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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Lehrer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 11:49
@Maria222 wie bereits hinreichend bekannt, ist ein Verwalter des Anwesens bestimmt und der hat sich um die Problematik des Anwesens zu kümmern, inkl. Sauberkeit.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 12:02
Zitat von Maria222Maria222 schrieb:ich verstehe das auch nicht, wieso in einem Minidorf mit 100 Einwohnern nicht mehr aus den Leuten herauszubekommen ist
Du lieferst ja selbst die Antwort:
Zitat von Maria222Maria222 schrieb:andererseits, da ich selber auf einem Dorf wohne, aber keine Einheimische bin, weiss ich, die Einheimischen sind sehr verschlossen, sofern hier Vorfälle waren, hiess es dann nur "da wurde nicht drüber gesprochen"
Ja, und zwar weil immer in Abgrenzung zu anderen Dörfern so getan werden muss, als sei alles paletti, auch wenn man sich untereinander spinnefeind ist. Wenn man aus der Stadt kommt, dann kommt einem dieses Verhalten total bescheuert vor, ging mir auch so. Ich vermute mal, es ist ein Schutzmechanismus, der vor ein paar Jahrhunderten (vielleicht) noch einen Sinn hatte, heute aber nicht mehr.
Das kann absurde Formen annehmen. Man macht Urlaub auf Kuba, in Kenia und in der Südsee, pflegt Kontakte zu der Partnergemeinde in Frankreich, die Kinder machen Erasmus-Semester sonstwo, aber man benutzt uns Verrecken nicht die Fähre des Nachbardorfes über den Fluss, sondern fährt unsinnige Umwege und heiratet nicht untereinander. Eben weil das Nachbardorf das feindliche "Außerhalb" ist.
Also kurz und gut, aus diesen Gründen wird halt geschwiegen und "zusammengehalten", auch wenn es evtl. um ein Verbrechen geht.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 12:17
Zitat von Maria222Maria222 schrieb:ich verstehe das auch nicht, wieso in einem Minidorf mit 100 Einwohnern nicht mehr aus den Leuten herauszubekommen ist,
zb. der Bürgermeister, sofern Trugenhofen einen eigenen hat, der Ortsteil gehört ja zu Rennertshofen.
Und wieso soll der mehr über die Sache wissen? Wie bekannt hat HS niemanden ins Haus gelassen. Hatte mit niemandem Kontakt.

Es ist auch in einem 100-Seelen-Ort nicht üblich, dass der Bürgermeister einmal im Jahr zwangsweise das Haus jeden Einwohner betreten darf um dort nach dem rechten zu sehen und zwangsweise mit dem Bewohner sprechen darf, der dann Auskunft über sein Leben geben muss.

Was also wird der Bürgermeister sagen: "Ja, wir haben immer mal gesehen, wie der Herr Strigl von seinem Fahrer heimgebracht und abgeholt wurde. Und auf dem Grundstück sah es ziemlich übel aus. Aber ins Haus durfte keiner und Herr S. hat auch mit niemanden gesprochen. Der ist praktisch nur aus dem Auto ausgestiegen und ins Haus gegangen und wieder zurück. Nein, mit den Nachbarn hat er auch nicht gesprochen. Die wissen mehr über seine Eltern als über ihn. Wann der Herr Strigl das letzte Mal gesehen wurde, weiß niemand, es hat ja niemand jeden Tag eine Strichliste geführt."

Sowas wird dabei herauskommen. Nichts was man nicht schon wüsste. Und so ungefähr wird es auch sein, wenn man andere Ortsbewohner befragt. Da kommt dann allenfalls noch: "Ja, als Kind war der Helmut Messdiener in der Kirche." Oder: "Ja, mein Vater war mit dem Helmut seinem Vater in der Schule."

Mal abgesehen davon, dass man diese Leute auch bereits befragt haben wird.

Im Übrigen wird es hier erfahrungsgemäß nicht sehr gerne gesehen, wenn Aufrufe gestartet werden, irgendwelche Orte zu besuchen. Auch aus Rücksicht auf die Nachbarn, die Katastrophentourismus nicht so lustig finden.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 12:40
Tritonus ... das ist ja schon heiter zu lesen, was Du da erklärst,



ist aber gut zu wissen, daß es auf ANDEREN Dörfer so ähnlich ist.
Schade, eigentlich. Aber auch irgendwie beruhigend , dies zu wissen.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 13:35
Zitat von Der_GennatDer_Gennat schrieb:Helmut Strigl wird m. E. im Mai/Juni 2019 im Kellergeschoss seines Hauses eines natürlichen Todes verstorben sein.
Warum sollte er eines natürlichen Todes verstorben sein? Ich glaube nicht, dass er eines natürlichen Todes starb.
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Einmal wird er wohl zum letzten Mal das Haus verlassen haben.
Lebendig nicht unbedingt.
Zitat von Der_GennatDer_Gennat schrieb:Angeblich soll es einen Auftrag Strigls zur Entrümpelung gegeben haben
Das beruht auf Aussagen des Fahrers.

Was wir über den Fahrer wissen:
Spoiler
Zum Verschwinden des Lehrers schweigt er sich aus, aber die Kripo kann ihm nachweisen, dass er das Bankkonto des pensionierten Lehrers geplündert hat. Dafür fälschte er regelmäßig die Unterschrift Strigls. Nach Informationen dieser Redaktion soll es sich um einen mittleren sechsstelligen Betrag gehandelt haben.
Quelle: https://www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/aktenzeichen-xy-ungeloest-3-7-2024-der-fall-helmut-strigl-id71198676.html

Ein mittlerer sechsstelliger Betrag, das wären um die 500.000 Euro. Das ist eine Stange Geld!

Zitat von Der_GennatDer_Gennat schrieb:was m. E. schon etwas ungewöhnlich ist, weil Messies eigentlich ungern die Kontrolle über ihren gehorteten "Schatz" abgeben
Absolut, das "Messietum" kann mehrere Gründe haben, aber dabei geht es oft um Angst/Trauma vor Verlust. Deshalb auch das Horten. Ich glaube auch nicht, dass HS in ein betreutes Wohnen o. ä. umziehen wollte. Das wäre für ihn m. E. der absolute Graus, ich halte ihn nicht für den Typ Senior, der das für sich in Erwägung zieht.

Der Fahrer behauptete gegenüber der Verwandtschaft von HS, dieser sei in ein betreutes Wohnen umgezogen. Was sich aber als gelogen erwies.


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09.07.2024 um 14:01
Zitat von sören42sören42 schrieb:Warum sollte er eines natürlichen Todes verstorben sein? Ich glaube nicht, dass er eines natürlichen Todes starb.
Die These eines natürlichen Todes begründe ich damit, dass ein lebendiger HS dem Fahrer doch viel nützlicher war, als ein toter HS.
Angenommen HS bricht in der Eisdiele in Neuburg zusammen und stirbt im Krankenhaus. Dann wäre das Wohnrecht des Fahrers höchstgefährdet, das Finanzamt würde nachfragen auf welcher Basis er denn bei HS angestllt war und Einnahmen aus der Betreuung von HS würden auch wegfallen (gehen wir hypothetisch davon aus, dass auch zu Lebzeiten von HS die erbrachten Dienstleistungen über das kostenfreie Wohnen hinausgegangen sind bzw. der Fahrer sich hier und da etwas abgezweigt hat). Viel viel besser wäre es, wenn sich HS ein Korsakow-Syndrom angesoffen hätte und - wirtschaftlich potent aber ansonsten malade - auf seinen Fahrer angewiesen geblieben wäre.


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09.07.2024 um 14:08
Zitat von Der_GennatDer_Gennat schrieb:Angenommen HS bricht in der Eisdiele in Neuburg zusammen und stirbt im Krankenhaus.
Mit der genau gleichen Begründung ließe sich grundsätzlich aber auch sein womöglich nicht natürlicher Tod begründen. Wenn auch nur in diesem speziellen Fall, mit seinen Besonderheiten: Fast kein Kontakt zu Angehörigen oder anderen Personen. Grundsätzlich können davon schon ein paar Personen gewusst haben. Da stellt sich aber dann die Frage, inwieweit diese vom Tod des HS profitieren konnten. Der Kreis derer scheint doch sehr begrenzt zu sein.


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09.07.2024 um 14:37
Zitat von Der_GennatDer_Gennat schrieb:Die These eines natürlichen Todes begründe ich damit, dass ein lebendiger HS dem Fahrer doch viel nützlicher war, als ein toter HS.
So würde ich das auch sehen. Dass der Fahrer HS bewusst umgebracht hat, halte ich aus diesem Grund auch für unwahrscheinlich.

Allenfalls noch, wenn sich abzeichnete (aus Sicht des Fahrers!), dass HS in Zukunft betreut/"überwacht" werden würde. Also dass z. B. die Geschichte mit "ich ziehe ins betreute Wohnen" stimmt. Ähnlich, wenn sich HS geistiger und körperlicher Zustand, womöglich begünstigt durch den Alkohol, so verschlechterte, dass der Fahrer befürchten musste, es würde über kurz oder lang ein offizieller Betreuer auf den Plan treten dessen Aufgabe dann ja auch wäre, sich um das Vermögen von HS zu kümmern - was unweigerlich das Ende der bezahlten Tätigkeit des Fahrers ("Herr Strigl braucht Sie jetzt ja nicht mehr!") und auch des kostenlosen Wohnens ("Sie können gerne wohnen bleiben, aber Sie müssen eine ortsübliche Miete zahlen!") bedeuten würde. Von gelegentlichen unerlaubten Abhebungen mal abgesehen.

Aber ehrlich gesagt glaube ich das nicht, dass bei der eigenwilligen Art des HS wohl eher nicht damit zu rechnen war, dass er ernsthaft ins Betreute Wohnen ziehen wollte. Und letztlich wäre es bei dem bekanntermaßen isolierten Leben des HS für den Fahrer ja auch möglich gewesen, einen sich verschlechternden Zustand des HS nach außen zu vertuschen.

Ich tippe daher auch eher auf einen natürlichen Tod (womöglich allenfalls noch mit dadurch "entstanden", dass der Fahrer nicht rechtzeitig Hilfe geholt hat - was durchaus nicht bewusst passiert sein muss, er hat vielleicht den Ernst der Lage nicht erkannt und HS hat ihm verboten, einen Arzt zu holen o. Ä).
Zitat von sören42sören42 schrieb:Da stellt sich aber dann die Frage, inwieweit diese vom Tod des HS profitieren konnten. Der Kreis derer scheint doch sehr begrenzt zu sein.
Einerseits das, und andererseits hat sich ja offenbar auch niemand dafür eingesetzt, dass die Sache offiziell geklärt wird. Und da HS keine Kinder hatte, käme als Erbe ohne Testament ja eigentlich nur seine Schwester in Betracht, die aber auch schon ein gewisses Alter haben dürfte.

Wenn HS nun aber irgendwen als Erben eingesetzt haben sollte, und diese Person hätte ihn umgebracht, dann würde sie a) sehr verdächtig werden in dem Moment, in dem das Testament auftaucht und b) läge es in ihrem Interesse, die Sache nach dem Verschwinden des HS möglichst bald zu klären. Die Pensionszahlungen müssten ja wohl im Falle eines Falles zurückgezahlt werden ab dem Zeitpunkt, wo HS das letzte Mal gesehen wurde und zu welchem Zeitpunkt er dann für tot erklärt wird - unter diesem Aspekt ist also das "Hinausschieben" des Todes also eher sinnlos. Zudem besteht die Gefahr, dass der Fahrer (wie geschehen) sich bedient, mal abgesehen vom kostenlosen Wohnen. Und auch das Haus wird durch weitere Vernachlässigung auch nicht besser bzw. fallen hier ja auch Kosten (Steuern usw.) an.

Daher sollte man erwarten, dass so jemand dann doch nicht über Jahre (!) wartet sondern sich schon früher ganz unschuldig erkundigt "was denn eigentlich mit dem Helmut los ist" - vielleicht eine gewisse Zeit abwartet, damit es nicht so auffällig ist, aber doch nicht über Jahre....


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 14:51
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und da HS keine Kinder hatte, käme als Erbe ohne Testament ja eigentlich nur seine Schwester in Betracht, die aber auch schon ein gewisses Alter haben dürfte.
Ja, das meine ich eben, die Schwester (bzw. ggf. deren Abkömmlinge) erbt (erben) dann ja ohnehin, wenn es kein Testament gab.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wenn HS nun aber irgendwen als Erben eingesetzt haben sollte, und diese Person hätte ihn umgebracht, dann würde sie a) sehr verdächtig werden in dem Moment, in dem das Testament auftaucht und b) läge es in ihrem Interesse, die Sache nach dem Verschwinden des HS möglichst bald zu klären.
Absolut, das hast du Recht.

HS könnte natürlich dahinter gestiegen sein, dass ihm ~500.000 Euro fehlten, die der Fahrer unterschlagen hatte. Es könnte diesbezüglich zu einem Konflikt gekommen sein, sofern HS feststellte, dass der Fahrer ihn hintergangen hatte.

Wenn es nur darum ginge, den Verbleib von HS nach einem natürlichen Tod von HS zu klären, würde man den Fall nicht in Aktenzeichen vorstellen. Insofern glaube ich schon, dass es hier Hinweise auf ein Gewaltverbrechen gibt, ungeachtet dessen, wer nun der Täter ist.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 15:17
ja viele Theorien ....


aber ich kenne einfach solche Fälle im richtigen Leben, wo ein Alkoholiker dann eines Tages tot aufgefunden wurde.
Alle diese Leute, die massive Alkoholprobleme , über viele Jahre hatten , haben mit der Zeit zerstörte innere Organe,
Leberzyrrhose zb. usw. und versterben wirklich einfach an den Folgen der Alkoholkrankheit.

Auch wenn HS ein " Pegeltrinker " war , wie es in anderen Threads hier zu lesen ist, also überschaubares Trinken am Tag,
wo es nicht so auffällt in der Schule, die Menschen sind ja stabil " eingestellt " durch den Alkohol....

trotzdem, jahrelanger Alkoholkonsum hat Folgen, es ist und bleibt unklar, ob er eines natürlichen Todes verstarb

oder doch jemand nachgeholfen hat......


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 15:28
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:So würde ich das auch sehen. Dass der Fahrer HS bewusst umgebracht hat, halte ich aus diesem Grund auch für unwahrscheinlich.
Unwahrscheinlich aufgrund der Informationen die wir über die betreffenden Personen haben.
Von HS kennt man zwei Fotos, die Info dass er Lehrer war, die Bilder aus dem Haus
Vom Fahrer wissen wir lediglich das er verurteilt wurde wegen Betrugs und was uns Aktenzeichen xy präsentierte

Ob HS auch im an- und betrunkenen Zustand so freundlich war, wie er auf den Bildern wirkt - wissen wir nicht
Ob der Fahrer welcher in Aktenzeichen xy auch sehr sympatisch präsentiert wurde, auch tatsächlich so freundlich war - wissen wir nicht

Daher kann ich nur empfehlen Wahrscheinlichkeiten mit Sternchen zu benennen.
Sehr Wahrscheinlich ist, dass wir jede Menge Infos nicht haben.
Zitat von Maria222Maria222 schrieb:aber ich kenne einfach solche Fälle im richtigen Leben, wo ein Alkoholiker dann eines Tages tot aufgefunden wurde.
Ja, auch ich habe im privaten Umfeld eine solche Person (gehabt).
Durch Probleme zum Alkohol, durch Alkohol Familie & Arbeit verloren, irgendwann von allen distanziert, zeitweise obdachlos

Ende vom Lied: Er wurde tod in seiner Wohnung gefunden, nach 5 Wochen Liegezeit. Vermisst hatte ihn niemand, man hatte zu ihm keinen Kontakt mehr. Gefunden wurde er nur weil ein Betreuer nicht locker lies, da er ihn nicht mehr erreichte und auch der Briefkasten immer voller wurde etc.

5 Wochen und keiner hat es bemerkt.. ein Mann der mal alles hatte. Frau, Kind, Haus, Arbeit, Freunde und Familie.

Also da gibt es die verrücktesten Szenarien.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 15:38
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn es nur darum ginge, den Verbleib von HS nach einem natürlichen Tod von HS zu klären, würde man den Fall nicht in Aktenzeichen vorstellen. Insofern glaube ich schon, dass es hier Hinweise auf ein Gewaltverbrechen gibt, ungeachtet dessen, wer nun der Täter ist.
Dass es eindeutige Belege für ein Gewaltverbrechen gibt, glaube ich nicht. Das hätte man vermutlich so gesagt bzw. wäre es auch ohne ausdrücklich gesagt zu werden, erkennbar.

Eher würde ich denke, der Grund ist, dass es keine Anzeichen für einen natürlichen Tod gibt und dass man im Zweifelsfalle erst einmal von einer Straftat ausgeht wenn, wie in diesem Fall jemand verschwunden ist bei dem aufgrund der Umstände nicht davon auszugehen ist, dass er sich freiwillig abgesetzt hat. Vor allem weil durch das Verhalten des Fahrers bzw. die nachgewiesene Unterschlagungen ja zumindest "etwas faul ist".

Letztlich ist auch immer die Frage zu stellen, wie der Fahrer möglicherweise reagieren könnte wenn man ihm befragt. Nehmen wir mal an, er hat HS tot in dem Haus (Keller?) gefunden.

Naja, helfen konnte er ihm sowieso nicht mehr, warum also nicht die Leiche verschwinden lassen und noch eine Weile die kostenlose Wohnung genießen und sich hin- und wieder einmal etwas vom Konto abzwacken? Gesagt getan, ab mit der Leiche auf den Anhänger und dann damit in die nächste Kiesgrube.

Einige Jahre geht alles gut, nun taucht die Polizei auf. Der Fahrer behauptet erst mal, er wüsste von HS nur, dass der in eine Einrichtung für betreutes Wohnen gezogen sei. Die Wohnung habe er ihm "geschenkt"- soweit die Taktik des Fahrers, der auch noch glaubt, dass die Fälschung der Überweisungen nicht auffällt. Die Überweisungen wären dann ja, abgesehen von dem angenehmen Effekt, das Geld zu haben, ein Beweis dafür, dass HS noch lebt.

Nun wird ihm aber klargemacht, dass die Wohnung keineswegs ein Geschenk war, weil das ja nicht schriftlich festgehalten wurde. Also rudert er etwas zurück: "Naja, Herr Kommissar, das habe ich dann ja auch gemerkt. Ich wusste nicht, dass man in Deutschland zu einem Notar gehen muss mit beiden Leuten - ich dachte, das wäre so, dass der Helmut da beim Amt Bescheid sagt, und ich werde als Eigentümer eingetragen. Naja, aber er hat mich ja hier kostenlos wohnen lassen, mal ganz ehrlich Herr Kommissar, würden Sie da irgendwie Rabatz machen? Seien Sie doch mal ehrlich, da würde doch jeder den Mund halten.... Und außerdem hat er mir doch auch noch Geld überwiesen, da muss er doch noch gelebt haben."

Dann aber wird ihm klar gemacht, dass die Überweisungen gefälscht waren und dass er nun ganz böse im Verdacht steht, HS umgebracht zu haben. Nochzumal er für die Unterschlagung sogar verurteilt wird. Würde man in so einer Situation, wo es ja immerhin um Mord geht, nicht reinen Tisch machen und sagen "Na gut, ich gebe es zu: Ich habe den HS tot in seinem Keller gefunden, und dann habe ich gedacht.... Schauen Sie mal in der Kiesgrube bei XY-Hausen nach, da liegt er....."

Oder hat man Angst, dass einem "ein Mord untergeschoben wird" und ist deshalb still, immer mit der Gefahr, dass HS zufällig doch gefunden wird oder noch irgendwelche Spuren/Zeugen auftauchen und man ganz blöd dasteht?
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Daher kann ich nur empfehlen Wahrscheinlichkeiten mit Sternchen zu benennen.
Sehr Wahrscheinlich ist, dass wir jede Menge Infos nicht haben.
Natürlich, das stimmt. Und ist ja auch eigentlich klar: Wir können nur aufgrund der Informationen diskutieren, die wir haben.

Ich würde aber empfehlen, jetzt nicht alle möglichen Ideen in den Raum zu stellen für die es keinerlei Anhaltspunkte gibt mit dem Argument "Jaja, das war aber bestimmt so, die Polizei hat es nur nicht veröffentlicht..." weil damit kann man so ziemlich alles behaupten und dann wird es irgendwann zur lustigen Märchenstunde.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 15:58
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Ende vom Lied: Er wurde tod in seiner Wohnung gefunden, nach 5 Wochen Liegezeit. Vermisst hatte ihn niemand, man hatte zu ihm keinen Kontakt mehr.
Hier wurde aber niemand tot in der Wohnung gefunden.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Gesagt getan, ab mit der Leiche auf den Anhänger und dann damit in die nächste Kiesgrube.
Na ja, aber setzt man sich nicht gerade dabei einem hohen Risiko aus, dabei entdeckt zu werden? Und wenn man dieses Argument bemüht
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:hat man Angst, dass einem "ein Mord untergeschoben wird" und ist deshalb still
Das trifft ja dann umso mehr genau auf diese Situation mit der Leiche auf dem Hänger zu. Warum sollte jemand dieses Risiko eingehen, wenn er mit dem Tod der Person nichts zu tun hat?

Auch dazu gehört immerhin eine gewisse Abgebrühtheit und Dreistigkeit. So wie auch fälschlich zu behaupten, die Wohnung von HS geschenkt bekommen zu haben. Auch wenn er womöglich wusste, dass das so einfach nicht geht, hielt ihn das nicht davon ab, sich unwissend zu geben, um das nicht Bestreitbare (dass er kostenlos in der Wohnung des Opfers lebte) irgendwie glaubwürdig zu untermauern.

Das macht ihn natürlich alles nicht zum Mörder.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 16:09
Also ich muss mal sagen, dass er wirklich Spaß macht, mit euch gemeinsam an so ungeklärten Kriminalfällen herumzurätseln. Schade ist nur, dass wir nie die Hintergrundinformationen bekommen werden, die es uns ermöglichen würden, einen Fall auch wirklich zu lösen, denn ich habe das Gefühl hier sind wirklich intelligente Leute dabei, die Theorien aufstellen, die vielleicht nie von den Behörden geprüft worden sind.


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09.07.2024 um 16:23
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:"Na gut, ich gebe es zu: Ich habe den HS tot in seinem Keller gefunden, und dann habe ich gedacht.... Schauen Sie mal in der Kiesgrube bei XY-Hausen nach, da liegt er....."
Wenn das so abgelaufen wäre, hätte er das bestimmt auch seinem Verteidiger so offenbart. Der hätte ihm dann geraten ein Geständnis abzulegen, da er daraus resultierend nicht viel Schlimmes zu befürchten hätte. Störung der Totenruhe z.B., das würde nicht so stark ins Gewicht fallen. Das wäre dann vermutlich gleich mit ins Betrugsurteil eingeflossen und abgehandelt worden.

Da das nicht erfolgt ist, wird einfach gepokert. Nur was zugeben, was einem nachgewiesen wird.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 16:32
genau Foxie, auch ich kenne das aus eigener Erfahrung,

wie man so sagt, " zu Tode gesoffen"....

auch der Vater einer Bekannten, der vorher einen Superberuf hatte und mit den Jahren immer mehr dem Alkohol verfiel,
wurde letzten Endes dann auch von einer Nachbarin nach Tagen verstorben in seiner Wohnung gefunden.
Die Organe setzen eines Tages einfach komplett aus.

das stimmt, wenn die Leute überquellende Briefkästen sehen, kein Licht mehr, wird gehandelt.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 16:40
@swinedog

Etwas was dafür sprechen könnte ist, dass die Leichenhunde angeschlagen haben. Der Fahrer könnte die Leiche weggeschafft haben, ohne für Strigls Tod verantwortlich zu sein. Er hat ja z.B. auch ein Zimmer mit einem Kollege entrümpelt (dargestellt in XY), da wäre es leicht gewesen, auch eine Leiche mit zu transportieren, ohne dass es jemand in dem abgelegenen Ort mitbekommt.

Die Leiche loszuwerden könnte z.B. aus dem Grund für den Fahrer sinnvoll sein, um lange von dem Geld (was er ja tatsächlich abgegriffen hat) zu profitieren.

Das es lange dauern würde bis jemand Strigls Verschwinden bemerkt, müsste für den Fahrer offensichtlich gewesen sein.

Unter Mordverdacht stand er glaube allerdings nie, wenn ich das richtig verstanden habe.

Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich auch, dass die Leichenhunde sich getäuscht haben (weiß nicht ob es da eine minimale Wahrscheinlichkeit gibt,dass die Hunde falsch liegen) und Strigl irgendwo Suizid begangen hat, wo man ihn nie finden wird.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 16:43
Zitat von Dunkelbunt17Dunkelbunt17 schrieb:Strigl irgendwo Suizid begangen hat
Von dieser Möglichkeit war im gesamten XY-Filmfall und der Nachbesprechung keine Rede. Wenn die Behörden einen Suizid ernsthaft in Erwägung ziehen würden, wäre das aber erwähnt worden. Somit würde ich einen Suizid ausschließen.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 19:03
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das trifft ja dann umso mehr genau auf diese Situation mit der Leiche auf dem Hänger zu. Warum sollte jemand dieses Risiko eingehen, wenn er mit dem Tod der Person nichts zu tun hat?
Weil er in dem Augenblick wo er den Rettungsdienst ruft und der Arzt den Tod feststellt a) aus der kostenlosen Wohnung ausziehen muss und b) nicht mehr auf das Konto zugreifen kann auf dem dann auch nicht mehr jeden Monat die (vermutlich aus Sicht des Fahrers üppigen) Pensionszahlungen eingehen - soweit waren wir als mögliches Motiv ja schon.

Was ist nun aber die Alternative? Die Leiche einfach im Haus liegen lassen? Gut, das ist dreckig und gammelig, aber es ist nicht auszuschließen, dass irgendwann dann doch mal jemand den Geruch wahrnimmt. Und sei es die Dorfjugend, die nach ein paar Bier zuviel an der Grillhütte oder im Feuerwehrhaus mal "in das Haus vom verrückten Penner-Helmut" gehen will. Oder Oma Erna aus dem Nachbarhaus, die in ihrer Empörung über das verwahrloste Grundstück und wegen der im Dort kursierenden Gerüchte mal neugierig durchs Wohnzimmerfenster späht.
Wäre das ganze näher an einer Großstadt kämen noch irgendwelche Lost-Places-Hipster für ihr "das Gruselhaus des Lehrers"-Video als mögliche Gefahr dazu.

Mal abgesehen von der Frage, ob nicht irgendwann der Schornsteinfeger, der Mann vom Wasserwerk oder wer auch immer mal ganz offiziell Einlass begehren.

In dem Augenblick, wo die Leiche entdeckt wird, steht dann aber unser Freund der Fahrer auch wieder ganz schlecht da. Denn da wird man ihm unweigerlich sagen: "Also, hören Sie mal, Sie haben hier irgendwelche Arbeiten verrichtet, sie hatten einen Schlüssel, sie haben für ihn eingekauft, ihn gefahren - und jetzt wollen Sie uns erzählen, dass sie nicht gemerkt haben, dass Herr Strigl seit Monaten tot auf dem Sofa liegt?" Diesen Vorwurf kann er nur sehr, sehr schwer entkräften, denn dass HS ihm erzählt, er wolle in eine Einrichtung für betreutes Wohnen ziehen und dann gerade in der Zeit zufällig stirbt, so dass der Fahrer davon ausgehen muss, er hätte seinen Plan in die Tat umgesetzt, wird ihm keiner glauben. Da ist ein einfach verschwundener HS zumindest glaubwürdiger als ein "Ehrlich, ich habe die Leiche nicht gesehen!"
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn die Behörden einen Suizid ernsthaft in Erwägung ziehen würden, wäre das aber erwähnt worden. Somit würde ich einen Suizid ausschließen.
Würde ich auch eher nicht erwarten. Natürlich kann man nie sicher sein, noch gerade bei einem Suizid, aber von außen (!) betrachtet, hatte der arme Kerl zwar vielleicht durchaus Gründe, Suizid zu begehen - aber die hätte auch schon vor Jahren gehabt. Von mir aus etwa bei seiner Pensionierung, wo er dann gar keine sozialen Kontakte mehr hatte (außer zu dem Fahrer) und den ganzen Tag in seinem Gammelhaus saß.

Letztlich weiß man ja auch nicht, ob er denn wirklich so unglücklich war in seinem Leben, dass er Suizid begangen haben könnte. Für Außenstehende mag das so aussehen, aber ob das nun wirklich so war? Also ob er das wirklich so dramatisch empfand oder sich doch irgendwie in der Situation eingerichtet hatte? Man weiß einfach zu wenig über seinen Charakter und seine psychische Verfassung.


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Helmut Strigl, seit 2018 verschwunden

09.07.2024 um 19:10
Nachtrag: Bei der Gefahr, dass die Leiche entdeckt wird, kämen auch noch die Verwandten hinzu, schließlich ist ja letztlich die Cousine auch aufgetaucht, weil ihr das verwahrloste Grab aufgefallen ist. Und wenn sie vor der Tür steht, niemand aufmacht und ekliger Verwesungsgeruch unter der Tür herauskommt... Nun ja.


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