@AngRa AngRa schrieb:Lt. Aussage Sophie Fuchs war die nächtliche Suche an der Paar am Abend / in der Nacht vor der Tat. Es hat demnach bei den Gruberischen in der Nacht vom 30.auf den 31.3. die Suche und voran Auseinandersetzungen gegeben.
Super, das passt ja noch besser in mein Szenario, dann vermute ich ja auch schon den Grund für den Streit. Nehmen wir also an, Gruber "schleust" in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zwei Unbekannte ein, deren Spuren mangels weiterem Schneefall in der Nacht in der Früh noch sichtbar sind. Er möchte gerne zumindest den Nachbarn gegenüber die Anwesenheit dieser Personen geheim halten, deswegen die Scharade mit dem Einbruch. Am Donnerstag dann waren Viktoria und ihr Vater gemeinsam in Schrobenhausen auf dem Markt, es war also nur die alte Gruberin daheim. Und nun lass die mal rausfinden, wen ihr Mann da einquartiert hat und ihr das gegen den Strich gehen. Und schon haben wir am Donnerstag Abend den besten Grund für einen ausgewachsenen Streit. Und genau wegen dieser einquartierten Unbekannten musste die kleine Cilli mit zum Suchen von der Oma (oder der Mama), man konnte sie mit den "Gästen" nicht alleine lassen, weil Gruber ihnen doch nicht so recht über den Weg traute.
@Sturmgraf Die Spuren werden irgendwo aus dem Wald gekommen sein - das hilft dann nicht weiter, denn da werden sie sich verloren haben.
@Comtesse Ich stelle mir vor, dass die Spuren dieser zwei Unbekannten über das Feld liefen. Und vermutlich dann hinten an das Motorenhäuschen, wobei da daneben ja auch ein Tor war, durch das man in den Stadel gelangen konnte.
Johann Schlittenbauer gab in seiner Vernehmung am 17.12.1951 an:
Erwähnen möchte ich noch, dass mein Vater erzählte, er habe am Donnerstag (30.3.1922) vor der Tat in Hinterkaifeck ganz in der Nähe des Hofes geackert. Hierbei habe er den alten Bauern Gruber etwas suchen sehen und diesen dann gefragt, was er suche. Gruber habe gesagt, er glaube, dass bei ihm welche einbrechen wollten, es sehe so aus, als wenn mit einem Stemmeisen die Türe zur Futterkammer geöffnet werden sollte. Es handelte sich um die Türe, die von Norden zur Futterkammer führte. Mein Vater hat, wie er erzählte, zu Gruber gesagt: "Wenn glaubst, dass jemand drin war bzw. ist, gehe ich heim und hol meinen Browning." Gruber habe erwidert, einen und zwei fürchte er nicht. Daraufhin unternahm mein Vater nichts weiter. Um welche Uhrzeit mein Vater mit Gruber sich seinerzeit unterhalten hat, kann ich nicht sagen. Einem gewissen Stegmaier von Gröbern hat Gruber damals auch den Verdacht des Einbruches erzählt, als dieser auf dem Weg am Anwesen in Hinterkaifeck vorbeigegangen ist.
Und durch genau dieses Stadeltor könnte der Gruber die Unbekannten auch reingelassen haben, dann wäre es unwahrscheinlich, dass Viktoria und ihre Mutter noch in der Nacht etwas mitbekommen.