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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 00:37
@zilch

O.K., verstanden.

Was aber könnte vor den Morden den BM die 2,5 km nach HK getrieben haben und das Bestellen eines Fotographen bedingen?

Es gab zwar bereits Fotographen, die einen eigenen Postkartenverlag betrieben, aber nach einer Postkarte für das Bürgermeisteramt sieht die Szene ja nun nicht gerade aus.

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 00:45
@flaucher
Ich muss mich korrigieren, meinte nicht Gefälle, sondern Hangneigung. Besser wirds nicht.


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zilch ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 00:49
@ Kailah:

Das Bedrucken von Fotos mit Postkartenlinien auf der Rückseite war damals einfach Standard und hat keine Bedeutung.

Aber die erste Frage ist nun endlich diejenige, welche uns weiter führen wird, wenn wir sie beantworten können. Ich habe selber noch keine Idee, aber es gibt schon den einen oder anderen Vorschlag dazu. Lassen wir die Diskussion in Gang kommen.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 00:49
@zilch

Maximal könnte ich mir einen Zusammenhang mit der Entbindung der Kreszenz Rieger im März 2021 auf HK vorstellen. Sie blieb ja dort noch bis August 2021.

Vielleicht war es im Zuge der Klärung von Vaterschaftsansprüchen wichtig, deren Lebensumstände zu dokumentieren. Möglicherweise steht da an der Türe ja auch die Magd Kreszenz 😊

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 00:55
Krezenz Rieger

geboren in Oberhausen bei Augsburg, aufgewachsen (als Pflegekind) in Hörtzhausen. Kreszenz Rieger wurde von der Verdingerin Julia Rogsaller nach Hinterkaifeck vermittelt, beschäftigt als Magd in Hinterkaifeck von November 1920 bis Ende August 1921, wurde am 27.3.1921 von einem Mädchen entbunden. Das Mädchen erhielt den Namen Victoria. Der schwer kriegsbeschädigte Vater des Kindes starb im Mai 1921 in München an den Folgen einer Operation. Das Kind musste wegen “mangelhafter Pflege” nach Rettenbach/Schwaben in Pflege gegeben werden. Nach ihrem Weggang (Ende August 1921) aus Hinterkaifeck wurde Kreszenz Rieger vermutlich in einer Klinik behandelt. Später wohnte sie bei “Steinberger” in Schrobenhausen. Am 25.3.1922 fand sie eine neue Anstellung als Magd beim Bauer Wagner in Adelshausen. Nach der Heirat zog sie nach Augsburg, weitere polizeiliche Vernehmung der Kreszenz Schmidt, geb. Rieger, am 9.7.1952.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 00:56
Zitat von KailahKailah schrieb:Vielleicht war es im Zuge der Klärung von Vaterschaftsansprüchen wichtig, deren Lebensumstände zu dokumentieren. Möglicherweise steht da an der Türe ja auch die Magd Kreszenz
Eher die Situation dokumentieren für den Amtsarzt der dann ja eine Pflegefamilie für die Tochter suchte.

Ich glaube die Tochter hatte auch eine hohe Stirn, ich bemühe mich mal um ein Foto.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 00:56
@zilch

Sorry, ich meinte nicht "Vaterschaftsansprüche", sondern Pflegschaftsansprüche.

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 00:58
@margaretha

Got it !!!

😊


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 00:59
@Kailah
Es gab damals laut Auskunft mehrere Fotografen schon "in fast jedem Dorf" (wörtliches Zitat) einen Amateurfotografen. Pfarrer, Lehrer, Hobbybastler, Gutbetuchte - sie alle erlernten das Fotografieren samt Entwickeln der Bilder. Auch die Kameramodelle waren vielfältig. Als erste Motive wurden Landschaften oder die eigene Familie, aber eben auch das heimatliche Dorf, die Bewohner oder Feste aufgenommen. Und auch Situationen aus dem Alltag: Bauern bei der Ernte, Viehhirten auf der Weide, schwimmende Kinder.

Sowohl für eine Datierung vor der Tat als auch für nach der Tat kann man sich viele Möglichkeiten ausmalen. Nach der Tat erweitert sich der Kreis der möglichen Fotografen noch mehr, weil eben die Tat über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt war. Und in der Tat ist es merkwürdig, dass aus dem ganzen Jahr, solange der Hof noch stand, kein Foto überdauert hat geschweige denn, wenn keines gemacht worden wäre.

Gründe für eine Aufnahme nach der Tat zu finden dürften also klar sein: die Attraktion Hinterkaifeck. Da muss dann auch der Greger nicht unbedingt den Fotografen mit angeschleppt haben.

Gründe für vor der Tat finden sich aber auch leicht: Greger auf dem Rückweg von Schrobenhausen sieht die HKler werkeln und schaut kurz vorbei, erinnert an eine Frist oder ein fällige Gebühr oder eine Vereinbarung, gibt Nachrichten weiter usw. Oder er sieht den Fotografen und schaut mal, was der macht. Der Weg nach Schrobenhausen war ja durchaus frequentiert, z.B.kann er zum Viehmarkt gefahren sein oder weil es dort Waren gab, die in Wangen oder Waidhofen nicht verfügbar waren, oder Greger war beim Notar, auf der Bank, bei Gericht, auf einem Meeting - denkbar ist Vieles.

Der Fotograf könnte also in jedem Fall mit den Leuten auf dem Hof bekannt gewesen sein.

Für mich ist die Person an der Haustüre eher ein Mann, so dass sich die Situation so darstellt, als hätte man von außen Hilfe geholt (Knecht, Taglöhner, Tageshandwerker...).
Und das wiederum macht für "nach der Tat" keinen Sinn.


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zilch ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 01:15
Zitat von jaskajaska schrieb:Für mich ist die Person an der Haustüre eher ein Mann, so dass sich die Situation so darstellt, als hätte man von außen Hilfe geholt (Knecht, Taglöhner, Tageshandwerker...).
@ Jaska:

Ich denke, man sollte auch das Arrangement des Bildes nicht außer Acht lassen.

- Der offensichtliche Gast - mit gezogenem Hut - hält gebührenden Abstand.
- Die Person daneben steht quasi in der Tür - scheint also hier zuhause zu sein.

Außerdem scheint sie zu lächeln. Einem Knecht stünde das schlecht an.
(Und es gibt da noch diese Situation am Kragen. Eine Halskette?)


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 01:17
@jaska
Da scheint mir KreszenzRieger als Anlass wahrscheinlicher. Da zieht man sich für's Foto auch nicht um!

@zilch
Auch ich sehe unverändert, trotz des aktuellen Umfragestandes, eindeutig eine junge Frau. Kann mir da nicht helfen.

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 01:22
@Kailah
@zilch
Wenn das eine Frau ist, dann wäre natürlich die Rieger eine gute Option.
Falls sie aber der eigentliche Anlass für das Foto gewesen wäre nimmt sie für mich eine zu versteckte Position ein.
Gibt es denn "Erfahrungswerte", ob Greger als Bürgermeister in einer Pflegschaftsangelegenheit eingesetzt worden wäre oder wie lange sich so eine Sache hinziehen konnte?

Dass ich da einen Mann sehe, ist halt so. Aber Eure Theorie ist spannend.

Bei einem Aufnahmejahr 1922 - wer könnte denn dann die Frau sein?


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 01:30
@jaska

1922 - nach dem Mord - Grubersche Familie/Verwandschaft, Magd...

Oder, ab Juli 1922 bereits Gabriels Familie/Verwandschaft, Magd,...

Ich tendiere unverändert zu 1921!

Grüße aus Gröbern


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zilch ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 01:33
@ Kailah
@ jaska

Für K. Rieger könnte auch die scheinbar unpassende Kleidung sprechen, insbesonders die Stalltreter, die ihr 5 Nummern zu groß sind.

Dass sie als unbedeutende Person zentral mit aufs Bild darf, könnte die Idee von @ Kailah unterstützen. Vielleicht muss sie lächeln um zu zeigen: Mir geht es gut.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 08:27
@Haddock
Zitat von HaddockHaddock schrieb:Der Bürgermeister fühlte sich für die Kontrolle der "Aufräumarbeiten" auf HK nach den Morden mit zuständig, schaute ab und an nach dem Rechten und ist auf dem Bild mit dem Bruder Gruber sowie einer dritten Person (über deren Geschlecht ja emsig gestritten wurde) zu sehen.
Guter Einwand. Bgm. Greger war auch in Sachen Nachlass für einen minderjährigen Erben als Vertreter bestellt und daher auch beim Kaufvertrag 1922 mit anwesend.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 08:47
@jaska
Zitat von jaskajaska schrieb:Der Weg nach Schrobenhausen war ja durchaus frequentiert, z.B.kann er zum Viehmarkt gefahren sein oder weil es dort Waren gab, die in Wangen oder Waidhofen nicht verfügbar waren, oder Greger war beim Notar, auf der Bank, bei Gericht, auf einem Meeting - denkbar ist Vieles.
Bei den Befürwortern der Olt-Theorie klang das aber immer ganz anders, da heißt es bis heute, HK wäre deswegen so ideal gelegen, weil eben so abseits.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 09:04
Ist denn gesichert, dass der Mann auf dem Fahrrad BM Greger ist?
Ich habe da große Zweifel. Die Haarfarbe des Mannes ist m.E. nach blond oder dunkelblond und nicht weiß. Der Mann erscheint mir auch jünger als 55 Jahre, zudem ist das Gesicht nicht so voll wie bei Greger. Ich schätze diesen Mann auf 40 Jahre +-5 Jahre.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 09:18
Bin ja eigentlich auch für die Theorie,dass das Foto vor der Morden entstanden ist... Dennoch gibt es natürlich auch ein paar gute Gründe für eine Entstehung nach der Tat. So nach dem Motto wir zeigen der Menschheit,dass es sich auf HK gut leben lässt. Deswegen auch das Lächeln? Und die Reparaturarbeiten sollen zeigen,dass auf dem Hof fleissig gewerkelt wird für potenzielle Käufer...


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 10:26
Ich weiß ja nicht, ob es von Interesse ist aber die Nummer auf der Rückseite des Fotos, ist die Nummer des Negativs (ist zu mindest bei kodak so, warum also nicht auch bei agfa) Vielleicht könnte man auf diesem Wege herausbekommen wann es entstanden ist, denn solche Firmen haben doch auch Archive.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.07.2012 um 12:24
Zitat von jaskajaska schrieb:Gibt es sonst noch Einwände?
Weniger einen Einwand, als eine Frage: an welchen Schatten (Personen/Ding) genau machst Du deine Messung fest?

Ich sehe durchaus verschiedene Schattenlängen und auch Richtungen, sodass ich nicht sagen kann, alle Schatten sind um 50% verkürzt.

* Mann mit Fahrrad: Schatten schmäler und kürzer als er selbst, aber hier fällt der Schatten in eine Senke
* Person in der Mitte: gar keinen Schatten
* Mann rechts: der untere Teil seines Schattens ist defintiv breiter als die schattenliefernden Beine und der obere Teil ist für uns, da offenbar auf dem Hochbeet, gar nicht einseh- und somit auch nicht messbar
* das Gestell vorne, auf dem die Bretter liegen: Schatten ist hier extrem verkürzt, sowohl die Länge, die Höhe und die Breite
* die Bretter selbst: Schatten sind auf alle Fälle gleich lang, falls nicht länger, Schatten fällt nach rechts
* Heinzelbank: Schatten gleich breit und lang wie Bank, Schatten fällt nach rechts
* Hühnerleiter: Schatten ebenfalls gleich lang wie Leiter, Schatten fällt nach links
* Dach: Schatten gleich lang
* einige kleinere Objekte, vor allem direkt an der Hauswand anliegend: zeigen stark verkürzte Schatten

Alles in allem sehe ich aber bei der Vielzahl dieser unterschiedlichen Schatten nicht, wie die Aussage: 'weniger als 50% der Länge des Objektes' allgemein für alle Objekte zutreffend wäre.

Erbitte genauere Aufklärung.


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