@schimmelchenBürgermeister Greger hat am 4./5.4.1922 L. Schl. ein gutes Leumundszeugnis ausgestellt und er hat in seiner Vernehmung in der Nacht zum 5.4.1922 recht negativ über die Hinterkaifecker gesprochen, vor allem hat er sie als geizig bezeichnet.
Dann wurde er vom Amtsgericht aber als Nachlassverwalter der Opfer bestellt. Manche Nacht hat er zusammen mit Bernhard Gruber auf dem Anwesen Hinterkaifeck verbracht. Dort muss sich seine Meinung über die Opfer geändert haben und vermutlich auch die Meinung über den Tatverdächtigen L. Schl..
Er hatte später einen Nachbarn, den Sebastian Maier, der hat im April 1931 zu Protokoll gegeben, dass Bürgermeister Greger ihm gegenüber erwähnt habe, dass er L.S. mittlererweile eine solche Tat zutraue. Die Aussage von Sebastian Maier wurde aber nicht berücksichtigt, da die Gendarmen ihn für einen Quartalssäufer und damit für unglaubwürdig hielten.
Dem Leuschner-Buch ist zu entnehmen, dass Greger im Jahre der Sühneverhandlungen, nämlich im Jahr 1926, als er schon nicht mehr Bürgermeister war, mehrfach nach München gefahren ist, um Reingruber vom Fortgang der Sühneverhandlungen zu unterrichten. Offenbar hat sich Herr Reingruber hierfür nicht sonderlich interessiert.
Dann möchte ich anmerken, dass L. Schl. insbesondere auch vom Zeugen Johann Freundl, der auch sein Nachbar aus Gröbern war, denn er hat im Haus Nr. 28 gewohnt wegen seines Verhaltens am Tatort stark belastet wurde.
Die Nachbarn Schrittenlochner und Schrätzenstaller haben zumindest darüber berichtet, dass Gruber ein hilfsbereiter Mann war. Er habe auch während der Bautätigkeiten 1908/1909 die Helfer sehr ordentlich bezahlt, allein das Essen in seinem Hause sei nicht besonders gewesen.
Wie ihr kann auch ich mir nicht vorstellen, dass man den Herrn Ortsführer zum Schabernack verdächtigt hat, um ihn zu ärgern oder zu quälen. Die Leute haben mE ihren Grund gehabt.
Ansonsten hat sich niemand getraut etwas zu sagen, denn in die Arbeit der Polizei hatte niemand Vertrauen. Das musste zwangsläufig so sein, denn andere Verdächtige sind aufgrund von weit weniger Verdachtsmomenten in U-Haft genommen worden.
L.S. blieb aber immer unbehelligt, obwohl zweimal förmlich gegen ihn im Jahre 1922 ermittelt wurde.