@pilvaxIch stimme Dir zu, dass die Familie Gruber /Gabriel wegen der praktizierten Blutschande angreifbar war . ME zwar sie das auch schon vor dem Urteil von 1915. Sie war es seit Viktoria anderen über die Blutschande berichtet hat. So etwas wird bei Bedarf immer gegen Leute verwendet und man kann sich dabei auch noch auf die Moral berufen. Ich werde auch das Gefühl nicht los, dass die frühe Hofübertragung und die Heirat 1914 evtl. auch unter dem Druck zustande gekommen sind, weil über die Blutschande geredet wurde und Gruber wollte das Gerede beenden, den anderen den Wind aus den Segeln nehmen, da hat er den Hof übertragen und der Heirat mit Karl Gabriel zugestimmt.
Nach der Verurteilung wegen Blutschande im Jahre von 1915 wurden die Grubers natürlich noch angreifbarer. Aus diesem Grund haben sie vermutlich Außenkontakte weitgehend gemieden und sich abgeschottet. Von daher gesehen mussten sie 1919 schon einiges Geld aufwenden, um Schl. zur Rücknahme der Anzeige zu bewegen. Nur nach dem Freispruch waren sie zunächst obenauf und zumindest damals konnten sie das Geld zurückverlangen, was über die Abfindungssumme hinausging und das haben sie sicher auch getan.
Natürlich blieben sie aber wegen der Blutschande bis zu ihrem Tod angreifbar, denn das Damoklesschwert einer neuen Anzeige hing immer wieder über ihnen. Und gerade um Gerüchte über Blutschande ein für alle Mal zu benden, hat Viktoria vermutlich auch Alimente nachfordern wollen. Damit hätte sie die Flucht nach vorne angetreten. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
Die Sache mit dem Geld sehe ich insgesamt ähnlich wie @flaucher. Von Erpressungen vor der Tat bin ich nicht recht überzeugt. Es kann in dem Auflösen der Sparbücher und im Geld leihen bei der Schwester auch eine kluge Strategie liegen, wie man mit der beginnenden Inflation umzugehen hat, nämlich Papiergeld in Sachwerte /Goldgeld umwandeln.
Über den Punkt, warum ausgerechnet die Frauen nicht mehr mit Schl. gesprochen haben, wohl aber Andreas Gruber, habe ich mir auch schon oft Gedanken gemacht. Das scheint gesichert zu sein, weil die Magd es so ausgesagt hat und Riedmayr hat es Schl. auch im Verhör vorgehalten. Es ist gut möglich, dass Gruber einiges nicht gewusst hat was Schl. betrifft.