@zilch Stimmt - aber ich sehe keinen Grund, warum der Gruber sich dann keine Hilfe anbieten lassen wollte. Das kann ich nur stimmig in dem von mir vorgestelltem Szenario unterbringen.
Gehen wir doch mal Schritt für Schritt deine Einwände durch:
3 Personen zum Thema Ein-Weg-Fußspuren:
Da lässt sich doch gar nicht mehr genau rekonstruieren, wer wann zu wem was gesagt hat. Wenn Gruber die Fußspurenentstehung erklären konnte, aber nicht wollte, ist es doch sinnvoll, wenn er eine dazu passende Geschichte hat. Die kann er von sich aus erzählt haben, er kann aber ja auch beispielsweise vom Lorenz darauf angesprochen worden sein, weil der das eben sah, als er am Acker beschäftigt war. Und dann muss Gruber ja bei der Version Einbrecher bleiben, egal mit wem er spricht, weil er ja nicht weiß, mit wem der Lorenz dann noch spricht oder wer alles die Fußspuren außerdem sieht. Die jeweiligen Quellen dieser Geschichte sind räumlich und zeitlich so nah miteinander verknüpft, dass man nicht von einer "unabhängig voneinerander"-Berichterstattung ausgehen kann.
Die ortsfremde Zeitung wurde nie gesehen, oder? Nur der Postschaffner hat 1952 (!) davon berichtet, dass der Gruber ODER Viktoria davon erzählt hätten und ihn gefragt hätten.
Um diese Zeit wurde beim Anwesen Hinterkaifeck entweder von Gruber selbst oder von Frau Gabriel ein Exemplar „Münchner Zeitung“ gefunden. Sie fragten mich, ob ich diese verloren hätte bezw. wer in der Umgebung Bezieher der Münchner Zeitung sei. Um diese Zeit hatte es einmal einen Schneematsch. Als ich am Anwesen Hinterkaifeck vorbei kam, waren Gruber Andreas und Viktoria Gabriel bei den Spuren, die von dem Weg zum Motorenhaus hinführten. Damals sagten sie mir, dass im Schnee eine Spur in den Stadel führte und sie aber bei der Suche nichts gefunden haben.
Warum kommt vorher nie die Sprache auf diese Zeitung? Kann sie auch Produkt einer Legendenbildung sein?
Den Einbruchsspuren an der Futterkammer ging ja der (angebliche) Einbruch ins Motorenhäuschen von statten. Gruber soll dann diese Einbruchspuren wieder repariert haben. Am Dienstag darauf hat aber Hofner überhaupt keine Probleme, seinerseits sich Zugang zum Motorenhäuschen zu verschaffen und er "repariert" sogar selbst anschließend den Zugang wieder, erwähnte aber in seiner Vernehmung später mit keiner Silbe, dass es da so ausgesehen hätte, als wäre erst irgendwas neu gemacht worden. Das finde ich seltsam und daher könnte es sich dabei ja auch um entweder eine Legende oder eine Lüge vom Gruber gehandelt haben.
@canales Gruber hat doch nicht einfach von sich aus von den Fußspuren erzählt, sondern die Fußspuren waren für jeden weithin
sichtbar. Er hat auch keine Aussagen gemacht, er hat mit seinen Nachbarn,
die diese Fußspuren gesehen haben, gesprochen und versucht, eine schlüssige Erklärung zu liefern. Stell dir deinen Hauseingang vor. Im Sommer. Irgendwen bringst du heimlich rein, nachts. Das sieht kein Mensch. Und dann stell dir vor, das machst du im Winter, während Schnee fällt. Das sieht man - anhand der Fußspuren. Wenn du aber Glück hast, schneit es weiter und schon eine Stunde ist nichts mehr zu sehen. Aber mit Pech sind die Fußspuren morgens noch zu sehen und dann kann bei Tageslicht jeder diese Fußspuren sehen und kann dich darauf ansprechen.