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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

03.03.2014 um 16:47
@Hauser
Sorry, eine Frage noch:
Zitat von HauserHauser schrieb:wahrscheinlich hat sie den Erzeuger am Waidhofner Friedhof einmal geohrfeigt, weil er sich nicht zu ihr und dem Kind bekannt hat. (Stefan Jörg, 19.Januar 1953)
Das war doch der Johann Schlittenbauer, der das mit der Ohrfeige ausgesagt hat??? Deshalb dachte ich immer, es wäre ein Versuch vom Johann, von seinem Vater abzulenken...
Gab es da eine weitere Zeugenaussage zu der Ohrfeige?
Zitat von HauserHauser schrieb: bis heute liegen die wirklich erfolgten Alimenten-Zahlungen im dunklen.
Das glaube ich nicht. Ich denke, dass die Alimentenzahlungen etc. Thema im Blutschandeprozess 1920 waren und die fasst Pielmayer in seiner Zusammenfassung aus November 1926 zusammen.

Viel interessanter wäre doch zu wissen, warum sich die HKler einen Vater für ihr Kind kaufen mussten. Soooo eindeutig war die Vaterschaft vom Lenz wohl doch nicht.
Zitat von HauserHauser schrieb:Sein schlechtes Gewissen und die brüllenden Tiere führten dazu, dass er nach zwei Tagen Nachschauen ging und die Leichen entdeckte.
Sein schlechtes Gewissen?


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Mordfall Hinterkaifeck

03.03.2014 um 17:31
Der mutmaßliche Erzeuger war um ca. 12 Jahre jünger als die Viktoria, wegen ihrem schlechten Ruf hat er die Vaterschaft n i c h t anerkannt. Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten, wenn du aber schon wegen Blutschande verurteilt bist, so kam A. Gruber auf die glorreiche Idee einen Kindsvater zu kaufen. Der Grund dafür ist denkbar einfach, er wollte nicht nochmal ein sitzen und V. genau so wenig.
Die Fahrt nach SOB hat es gegeben, sie führte nicht vor Gericht sondern zum mutmaßlichen Kindsvater. Der Kutscher dürfte der leibliche Vater der V.G. gewesen sein und wollte die Blutschande entkräften, nur der Kindsvater hat es nicht geglaubt, und so nahm das Schicksal seinen Lauf.
Das war's, mehr möchte ich zu den Vorgängen nicht mehr sagen.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.03.2014 um 17:39
@Hauser
Zitat von HauserHauser schrieb:Das war's, mehr möchte ich zu den Vorgängen nicht mehr sagen.
WEISST Du denn noch mehr???


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Mordfall Hinterkaifeck

03.03.2014 um 21:07
@Hauser
Zitat von HauserHauser schrieb:wenn du aber schon wegen Blutschande verurteilt bist, so kam A. Gruber auf die glorreiche Idee einen Kindsvater zu kaufen.
Vom Grundsatz her sehe ich in der Blutschande auch den Grund, warum ein Vater gekauft wurde/werden musste.
Nur wäre m.M. sicher nicht die Person gekauft worden, die mich wegen Blutschande anzeigen wollte, bzw. angezeigt hat.
Wir wissen, dass schon während der Schwangerschaft der Lenz als Vater "ausgesucht" wurde... Und während der Schwangerschaft die Drohung vom Lenz kam: "Wenn ich als Vater angegeben werde, zeige ich Euch wegen Blutschande an".
Kaum ist Josef auf der Welt, gibt Vik. den Lenz als Vater an und weiss genau, was ihr blüht. Hätte sie den Lenz nicht als Vater angegeben, wäre es wohl nie zur Anzeige gekommen...

Selbst wenn kein Vater angegeben worden wäre (One-night-stand...), wäre ihnen nichts passiert. WENN es ihnen so wichtig war, hätte man mit 5000 Mäusen auch einen armen Schlucker kaufen können, der nichts zu beissen hatte... also warum ausgerechnet der Mann, von dem man weiss, dass er ihnen die Hölle auf Erden bescheren würde?
Zitat von HauserHauser schrieb:Die Fahrt nach SOB hat es gegeben, sie führte nicht vor Gericht sondern zum mutmaßlichen Kindsvater.
Auch wenn das DER KNALLER wäre... warum weiss keiner was von der Fahrt zum AG?

Und... ist der mut. Vater auch der Täter?

@Schissler
Zitat von SchisslerSchissler schrieb:WEISST Du denn noch mehr???
Eine Userin, die hier mal angemeldet war, hat mal was angedeutet. Ev. handelt es sich dabei um diese "Geschichte". Man weiss nur nicht, ob der anonyme Hinweis ein ernstgemeinter Hinweis war oder ein Fake.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.03.2014 um 12:02
Ein "Olle Kamelle", gleichwohl unverändert interessant; gerade auch in Verbindung mit den Geschehnissen auf HK kurz vor der Tat. Eine "gefährliche Gegend" wars hier in Gröbern in jedem Fall!



Quelle: Schrobenhausener Wochenblatt vom 16. März 1922
Die 18 1/2-jährige Postagentenstochter Fanny Mehl von hier war am gestrigen Nachmittage mit ihrem Vater auf dem Felde beschäftigt, der sie gegen Mittag heimzugehen hieß; zu Hause kam sie jedoch nicht an. Die Befürchtungen steigerten sich, als auch im Laufe des Nachmittags alle Erkundigungen über ihren Verbleib keinen Aufschluß erbringen konnten. Ca. 20 Personen machten sich auf, die Wälder von Gröbern abzusuchen, in deren Richtung man sie gehen gesehen hatte - ohne Erfolg. Am späten Abend noch fand der schwerbesorgte Vater ihre Schuhe im Walde, weiterl nichts. Nach anderen Aussagen soll sie bei den Einzelhöfen Schachhof und Gaishof (Edelshausen - Brunnen) gesehen worden sein. Sie trug ihr Arbeitskleid: Blaugedruckter Rock mit weißen Tupfen, blaue Bluse mit schwarz-weißen streifen und muß, da sie sich der Schuhe entledigt hat, barfuß sein. Jeder, der irgend welche Anhaltspunkte über den eingeschlagenen Weg und den Verbleib des Mädchens geben kann, wird gebeten, diesbezgliche Mittelungen umgehend an die hartgetroffenen Eltern oder an die nächste Gendarmeriestation zu richten. In der Familie wird der Fall um so schwerer empfunden, als vor ungefähr einem Jahre der zwanzigjährige Sohne Hans das Elternhaus heimlich verließ und von einem mitteldeutschen Hafen aus die letzte Nachricht gab und anschließend in die Fremdenlegion eingetreten ist. Auch das rätselhafte Verschwinden des 12jährigen Gütlerssohnes ??? im Mai vorigen Jahres ist bis heute noch unaufgeklärt geblieben.
Der Burder von Fanny Mehl (geboren am 11.10.1900), der ja etwa ein Jahr vor ihrem Verschwinden zur Fremdenlegion gegangen ist, muss im Übrigen wieder heimgekehrt sein. Er fiel nachweislich erst im WK II. und ist so auch auf dem Waidhofener Kriegerdenkmal vermerkt.

19220316 Mehl-TochterOriginal anzeigen (0,2 MB)

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

04.03.2014 um 12:09
Und was wurde dann aus der armen Fanny? Ist sie wieder aufgetaucht? Aus unserer Gegend ist ein ähnlicher Fall bekannt, bei dem man nie wieder was von dem Mädchen hörte.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.03.2014 um 12:11
Wäre schon schön zu erfahren, ob noch ans Tageslicht gekommen ist, was mit der Tochter der Posthalters Konrad Mehl geschehen ist.

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Personen:_Mehl_Konrad

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

04.03.2014 um 16:11
@Kailah
@Theresia

Kuckt mal hier, wenn ihr Zeit und Lust habt:
http://forum.hinterkaifeck.net/index.php?topic=4301.0


Da wurde der Fall Fanny Mehl ausgiebig besprochen... Auf jeden Fall sehr interessant!
Soweit ich mich noch erinnere, war ihr Bruder Johann auch verschwunden...


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Mordfall Hinterkaifeck

04.03.2014 um 17:11
@Heike75

Du meinst sicher den ein Jahr zuvor verschwundenen Sohn der Kothmeiers?

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

04.03.2014 um 17:28
Zitat von HauserHauser schrieb:Der Kutscher dürfte der leibliche Vater der V.G. gewesen sein und wollte die Blutschande entkräften, nur der Kindsvater hat es nicht geglaubt
1922, etwa 14 Tage vor der Mordtat will der leibliche Vater der V. G. die Blutschande entkräften indem er sie zum ca. 12 Jahre jüngerem Erzeuger des Josefs kutschiert. 1915 gab es Ermittlungen bezüglich einer blutschänderischen Beziehung letztlich endeten die ja in einem Prozess mit Verurteilung und zwei Haftstrafen. Dem Kutscher resp. leibliche Vater der V. G. wird dies ja nun nicht ganz verborgen geblieben sein. So weit weg wohnte er ja nicht.
Wenn dem so sei:
hielt er damals denn wirklich den Schnabel und nahm in Kauf das aufgrund der gesamten Zeitumstände die Einsitzerei von Gruber und Gabriel das wirtschaftliche Aus des HK-Hofes bedeuten hätte können?

Wäre dieser Punkt denn nicht bei den Ermittlungen aber insbesondere dann bei der Verhandlung angesprochen worden und hätte zum Freispruch geführt?

Auch wenn Du Dich dazu weiter äußern willt. Ist die Vermutung das Th. Schwaiger der leibliche Vater von V. G. eine solche oder gibt es dafür nachvollziehbare Quellen?


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04.03.2014 um 18:53
Zitat von KailahKailah schrieb:Wäre schon schön zu erfahren, ob noch ans Tageslicht gekommen ist, was mit der Tochter der Posthalters Konrad Mehl geschehen ist.
Mehl Grab
Das Bild zeigt die Grabinschrift des Mehl-Grabes. Ich habe nur die Farben umgedreht, da der schwarze Hintergrund doch recht düster aussah.
Die arme Fanny kehrte wohl sehr unspektakulär wieder nach Hause zurück, aber das interessierte keine Zeitung.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.03.2014 um 19:19
@liso11

Hm, handelt es sich bei Josefa tatsächlich um "Fanny"? Diese müsste, wenn der Zeitungsbericht stimmt (18 Jahre alt), Ende 1903 bzw. 1904 geboren sein.

Wie auch immer, interessant allemal.

Grüße aus Gröbern


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04.03.2014 um 19:28
@liso11
Fanny dürfte ja eher die von Kurzform von Franziska sein

Grüße aus Gröbern


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04.03.2014 um 19:33
@Kailah wie oft wurde das Alter der Cilli verkehrt in den Zeitungen erwähnt? Ich bin mir sicher, das es das Mädchen ist, sonst müsste ein weiterer Eintrag auf dem Grabstein sein.
Wenn man die KSR vom Konrad Mehl liest, sind das zwei Kinder erfasst und die Ehefrau Augusta.
Und beim Hans ist die Mutter Augusta als gestorben gekennzeichnet.
Hans MehlKSR 1a
Die Kurzform Fanny hat viele Spielvarianten. Josefine, Josefa ...
Der Name Franzika wir in Bayern eigentlich zur Franzi.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.03.2014 um 19:55
Ich bin da bei @Kailah, früher war Fanny wenn kein eigener Name eher die Kurzform der Franziska.
Josefine, Josefa werden eher zur Finni oder Bebbi

Wenn man den Grabstein anschaut ist rechts Konrad Mehl mit seinen beiden verstorbenen Ehefrauen vermerkt, links der Hans und eine Josefa bei der es sich meiner Meinung nach am ehesten um die Ehefrau von Hans Mehl handeln dürfte. Bei Georg Mehl (1826-1900) handelt es sich m.W. um den Vater von Konrad Mehl. So ein Grab ist ja meist das Grab eines Hauses/ Hofes. Hans Mehl hat das Haus des Vaters übernommen oder geerbt und damit auch die Grabstätte.
Im besten Falle ist Fanny geb. Mehl wieder heim gekommen und hat sich dann wahrscheinlich verheiratet, in Waidhofen oder auch anderswo und ist im Grab ihres Mannes beerdigt.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.03.2014 um 20:15
Der erste Weltkrieg begann 1914 und das Kind müsste als drittes Kind in der KSR des Konrad Mehl eingetragen sein. Ist es aber nicht, es gibt nur diese zwei Kinder. Diese Tochter müsste 1914, also noch vor dem Krieg geboren sein. Warum sollte die Fanny nicht als alte Jungfer das Zeitliche gesegnet haben?


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Mordfall Hinterkaifeck

04.03.2014 um 20:36
@liso11

Zitat von liso11liso11 schrieb:Der erste Weltkrieg begann 1914 und das Kind müsste als drittes Kind in der KSR des Konrad Mehl eingetragen sein.
Welches dritte Kind?
Ich schrieb und vermute das es sich bei der Josefa Mehl (1902-1975) um die Ehefrau von Hans Mehl handelt. Natürlich kann die Fanny auch ledig gestorben sein, aber auf dem Grabstein steht halt nunmal Josefa und die wird in Bayern nicht zur Fanny.


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04.03.2014 um 20:59
hallo,wurde eigentlich auch mal etwas aus der Vergangenheit der Magd geschrieben?Wo kam sie her?Sie war ja gerade erst einen Tag auf dem Hof angekommen.


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04.03.2014 um 21:28
@Whitelight,
kuck mal hier:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Personen:_Baumgartner_Maria

Dort kannst Du den Links folgen.
Die Links zu Aussagen, die Maria betreffen findest Du am Ende der o.g. Seite.


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04.03.2014 um 21:32
@Kailah
Zitat von KailahKailah schrieb:Du meinst sicher den ein Jahr zuvor verschwundenen Sohn der Kothmeiers
Nein, ich meinte einen Bruder von Fanny - oder haue ich da grad was durcheinander?


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