@DerGreifDeine Zusammenstellung der Meinungen über die Hker ist schon recht ausführlich, aber warum hast Du die Aussagen der Nachbarn Freundl und Schrittenlocher nicht aufgeführt? Die sind mE auch wichtig.
Johann Freundl, 17.12.1951
Über die Familienverhältnisse bei Gruber ist mir nichts bekannt. Jedoch hörte man erzählen, dass Gruber mit seiner Frau nicht gut gelebt hat. Weiter erzählte man, dass Gruber mit seiner Tochter Blutschande getrieben hat. Außerdem muss ich die Leute von Hinterkaifeck als etwas sonderbar bezeichnen. Wenn man zum Beispiel am Haus vorbeiging, gingen die Bewohner lieber in das Haus zurück bevor sie mit jemandem gesprochen hätten. Wirtschaftlich waren die Hinterkaifecker sehr gut gestellt. Sie waren sehr arbeitsam.
Wenige Jahre vor Kriegsausbruch ließ Gruber sein Haus baulich instandsetzen. Damals war ich als Handlanger beschäftigt. Die Tochter Viktoria hatte damals mit mir Mörtel und Steine getragen, genau so wie ein Mann, so dass sie als kräftige und arbeitsame Frau bezeichnet werden muss. Wie die Ehe Gabriel verlaufen ist, kann ich nicht sagen
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Johann Schrittenlocher, 17.12.1951
Der alte Gruber ist ein hilfsbereiter Mann gewesen. Er hat jedem ausgeholfen. Wenn man bei ihm gearbeitet hat, so hat er zwar gut bezahlt, aber das Essen war weniger lobenswert.
Die alte Frau Gruber hat das Anwesen, d.h. den Haushalt geführt. Die Frau Gabriel und der alte Gruber haben die Feldarbeiten und überhaupt alle anfallenden Arbeiten in der Landwirtschaft erledigt. Dass er eingesperrt war, wird der Polizei schon bekannt sein. Ich weiß nicht, wer der Vater des 2. Kindes sein könnte. Über die familiären Verhältnisse hat er nie etwas gesprochen. In dieser Beziehung war er verschlossen.