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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

162 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Unfall, Suizid, ZUG ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 12:28
@emz
Ich hab meine Kritik an den Behörden doch ausgeführt und mehrere Punkte genannt. Und was die Obduktion zu Tage gebracht hat, steht ebenso im EP: hoher Blutalkoholgehalt und Handy in der Hosentasche. Hätten ich oder andere mehr Informationen dazu gefunden, würde es hier stehen.

Nochmal:
Die Polizei aus Ludwigsfelde legt sich sofort auf einen "Suizid" fest. Die ermittelnde Staatsanwaltschaft aus Potsdam schließt sich dem Urteil an.

Doch was man eigentlich aus jedem Krimi kennt, wird nicht gemacht: Obwohl Fritz' persönliche Sachen verstreut in der Gegend - vor und hinter den Gleisen - liegen, werden keine Fotos von den Fundorten gemacht. Alles wird stattdessen auf einen Gullideckel gelegt. Es gibt auch keine kriminaltechnische Untersuchung. Bei der Obduktion wird später das Handy in der Hosentasche von Fritz gefunden. Die Polizei sucht nicht einmal danach. Später stellt sich heraus, dass damit am Vorabend um 21:45 Uhr über WhatsApp ein Freund angerufen wird. Doch der hört den Anruf nicht. Die Fundsachen werden der Mutter übergeben, die sie aufbewahrt und hofft, dass sie irgendwann doch auf fremde DNA-Spuren untersucht werden. Denn sie glaubt nicht an einen Suizid. […]

Fritz Zug verspätet sich an dem Abend. Trifft er vielleicht auf diese Jugendlichen, z.B. im Wartehäuschen? Trinkt er irgendwo noch etwas? Sein Alkoholpegel im Blut ist hoch. Kommt es zum Streit? Verteidigt er sich vielleicht mit dem Gürtel, der am nächsten Morgen rund 200 Meter weit weg von ihm gefunden wird? Fragen, die bis heute offen sind.
Quelle: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/11/trebbin-zug-tod-fritzg-suizid-staatsanwaltschaft-potsdam-ermittelt-erneut.htm/alt=amp.html

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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 12:41
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Und was die Obduktion zu Tage gebracht hat, steht ebenso im EP: hoher Blutalkoholgehalt und Handy in der Hosentasche.
Das ist natürlich recht wenig, was die Obduktion ergeben haben soll. Ich kann es nicht so recht glauben.
Aber warten wir ab, was die neuen Ermittlungen ergeben werden.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 12:55
Zitat von emzemz schrieb:Das ist natürlich recht wenig, was die Obduktion ergeben haben soll. Ich kann es nicht so recht glauben.
Das ist mal wieder so ein Fall, wo man irgendwie nicht so recht weiß, woran man ist. Einerseits scheint da wirklich einiges nicht ganz korrekt gelaufen zu sein, aber andererseits ist dieses "nein, nein, das war kein Suizid, das können wir uns nicht vorstellen" das die verständlicherweise emotional angegriffenen Angehörigen in solchen Fällen häufig vorbringen, nun aber eben alleine auch kein Beweis für irgendwas.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 13:02
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:die Health-App im IPhone springt nicht bei drei Schritten an.
Daher könnte es sein, dass Fritz vielleicht wirklich nur wenige Schritte gegangen ist, und es deswegen keine Schritte aufgezeichnet hat.
Ich glaube aber nicht, dass Fritz schon bei der Grillf
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Es gibt eigentlich nur die Möglichkeit, daß der Akku schwach war und er deshalb das Handy nach dem Grillfest ausgeschaltet hat.
Bei den Android Handys kann man sich Lade- und Entladekurven anschauen und es so nachvollziehen. Bei den IPhones sollte es eine ähnliche Funktion geben.
Iphone ist dafür bekannt, dass die Akkuleistung nach ein paar Jahren sehr zurück geht. Ich hatte selbst schon zwei Iphones, und hatte leider öfter das Problem, dass ich mein Handy zwischendurch ausschalten musste um noch Akku zu haben wenn ich es wirklich brauche.
Fritz hatte einen langen Tag an diesem Freitag. Beruffschule, Fahrschule und dann das Grillfest.

Wg. der Funktion schaue ich gerne mal bei meinem Versuchsiphone nach
Zitat von NuxeNuxe schrieb:Jedenfalls frage ich mich lebhaft, wie hoch sein Promillewert gewesen ist. Denn wenn Fritz tatsächlich wenig getrunken hat, ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass er als gesunder, junger und nüchterner Mann einfach mal so in der Nähe der Gleise einschläft.
lt. der Obduktion soll dieser hoch gewesen sein. Ich finde auch, dass man sowas echt nicht pauschal festlegen kann.
Wenn ich mehr Bier trinke, könnte ich auch teilweise im stehen einschlafen. Ich glaube aber dennoch
Zitat von emzemz schrieb:Gibt es denn keine Erkenntnisse, was die Obduktion für Ergebnisse zutage gefördert hat?
Leider gibt es hierzu keine Informationen... Nur der hohe Alkoholgehalt (ohne Prozentangabe), und dass sein Handy gefunden wurde.
Darauf hin haben seine Eltern rausgefunden, dass sein Handy ab 20:24 Uhr keine Schritte gezählt hat.

Ich gehe aber sehr stark davon aus, dass mehr gefunden wurde als dass!
Es muss auf jeden Fall schon ein Ergebniss geliefert haben, dass der Fall nicht mehr als Suizid sondern Unfall bewertet wurde.

Ich denk auch, dass wir davon erstmal auch nicht mehr erfahren.


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10.06.2024 um 13:05
@brigittsche

Und wenn dann noch von einem hohen Blutalkohol die Rede ist, was womöglich auf einen selbstverschuldeten Unfall hinweisen könnte, dann macht das für die Angehörigen die Sache ganz bestimmt nicht einfacher.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 13:16
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das ist mal wieder so ein Fall, wo man irgendwie nicht so recht weiß, woran man ist. Einerseits scheint da wirklich einiges nicht ganz korrekt gelaufen zu sein, aber andererseits ist dieses "nein, nein, das war kein Suizid, das können wir uns nicht vorstellen" das die verständlicherweise emotional angegriffenen Angehörigen in solchen Fällen häufig vorbringen, nun aber eben alleine auch kein Beweis für irgendwas.
Als ich angefangen habe den Bericht zu diesem Fall zu lesen, war mein erster Gedanke tatsächlich: "Bei Suizid zahlt keine Versicherung".
Klingt böse. Ist aber Fakt. Nun wurde der Fall als Unfall eingestuft (auch ohne weitere Ermitlungen). Die Familie kämpft weiter um die Aufklärung des Falles.

Ich denke, dass der Fall nicht wieder aufgenommen werden würde, wenn es bei der Obduktion keine Auffälligkeiten gegeben hätte.

und auch wenn nicht...
Ich bin der Meinung, dass die Polizei der Familie eine ordentliche Ermitlungsarbeit schuldig ist!
Hätte man von Anfang an ordentlich ermittelt, und man hätte das geschehene ordentlich rekonstruieren können, dann hätte die Familie eine Erklärung gehabt, die sie verarbeiten hätten können.

Jetzt hatten sie nichts. Sie wissen das Ihr Sohn verstorben ist. Aber was genau passiert ist wissen sie nicht.
Ich könnte das jeden Falls nicht so verarbeiten. Ich würde auch Antworten wollen!


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 13:20
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb am 06.06.2024:Diese Apps unterscheiden zwischen "wird bewegt" und "gelaufen". In einem Fahrzeug zählen sie nicht weiter. Das läuft über den Beschleunigungssensor, der die typischen rhythmischen Erschütterungen von Gehen/Laufen erkennt.
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb am 06.06.2024:Mitlerweile hat jedes Smartphone eine "Gesundheitsapp" in der die Schritte gezählt werden.
Heißt, wenn ich mein Handy in der Hosentasche habe und angeschalten habe, zählt es in etwa meine Schritte mit. (Wie genau das wirklich ist, ist fraglich)
Wenn ich es aber ausgeschalten habe, werden auch keine Schritte gezählt.
Danke.
Bei Neukauf eines Phones werfe ich immer zuerst derartige Apps, Bloatware u.ä. runter, denn man ist schon gläsern genug.

Ich finde es schwierig diesen Fall zu diskutieren bzw. frage ich mich wo man da ansetzen will.
Es scheint wohl in der Hinsicht auch keine neuen Erkenntnisse zu geben wie zb Antworten auf die Landtagsanfrage?


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 13:40
Zitat von .druide..druide. schrieb:Bei Neukauf eines Phones werfe ich immer zuerst derartige Apps, Bloatware u.ä. runter, denn man ist schon gläsern genug.
Mache ich auch so - manche Leute nutzen sie aber nunmal und empfinden gerade solche Schrittzähler, Fitnesstracker-Apps als praktisch.
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Als ich angefangen habe den Bericht zu diesem Fall zu lesen, war mein erster Gedanke tatsächlich: "Bei Suizid zahlt keine Versicherung".
Klingt böse. Ist aber Fakt.
Ist so. Nur wie relevant ist das bei einem 19-jährigen?


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 14:04
Zitat von .druide..druide. schrieb:Ich finde es schwierig diesen Fall zu diskutieren bzw. frage ich mich wo man da ansetzen will.
Es scheint wohl in der Hinsicht auch keine neuen Erkenntnisse zu geben wie zb Antworten auf die Landtagsanfrage?
Die Antworten stehen in dem Dokument.

Ansonsten wollte ich dem Fall mehr Aufmerksamkeit geben und hoffe immer noch auf Beiträge von Locals, vor allem zu der Gleis-Situation oder möglichen Jugendgruppen rund um den Bahnhof.
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Als ich angefangen habe den Bericht zu diesem Fall zu lesen, war mein erster Gedanke tatsächlich: "Bei Suizid zahlt keine Versicherung".
Wie meinst du das? Ich las nirgendwo von Schadensersatzansprüchen.

Und ob auf einen 19-Jährigen schon eine Lebensversicherung lief? Zumal da manche auch bei Suizid zahlen.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 14:17
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Mache ich auch so - manche Leute nutzen sie aber nunmal und empfinden gerade solche Schrittzähler, Fitnesstracker-Apps als praktisch.
Die Frage ist, ob Fritz diese überhaupt bewusst benutzt hatte. Bei @CurlySue_ war es auch so, dass das Handy die Schritte gezählt hat obwohl die App gar nicht genutzt wurde.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Ist so. Nur wie relevant ist das bei einem 19-jährigen?
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Wie meinst du das? Ich las nirgendwo von Schadensersatzansprüchen.
Und ob auf einen 19-Jährigen schon eine Lebensversicherung lief? Zumal da manche auch bei Suizid zahlen.
Die meisten jungen Erwachsenen sind noch mit den Familienversicherungen versichert.
Bei einer Unfallversicherung, wird bei einem Unfalltod eine festgelegte Geldsumme an die Angehörigen ausbezahlt.
Meistens mind. so viel, dass die Beerdigungskosten bezahlt werden können. Bei beispielsweise einem "Premiumschutz" können es schon mehrere 10.000 Euro sein.
Und Familienversicherungen gibt es auch als Lebensversicherung.
Erfahrungsgemäß wählt man bei einer Familienversicherung eher den Premiumschutz.
Junge Menschen, die sich selbst Versichern nehmen meist das günstigste Angebot.

Also lasst es immer wie einen Unfall ausschauen und verzichtet auf einen Abschiedsbrief, wenn Ihr eure Angehörigen gern habt!

Nur damit ich das gleich sage, bevor mir etwas unterstellt wird! Ich möchte hier der Familie nichts unterstellen. Ich würde auch wissen wollen, was mit meinem Kind passiert ist. Egal ob Suizid oder Unfall. Ich würde antworten wollen. Egal ob ich Geld bekomme oder nich!
Das war beim Lesen des Artikels einfach nur mein erster Gedanke!
Das verhalten der Familie spricht überhaupt nicht dafür!!!



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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 14:20
Zitat von emzemz schrieb am 07.06.2024:Auf den Bahnsteigen sind Markierungen angebracht und es wird davor gewarnt, diese wegen des Luftstroms zu überschreiten.
Auf dem Bahnsteig ist ja offensichtlich nichts passiert, bzgl Sogwirkung des Zugs (oder wie weit ist die Auffindestelle davon entfernt?) wenn ich mir den Fundort anschaue.
Wenn man der Spekulation folgt dass er eine Auseindersetzung mit Dritten oder einer dort abhängenden Gruppe hatte dann finde ich es nicht abwegig dass er womöglich aus Panik auf die Gleisanlagen gelaufen sein könnte.
Aber das weiss man eben nicht ob es eine solche Konfrontation gab (Aussage der Anwohnerin?).
Man kann nur wild spekulieren.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Mache ich auch so - manche Leute nutzen sie aber nunmal und empfinden gerade solche Schrittzähler, Fitnesstracker-Apps als praktisch.
Natürlich!
Sollte auch nur eine Erklärung meiner Frage nach dem Bewegen des Handy u d der Health App sei

n.

@CurlySue_
Über das Abtrennen der Beine habe ich auch nachgedacht.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 14:53
Zitat von .druide..druide. schrieb:Auf dem Bahnsteig ist ja offensichtlich nichts passiert, bzgl Sogwirkung des Zugs (oder wie weit ist die Auffindestelle davon entfernt?) wenn ich mir den Fundort anschaue.
Die Auffindestelle soll, so meine ich gelesen zu haben, 200 m vom Bahnhof entfernt gewesen sein.


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10.06.2024 um 15:25
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Jetzt hatten sie nichts. Sie wissen das Ihr Sohn verstorben ist. Aber was genau passiert ist wissen sie nicht.
Ich könnte das jeden Falls nicht so verarbeiten. Ich würde auch Antworten wollen!
Absolut richtig, und in diesem Fall auch völlig klar. Mir ging es ja nur darum, dass eine Äußerung von Verwandten nicht prinzipiell und von vorneherein die Wahrheit wiedergeben muss.

Nur weil sich z. B. die Mutter von Tanja Gräff "nicht vorstellen kann", dass ihre Tochter, entschuldigung, einen zu viel getrunken hatte und den Abhang runtergefallen ist, muss das noch lange nicht heißen, dass es Mord war. Und nur weil Ermittlungen (die natürlich ordentlich geführt sein müssen!) nicht das Ergebnis bringen, das man gerne hätte, sind sie noch lange nicht falsch.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 15:53
@brigittsche

Da gebe ich dir recht! Jeder kennt in seinem Umfeld eine Familie, die von außen "perfekt" ist, aber die Kinder sind gar nicht so heilig wie sich die Eltern das wünschen oder einreden.

Ich will aber nicht glauben, dass es in diesem Fall so ist.
Im besten willen kann ich mir nicht vorstellen, warum jemand diesen Fall immer wieder aufrollen will nur im die Antwort zu bekommen die sie hören will. So kann man doch nie abschließen.
Ausserdem, wurde in diesem Fall leider nicht ausreichend ermittelt, dass wirklich etwas zu 100% belegt wird.

Aus einem Suizid mal schnell einen Unfall machen damit die Familie "ruhe" gibt ist halt nicht die Lösung!


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 16:08
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Im besten willen kann ich mir nicht vorstellen, warum jemand diesen Fall immer wieder aufrollen will nur im die Antwort zu bekommen die sie hören will. So kann man doch nie abschließen.
Das kann man sich schon vorstellen, und z. B. im Fall Tanja Gräff ist das ja auch lange Zeit so gewesen.

Zuerst ist da die Überzeugung, dass es so nicht gewesen sein kann, und dann sucht man krampfhaft nach den Aspekten die die gefasste Meinung unterstützen. Was dagegen spricht wird dann verdrängt oder als unwichtig/falsch abgetan.

Und wenn dann noch ein etwas fragwürdiger Anwalt oder gar ein "Privatermittler" auf den Plan tritt, der für jede Aktion sein Honorar bekommt und demnach auch ein Interesse daran hat, dass es weitere Aktionen gibt, dann kann sowas schon am Kochen gehalten werden. Und mit entsprechendem Medieninteresse auch - ein ungeklärter Mord (womöglich auch noch mit Ermittlungsfehlern oder gar bewusstem Vertuschen) ist nun mal weitaus interessanter als ein Suizid oder ein Unfall.

Wohlgemerkt: Ich will nicht behaupten, dass es im Fall Fritz G. so war oder ist - es ging mir ja nur darum, dass man ganz allgemein nicht automatisch davon ausgehen sollte, dass eine Äußerung von Verwandten oder Freunden auf jeden Fall wahr sein muss, weil es sich um Verwandte oder Freunde handelt, "die es ja wissen müssen".


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10.06.2024 um 16:35
Ich kann nur aus persönlicher Erfahrung sprechen und sagen, dass für eine Familie ein Unfall möglicherweise besser zu verarbeiten ist, als ein Suizid, bei dem man sich auch Jahrzehnte später nach dem „Warum?“ fragt und Vorwürfe macht. Letzteres tut man vielleicht auch bei einem Unfall, nur ist da einfach noch das Schicksal, das man nicht ändern konnte. Bei Suizid dreht man sich im Kopf immer wieder im Kreis und denkt „hätte, hätte“, auch man selbst.

Wie gesagt, man kann den Leuten nur vor dem Kopf gucken, aber nach einem positiven Start in die Ausbildung und einem schönen Grillfest ebenda spontan auf dem Heimweg zu entscheiden, sein Leben zu beenden, weil der Zug Verspätung hat und das zeitlich und örtlich gerade günstig ist? Weiß ich nicht…
Ich kann schon verstehen, dass Fritz‘ Familie Antworten will. Auch möglicherweise weil sie denkt, dass sie das ihrem Jungen schuldig ist.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 17:47
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Wie gesagt, man kann den Leuten nur vor dem Kopf gucken, aber nach einem positiven Start in die Ausbildung und einem schönen Grillfest ebenda spontan auf dem Heimweg zu entscheiden, sein Leben zu beenden, weil der Zug Verspätung hat und das zeitlich und örtlich gerade günstig ist? Weiß ich nicht…
Genau, man steckt da nicht drin. Aber was bedeutet "positiver Start der Berufsausbildung"? Grundsätzlich stellt man sich bei solchen Wendepunkte im Leben immer die Frage, habe ich die richtige Entscheidung getroffen? Gleichzeitig ist man in einer ganz anderen Umgebung, man muss mit ganz neuen Leuten klar kommen, man muss auch mit den Herausforderung der Ausbildung gewachsen sein. Mit der Aufnahme einer Ausbildung ist das nicht getan, in der ersten Zeit wird der Stresslevel einfach höher sein.

Ich kann da natürlich nur aus eigener Erfahrung sprechen. Bei einem Jobwechsel ist es jedenfalls mit der erfolgreichen Bewerbung nicht getan, danach muss man sich beweisen, man hat ein ganz anderes Arbeitsgebiet, andere Kollegen etc..

Diese Probleme auf psychischer Ebene, welche man da hat, zeigt man der Umgebung zumindest nicht immer, ich würde sagen, eher selten.


Ganz unabhängig davon, Tötungsdelikt mit einem Zug ist relativ unwahrscheinlich, denn da müsste man schon vorher sicherstellen, dass derjenige sich nicht mehr rühren kann, entweder durch eine Fixierung oder dass er derjenige sich selber nicht mehr retten kann. Meist wird man das erkennen.

Und man darf auch nicht vergessen, Alkoholkonsum erhöht natürlich schon die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall. Aber auch für einen Suizid scheint er manchmal eine Rolle zu spielen, wie die folgende Studie zeigt:

https://www.drugcom.de/news/erhoehtes-selbstmordrisiko-bei-tabak-und-riskantem-alkoholkonsum/


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 18:16
Zitat von LentoLento schrieb:Genau, man steckt da nicht drin. Aber was bedeutet "positiver Start der Berufsausbildung"? Grundsätzlich stellt man sich bei solchen Wendepunkte im Leben immer die Frage, habe ich die richtige Entscheidung getroffen? Gleichzeitig ist man in einer ganz anderen Umgebung, man muss mit ganz neuen Leuten klar kommen, man muss auch mit den Herausforderung der Ausbildung gewachsen sein. Mit der Aufnahme einer Ausbildung ist das nicht getan, in der ersten Zeit wird der Stresslevel einfach höher sein.
Klar kann das stressen (definitiv!), aber gerade bei einer Ausbildung auf die man sich freut*, bewusst gewählter Beruf und nicht z.B. nehmen müssen was man notdürftig bekommen hat, kann da viel Vorfreude dabei sein.
Wenn ich an meine Ausbildungszeit zurückdenke: Ausbildungsstelle in Wunsch-Ausbildungsberuf in Wunsch-Unternehmen bekommen - kein "ach Mensch, war das jetzt richtig so?" sondern "wow, was Passendes, und Kollegen auch passender als zuvor die Mitschüler". Obwohl ich das kenne: Anecken, wieder passt es nicht, Leute finden mich komisch, und Arrangieren mit neuen Situationen durchaus schwierig fand.

*Laut dem was geschrieben wurde war das bei Fritz so.
Zitat von LentoLento schrieb:Diese Probleme auf psychischer Ebene, welche man da hat, zeigt man der Umgebung zumindest nicht immer, ich würde sagen, eher selten.
Und: Andere Probleme. Es kann durchaus für jemanden in einem Teil des Lebens prima laufen, in einem anderen nicht, und das Negative überwiegt.
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Letzteres tut man vielleicht auch bei einem Unfall, nur ist da einfach noch das Schicksal, das man nicht ändern konnte.
Unfälle sind bei weitem nicht immer völlig unverschuldeter "(richtig) dummer Zufall" (technisches Versagen, Baum fällt um, medizinischer Notfall ohne Vorwarnung) oder fremdverschuldet, sondern können z.B. auch Leichtsinnigkeit geschuldet zu sein.
Wie viele sich nach einem Autofunfall wohl fragen ob nicht zu schnell, übermüdet, mit Handy vor der Nase... gefahren wurde. Bei einem Haushalts- oder Arbeitsunfall, ob nicht genügend aufgepasst wurde. Unfall am Bahngleis: In den allermeisten Fällen rational gesehen vermeidbar wenn man nüchtern und ohne jeden Leichtsinn die Bahn wie gedacht nutzt, also z.B. den Gleisbereich nicht betritt, sich nicht durch schließende Türen zu zwängen versucht, nicht auf Ideen wie Mitfahrt außen kommt. Auch hier würde ich mich als Angehöriger fragen: Warum hat derjenige sich (vermutlich) so verhalten? Auch wenn Unfall, irgendwie muss Fritz überhaupt in einen Bereich der Bahn geraten sein um mitgerissen, überfahren zu werden.


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10.06.2024 um 18:49
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Klar kann das stressen (definitiv!), aber gerade bei einer Ausbildung auf die man sich freut*, bewusst gewählter Beruf und nicht z.B. nehmen müssen was man notdürftig bekommen hat, kann da viel Vorfreude dabei sein.
Manchmal hat man jedoch auch falsche Vorstellungen. Und nicht nur der Berufswunsch ist es alleine, es ist auch das Umfeld, in das man reinwachsen muss. Und hier war es definitiv nicht mehr "Vorfreude".

Ich habe mich hier auch nur deshalb zu Wort gemeldet, dass aus meiner Sicht sich das Opfer durchaus gerade in einer besonderen Lebensphase befunden hat, die durchaus stressig sein kann. Ein erlangter Ausbildungsplatz bedeutet nicht unbedingt, dass nun das Ziel aller Wünsche erreicht ist und es damit keinen Grund mehr für einen Suizid gibt. Je nach Fall, kann es sogar genau umgekehrt sein.

Wir werden das aber hier nie ergründen können.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Unfälle sind bei weitem nicht immer völlig unverschuldeter "(richtig) dummer Zufall" (technisches Versagen, Baum fällt um, medizinischer Notfall ohne Vorwarnung) oder fremdverschuldet, sondern können z.B. auch Leichtsinnigkeit geschuldet zu sein.
Natürlich, möglich ist immer alles. Aber man sollte eben auch nicht ausklammern, dass Alkohol an sich die Unfallwahrscheinlichkeit erhöht. Da braucht es eben gar nicht weitere Zufälle, dieser im Zusammenghang einer gefährlichen Umgebung reicht dann aus. Und ein Bahnhof ist unzweifelhaft eine gefährlche Umgebung.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

10.06.2024 um 19:16
Zitat von LentoLento schrieb:Ein erlangter Ausbildungsplatz bedeutet nicht unbedingt, dass nun das Ziel aller Wünsche erreicht ist und es damit keinen Grund mehr für einen Suizid gibt.
Das sehe ich selbstverständlich genauso. Selbst fand ich, psychisch gesund, es z.B. stressig abends noch zur Fahrschule zu müssen (nach einem langen Arbeitstag, und Bus von der Stadt aufs Dorf brauchte ewig, und Führerschein sollte bald her). Fand ich stressig obwohl (!) vom Typ her eher zäh, und psychisch gesund und absoluter Wunschberuf,


(Bin bzgl. Suizid auch definitiv nicht vom Typ "aber ... hatte doch...". Es gibt so viel im Leben.)
Zitat von LentoLento schrieb:Natürlich, möglich ist immer alles. Aber man sollte eben auch nicht ausklammern, dass Alkohol an sich die Unfallwahrscheinlichkeit erhöht. Da braucht es eben gar nicht weitere Zufälle, dieser im Zusammenghang einer gefährlichen Umgebung reicht dann aus. Und ein Bahnhof ist unzweifelhaft eine gefährlche Umgebung.
Alkohol klammere ich nicht aus, sondern zähle ihn zur Leichtsinnigkeit. (Geht sogar soweit dass ich persönlich aus diesem Grund Alkohol nicht konsumiere weil ich Situationen in denen ich weniger Herr meiner Sinne bin nicht mag. Disclaimer: Ich verurteile Menschen die Alkohol trinken nicht.)

Das mit den Zufällen war ggf. missverständlich: Ich habe hier gar nicht für einen Unfall ein "möglich ist immer alles"-Szenario mit super vielen Zufällen konstruiert, sondern im Gegenteil betont dass hinter vielen Unfällen doch Leichtsinn, gerade auch gefördert durch Alkoholkonsum (und Müdigkeit), steckt. Viele Unfälle passieren eben nicht durch eine Häufung ganz ungewöhnlicher Zufälle, technischen Defekt, oder einen medizinischen Notfall ohne vorherige Anzeichen, sondern durch Leichtsinn in mehr oder weniger großer Ausprägung. Und zurück dazu würde mir als Angehörigem eben nciht in den Sinn kommen "Unfall, Schicksal" sondern "warum ggf. doch leichtsinnig?"


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