Mordfall Hinterkaifeck

@Schissler
Ich denke auch, dass das ein Mann war. Und seine Wut auf die Hinterkaifecker muss immens gewesen sein.

Hier nochmal der link zur Rückseite des Sterbebildchen:

Quelle: http://www.allmystery.de/bilder/km31345/38

@valadon
kannst du das handschriftliche lesen ? Ich leider nicht :(

@crime
Da steht:


neidisch wucherisch

in der ganzen Umgegend
verachtet

wegen Sittlichkeit (?) 1 Jahr

Blutschande (hochkant geschrieben)

Strafe Gottes

@drahdiwaberl
vielen Dank :)

Die Grubers sollen ja sehr zurückgezogen gelebt haben, wenig Besuch gehabt haben, eher ablehnend zu sozialen Kontakten. Dass da viel nur "vom Hörensagen" getuschelt wurde, denke ich schon, denn wenn man niemanden an sich ranlässt, was sollen die Leute dann wirklich WISSEN, sie können nur mutmaßen, und wie Gerüchte sich verbreiten, aufblähen und verselbständigen, das kennt man ja.

Nur ist es schon erstaunlich, dass nach dem Tod über die Familie schlecht geredet wurde, denn man war abergläubisch damals, über Tote redete man nicht schlecht, und eigentlich hätte man doch mit Mitleid rechnen müssen, wenn eine ganze Familie so ums Leben kommt. Dass trotzdem vornehmlich schlecht geredet wurde, zeigt mir zumindest, dass die Grubers sich zu Lebzeiten wirklich einige Feinde gemacht haben. Das heißt aber nicht, dass sich in der Familie wirklich so große Dramen abgespielt haben... Die, die es als Einzige wirklich sagen können, sind ja nun schon lange tot und können sich nicht mehr dazu äußern.

es ist schon so lange her, dass ich hier in diesem Vorzeigethread mitgelesen und geschrieben habe, aber soweit ich mich erinnere, passt doch alles was da geschrieben steht auf den alten Gruber.
Blutschande hat er getrieben, neidisch und wucherisch war er auch und keiner mochte ihn leiden in der Umgebung.

Ach ich muss mich wieder einlesen ... der Fall ist immer noch so faszinierend ...

Also ich z.B. weiß nichts davon, dass Andreas Gruber neidisch war. Und direkt verhasst waren die Hinterkaifecker wohl allgemein auch nicht.

@drahdiwaberl
na wenn die Leute einen mögen, dann reden sie doch nicht schlecht über einen ^^
und schon gar nicht, wenn einer Familie so etwas schreckliches geschehen ist ...

Genau das meine ich auch @crime. Man muss Menschen schon ziemlich verabscheuen, wenn man so schlecht über die redet, nachdem sie so ums Leben gekommen sind mitsamt ihren Kindern. Erst Recht zu einer Zeit, wo man noch abergläubisch war und an böse Geister glaubte u.ä.!

So heftig kann das aber vorher nicht gewesen sein. Viktoria Gabriel z.B. war ja erste Sängerin im Kirchenchor! Wie passt das dazu, dass die Familie verhasst und verachtet worden sein soll?

@Comtesse

Comtesse schrieb:Dass trotzdem vornehmlich schlecht geredet wurde,

Wer hat denn bitte vornehmich schlecht über die HKler geredet? Kannst du dazu bitte Quellen nennen, ich glaube nämlich, das ist auch nur so ein Gerücht, dass sich hartnäckig hält, unter anderem verursacht durch dieses Sterbebilchen.

@topfsekre1
Seh ich auch so!

Naja, vornehmlich weiß ich es von den Zeugenaussagen und diesbezüglichen Protokollen, wobei zugegebenermaßen die schlimmsten Aussagen von Schlitti kamen, der ja auch einen Grund hatte, die Familie zu hassen.

ich lese mich erst mal wieder ein bevor ich hier was falsches vom Stapel lasse ...

@crime Eine kluge Entscheidung.

Aus heutiger Sicht ist es ja oft schwierig, die historischen Akten zu sichten und zwischen Wirthausklatsch und Wahrheit zu entscheiden. Das macht die ganze Sache nicht einfacher.

Ich glaube, man ist gut damit bedient, sich die Ausarbeitung der Polizeischulabsolventen zu Gemüte zu führen, denn die dürfte ja vornehmlich auf den ermittelten Tatsachen beruhen und Gerüchte etc. außen vor gelassen haben. Es ist zwar schön, alles drum herum auch zu wissen, um sich daraus ein eigenes Bild zu machen, aber man neigt dann leider irgendwann dazu, Fakten mit Hören-Sagen zu vermischen im Gedächtnis und so wird dann irgendwann doch ein Bild in der Erinnerung geprägt, dass mit den Tatsachen möglicherweise nicht mehr viel zu tun hat.

Kurz gesagt: Manchmal ist es scheinbar besser, nicht alles zu wissen, was es (noch) zu wissen gibt zu einem Fall, vor allem nicht, wenn dieses Wissen nur die Meinungen oder Emotionen von Dritten wiedergibt.

Der Idealfall ist es, wenn man sich anhand der Akten ein Bild machen kann. Aber entgegen anderen Gerüchten sind das wohl vorallem in München gar nicht mal so wenige.

Man muss wohl einfach davon ausgehen, dass die Polizeischüler/studenten für ihre Arbeit diese Unterlagen akkribisch genug gesichtet haben, dass man auf Basis dessen mit den Fakten spielen kann, ohne noch mal selbst alles zu lesen. Hätte man diese Möglichkeit, würden noch mehr Leser sicher auch noch den einen oder anderen Hinweis aufgreifen, den die Polizeistudenten links liegen gelassen haben, aber für so eine Sisyphosarbeit bin ICH z.B. ungeeignet, ich hebe lieber den ganzen Heuhaufen hoch und schüttel ihn ordentlich durch, statt die sprichwörtliche Nadel zu suchen. ;-)