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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 19:00
@DerGreif

Mein Postulat – ohne es zu begründen – hätte ich mir schenken können. Mir fehlt die Zeit dies nachzuholen.

Das Verhalten von Lorenz Schlittenbauer gibt genug Angriffspunkte keine Frage. Für mich stellt sich die Frage, ob es nicht ein Zirkelschluss ist, von einer uns unverständlichen Tat auf einen irrational handelnden Täter zu schließen.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 19:09
Nochmals der Vollständigkeit halber etwas zu Mathias Ramelmeier

Im Sommer 1922 hat er offensichtlich meheren Personen gegenüber den Verdacht geäußert, dass LS der Mörder von HK ist.

Es gibt einen Aktenvermerk von KOI Reingruber vom 29. August 1922.

Es wird dort die Anzeige des Oberwachtmeisters Pfaffenzeller vom 9.8.1922 erwähnt.

Der "Kunstmühlenbesitzer" Johann Scheller aus Schrobenhausen hatte sich bei der Polizei gemeldet und mitgeteilt, dass LS als Täter in Frage komme. Er wollte vom Privatier Matthias Ramelmeier erfahren haben, dass dieser Mann ein ganz kalter Mensch sei, dem man so etwas zutrauen könne. Daraufhin wurde Ramelmeier einvernommen und gab an, dass er Schl.nicht näher kenne, sondern nur ein paar Mal mit ihm gesprochen habe. Er könne nicht sagen, ob ihm eine solche Tat zuzutrauen sei. Ob er sich Scheller gegenüber in abfälliger Weise über Schl. geäußert habe, wisse er nicht mehr. Er glaube es nicht. Mit Scheller habe er allerdings schon öfters über den Mordfall gesprochen.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 19:28
@DerGreif

Deine Zusammenstellung der Meinungen über die Hker ist schon recht ausführlich, aber warum hast Du die Aussagen der Nachbarn Freundl und Schrittenlocher nicht aufgeführt? Die sind mE auch wichtig.

Johann Freundl, 17.12.1951

Über die Familienverhältnisse bei Gruber ist mir nichts bekannt. Jedoch hörte man erzählen, dass Gruber mit seiner Frau nicht gut gelebt hat. Weiter erzählte man, dass Gruber mit seiner Tochter Blutschande getrieben hat. Außerdem muss ich die Leute von Hinterkaifeck als etwas sonderbar bezeichnen. Wenn man zum Beispiel am Haus vorbeiging, gingen die Bewohner lieber in das Haus zurück bevor sie mit jemandem gesprochen hätten. Wirtschaftlich waren die Hinterkaifecker sehr gut gestellt. Sie waren sehr arbeitsam.
Wenige Jahre vor Kriegsausbruch ließ Gruber sein Haus baulich instandsetzen. Damals war ich als Handlanger beschäftigt. Die Tochter Viktoria hatte damals mit mir Mörtel und Steine getragen, genau so wie ein Mann, so dass sie als kräftige und arbeitsame Frau bezeichnet werden muss. Wie die Ehe Gabriel verlaufen ist, kann ich nicht sagen
________________


Johann Schrittenlocher, 17.12.1951

Der alte Gruber ist ein hilfsbereiter Mann gewesen. Er hat jedem ausgeholfen. Wenn man bei ihm gearbeitet hat, so hat er zwar gut bezahlt, aber das Essen war weniger lobenswert.

Die alte Frau Gruber hat das Anwesen, d.h. den Haushalt geführt. Die Frau Gabriel und der alte Gruber haben die Feldarbeiten und überhaupt alle anfallenden Arbeiten in der Landwirtschaft erledigt. Dass er eingesperrt war, wird der Polizei schon bekannt sein. Ich weiß nicht, wer der Vater des 2. Kindes sein könnte. Über die familiären Verhältnisse hat er nie etwas gesprochen. In dieser Beziehung war er verschlossen.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 19:47
bitte beim Thema bleiben. Danke


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 21:04
Georg Reingruber hielt LS für unschuldig und hat das auch begründet (kein Motiv usw.) Das einwandfreie Leumundzeugnis, welches Greger dem LS ausgestellt hatte, spielt dabei wohl keine all zu große Rolle. Reingruber war das Verhalten am Tatort auch aufgefallen. Er konnte dafür eine recht schlüssige Erklärung abliefern.

Soweit ich mich erinnere hatte auch Neuss keine Vorbehalte gegen LS.

Trotzdem hatte sich Riedmayr nach fast 10 Jahren erneut mit LS beschäftigt. Ihm war bekannt, dass er keine gute Meinung von den HKler hatte. Auch die Aussagen wie "Gottes Handwerk" hatte er in seinem Vorbericht genannt. Das vielen Leute ihn im Nachhinein verdächtigt haben, wusste Riedmayr auch. Die vielen Gegebenheiten, die wir heute immer wieder diskutieren, finden sich auch in Riemayrs "Vorbericht".
Er hatte sich gut auf das Verhör vorbereitet. Er war ja geschult im Verhöre führen. Da er einen solch gehobenen Posten inne hatte, hatte er seine Fähigkeiten wohl zu genüge unter Beweis gestellt. Nicht zuletzt seine Erfahrungswerte werden ihm geholfen haben zu wissen, wie man im Verhör "Jemanden in die Enge treibt".

Nach der Vernehmung erklärt auch er ihn für unschuldig und die Vorwürfe für haltlos.

Ich denke, dass gerade Riedmayr tiefer in die Materie eingestiegen ist und die Aussagen der Leute bedacht hat. Trotzdem war er sich danach sehr sicher, dass LS nicht der Täter war.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass LS es wirklich geschafft haben soll, 4 Staatsanwälte, und mindestens 5 Kriminaler (die Beamten der Gendarmerien gar nicht mitgezählt) hinters Licht zu führen. Das spricht sehr für seine Unschuld.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 21:26
@Heike75

Tut mir leid, ich kann deine Meinung nicht teilen. Für mich steckt er zu tief in der Sache drin.
Ich lege die Berichte des Mediums so aus das sich eine Teilnahme ergibt.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 21:31
@opal
Danke für Deine Meinung.

Ich "höre" dabei lieber auf die Meinung der Kriminaler.
Nicht das ich Hellseher und deren Arbeit verurteile, ganz im Gegenteil.
Aber die Meinung der geschulten Kriminaler sind mir dann doch etwas gewichtiger.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 21:32
@AngRa
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Deine Zusammenstellung der Meinungen über die Hker ist schon recht ausführlich, aber warum hast Du die Aussagen der Nachbarn Freundl und Schrittenlocher nicht aufgeführt? Die sind mE auch wichtig.
Da hast Du völlig recht. wie ich aber schon geschrieben hatte:
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb:Im Anhang eine diesbezügliche Zusammenstellung aus Auszügen der Aussagen einzelner Personen, die zu dem Mordfall vernommen wurden oder ihre Einschätzung abgaben. Dies ist keinesfalls abschließend (aufgrund Zeitmangels).
Die Zusammenstellung ist nicht vollständig, aufgrund Zeitmangels. Das war keine Wertung. Ich hätte, die vielleicht erstmal in Ruhe fertig machen sollen. Da hast Du recht. Auch die Angabe vom Bichler ist unvollständig und es fehlen noch ein, zwei andere Aussagen. Ich werde das alles noch ergänzen und dann nochmal nachtragen.

Beste Grüße,
G.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 21:42
@Heike75

Die Kriminologen hatten aber auch nur eine MENUNG und keine handfesten Beweise. Was manchmal von Meinungen von Kriminologen zu halten ist sieht man ja im Fall Rupp.

Man kann icht beweisen ob der LS es war, man kann aber auch nicht zweifelsfrei beweisen das er es nicht war. Formal ist er unschuldig,,Zweifel bleiben aber


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 21:43
@Vercingentorix

Schade, dass Du keine Zeit hast, Deine Ideen und Folgerungen hinsichtlich dieser dritten Person auszuführen. Das hätte mich sehr interessiert.

Beste Grüße,
G.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 21:48
Vielleicht interessiert das jemand....

Was damals, 1953 so alles erzählt und geschrieben wurde:

Sechsfachmord nach 30 Jahren aufgeklärt.
Augsburg 2. Jan. 1953

Eine der grausigsten Bluttaten der Kriminalgeschichte, der sechsfache Mord von Hinterkaifeck ist von der Staatsanwaltschaft Augsburg nach 30 Jahren aufgeklärt worden.
Nach den Ermittlungen ist der Haupttäter 1944 ums Leben gekommen, sein Bruder befindet sich nach drei wöchiger Untersuchungshaft wieder auf freien Fuß, weil die Verjährungsfrist von 20 Jahren abgelaufen ist, sodass er nicht mehr vor Gericht gestellt werden kann.
Der etwa 70jährige überlebende Bruder wohnt als Rentner in ärmlichen Verhältnissen in einem südbayerischen Ort. Seinen Namen verschweigt die Staatsanwaltschaft, um ihm durch die Anprangerung vor der Öffentlichkeit nicht doch noch eine Strafe aufzuerlegen, die das Schicksal und der Gesetzgeber ihm erspart haben.
Unheimlich wie die Mordtat selbst ist auch ihre Vor.-und Nachgeschichte. Der Einödhof Hinterkaifeck im Kreis Schrobenhausen wurde von einen alten Bauernehepaar, dessen 1914 verwitwete Tochter, deren zwei Kinder und eine Magd bewohnt. Die Kinder waren aus einem blutschänderischen Verhältnis der Witwe mit ihren Vater hervorgegangen. Die Witwe war außerdem mit einem der Brüder befreundet und zwar mit dem, der 1944 umgekommen ist.
Nachdem es zwischen dem Vater und dem Freund der Witwe mehrfach zu Eifersuchtsszenen gekommen war, erschlugen der Freund und sein Bruder am 31. März 1922 mit Kreuzhacken alle sechs Bewohner des Hofes. Erst fünf Tage später wurde die furchtbare Tat entdeckt.

Steht so geschrieben in der „Neue Zeitung“ Augsburg, am 2. Jan. 1953,
Wahrscheinlich war da STA Dr. Popp etwas voreilig.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 21:52
@DerGreif

Ich werde mir Mühe geben, das nachzuholen. Es ist immer ein Spagat zwischen gebotener Kürze und der notwendigen Sorgfalt und Ausführlichkeit. Auf die Schnelle ernte ich da nur Kritik. Sogar berechtigte.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 21:54
@pilvax
bei mir bist Du mit dem Artikel genau richtig.
Popp war da ja hinterher wie der Teufel hinter der armen Seele. Wer weiss, Popp musste ja aufhören, weil Mord nach 20 Jahren verjährt war.
Man hat zwar später den Zeitraum auf 30 Jahre verlängert (Verbrechen im WK II), aber das nutze in dem Fall nichts mehr. Das Verbrechen war schon 1922.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 21:56
UND... Popp suchte ja verzweifelt nach einer Gegenbenheit, die die Verjährungsfrist ausgesetzt hätte...


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 21:59
@pilvax

Wenn du damit die Geschichte von den Gumps meinst das ist ein alter Hut und hat nichts kongretes gebracht ausser voreiligen Ankündigungen die sich berechtigterweise in Luft aufgelöst haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 22:09
@opal,
in dem Fall ist Einiges interessant. Denke nur an die Schwester der Gumps, Kreszentia Mayr, sie beschuldigte auf dem Totenbett ihre beiden Brüder des Mordes an den Hinterkaifeckern.

Ich weiss nicht mehr genau, wo ich folgenden Satz gelesen habe, Gruber zum Vater von Josef: "Wenns nur net vom Körbelzäuner is"...

Popp hatte den Verdacht, dass Adolf Gump der Vater von Josef war. In der U-Haft hatte Anton Gump den Satz "Und alles nur wegen dem Kind" zu seinem Zellennachbar gesagt...


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 22:10
@Heike75
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Und alles nur wegen dem Kind
Und wer sagt, dass nicht die Tochter von K. R. gemeint war?


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 22:13
Zitat von opalopal schrieb:Wenn du damit die Geschichte von den Gumps meinst das ist ein alter Hut und hat nichts kongretes gebracht ausser voreiligen Ankündigungen die sich berechtigterweise in Luft aufgelöst haben.
@opal

genau darauf wollte ich mit dem Zeitungsartikel hinweisen.....

Ein karrierehungriger Staatsanwalt und Sensationsgierige Medien brachten solche Blüten hervor.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 22:23
@arschimedes
hey, dieser Gedanke habe ich doch schon auseinandergebaut... wie ich sehe konnte ich Dich überzeugen :-)

Ich dachte da ev. an eine Verwechselung durch den Namen Viktoria. Viktoria Gabriel und Viktoria Rieger...
Das ist aber letztendlich egal. Wenn er wegen Mordverdacht in U-Haft sitzt, dann ist es gleich, um welches Kind es geht. Die Verbindung wäre hergestellt.


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Mordfall Hinterkaifeck

17.11.2010 um 22:27
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Das ist aber letztendlich egal. Wenn er wegen Mordverdacht in U-Haft sitzt, dann ist es gleich, um welches Kind es geht. Die Verbindung wäre hergestellt.
Absoluter Widerspruch!


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