thema auchein Referat gehalten haben soll.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2007 um 14:51
@schimmelchen

Noch als Nachtrag: Irgendwie muss Victoria die Blutschande, die jaeine Todsünde ist, vor sich selbst auch verarbeitet haben. Als gute Katholikin hätte siebei so etwas gar nicht mitmachen dürfen. Vielleicht hat sie die Sache vor sich selbstdann damit gerechtfertigt, dass der Vater auf den sexuellen Kontakten bestanden hat, sieeingefordert hat, so dass sie sich gar nicht wehren konnte.
Könnte ich mir sovorstellen, dass sie praktisch die Verantwortung dem Vater zugeschoben hat und diesesevtl. in einem Tagebuch so dargestellt hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2007 um 14:52
Tagebuch

Ich würde nicht viel auf die Info geben. Ich habe die Beiträge von Judgedurchgelesen und an anderer Stelle heißt es, es sei das Tagebuch der Magd gewesen.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2007 um 17:42
@keller

"Nebenbei, es fiel öfter der Satz: "Dem hättens den Hof abgebrannt". DerHof von L.S. ist tatsächlich abgebrannt."

Dieser Satz bezog sich von Schwaigerjun. darauf, daß man demjenigen, der etwas gesagt hätte die "ganz' Hiabern" (nicht ganzGröbern, wie im Untertitel eingeblendet) abbrennen würde.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2007 um 18:06
@AngRa und @keller

vielen Dank für die prompte Antwort.
Ich könnte mir auchvorstellen, daß Sie das in einer Art Tagebuch oder so was ähnlichem niedergeschrieben hatund so die Sache mit ihrem Vater aufgearbeitet hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2007 um 18:18
Da hätte ich noch eine Frage: Wie war denn das mit den "anderen Kindern "der EheleuteGruber, welche so mißhandelt wurden, daß sie angeblich nicht überlebt haben, sondern nurdie Victoria (laut L.S.in einem Verhör).
Gibt es da Aufzeichnungen, bzw. ist in einemKirchenbuch was eingetragen? Denn wenn sie getauft worden bzw. gestorben wären bzw. sindmüssen sie doch auch beerdigt worden sein. Das schwirrt mir schon länger im Kopfherum..
Weiß da von Euch jemand was?
Da müssten die Grubers vielleicht auch ein"eigenes Familiengrab" in Waidhofen gehabt haben (oder haben?).


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Mordfall Hinterkaifeck

04.07.2007 um 07:22
@schimmelchen

Meines Wissens ist in einem Taufbuch folgender Eintrag gefundenworden:

"1 kind unbekannten namens , gestorben im jugendlichsten alter inhinterkaifeck"

Da scheinbar kein Datum bei war, war auch die Vermutung im Raum,ob dies ein Kind der alten Frau Gruber war.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.07.2007 um 07:45
@all

Schlüssel, Reuthaue, Gewehr und Münchner Zeitung

Manchmal wurdevermutet, dass der Täter im Besitz des Schlüssels war. Da belegt ist, dass der alteGruber schon vor der Tat den Schlüssel vermisst hat (ist dies eigentlich nur von L.S.belegt?), muss der Täter den Schlüssel vor der Tat in Besitz gekommensein.

Schlecht belegt ist, aber nach Hecker ist ja die Reuthaue auch vor der Tatentwendet worden.

Ich weiß jetzt nicht, wie das mit dem Gewehr ist, da Munition dawar, wurde auch vermutet, dies könnte ebenfalls von den Tätern vor der Tat entwendetworden sein, damit der alte Gruber nicht in der Nacht herum ballert.

>> WennSchlüssel, Reuthaue und Gewehr VOR der Tat entwendet worden sind, wie muss ich mir dasvorstellen? <<

Können die Täter das in der Nacht bewerkstelligt haben? Odertagsüber, weil die Leute im Wald arbeiten (irgendwo gibt es ja eine entsprechendeAussage)?
Meines Wissens ist aber Ende März nicht gerade ein typischer Monat fürWaldarbeit. Und gehen da alle mit? Und dies gerade bei einer möglichen Gefährdung durchEinbruch?

(Durch Erzählungen von meiner Oma weiß ich, wenn die Männer im Waldoder auf dem Feld gearbeitet haben, dann haben die Frauen zu Hause mittag gekocht undhaben das Essen dann hingebracht. Dann wäre das Haus tatsächlich leer.)

EineSchlußfolgerung daraus ist: Den Tätern ging es von Anfang an primär um Mord. Nicht nur umdas Abfangen eines Briefes. Auch nicht um eventuell doch positiv verlaufendeVerhandlungen.


Für mich ist es nach wie vor ein interessanter Aspekt, dassdie Münchner Zeitung nicht gefunden worden ist. Ein möglicher Täter S. hätte eigentlichein Interesse haben müssen, dass diese Zeitung gefunden wordenwäre-


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Mordfall Hinterkaifeck

04.07.2007 um 10:57
@arschimedes

Was bedeutet denn dann "ganz Hiabern"?Hütte?

@keller

Das mit der Zeitung habe ich jetzt nicht verstanden? Warumsollte der Täter ein Interesse daran haben, dass sie gefunden wird? Wer sechs Menschenerschlägt, der handelt ja nicht gerade rational, oder? Dass so einer dann daran denkt,eine Zeitung an ihrem angestammten Platz zu lassen, ist schon fraglich.
Ich sag malganz frech, der hat die gelesen, und dann mitgenommen.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.07.2007 um 11:00
@snowstorm

"Dö ganze Hiabern" bedeutet wirklich das ganze Haus, den ganzen Hof.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.07.2007 um 11:25
@keller

Wenn die drei angesprochenen Gegenstände tatsächlich entwendet worden sind(die Münchener Zeitung nehme ich hier aus), dann deutet alles darauf hin, dass schon Tagevor der eigentlichen Tat auch eine Mordabsicht bestanden hat. Besonders im Falle derReuthaue wird es offensichtlich.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass sichUnbekannten die Möglichkeit geboten hat, Tage vor der Tat nacheinander die dreiGegenstände aus dem Anwesen zu stehlen. Vorallem dann, wenn die Haustür nur noch voninnen mit dem Riegel zu verschliessen war.

Bei der Münchener Zeitung bin ich mirallerdings nicht ganz sicher, ob man sie als Indiz, das Rückschlüsse auf den/die Täterzulässt, werten kann. Überliefert ist nur, dass sich Andreas Gruber beim Postboten nacheinem möglichen Abonennten für dieses Blatt innerhalb seines Zustellgebietes erkundigthat. Ob Gruber dem Postboten nun alles was im Zusammenhang mit dem Fund der Zeitung stehterzählt hat, ist wohl unbekannt und schwer nachzuvollziehen. Auch könnte das Blatt,nachdem es schon Tage vor der Tat gefunden wurde, von den HKern selbst noch vor ihrem Todbeseitigt worden sein. Warum sollten sie auch eine vermutlich durchnässte, alte Zeitungzuhause aufbewahren?


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Mordfall Hinterkaifeck

04.07.2007 um 11:26
@keller

Zum Punkt Münchner Zeitung möchte ich sagen, dass es gut sein kann, dassdiese noch von den Opfern selbst vernichtet worden ist, um nicht an die als bedrohlicheSituation (Beobachtung durch einen Fremden) erinnert zu werden.

Der Punkt mit derReuthaue. Die Reuthaue wird in der Scheune aufbewahrt worden sein. Evtl. wurde sie vomTäter weggenommen und Gruber hat es nicht gemerkt, weil er sie aktuell bei der Feldarbeitnicht benötigt hat.

Unerklärlich ist mir die Angelegenheit mit dem Gewehr. Wegender bedrohlichen Vorfälle, muss Gruber das Gewehr immer griffbereit gehabt haben. Wennüberhaupt, dann kann der Täter das Gewehr nur ganz kurz vor der Tat entwendet haben, dennwenn das Gewehr schon am Vortag weg gewesen wäre, dann hätte der alte Gruber dies dochbestimmt in der Eisenwarenhandlung Vogel herumerzählt. Dann hätten bei ihm aberspätestens die Alarmglocken ganz laut läuten müssen.

Ich kann die Sache mit demGewehr nicht einordnen. Wenn es noch da gewesen wäre, dann hätte Gruber es mit in denStall nehmen müssen, weil es ja doch ungewöhnlich war, dass die Frauen nicht ins Bettgegangen sind. Dann hätte der Täter die Waffe nach der Tat mitnehmen müssen. Das ergibtkeinen richtigen Sinn. Warum hat er das Gewehr dann nicht auch oben versteckt?Dort hättees doch auch zunächst niemand gefunden.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.07.2007 um 12:04
Ich habe jetzt nicht exta nachgelesen im Leuschner-Buch, aber gibt es Zeugenaussagen, daßGruber tatsächlich eine Zeitung gefunden hat oder hat er(Gruber) "lediglich"nach einem"regelmäßigen" Abnehmer der Münchner Zeitung in der Umgebung beim Postboten gefragt.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.07.2007 um 12:08
@schimmelchen

Ich glaube, ich habe auch nicht aktuell nachgelesen, dass die Infomit der Zeitung nur über das Verhör mit dem Postboten für den Fall relevant geworden ist.ich kann mich an keine weiteren Zeugenaussagen diesbezüglich erinnern.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.07.2007 um 12:20
@oldschool70

wie ich gelesen habe wollte L.S. die Reuthaue "zurück" haben nach denErmittlungen, hat er sich damit nicht sehr verdächtig gemacht, zumal doch ein ehemaligerKnecht der Grubers ausgesagt hat, daß er sich noch daran erinnern kann, daß Gruber dieseselbst "stümperhaft"repariert hat? Ich habe das so aufgefasst daß die Reuthaue Besitz desGruber war.


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