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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

162 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Unfall, Suizid, ZUG ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 19:16
Zitat von LentoLento schrieb:Manchmal hat man jedoch auch falsche Vorstellungen. Und nicht nur der Berufswunsch ist es alleine, es ist auch das Umfeld, in das man reinwachsen muss. Und hier war es definitiv nicht mehr "Vorfreude".

Ich habe mich hier auch nur deshalb zu Wort gemeldet, dass aus meiner Sicht sich das Opfer durchaus gerade in einer besonderen Lebensphase befunden hat, die durchaus stressig sein kann.
Grade am Anfang ist doch alles sehr leicht. Man macht Sachen, die man aus dem Leben oder der Schule schon kennt und schreibt seine ersten einfachen Berichte. Erst im 3. Lehrjahr wurde es schwer. Zugegeben, das Umfeld passt nicht immer, auch ich habe die erste Lehre geschmissen, aber das ist doch kein Grund sich umzubringen. Junge fähige Leute werden heute gesucht.

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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 19:28
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Zugegeben, das Umfeld passt nicht immer, auch ich habe die erste Lehre geschmissen, aber das ist doch kein Grund sich umzubringen. Junge fähige Leute werden heute gesucht.
Rational gesehen nicht - die meisten Menschen die suizidal sind denken aber nicht rational.
Warum bringen sich Menschen um wegen Schulden? Rational gesagt: Privatinsolvenz, verhungern muss man deshalb auch nicht.
Warum Suizid nach Trennung? Rational gesagt: Einem Menschen mit dem man sich nicht versteht so viel Macht über sein Leben geben?
Warum begeht ein entfernter Kollege Suizid, Abschiedsbrief "kein guter Vater gewesen"? Rational gesagt: Der alleinerziehenden Mutter von kranken Zwillingen geht's ohne ihn sehr wahrscheinlich schlechter.
Eine Fast-Kollegin (wenige Monate bevor ich meine Stelle anfing) hat sich wegen Heimweh suizidiert. Rational: Sie hätte sich die Reise zu ihrer Familie finanziell leisten können (Flug Deutschland - Italien), und bei ihrer Qualifikation auch eine Stelle in der Nähe ihrer Familie oder in ihrem Heimatland finden können.

So sieht man das aus dem Blickwinkel einer Person, für die Suizid nie in Frage gekommen wäre. Für andere kommt es aber in Frage. Und deshalb sehe ich ein früher gedachtes "hätte man doch locker lösen können", "hatte alles", "wegen sowas" nicht mehr so.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 19:36
(Von einem Suizid würde ich hier gar nicht sehr ausgehen. Sondern eher von:
- Ein Übergriff, ggf. infolge dessen sich ein Unfall ereignete, wie auf die Gleise gestoßen werden, vor Angreifer davonlaufen und auf die Gleise fallen.
- Eine Entscheidung die aus der Kombination aus Betrunkensein und Müdigkeit getroffen wurde und zu einem Unfall führte wie Überqueren von Gleisen, entlang der Gleise laufen.)


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10.06.2024 um 19:56
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Zugegeben, das Umfeld passt nicht immer, auch ich habe die erste Lehre geschmissen, aber das ist doch kein Grund sich umzubringen.
Naja, was ist schon ein Grund sich umzubringen, außer einer tödlich verlaufenden, schmerzhaften Krankheit?

Was ich damit sagen will: Diesen Einwand kann man immer bringen als Außenstehender. "Wegen so ein bisschen Depression bringt man sich doch nicht um!" oder "Wegen Liebeskummer bringt man sich doch nicht um!" usw.

Wenn man so argumentiert dürfte es nur sehr, sehr wenige Suizide geben. Gibt es aber eben doch, also ist das wohl kein Argument....


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10.06.2024 um 20:01
Es ist so ein Fall mit so wenigen Infos wo alles Mögliche passiert sein könnte.
Er könne auch auf die Idee gekommen sein :Oh der Zug hat Verspätung, da lauf ich mal ne Haltestelle,und neben den Gleisen hingefallen sein.
Was mir noch zum Nachdenken animiert ist da im Eingangpost Artikel, glaub im zweiten steht, dass er sich melden sollte, wann ihn sein Papa abholen soll.
Warum hat er von Anfang an nicht seinen Vater angerufen um ihn abzuholen, wo der Papa ja praktisch zum Abholen bereit stand?


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 20:10
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Warum hat er von Anfang an nicht seinen Vater angerufen um ihn abzuholen, wo der Papa ja praktisch zum Abholen bereit stand?
Finde ich persönlich gar nicht ungewöhnlich: Ggf. die Entfernung?
In dem Alter und in ähnlicher Situation (noch kein Führerschein) war es für mich, wie auch für Mit-Azubi, Freunde... ganz normal dass man erstmal die vorhandenen selbst nutzbaren Fahrtmöglichkeiten nutzte, z.B. Bus oder Bahn wenn vorhanden, und dann vom Bahnhof, der Bushaltstelle von einem Elternteil abgeholt wurde. Auch bei gutem Verhältnis zu den Eltern. Hintergedanke: Man macht anderen nicht mehr Mühe als nötig, man ist schon erwachsen und kann das selbst, und auch mal elterliches "Nudging" in Richtung "mit Führerschein beeilen".
Die ganze Strecke abgeholt werden (in einer Situation waren es damals 40, in einer anderen 60 km) statt der kurzen nach Benutzung des Busses (das waren 10 km von der Haltestelle nach Hause via Auto) war schon etwas Besonderes, eigentlich reserviert für Situationen in denen kein Bus mehr fuhr.
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Er könne auch auf die Idee gekommen sein :Oh der Zug hat Verspätung, da lauf ich mal ne Haltestelle,und neben den Gleisen hingefallen sein.
Genau derartiges meine ich mit Entscheidungen die man auch eher unter Alkoholeinfluss trifft, wenn es einem nicht mehr so leicht fällt Risiken einzuschätzen. (Ferner: Selbst ohne zu stürzen kann der Sog beim Laufen neben den Gleisen zu stark sein.)


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10.06.2024 um 20:27
@Raspelbeere
Ja ich gehöre auch zu der Spezie, die in den Alter und auch schon früher selbstständig die Öffis genutzt hsbe, auch zur späten Stunde.
Aber im Artikel klingt es so, als wären es für die Eltern ganz selbstverständlich abzuholen.
Vielleicht erscheint ihn aber die Mitfahrt praktischer.Und vielleicht wollte auch doch nicht , daß seine Eltern ihn alkoholiert sehen.

Ja leider verleit Alkohol wie du es beschreibst zu Leichtsinn und daraus zu Unfällen.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 20:35
https://www.berliner-zeitung.de/news/toter-19-jaehriger-in-trebbin-staatsanwaltschaft-nimmt-ermittlungen-wieder-auf-li.2154907
dpa/BLZ 02.11.2023

Dieser Artikel erklärt auf sachliche Weise, worum es bei dem erneut aufgenommenen Todesermittlungsverfahren geht.
So spielt keine Rolle, ob es sich nun um einen Unfall oder um einen Suizid handelt, sondern nur, ob ein Fremdverschulden vorliegt. Die Eltern gehen hier sogar von Mord aus.

Man muss jetzt erst mal abwarten, welche Beweise die Anwältin nun vorgelegt hat und ob die Staatsanwaltschaft darin ein Fremdverschulden sieht.
Dann könnte es vielleicht zu einem Ermittlungsverfahren kommen, aber das gilt es erst mal abzuwarten.
Toter 19-Jähriger in Trebbin: Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen wieder auf

Der junge Mann war ... am Bahnhof in Trebbin ... von einem Zug überrollt worden. Die Staatsanwaltschaft habe damals keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden gesehen, sagte der Sprecher. Entsprechend sei das Todesermittlungsverfahren 2021 von der Staatsanwaltschaft eingestellt worden. Anfang 2023 billigte die Generalstaatsanwaltschaft die Einstellung. ...

Bei einem Gespräch im August 2023 mit den Eltern habe der leitende Staatsanwalt klar gemacht, dass das Todesermittlungsverfahren wieder aufgenommen werden könnte, wenn neue Beweise vorlägen. Neue Informationen habe die Anwältin der Eltern nun der Generalstaatsanwaltschaft geliefert.

Man müsse zwischen einem Todesermittlungsverfahren und einem Ermittlungsverfahren unterscheiden, betonte der Sprecher mit Blick auf den RBB-Bericht. Im nun wieder aufgenommenen Todesermittlungsverfahren werde unter anderem geprüft, ob ein Fremdverschulden vorgelegen haben könnte. Erst danach schließe sich möglicherweise ein Ermittlungsverfahren an, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft.



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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 20:44
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Ja ich gehöre auch zu der Spezie, die in den Alter und auch schon früher selbstständig die Öffis genutzt hsbe, auch zur späten Stunde.
Einerseits für die städtisch an ÖPNV gewöhnten jungen Leute.
Andererseits, für die ländlicher aufgewachsenen: Geht eben auch nicht anders wenn man ländlicher wohnt, zur Arbeit/Ausbildung muss was da gerne mal weiter weg ist und den spärlichen ÖPNV (Schulbus, von weiter weg ein spärlich verkehrender Zug) nutzt: Kaum ein Elternteil kann einen täglich die Strecke fahren (wer fährt z.B. täglich sein Kind "eine Zugfahrtentfernung" zur Arbeit und retour? schonmal zeitlich schwierig).
Zu Freizeitveranstaltungen elterlich eher die (berechtigte, finde ich) Einstellung zu haben, man solle wenn vorhanden ruhig den ÖPNV nutzen auch wenn's umständlich ist, damit der Führerschein ordentlich durchgezogen wird, war auch verbreitet. (Bin damals auch öfter mit dem letzten Bus rumgetingelt, oder von woanders noch den Zug, und abgeholt wurde nur das nötige Stück, damit kein "Papa holt ab ist bequem"-Eindruck entsteht.)

Ebenso: Man will evl. nicht immer gegenüber neuen Kollegen, Freunden/Kumpels nach "Papa fährt einen" wirken. Eltern tauchen zur Grillfeier auf... Eher nicht so "cool und erwachsen". (Mal überlegen wie es einem da in dem Alter ging. Mag man eher nicht wenn die dann mit den Kollegen quatschen, ggf. noch ein Spitzname rausrutscht...) Mehr "cool und erwachsen": Kollege fährt einen zum Bahnhof, man nimmt den Zug oder Bus, und Eltern kommen erst weit weg von den Kollegen ins Spiel.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 21:30
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Das mit den Zufällen war ggf. missverständlich: Ich habe hier gar nicht für einen Unfall ein "möglich ist immer alles"-Szenario mit super vielen Zufällen konstruiert, sondern im Gegenteil betont dass hinter vielen Unfällen doch Leichtsinn, gerade auch gefördert durch Alkoholkonsum (und Müdigkeit), steckt.
Da hatte ich Dich falsch verstanden. Ich war nur etwas irritiert, weil stärkere Alkoholkonsum & gefährliche Umgebung nun mal definitiv vorgelegen hat.

Sicher bedeutet das nicht automatisch, dass damit eine Mitwirkung Dritter und ein Suizid ausgeschlossen ist.

Ich verurteile den Alkoholkonsum genauso wenig, wie Du, auch ich habe mal Zuviel getrunken. Aber man sollte sich einfach bewusst sein, man hat in dieser Lage immer ein erhöhtes Risiko, ja es ist in gewisser Weise Leichtsinn. Vielleicht war es von den Kollegen verkehrt, ihn am Bahnhof abzusetzen. Aber man darf ja auch nicht vergessen, dass man auch in einem solchen Zustand versucht es die anderen nicht anmerken zu lassen und dass man dann Hilfe auch eher ablehnt.

Das mit dem Schrittzähler erscheint im ersten Moment seltsam, aber man darf nicht vergessen, die Software interpretiert nur die Schritte anhand der Bewegung des Smartphones. Ein echter Schrittzähler ist es nicht und ich könnte mir vorstellen, dass solche Algorithmen für das normale Laufverhalten halbwegs richtige Ergebnisse bringen. Je mehr das Laufverhalten dann aber vom Normalen abweicht umso unzuverlässiger wird es. Wenn das mit dem Schrittzähler stimmen würde, müssten einen Unmenge von Personen da involviert gewesen sein, was wenig wahrscheinlich ist. Daher ist eine fehlerhafte Funktion des Schrittzählers ohne zusätzliche Infos wahrscheinlicher.

Wenn man das näher analysieren wollte, müssten Experten oder der Hersteller befragt werden.

Und Jugendliche, welche sich streiten etc.. das ist nun auch nichts Ungewöhnliches.

Dass daher nach so viel Jahren plötzlich die Bewertung ganz anders sein soll, das kann ich mir nicht vorstellen.

Mir ist klar, die Angehörigen wollen es natürlich genau wissen und wie @CurlySue_ meinte, ist Suizid schwer zu akzeptieren und ohne weiter Infos wäre Suizid auch für mich nicht die wahrscheinlichste Variante.

Aber leider bekommt man nicht immer eine sichere Antwort und mit dieser Ungewissheit muss man dann irgendwie klarkommen. Deutlich schlimmer wäre es, wenn ein Tötungsdelikt gesehen wird, wo es in Wirklichkeit keins war und ein oder mehrere Unschuldige verurteilt werden.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 21:53
Zitat von LentoLento schrieb:Da hatte ich Dich falsch verstanden. Ich war nur etwas irritiert, weil stärkere Alkoholkonsum & gefährliche Umgebung nun mal definitiv vorgelegen hat.
Danke für die Aufklärung. Ich hatte mich nur erst gewundert, da das Konstruieren von komplizierten Zufällen nur um einem "Elefant im Raum" (Alkoholkonsum schränkt die Sinneswahrnehmung und das Gefahrenbewusstsein ein) auszuweichen überhaupt nicht mein Ding ist.
Finde eher den Ansatz sinnvoll: Alkoholkonsum reduziert nun einmal das Gefahrenbewusstsein und die Wahrnehmungsfähigkeit, was einen Unfall aufgrund selbst getroffener Entscheidungen erhöht sowie auch die Wahrscheinlichkeit erhöht Opfer einer Straftat zu werden (andere Möglichkeiten aber auch nicht ausschließen).

Auch generell spielt bei vielen Unfällen Leichtsinn eine Rolle, sodass mich persönlich als Angehörigen ein Unfall nicht zu der Überlegung bringen würde, dass einfach zufälligerweise etwas passiert ist.
Zitat von LentoLento schrieb:Aber man sollte sich einfach bewusst sein, man hat in dieser Lage immer ein erhöhtes Risiko, ja es ist in gewisser Weise Leichtsinn.
Ganz richtig. Aus dem Grund lass' ich persönlich (schon immer) Alkohol weg, auch wenn das manch einem zu krass erscheinen mag. Und sehe es auch besonders kritisch, wie andere, die beim selben Anlass evl. etwas oder auch relativ viel getrunken haben nach Hause kommen. Vielleicht auch überkritisch, weil meistens doch nichts passiert, oder nur etwas Harmloses das hinterher noch als Anekdötchen taugt (im Zug eingeschlafen und bis nach sonstwo gefahren, etwa), aber manchmal eben leider doch, auch bei Personen die nicht volltrunken wirken. (Erinnere mich da an einen Fall, auch hier im Allmystery diskutiert, von einer jungen Frau die im Wald in einem Bach ertrank, nachdem sie nach einer Feier angetrunken/betrunken von Freunden ganz in der Nähe des Hauses abgesetzt wurde. Der Unterschied zwischen "sagt wo sie raus will, steigt selbst aus, läuft" und "ertrinkt in niedrigem Bach" wirkt erstmal extrem, aber doch.)
Vielleicht war es von den Kollegen verkehrt, ihn am Bahnhof abzusetzen.
Vielleicht - oder auch: Wirkte noch dazu in der Lage, den Zug zu nehmen. Laut Postings anderer: Am Schluss der Feier oder ggf. auch erst danach konsumierter Alkohol zeige möglicherweise erst nach einiger Zeit seine Wirkung. (Selbst habe ich damit gar keine Erfahrung, wenn ich mir aber überlege wie Alkohol funktioniert: Möglich.)
Zitat von LentoLento schrieb:Das mit dem Schrittzähler erscheint im ersten Moment seltsam, aber man darf nicht vergessen, die Software interpretiert nur die Schritte anhand der Bewegung des Smartphones. Ein echter Schrittzähler ist es nicht und ich könnte mir vorstellen, dass solche Algorithmen für das normale Laufverhalten halbwegs richtige Ergebnisse bringen. Je mehr das Laufverhalten dann aber vom Normalen abweicht umso unzuverlässiger wird es. Wenn das mit dem Schrittzähler stimmen würde, müssten einen Unmenge von Personen da involviert gewesen sein, was wenig wahrscheinlich ist. Daher ist eine fehlerhafte Funktion des Schrittzählers ohne zusätzliche Infos wahrscheinlicher.
Das ist mir auch aufgefallen und hatte es daher angesprochen.
Auch: Angenommen, jemand wird bewusstlos oder gar tot (letzteres kann nicht sein, lebte bei Abtrennen der Beine noch) am Bahnhof abgeliefert - auch dann müssten die Erschütterungen durch Getragen- und Abgesetztwerden den Schrittzähler auslösen, wenn er denn funktioniert.
Gehe somit davon aus: Schrittzähler sprach nicht an (z.B. kurze Laufstrecke, was bei den Zeiten plausibel ist - paar Schritte bis zum Auto, paar Schritte vom Auto auf den Bahnhof), es wurde Fritz aber als lauffähige Person am Bahnhof rausgelassen.
Zitat von LentoLento schrieb:Aber leider bekommt man nicht immer eine sichere Antwort und mit dieser Ungewissheit muss man dann irgendwie klarkommen. Deutlich schlimmer wäre es, wenn ein Tötungsdelikt gesehen wird, wo es in Wirklichkeit keins war und ein oder mehrere Unschuldige verurteilt werden.
Sehe ich auch so.


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11.06.2024 um 01:58
Aber wie passt der Gürtel in all eure Szenarien rein, der auf dem Bahnsteig gefunden wurde? Oder wurde er nachträglich von Dritten dort abgelegt?

Ich denke, dass man bei der aktuellen Wiederaufnahme auch die persönlichen Gegenstände von Fritz auf fremde DNA untersuchen wird.

Zur Theorie, dass Fritz vielleicht eine Station laufen wollte, weil der Zug Verspätung hatte: Zwischen Trebbin und Ludwigsfelde gibt es nur einen Halt, und zwar in Thyrow (Fahrplan RE4, damals RE3).
Von Trebbin nach Thyrow sind es mehr als 5 km und dafür braucht man, jetzt nur schnell geschaut, zu Fuß etwa eine Stunde. Das ergibt also nicht wirklich Sinn beziehungsweise wäre auch keine zeitliche Abkürzung gewesen, denn die Züge verkehren im Stundentakt und es war nicht die Rede von einer Streckensperrung. Noch dazu war es - ja nach Uhrzeit, ist ja nicht ganz klar - schon fast oder ganz dunkel.
Aber wie ihr schon sagtet: betrunken ist alles möglich.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

11.06.2024 um 02:32
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Aber wie passt der Gürtel in all eure Szenarien rein, der auf dem Bahnsteig gefunden wurde? Oder wurde er nachträglich von Dritten dort abgelegt?
Habe da zwei Vermutungen:
- Gürtel wurde von anderen Personen zwecks Demütigung aus der Hose gezogen während Fritz noch lebte (von mehreren Personen festgehalten, betrunken wehrlos); diese Personen können direkt oder indirekt dafür verantwortlich sein dass der junge Mann auf die Schienen gelangte
- Gürtel von ihm selbst gelockert für Wasserlassen oder Stuhlgang, im betrunkenen Zustand nicht mehr zugemacht
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Von Trebbin nach Thyrow sind es mehr als 5 km und dafür braucht man, jetzt nur schnell geschaut, zu Fuß etwa eine Stunde. Das ergibt also nicht wirklich Sinn
Es ist nicht praktikabel, aber
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Aber wie ihr schon sagtet: betrunken ist alles möglich.
Genau.


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11.06.2024 um 03:04
Kommt sowas dort häufiger vor? (Vom 5.7.2023)
Ein Mensch ist am Bahnhof in Trebbin ... von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden. Der Vorfall ... ereignete sich „im Gleisbereich vom Bahnhof“ der Stadt, sagte eine Sprecherin der Polizei.
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/news/brandenburg-toedlicher-vorfall-in-trebbin-mensch-vom-zug-erfasst-li.366375


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11.06.2024 um 07:26
@redsherlock
Ja, darüber war ich auch gestolpert bei meiner Recherche. Jetzt könnte uns nur ein Local sagen, ob es noch mehrere solcher Ereignisse gab, die es nicht in die Medien „geschafft“ haben. Ansonsten ist die Frage, wie oft solche Unfälle generell auftreten um zu beurteilen, ob sowas gehäuft vorkommt. In Trebbin wäre es jetzt zweimal in vier Jahren. Keine Ahnung, ob das an Bahnhöfen viel oder wenig ist.
Was bedeutet denn „im Gleisbereich vom Bahnhof“? Dort wo der Bahnsteig ist? Oder zählt beispielsweise Fritz‘s Auffindeort 200m weiter weg auch noch dazu?


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

11.06.2024 um 07:55
@redsherlock
@CurlySue_
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Ansonsten ist die Frage, wie oft solche Unfälle generell auftreten um zu beurteilen, ob sowas gehäuft vorkommt.
Ich habe mich mit diesem Thema schon mehrmals beschäftigt, ein Familienmitglied ist als Lokführer im Güter- und Personenverkehr tätig.

Leider sind Schienensuizide trauriger Alltag. 😥
DB Regio verzeichnet nach eigenen Angaben durchschnittlich einen Personenunfall pro Tag.[27] Nach Angaben der Deutschen Bahn müsse ein Triebfahrzeugführer im Berufsleben durchschnittlich zwei bis drei Suizide verkraften.[28] 2021 standen laut Eisenbahn-Bundesamt 678 Suiziden 89 Suizidversuche gegenüber.
Quelle:
Wikipedia: Schienensuizid


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11.06.2024 um 08:26
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Ich denke, dass man bei der aktuellen Wiederaufnahme auch die persönlichen Gegenstände von Fritz auf fremde DNA untersuchen wird.
Bei dem aktuell wieder aufgenommenen Verfahren geht es um ein Todesermittlungsverfahren, bei dem erst mal geprüft wird, ob überhaupt ein Fremdverschulden vorliegt, also ob jemand anderer an dem Tod Schuld hat, es also kein Unfall und kein Suizid ist.

Mehr passiert da erst mal nicht und das Ergebnis muss abgewartet werden.

Ergeben sich hierbei Hinweise auf Fremdverschulden, dann erst werden möglicherweise weitere Ermittlungen in die Wege geleitet und sicher wird auch nach Fremd-DNA gesucht werden.

Was der rbb in seinem Artikel schreibt, ist also laut StA nicht so ganz zutreffend.
Zitat von emzemz schrieb:Man müsse zwischen einem Todesermittlungsverfahren und einem Ermittlungsverfahren unterscheiden, betonte der Sprecher mit Blick auf den RBB-Bericht. Im nun wieder aufgenommenen Todesermittlungsverfahren werde unter anderem geprüft, ob ein Fremdverschulden vorgelegen haben könnte. Erst danach schließe sich möglicherweise ein Ermittlungsverfahren an, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

https://www.berliner-zeitung.de/news/toter-19-jaehriger-in-trebbin-staatsanwaltschaft-nimmt-ermittlungen-wieder-auf-li.2154907



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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

11.06.2024 um 09:13
Von mir hier nur mal zwei/drei Anmerkungen mehr allgemeinerer Art, die vielleicht ein bisschen beim "allgemeinen Verständnis" des Falls all denen helfen könnten, die von der Bahn und/oder Alkoholgenuss nicht wirklich Ahnung haben.

Vorab:
Ich habe diesen Threat erst heute gefunden und gelesen, aber vom Bahnhof und dem Zugverkehr in Trebbin keinerlei Ahnung, melde mich nur daher zu Wort, weil mir diese Aspekte bei den Beiträgen so irgendwo fehlten.

- Alkohol:
Wichtig zu betonen erscheint mir hier noch, dass die Wirkung von Alkohol sehr davon abhängig sein kann, wieviel die Person "verträgt". Das heißt, trinken kann, bevor der Alkohol Sie wirklich "kampfunfähig" macht und man etwas bemerkt.

Trinkt jemand öfter mal Alkohol (ich denke hier keinesfalls an "Säufer", oder rede von "Alkoholabhängigkeit" einer Person), sondern von Leuten, die z. B. nach jedem Trainingsabend (sind Sie in einem Verein) an jedem Wochenden, wenn sie aus gehen, 2 - 3 Bier oder auch mal was schärferes trinken, dann dürfte diese gerade bei einem Grillabend, wo auch dazu gegessen wird, mit Bier kein Problem haben, auch nicht mit 3 - 4 Bier (natürlich abhängig von der Glas- oder Flaschengrösse).

Daher kann die Aussage des Meisters hier nicht wirklich weiter helfen. Er weis vielleicht, da er eventuell den "Neuen" bewusst im Auge behielt, wieviel Fritz an dem Abend trank, aber nach zwei Wochen sicherlich nicht, trinkt sein Lehrling öfter Bier, wenn ja, wieviel. Eine solche Aussage zu "viel" oder "wenig" ist dazu immer sehr subjektiv. Was für den einen noch relativ wenig ist, ist für den anderen schon eine schier unvorstellbare Menge. Wobei ich eigentlich davon ausgehe, dass Fritz als "neuer Lehrling" nach nur zwei Wochen nicht auffallen wollte, sich daher eher bewusst, zumindest einwenig, zurück hielt, anstatt zeigen zu wollen, was er auf dem Gebiet kann. Wer will schon nach so kurzer Zeit "negativ" auffallen, oder strunz besoffen den neuen Kollegen zur Last fallen, Schwierigkeiten machen.

Die bekannt gegebene Angabe "relativ hoher Alkoholwert" ohne Promilleangabe sagt genauso nicht wirklich was dazu aus, was sehr schade ist. Dazu jeglicher Spekulation, auch darüber, was an dem Bahnhof abgegangen sein könnte, Tür und Tor öffnet.

Dazu kommt natürlich, dass es möglich ist, dass der Alkohol erst am Bahnhof richtig wirkte, als der Kollege schon wieder weg war.

Dabei ist es gut möglich, dass die Autofahrt dazu beitrug, dass der Alkohol plötzlich stärker wirkte, bzw. dass es Fritz eventuell plötzlich schlecht wurde. Ist mir als junger Mann, selbst bei geringen Alkoholmengen (2 oder 3 0,4 l Glas Bier von ca 20:00 bis ca 24:00 Uhr) mindestens zweimal passiert. Schuld war dabei wohl die Fahrweise des Fahrers.

Vielleicht reagierte aber auch etwas, was er aß nicht wirklich gut mit dem Alkohol, den er trank. Ist mir auch einmal passiert. Das endete dann auch mit starker Übelkeit und Erbrechen. Somit gibt es auch dadurch mehrere denkbare Varianten.

- Merken des Überfahren:
Prinzipiell (einzelne Ausnahmen gibt es sicher auch hier) bemerken Lokführer fast immer, auch wenn Sie nichts davon sahen, wenn Sie gegen ein Hindernis (Person, Mensch, Gegenstand) fahren, wenn Sie diesen mit dem "Aufbau der Lok" ("Gehäuse") treffen, dieses also im Gleis stand, dort lief, oder auch davor sprang, da dann, trotz der äußerst massiven Bauweise einer Lokomotive wohl immer eine Art dumpfer Knall zu hören ist. Viele Feuerwehren auch in unserer Gegend wurden schon mit dem Stichwort "Personensuche auf dem Gleis" alarmiert, weil der Lokführer "einen dumpfen Schlag" gehört hatte. Gefunden wurde nicht immer etwas. Oft zum Glück "nur" Gegenstände (Fahrräder, Einkaufswagen, Bretter), manchmal tote Tiere (oder auch Teile davon), manchmal eben auch Menschen, bzw was davon übrig bleibt.

Kommt etwas "unter die Lok", wird also von den Fahrgestellen überrollt, merkt man das nur, wenn die Lok dabei ruckelt, das heißt das Drehgestell "etwas hoch springt". Das passiert dann, wenn Steine, Betonteile, Betonplatten, Metallteile oder auch Äste, Bretter auf die Gleise gelegt werden.

Klar das kann leicht zu Entgleisungen führen, Teile können davon fliegen, unter Umständen Umstehende schwer verletzten oder gar töten, doch ist das in unserem Falle unwichtig, lasse ich hier Ausführungen dazu weg.

Kommt aber "nur" ein Körper, der auf den Gleisen liegt, unter die Räder, dürfte das kein Lokführer bemerken. Man darf nicht vergessen, dass Lokomotiven in der Regel von 70 / 80 Tonnen aufwärts wiegen. Da ruckelt nichts, wenn da menschliche oder tierische Knochen überrollt werden. Die Räder "schneiden" das alles auseinander.

Es ist nicht selten so, dass Personen/Tiere die unter Züge geraten richtig gehend "zerschnitten"/"zerteilt" werden, deren Reste dann auf etliche Meter verteilt liegen, praktisch im wahrsten Sinne des Wortes, gesucht und eingesammelt werden müssen.

Wer es nicht kennt, noch nicht sah, kann es sich nicht wirklich vorstellen, was wiederum auch gut so ist. Man muss sowas nicht wirklich "gesehen haben". Das ist alles andere als ein angenehmer Anblick, worauf ich nun auch wirklich nicht weiter eingehen möchte.

Wobei das alles sehr, sehr schnell geht.

Für mich war es daher nicht überraschend, dass die Todesursache damals den Polizisten sofort klar erschien.

Was eben nicht klar war, den Vorwurf muss man Ihnen machen, waren die Todesumstände, das soll heißen, nicht das, "woran ist er gestorben" hätte die Herren Ermittler aufschrecken müssen, sondern eher, wieso kam es soweit, wieso kam er unter die Räder eines Zuges, ganz besonders wegen der verteilt herum liegenden Gegenständen.

Da keine Obduktion anzuordnen, keine Tatortarbeit (Spurensicherung) durchzuführen und keine Sachverständige bei der Klärung mit einzubeziehen, verstehe ich nicht.

- Mitschleifen/Unter den Zug ziehen:
Ich kann es natürlich nicht belegen, aber das ist sehr von der Geschwindigkeit und auch der Länge des Zuges abhängig. Durchfahrene Züge können, je nach Zustand der Gleise, der Bauert eventuell vorhandener Weichen, auch recht schnell durch Bahnhöfe (das sieht ja technisch eher wie eine Art Hamtpunkt nur mit zwei "Durchfahrtgleisen" aus) dieser Art rauschen. Es gibt keine grundlegenden Vorschriften, die dies verbieten würden. Wie schneller ein Zug ist, desto größer ist die Sogwirkung.

Dabei denke ich, ist es auch nicht völlig unmöglich, dass ein neben dem Gleis liegender Körper unter den Zug gezogen wird. Bei einem nahe am Gleis stehenden oder gehenden Körper ist dies natürlich erst recht denkbar und möglich. Dabei dürfte es nicht vorhersehbar sein, ob/wie dieser Körper dann "getroffen wird", wie er unter die Räder gerät, zerteilt/durch die Räder zerschnitten wird.

Wobei hier natürlich auch die Geschwindigkeit und die Länge des Zuges eine Rolle spielen dürfte. Man lehrte uns vor Jshren uns bei einem Feuerwehrlehrgang, dass ein erfassten Körper unter dem gesamten Zug bis zu Seinem Stillstand, mit gerissen werden kann, dabei angeblich wie ein "dotzender Ball" zwischen Gleiskörper und Waggonböden auf und ab gewirbelt werden würde.

Das dürfte hier aber kaum passiert sein, da dann die Leiche bedeutend markantere Verletzungen aufgewiesen haben müsste.

- Sicht des Lokführers:
Die Sicht eines Lokführer ist nachts mehr als begrenzt. Stehen keine externen Lampen zur Verfügung, wie zum Beispiel auf freier Strecke, sieht er vor Seinen Zug (je nach Mondlicht) kaum etwas. Die Lampen der Lokomotive (das Dreilichtspitzensignal) dient in erster Linie dazu, dass man den Zug erkennen kann, sind mit Lampen an einem Auto, selbst einem alten Fahrrad, nicht vergleichbar.

Auch kann es durchaus vorkommen, dass ein Lokführer nicht immer "vor" Seine Lok schaut, sondern Seinen Blick auf die Signale, nach denen er fährt, fixiert. Dazu kommt, dass er auch ab und zu in Seinen "Buchfahrplan" schauen muss, der Ihm unter anderem vorgibt, wie schnell er wo fahren darf, wo (an welchen Stationen) er zu halten hat, wo sich eventuelle Baustellen oder Langsamfahrstellen befinden und und und und.

Man darf nie vergessen, ein Lokführer brauch nicht darauf zu achten, dass er Seine Spur hält, wo er wohin abbiegen muss, wie ein Bus- oder Autofahrer. Dafür muss er immer alle Signale (das sind bedeutend mehr, als Laie denken) im Auge behalten.

- Vermutung zum Ablauf:
Wenn es stimmt, dass Fritz "nur die Beine verlor", sonst keine nennenswerte Verletzungen hatte, dürfte es meines erachtens relativ unwahrscheinlich sein, (mal egal warum) dass er auf/neben dem Gleis lag und dabei unter einen schnell durchfahrenden Zug geraten ist, bzw unter den gezogen wurde.

Ich denke fast, dass er irgendwie eher unter einen anfahrenden Zug kam. Das so unglücklich, dass der Körper geteilt wurde.

Wie das nun 200 m vom Bahnsteigende ebtfernt passieren konnte, lässt natürlich Spekulation raum.

Möglich wäre, mal unabhängig der überall herum liegenden Habseligkeiten, dass er irgendwo, soweit vom Bahnsteigende entfernt austreten war, eventuell um Seinen Stuhlgang zu verrichten. Dann kam Sein Zug ?, ein Zug?, hielt im Bahnhof, er sah diesen, wollte unbedingt mit, merkte er schafft es (in Seinem Zustand) nicht mehr bis zur Abfahrt dahin, wo dieser steht und er wollte nun irgendwie auf den abfahrenden Zug aufspringen, was misslang und er unter den Zug geriet.

Genauso könnte er versucht haben, auf einen signalbedingt haltenden Güterzug (je nach Wagenbauart vielleicht sogar auf einen Waggon mit sogenannten Bremserbühnen ausgestattet) aufzusteigen, vielleicht um mit dem "nach Hause zu fahren", und rutschte bei dieser Aktion unter den dann abfahrenden Zug.

Er wäre nicht der erste, der im Suff auf diese Idee kam. Von solchen Aktionen hört und liest man immer wieder einmal, wobei die meisten dieser Helden, die dabei vergessen, dass Güterzüge eventuell nach so einem Stop auch mal etliche Stunden ohne Stop durch fahren können, allerdings irgendwann auf dem Zug entdeckt und oft nach abenteuerlichen Suchaktionen durch die Bundespolizei, sie dann oft mehrere Güterzüge stoppen lässt, von den Zügen irgendwo wieder mehr oder weniger unversehrt herunter gefischt.

Das wären zumindest zwei weitere vorstellbare, wie ich finde zu den Infos passende Szenarien, wobei es auch dafür natürlich keine Beweise gibt, dazu fehlen auch mir jegliche Erklärungen, warum er Seine Habseligkeiten in der Gegend vor dieser Aktion verteilt haben könnte.

Das Ausziehen des Gürtel könnte eventuell zu meiner Vermutung passen, dass es Ihm schlecht wurde, der Gürtel dann störte, drückte, er Ihn auszog, ablegte, nachdem Austreten/vor der Abfahrt denselben wieder mitnehmen wollte..... Zugegeben eine etwas ungewöhnliche Aktion, aber unter Alkoholeinfluss und vielleicht mit Übelkeit sicher denkbar.

Warum er aber den Tascheninhalt der Hosentaschen verteilte, nicht alles wenigstens an einem Platz ablegete, dafür fehlt auch mir jegliche Erklärung.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

11.06.2024 um 12:15
Dieser Fall ist wirklich sehr traurig und ich finde es einmal mehr irritierend, wie rasch die Polizei von einem Suizid ausgegangen ist, obwohl es dafür keine klaren Anhaltspunkte gibt.

Für mich sieht es eher nach einem selbst- oder fremdverschuldetem Unfall mit Todesfolge aus.

Vielleicht wollte er sich erleichtern, lief etwas weg von dem Bahnhof, befand sich zu nah an den Gleisen und wurde vom mittleren/hinteren Teil des einfahrenden Zugs erfasst (vorne kann es ja eher nicht gewesen sein, das hätte die Lokführer*in bemerkt).

Der Gürtel lag ja etwas weiter weg von ihm, wenn ich mich richtig erinnere. Das könnte, wie schon von anderen hier geschrieben, er selbst gewesen sein (ihm wurde übel vom Alkohol oder er zwecks der Erleichterung -- wobei ich schon sehr betrunken sein müsste, dass ich deswegen gleich den ganzen Gürtel ausziehe, lösen reicht ja eigentlich, und man braucht den ja wieder, bin hier leicht skeptisch, aber ist schon möglich).

Andererseits halten sich ja oft auch Personen am Bahnhof auf, nicht selten Jugendliche, die manchmal auf Interaktion/Streit aus sein können. Es könnte auch zu einer Provokation und nachfolgender Auseinandersetzung gekommen sein, welche in Fritz' Tod resultiert hat. Der Gürtel könnte ihm entwendet sein worden (Demütigung, Provokation, Streit suchen, sich vor anderen Kollegen als dominant inszenieren) oder er könnte ihn auch als Selbstverteidigungswaffe benutzt haben. Da es sich in dem Fall kaum um nur eine Person gehandelt hätte, sondern eine Gruppe, musste Fritz vielleicht irgendwann abhauen und bei der Flucht dann dasselbe Szenario wie oben, zu nah an den Gleisen gerannt/gelaufen, vom Zug erfasst worden.

(Dass das Handy keine Schritte mehr gezählt hat, kann man wahlweise mit nicht-Anspringen wegen zu kurzer Distanzen, von Drittpersonen abgenommen im Streit und dann wieder in die Hosentasche gesteckt erklären oder damit, dass er gar nie weit gelaufen ist und die 200m sich durch mitschleifen erklären lassen.)

Ich halte beide möglichen Szenarien für realistisch und verstehe absolut nicht, warum nicht viel mehr untersucht/recherchiert wurde -- es scheint mir, als hätte man viel mehr Klarheit erhalten können, wenn man grundlegende Ermittlungen gemacht hätte.

Ob und wie weit sein Körper mitgeschleift wurde, hätte man doch sicher leicht ermitteln können -- falls ja, hätte das an den Gleisen garantiert Spuren hinterlassen. Das wäre zudem ja sowieso nur in Fahrtrichtung möglich. Wurde das nicht gemacht? Das gäbe doch schon wichtige Anhaltspunkte zum Ablauf.

Weiterhin frage ich mich ob nicht untersucht wurde, an welcher Stelle des Zugs Fritz vom Zug erfasst wurde. Das muss doch Unmengen an Blut und Gewebe hinterlassen haben am Zug, das hätte man doch ganz leicht herausfinden können und hätte einen grossen Hinweis darauf gegeben, ob er eher erfasst wurde oder sich hingelegt hat?

Zudem scheint es so, als wäre gar nie ernsthaft versucht worden, herauszufinden, ob und wer sich zu dieser Zeit am Bahnhof aufhielt. Vielleicht gibt es auf Zugangsstrassen und -wegen zum Bahnhof Kameras, die Hinweise geben? Trebbin ist eine sehr kleine Stadt, es gibt nur eine weiterführende Schule -- vielleicht ist dort bekannt, welche Cliquen sich gerne am Bahnhof aufhalten? Man hätte sich in den vier Jugendclubs umhören können, ob sich Leute nach dem Geschehen auffällig verhalten haben usw. usf.

Dies scheint alles nie geschehen zu sein -- tragisch für die Hinterbliebenen und ein alles andere als eine Auszeichnung für diejenigen, die die "Untersuchung" geleitet haben.

(Falls ich mit meinen Annahmen falsch liege und das alles oder teilweise untersucht/geprüft wurde, korrigiert mich bitte!)


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

11.06.2024 um 12:28
Zitat von missreviewmissreview schrieb:(Falls ich mit meinen Annahmen falsch liege und das alles oder teilweise untersucht/geprüft wurde, korrigiert mich bitte!)
Wie ich bereits ausführte, wurde der Fall geprüft und 2023 von der Generalstaatsanwaltschaft eingestellt:
Zitat von emzemz schrieb:Der junge Mann war ... am Bahnhof in Trebbin ... von einem Zug überrollt worden. Die Staatsanwaltschaft habe damals keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden gesehen, sagte der Sprecher. Entsprechend sei das Todesermittlungsverfahren 2021 von der Staatsanwaltschaft eingestellt worden. Anfang 2023 billigte die Generalstaatsanwaltschaft die Einstellung. ...

https://www.berliner-zeitung.de/news/toter-19-jaehriger-in-trebbin-staatsanwaltschaft-nimmt-ermittlungen-wieder-auf-li.2154907



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