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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

169 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Unfall, Suizid, ZUG ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 05:14
Hallo zusammen!

Ich bin durch folgenden Fernsehbeitrag der Sendung „Brisant“ vom 3.6.2024 auf diesen Fall aufmerksam geworden (ab 19:24, noch vier Tage verfügbar):
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MTA2MC8yMDI0MDYwMzE3MTAvYnJpc2FudC1zZW5kdW5nLTUxNDA/

Der 19-jährige Fritz G. aus Ludwigsfelde, 10km südlich von Berlin, kommt am 23.8.2019 nach einem Grillabend mit Kollegen ums Leben: Er wird einen Tag später am 13 km entfernten Bahnhof Trebbin (Kreis Teltow-Fläming, Brandenburg, 10.000 Einwohner) tot neben den Gleisen gefunden. Ein Zug hatte ihn überrollt, beide Beine sind abgetrennt. Der genaue Zeitpunkt des Todes und was konkret passiert ist, ist unklar. Folgendes ist bekannt:
An jenem Freitag geht der 19-Jährige zuerst zur Berufs- und dann zur Fahrschule. Gegen 17 Uhr trifft er sich mit Kollegen beim Grillfest in der Agrar-Genossenschaft Trebbin, wo er zwei Wochen zuvor eine Lehre als Mechatroniker begann. Sein Meister, Matthias Heyer, beschreibt ihn als aufgeschlossen, freundlich und pünktlich. "Also so wie man sich das wünscht als Meister, ein Lehrling mit Potential."

Fritz hätte sich "tierisch gefreut" in der Werkstatt arbeiten und beim Grillfest dabei sein zu dürfen, erzählt er. Die Grillfete sei um 20:30 Uhr zu Ende gewesen. "Wir haben alle ein bisschen was getrunken, also war nicht viel, war wirklich im Rahmen", erinnert sich Heyer. Ein Kollege hätte dann gemeinsam mit einem weiteren Kollegen zuerst ihn nach Hause und dann Fritz weiter zum Bahnhof gefahren.

Sein Kollege sagt, dass es zwischen 21:15 und 21:30 Uhr war, als er mit Fritz am Bahnhof ankommt. Die Fahrzeit beträgt maximal 10 Minuten. Als die Eltern später den Schrittzähler des Handys ihres Sohns auslesen lassen, zeigt dieser an, dass der junge Mann nach 20:24 Uhr nicht mehr selbständig gelaufen sein soll. Bis heute ist nicht ermittelt, wie die Abläufe an jenem Abend genau waren.
Am nächsten Morgen wird Fritz tot aufgefunden. 200 Meter weg vom Bahnsteig. Vom Zug überfahren.
Quelle: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/11/trebbin-zug-tod-fritzg-suizid-staatsanwaltschaft-potsdam-ermittelt-erneut.htm/alt=amp.html

So sieht es in Trebbin am Ende des Bahnsteigs aus:

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Und hier der Auffindeort 200m vom Bahnsteig entfernt:

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Quelle: Screenshots aus obigem Brisant-Beitrag

Sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft gingen von einem Suizid aus.
Versäumt wurde, vom Unfallort Fotos zu machen. Auch erfolgte keine kriminaltechnische Untersuchung. Die persönlichen Sachen von Fritz wie Portemonnaie und Schlüsselbund lagen von ihm entfernt, vor und hinter den Gleisen verstreut, und wurden eingesammelt. Bei der, durch die Eltern beauftragten, Obduktion wurde sein Handy in der Hosentasche gefunden.
Die Polizei sucht nicht einmal danach. Später stellt sich heraus, dass damit am Vorabend um 21:45 Uhr über WhatsApp ein Freund angerufen wird. Doch der hört den Anruf nicht. Die Fundsachen werden der Mutter übergeben, die sie aufbewahrt und hofft, dass sie irgendwann doch auf fremde DNA-Spuren untersucht werden. Denn sie glaubt nicht an einen Suizid.
Quelle:
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/11/trebbin-zug-tod-fritzg-suizid-staatsanwaltschaft-potsdam-ermittelt-erneut.htm/alt=amp.html

Fritz soll ein positiver junger Mann gewesen sein, der sich über seine gerade neu begonnene Ausbildung freute. Ein möglicher Suizid ist daher für die Familie keine Erklärung.
Die Eltern engagieren die Rechtsanwältin Petra Klein und Detlef Schrader, einen pensionierten Ermittler des LKA Berlin. Die beiden vernehmen Zeugen und kommen zu dem Schluss, dass es kein Suizid war.

Danach stricken die Ermittler einen Unglücksfall. Die Akte Fritz wird geschlossen. Für Petra Klein, einst selbst Ermittlerin im LKA Berlin, ist das unbegreiflich. "Man findet einen jungen Mann, geht voreilig davon aus, dass hier ein Suizid vorgelegen hat oder ein Unglücksfall – und nicht die naheliegende Möglichkeit, dass auch Fremdverschulden in Betracht kommt", sagt sie.
Quelle: siehe oben

Demnach wurden etliche Unsauberkeiten in der damaligen Tätigkeit der Polizei gefunden und zwei Gutachter bestätigen nicht erfolgte Tatortarbeit, mit denen ein Fremdverschulden hätte ausgeschlossen werden können. Auch seien Flüssigkeiten und Blut an den persönlichen Gegenständen von Fritz nicht untersucht worden, um Spuren einer möglichen vorherigen Auseinandersetzung zu finden. Denn rund um den Bahnhof sei es immer wieder zu Konflikten zwischen Jugendlichen, wie einer Messerstecherei, gekommen.
Eine Zeugin, die am Bahnhof wohnt, berichtet dem rbb, dass sie an dem Abend, an dem Fritz das letzte Mal gesehen wird, "vier bis sechs Mann" wahrgenommen hätte. Aus Angst bleibt sie anonym. "Die haben laute Musik gehört und getrunken, haben 'rumgeblöckt', sich "angekeest", erzählt sie.

Fritz Zug verspätet sich an dem Abend. Trifft er vielleicht auf diese Jugendlichen, z.B. im Wartehäuschen? Trinkt er irgendwo noch etwas? Sein Alkoholpegel im Blut ist hoch. Kommt es zum Streit? Verteidigt er sich vielleicht mit dem Gürtel, der am nächsten Morgen rund 200 Meter weit weg von ihm gefunden wird? Fragen, die bis heute offen sind. Und was ist mit den Schmierereien auf den Aufrufen der Eltern, die sie immer wieder am Bahnhof aufhängen?
Quelle: siehe oben

Wurden die Bitten der Eltern, den Fall wieder aufzunehmen, zunächst abgewiesen, kommt im November 2023 die Entscheidung, dass die Staatsanwaltschaft Potsdam dem Sachverhalt ein weiteres Mal so weit wie möglich nachgehen muss, um auch eine eventuelle Beteiligung Dritter auszuschließen. Für die verzweifelten Eltern ein Lichtblick.

Meine Fragen lauten daher:

- Handelte es sich um Suizid, Unfall oder Fremdverschulden?

- Wie könnte bei den jeweiligen Szenarien der Ablauf gewesen sein?

Hier noch Bildmaterial zum letzten Abschnitt des Zeitungsartikels:

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Wartehäuschen

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Kam der Gürtel vielleicht durch die Kollision mit dem Zug dorthin oder hat Fritz oder jemand anderes ihn vorher ausgezogen?

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Blumen

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Schmiererei

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Aufruf der Eltern mit Gekritzel

Quelle: Brisant-Beitrag


Ich bitte um eure Gedanken dazu und hoffe auf eine gute wie sachliche Diskussion.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 07:46
Bin über den Namen der Anwältin gestolpert: Petra Klein ist auch die Anwältin vom Schwager von RR.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 09:11
Puu... solche Fälle machen mich so wütend!
Wieso passiert es immer wieder, dass die Polizei blöd gesagt "keine Lust" hat Ihre arbeit zu machen. Klingt hart, aber die Polizei hat doch auch Regeln an die sie sich halten muss.
Schwierig finde ich dann erst recht immer, wenn eine neue Aufnahme des Falles so sehr abgelehnt wird. Wie wüsste man, dass hier Fehler gemacht wurden aber keiner will sie zugeben!
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Handelte es sich um Suizid, Unfall oder Fremdverschulden?
Ich glaube hier nicht an Suizid. Eher eine Mischung aus Fremdverschulden und Unfall...
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Wie könnte bei den jeweiligen Szenarien der Ablauf gewesen sein?
Also meine Vermutung ist, dass die Personen, die von einer Zeugin am Banhof gesehen wurden etwas damit zu tun haben könnten.
Vielleicht war dort jemand dabei, mit dem Fritz vielleicht schon vorher probleme hatte.

Das könnte man nur nachvollziehen, wenn man die Zeugen ausfindig machen würde...
Nur ist das nach dieser langen Zeit eher schwer.

Ich könnte mir vorstellen, dass es am Bahnhof zu einer Auseinandersetzung gekommen ist.
Das würde vielleicht erklären, warum seine Sachen so verstreut aufgefunden wurden.
Auch das der Gürtel am Gleis lag, könnte vielleicht mit einer Auseinandersetzung zu tun haben. Vielleicht wurde er daran festgehalten o. Ä.
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Kam der Gürtel vielleicht durch die Kollision mit dem Zug dorthin
Das glaube ich nicht. Probiert mal selbst, euren Gürtel aus der Hose zu bekommen ohne einen "Wiederstand". Der flutscht ja nicht einfach so aus den Gürtelschlaufen?

Dann wollte er vielleicht einfach ganz schnell abhauen. Er hatte getrunken, hatte angst und wollte vielleicht nur noch weg.
Vielleicht ist er da über die Gleise abgehauen, vielleicht ist er auf seiner "Flucht" gestolpert.
Und wurde dann vom Zug erfasst...

Habe ich richtig verstanden, dass der Junge erst später gefunden wurde und nicht direkt vom Zugfüher? Hätte der Zugführer merken können, dass er Fritz erfasst hat bzw. hätte er ihn vorher schon sehen können?

Bzgl. der schmierereien am Bahnhof, kann ich mir vorstellen, dass dies einfach Jugendliche waren, die von diesem Vorfall gar nichts mitbekommen haben und einfach "cool" sein wollen. Es wird ja beschrieben, dass dieser Bahnhof eine art Brennpunkt ist.


Ich wünsche der Familie, dass dieser Fall endlich geklärt werden kann und eine Antwort bekommen was mit Fritz wirklich passiert ist!


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 09:29
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Habe ich richtig verstanden, dass der Junge erst später gefunden wurde und nicht direkt vom Zugfüher? Hätte der Zugführer merken können, dass er Fritz erfasst hat bzw. hätte er ihn vorher schon sehen können?
Ja genau, er wurde am Morgen des folgenden Tages entdeckt. Der Tod muss aber am Abend, wahrscheinlich plus oder minus 21:00 Uhr, passiert sein. Hier weichen die Angaben (des Arbeitskollegen und des Schrittzählers am Handy beziehungsweise das letzte Telefonat) ja voneinander ab. Und es dürfte noch dämmrig gewesen sein, Sonnenuntergang ist um diese Jahreszeit kurz nach 20:00 Uhr. Folglich hat den Zusammenprall aber offenbar kein Lokführer bemerkt. Nicht der Betreffende und auch kein nachfolgender. Danach wurde es dann wahrscheinlich zeitnah richtig dunkel.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 09:53
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Hier weichen die Angaben (des Arbeitskollegen und des Schrittzählers am Handy beziehungsweise das letzte Telefonat) ja voneinander ab.
Gibt es Informationen dazu, ob alle die auf dem Grillfest waren befragt wurden?
Denn wenn er lt. Schrittzähler bereits um 20:24 Uhr nicht mehr selbstständig gelaufen sein soll, müsste ja auf der Grillfeier schon etwas gewesen sein? Was ich mir persönlich eher nicht vorstellen kann.

Man müsste prüfen, in welchen Zeiten das Handy von Fritz wirklich angeschalten war.
Vielleicht hatte er auf der Grillfeier das Handy ausgeschalten, weil er nicht mehr so viel Akku hatte und hat es erst wieder angeschalten, als er seinen Freund auf WhatsApp anrufen wollte.
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Folglich hat den Zusammenprall aber offenbar kein Lokführer bemerkt. Nicht der Betreffende und auch kein nachfolgender. Danach wurde es dann wahrscheinlich zeitnah richtig dunkel.
Ist dieser Bahnhof mit Kameras ausgestattet?
Der Auffindeort, ist was ich auf den Bildern so sehen kann relativ nah am Bahnhof selbst.
Da könnten Kameras dies doch evtl. aufgezeichnet haben?

Weiß man denn, welche Nummer das Gleis hatte? Dann wäre es intressant ob man vielleicht noch die Zugpläne von diesem Tag finden könnte.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 11:08
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Weiß man denn, welche Nummer das Gleis hatte? Dann wäre es intressant ob man vielleicht noch die Zugpläne von diesem Tag finden könnte.
Danach hatte ich vorhin schon geschaut, aber nichts gefunden. Zumal Fritz’ Zug wohl Verspätung hatte. Obwohl ja nicht klar ist, ob er nun nach 20:00 Uhr oder nach 21:00 Uhr am Bahnhof gewesen ist. Zu letzterer Uhrzeit wird es schon nahezu dunkel gewesen sein.
Damals wie heute fährt stündlich ein Regionalexpress von Trebbin nach Ludwigsfelde. Seit 2019 gab es aber etliche Fahrplan und auch Zugwechsel, zum Unfallzeitpunkt war es der RE3, heute bedient der RE4 die Strecke:
Zwischen Berlin und Jüterbog tauschen RE3 und RE4 ihre Zwischenhalte: Der RE3 hält neu in Teltow, Großbeeren und Birkengrund, dafür hält der RE4 in Thyrow, Trebbin und Woltersdorf. An diesen Stationen ändern sich die Abfahrtszeiten gegenüber dem bisherigen Fahrplan um ca. 20-30 Minuten.
Quelle: https://www.vbb.de/fahrinformation/zug-um-zug-mehr-schiene/re3/

Wahrscheinlich fuhr der Zug wie heute auch von Gleis 2 ab, siehe https://www.bahn.de/buchung/fahrplan/suche

Der Bahnhof Trebbin selbst ist recht überschaubar und hat, so wie ich das verstehe, nur zwei Gleise:

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https://www.komoot.com/de-de/highlight/482301

Kameras sehe ich hier nicht. bahnhof.de für mehr Informationen zeigt aktuell eine Fehlermeldung.

Hier sieht man das Bahnhofsgebäude nochmal in die andere Richtung:

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https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Bahnhof_Trebbin
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Gibt es Informationen dazu, ob alle die auf dem Grillfest waren befragt wurden?
Nein. Insgesamt ist die Quellenlage sehr dürftig und alle Artikeln stützen sich mMn auf die von mir verlinkte Meldung vom rbb zur Wiederaufnahme des Falles.
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Denn wenn er lt. Schrittzähler bereits um 20:24 Uhr nicht mehr selbstständig gelaufen sein soll, müsste ja auf der Grillfeier schon etwas gewesen sein? Was ich mir persönlich eher nicht vorstellen kann.
Die Grillfeier ging laut Fritz‘ Chef bis etwa 20:30 Uhr. Danach führ ein Kollege erst einen Kollegen nach Hause und dann Fritz zum Bahnhof, Eintreffen seiner Aussage nach zwischen 21:15 und 21:30 Uhr, siehe oben.
Das mit dem Schrittzähler beziehungsweise den abweichenden Uhrzeiten finde ich auch seltsam, zumal es im August jetzt keine Zeitumstellung gibt und die meisten Handys das eh automatisch erledigen. Es gibt ja manche Menschen, die sich selbst überlisten, indem sie die Uhrzeit manuell vorstellen, aber gleich um eine Stunde? Aber die Theorie mit dem ausgestellten Handy um Akku zu sparen, könnte eine mögliche Erklärung sein.

Was mir noch aufgefallen ist: Oben heißt es, Fritz soll „stark alkoholisiert“ gewesen sein, was auch immer das genau heißt. Fritz‘ Chef sagte, der Konsum sei moderat gewesen. Das bekräftigte er auch noch im Brisant-Beitrag.
Hat Fritz also nach Eintreffen am Bahnhof weiter Alkohol getrunken, vielleicht um die Wartezeit auf den verspäteten Zug zu überbrücken? Wo hatte er den Alkohol her oder traf er auf besagte Jugendliche und die gaben ihm möglicherweise was ab?
Hatte er auf dem Grillfest vielleicht doch, von anderen unbemerkt, viel mehr getrunken? Oder zwischen Fahrschule und Fest etwas konsumiert? Die Feier begann allerdings schon 17:00 Uhr, so viel Zeit wäre vorher nicht gewesen, um noch schnell was zu trinken und dann wäre davon ja bereits ein Teil wieder abgebaut gewesen. Oder sagt der Chef nicht ganz die Wahrheit, um sich und seine Angestellten nicht in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen?


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 11:36
Also mit einem Suizid Geschehen tue ich mich auch schwer, zumal die Gegend/Stadt/Bahnhof wohl nicht unproblematisch ist hinsichtlich "Tätlichkeiten", wenn ich das richtig einordne.

Zu Kameraausstattung am Bhf. in 2019 habe ich keine konkrete Aussage gefunden, gehe aber davon aus, dass es damals kein CCTV gab.

Obwohl kein Lokführer einen Personenschaden bzw Kollision gemeldet oder bemerkt hat, wurde der Fall als Suizid bewertet?
Ich hätte jetzt gedacht, dass man in so einem Fall dann doch mal genauer hinschaut, weiss aber nicht wi man grundsätzlich mit "Tod im Gleis" umgeht bzw untersucht.
Auch dass der Todeszeitpunkt offen ist wirkt befremdlich, wenn auch nachvollziehbar.

Lt. des Handy Schrittzählers wäre der junge Mann nach 20:30 Uhr nicht mehr selbstständig gelaufen, also das Handy wurde nicht mehr bewegt? Sehe ich das richtig?

Aus meiner Sicht mehr als berechtigt bzw erforderlich hier noch mal zu ermitteln. Man weiss ja fast nüschts, ausser dass es wohl schwere Versäumnisse gab.

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/defizite-bei-den-ermittlungen-tod-eines-19-jahrigen-brandenburgers-beschaftigt-rechtsausschuss-10757230.html

Antwort der Landesregierung auf die Anfrage im Landtag:

https://afd-fraktion-brandenburg.de/wp-content/uploads/2024/01/8899.pdf


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 13:15
@CurlySue_
Danke für deine ganzen Informationen!

Für mich sieht der Bahnhof auf jeden Fall sehr überschaubar aus.
Das sagt mir, dass wenn Personen dort am Bahnhof waren könnten sie Fritz auf jeden Fall gesehen haben.
Ich weiß nicht wie üblich Überwachungskameras an Bahnhöfen sind. Aber wenn ich recht überlege, gibt es an unserem etwas größerem Bahnhof auch keine Kameras.
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Die Grillfeier ging laut Fritz‘ Chef bis etwa 20:30 Uhr. Danach führ ein Kollege erst einen Kollegen nach Hause und dann Fritz zum Bahnhof, Eintreffen seiner Aussage nach zwischen 21:15 und 21:30 Uhr, siehe oben.
Da dies die einzige vernüftige Aussage zu diesem Fall ist, glaube ich diese auch.
Ich wüsste nicht, warum Fritz Chef hier eine falsche Aussage getätigt haben soll.
Seinen Kollegen glaube ich in diesem Fall auch. Diese Aussagen sind die einzigen, die gerade zusammen passen.
Ich hoffe, dass es durch die Wiederaufnahme des Falls weitere Zeugen vernommen werden, die sich an dieses Grillfest vor ca. 5 Jahren noch erinnern können.
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Was mir noch aufgefallen ist: Oben heißt es, Fritz soll „stark alkoholisiert“ gewesen sein, was auch immer das genau heißt. Fritz‘ Chef sagte, der Konsum sei moderat gewesen. Das bekräftigte er auch noch im Brisant-Beitrag.
Ich bin der Meinung, dass der Blutalkohol wert im Blut eines Menschen nicht unbedingt viel darüber aussagt, wie sehr sich der Alkohol auf sein Verhalten etc. ausgewirkt hat.
Ausserdem glaube ich nicht, dass Fritz Chef immer genau darauf geschaut hat, wie viel Fritz getrunken hat.
Vielleicht hatte er wirklich ein paar Getränke mehr, als sein Chef bewusst wahrgenommen hat.
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Hat Fritz also nach Eintreffen am Bahnhof weiter Alkohol getrunken, vielleicht um die Wartezeit auf den verspäteten Zug zu überbrücken?
Hier wäre wieder die Frage, ob es an diesem Bahnhof einen Shop gibt, der zu dieser Uhrzeit noch geöffnet hatte.
Kann mir schon vorstellen, wenn man etwas getrunken hat, dass man dann in der Wartezeit noch einen kleinen "Absacker" trinkt.
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:oder traf er auf besagte Jugendliche und die gaben ihm möglicherweise was ab?
Das wäre natürlich auch möglich. Daher wären die Zeugen die dort am Bahnhof waren so unfassbar wichtig!
Zitat von .druide..druide. schrieb:Obwohl kein Lokführer einen Personenschaden bzw Kollision gemeldet oder bemerkt hat, wurde der Fall als Suizid bewertet?
Ich hätte jetzt gedacht, dass man in so einem Fall dann doch mal genauer hinschaut, weiss aber nicht wi man grundsätzlich mit "Tod im Gleis" umgeht bzw untersucht.
Das geht mir tatsächlich auch nicht so auf, warum hier auch nicht von der Bahn weiter ermittelt wurde. Man hätte zumindest in etwa rausfinden können, welche Züge in Frage kommen und welcher Zugführer dort gefahren ist.
Das wäre auch nicht schlecht gewesen, im bezug auf weitere Zeugen.
Vielleicht haben andere Zugführer Fritz noch am Bahnhof gesehen? Vielleicht könnten Sie sagen, ob er sich mit den anderen Personen vielleicht Unterhalten hat usw.
Zitat von .druide..druide. schrieb:Auch dass der Todeszeitpunkt offen ist wirkt befremdlich, wenn auch nachvollziehbar.
Kann man sowas nicht bei einer Obduktion ungefähr bestimmen?
Hatte man das damals nicht ermittelt?
Ich kann leider nirgends lesen, ob sie denn rausgefunden haben an was Fritz denn wirklich gestroben ist.
Die Frage ist nämlich auch, ob Fritz noch gelebt hat, als der Zug gekommen ist.
Zitat von .druide..druide. schrieb:Lt. des Handy Schrittzählers wäre der junge Mann nach 20:30 Uhr nicht mehr selbstständig gelaufen, also das Handy wurde nicht mehr bewegt? Sehe ich das richtig?
Mitlerweile hat jedes Smartphone eine "Gesundheitsapp" in der die Schritte gezählt werden.
Heißt, wenn ich mein Handy in der Hosentasche habe und angeschalten habe, zählt es in etwa meine Schritte mit. (Wie genau das wirklich ist, ist fraglich)
Wenn ich es aber ausgeschalten habe, werden auch keine Schritte gezählt.

Daher bräuchte man genauere Handydaten, um rauszufinden ob sich Fritz wirklich nicht mehr eigenständig bewegt hat.
Zitat von .druide..druide. schrieb:Antwort der Landesregierung auf die Anfrage im Landtag
Viele Viele Fragen die hier noch geklärt werden müssen, obwohl dieser Fall schon 5 Jahre her ist und die Familie auch seit 5 Jahren für eine Antwort kämpft.

Hier viel zu viel schief gelaufen!!!


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 14:05
@.druide.
Danke für die Verlinkung der Stellungnahme zur Anfrage. Gut, dass die Familie so hartnäckig geblieben ist und auf der anderen Seite unfassbar, wie zunächst gearbeitet wurde und dass die Bitte um Wiederaufnahme erst immer wieder zurückgewiesen wurde.
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Ich bin der Meinung, dass der Blutalkohol wert im Blut eines Menschen nicht unbedingt viel darüber aussagt, wie sehr sich der Alkohol auf sein Verhalten etc. ausgewirkt hat.
Ja richtig. Allerdings ist die Angabe „hoch“ ja gekoppelt an einen definierten Wert des Blutalkohols. Und das passt für mich nicht zu - hypothetisch - ein, zwei Bier, während man Würstchen und Kartoffelsalat isst, was die Aufnahme des Alkohols ja nochmal verzögert. Aber ja, vielleicht hatte der Chef Fritz hier verständlicherweise nicht die ganze Zeit im Blick und der war wiederum aufgeregt oder gelöst aufgrund der neuen Kollegen und der Gesamtsituation.

Zum Todeszeitpunkt und der Todesart: Sicherlich kann man beides heutzutage ziemlich nah eingrenzen, wenn das Geschehen so kurz zurückliegt. Zumal man anhand der Höhe des Blutverlustes bestimmt sagen kann, ob das Herz des Betroffenen während des Abtrennens der Beine noch geschlagen hat. Ähnlich war es auch beispielsweise im Mordfall Stefan Trogisch Berlin
Die Rechtsmedizin hatte anhand des blassen Torsos feststellen können, dass das Opfer beim Abtrennen der Extremitäten noch gelebt haben muss, also ausgeblutet ist. Bei einem inaktiven Kreislauf wäre dies nicht so stark der Fall gewesen.

Ansonsten: Wie kam es denn überhaupt zu den besagten tödlichen Verletzungen von Fritz? Dann muss er sich ja entweder mit dem Unterkörper auf die Gleise gelegt haben oder jemand anderes platzierte ihn so. Ein seitlicher oder frontaler Aufprall ist aufgrund des Sachverhalts mMn eher auszuschließen oder wird jemand exakt hälftig unter den Zug geschleudert?

Was mich noch bewegt: Im Brisant-Beitrag heißt es, die Eltern hätten die Obduktion in Auftrag gegeben. In den Artikeln finde ich dazu nichts.
Ist dies üblich? Macht das nicht die Polizei/Staatsanwaltschaft? Oder dachte man sich, dass die Todesursache im vorliegenden Fall offensichtlich sei?
Alles in allem sehr merkwürdig und es wirkt so, als hätte man die Sache schnell zu den Akten legen wollen.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 14:38
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Die Rechtsmedizin hatte anhand des blassen Torsos feststellen können, dass das Opfer beim Abtrennen der Extremitäten noch gelebt haben muss, also ausgeblutet ist. Bei einem inaktiven Kreislauf wäre dies nicht so stark der Fall gewesen.
... Wo mir jetzt gerade die Frage kommt, wenn Fritz beim Abtrennen der Beine noch gelebt hat, wäre dann sein Blutalkohol noch so hoch? Dann wäre er wie du schreibst ausgeblutet.
Heißt für mich, dass der Blutalkohol auch "abfließt".
Also ich kann mich da jetzt total irren. Aber für mich würde das jetzt Sinn machen.
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Was mich noch bewegt: Im Brisant-Beitrag heißt es, die Eltern hätten die Obduktion in Auftrag gegeben. In den Artikeln finde ich dazu nichts.
Ist dies üblich? Macht das nicht die Polizei/Staatsanwaltschaft? Oder dachte man sich, dass die Todesursache im vorliegenden Fall offensichtlich sei?
Alles in allem sehr merkwürdig und es wirkt so, als hätte man die Sache schnell zu den Akten legen wollen.
Meines wissens, wird IMMER eine Obduktion gemacht, wenn die Todesursache unklar ist.
In diesem Fall kann ich auch nicht nachvollziehen, wieso dies nicht automatisch von den Beamten veranlasst wurde.
Für die Beamten scheint das eine klare Sache gewesen zu sein.
Auch wenn es keinen Abschiedsbrief gab, und es sonst auch nichts gab was für einen Suizid gesprochen hätte.

Ich kann nur den Kopf schütteln...
Es gab jetzt schon einige fälle, bei denen die Polizei Fehler gemacht hat oder sie es einfach nicht besser wussten. Aber dieser Fall macht mich Sprachlos.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 15:06
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:…Wo mir jetzt gerade die Frage kommt, wenn Fritz beim Abtrennen der Beine noch gelebt hat, wäre dann sein Blutalkohol noch so hoch? Dann wäre er wie du schreibst ausgeblutet.
Heißt für mich, dass der Blutalkohol auch "abfließt".
Eigentlich nicht, also nach meiner Logik: Wenn du Wasser in einem Gefäß mit Tinte färbst und dann einen Teil der Flüssigkeit ablässt, ändert sich ja nicht die Intensität der Farbe. Ist das verständlich?
Aber vielleicht weiß es hier ja jemand mit rechtsmedizinischem Hintergrund.

Grundsätzlich frage ich mich, was Fritz ggf. von seinem ursprünglichen Plan abgebracht haben soll, nach Hause zu fahren? Überlegt man sich, während man auf den (verspäten Zug wartet), dass man sich mal eben spontan suizidieren möchte? Erst recht, wenn augenscheinlich alles gerade so gut läuft? Ok, man sieht den Menschen immer nur vor den Kopf und manche leben auch kurz vorher noch ganz „normal“, aber eine spontane Selbsttötung nach einer erfolgreichen Grillfete im neuen Job wäre in Fritz‘ Fall doch etwas überraschend gewesen.

Ansonsten: Langeweile, weil der Zug nicht kam und auf den Gleisen herumspaziert, ausgerutscht und Fuß verknackst? Und nicht mehr rechtzeitig wegrollen gekonnt?
Mit 19? Aber ok, haben schon älterere Menschen dumme Sachen an Bahngleisen gemacht.

So betrunken gewesen, dass er sich auf den Gleisen verirrt oder schlafen gelegt hat?

Und wieso hat er nicht zusammen mit dem Kollegen in dessen Auto auf den Zug gewartet? Noch geschwatzt? Oder erfuhr er erst am Gleis von der Verspätung?
Hättet ihr einen Kollegen/eine Kollegin alleine vielleicht 30 Minuten und mehr am Bahnhof warten lassen? Erst recht, wenn es schon fast dunkel gewesen ist? Oder macht man das so unter Männern?

Ansonsten bliebe nur das Szenario: Stress mit möglicherweise anderen Personen vor Ort. Und dann? Wieso ist er nicht einfach weggegangen? Hat er sich provozieren lassen? Wurde er überrascht und umzingelt? Wollte er deswegen um 21:45 Uhr noch seinen Kumpel anrufen? Wieso nicht eher die Polizei? Und was ist mit dem Gürtel? Fragen über Fragen.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 15:41
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Eigentlich nicht, also nach meiner Logik: Wenn du Wasser in einem Gefäß mit Tinte färbst und dann einen Teil der Flüssigkeit ablässt, ändert sich ja nicht die Intensität der Farbe. Ist das verständlich?
Ich kam darauf nur, weil es bei uns in der Umgebung mal einen Unfall gab.
Der Fahrer hatte bei dem Unfall sehr viel Blut verloren, aber überlebt.
Es wurde dann erzählt, dass er wohl betrunken gefahren sein soll, und man ihm das nur nicht nachweisen konnte, weil er so viel Blut verloren hatte.
Ob das jetzt wirklich so stimmt weiß ich nicht....
Wie du sagst, vieleicht liest das hier jemand der sich mit sowas genauer auskennt!
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Überlegt man sich, während man auf den (verspäten Zug wartet), dass man sich mal eben spontan suizidieren möchte?
Daran glaube ich persönlich nicht. Wie du sagst, kann man den Menschen nur vor den Kopf schauen. Hätte man vielleicht sein Handy genauer durchsucht, oder vielleicht auch sein Umfeld besser durchleuchtet könnte man sich hier sicherer sein.
Erfahrungsgemäß findet man immer irgwelche Hinweise die auf suizidales Verhalten hindeuten könnten.
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Und wieso hat er nicht zusammen mit dem Kollegen in dessen Auto auf den Zug gewartet? Noch geschwatzt? Oder erfuhr er erst am Gleis von der Verspätung?
Hättet ihr einen Kollegen/eine Kollegin alleine vielleicht 30 Minuten und mehr am Bahnhof warten lassen? Erst recht, wenn es schon fast dunkel gewesen ist? Oder macht man das so unter Männern?
Vielleicht wollte der Kollege auch einfach nur nach Hause. Fritz war auch sehr neu im Betrieb. Daher hatten die zwei vielleicht noch keinen so guten Draht zueinander.
Unter Männern ist es eher üblich, dass diese alleine Warten. Die sind doch "stark".


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 15:45
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Ich kam darauf nur, weil es bei uns in der Umgebung mal einen Unfall gab.
Der Fahrer hatte bei dem Unfall sehr viel Blut verloren, aber überlebt.
Es wurde dann erzählt, dass er wohl betrunken gefahren sein soll, und man ihm das nur nicht nachweisen konnte, weil er so viel Blut verloren hatte.
Ob das jetzt wirklich so stimmt weiß ich nicht....
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, da man den Wert ja in der Regel als Konzentration angibt, g/kg oder g/l oder ähnliches. Bedeutet ja, dass es in ein Verhältnis gesetzt wird und dann ist es egal, ob im Körper noch 500 ml oder 3 l Blut sind.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 15:59
Zitat von DasdeeeenizDasdeeeeniz schrieb:Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, da man den Wert ja in der Regel als Konzentration angibt, g/kg oder g/l oder ähnliches. Bedeutet ja, dass es in ein Verhältnis gesetzt wird und dann ist es egal, ob im Körper noch 500 ml oder 3 l Blut sind.
Okay, das macht schon Sinn.
Vielleicht finden wir dennoch jemanden der uns das sicher sagen kann! :-)

Die Blutabnahme wird auf jeden Fall anders durchgeführt als bei lebenden Personen.
Zur Bestimmung der BAK an Leichen darf das Blut nur aus der Leistenvene entnommen werden. Alternativ kann Augenkammerwasser verwendet werden.
Quelle: Wikipedia: Blutalkoholkonzentration


Das könnte ergebnisse ggf. verfälschen. Ausserdem, müsste man durch die Obduktion doch den ungefähren Todeszeitpunkt rausfinden, um ausrechnen zu können wie viel Alkohol wirklich im Blut war oder? 0,1 ‰ werden pro Stunde ca. abgebaut.
Zwischen Todeszeitpunkt, auffinden, und Obduktion ist auch noch einiges an Zeit vergangen..


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 16:04
Dass kein Lokführer den Personenunfall nicht gemeldet hat und auch weitere Triebfahrzeugführer,könnte in aller ersten Linie natürlich an der Dunkelheit gelegen haben und als ihn der erste Zug erfasst hat, dass er schon auf den Gleisen gelegen hat, ob ohnmächtig oder verletzt, zuvor hingefallen.
Würde er in Bewegung sein oder auf den Gleisen stehen hätte der Lokführer ihn mit Sicherheit gesehn.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 16:48
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Denn wenn er lt. Schrittzähler bereits um 20:24 Uhr nicht mehr selbstständig gelaufen sein soll, müsste ja auf der Grillfeier schon etwas gewesen sein? Was ich mir persönlich eher nicht vorstellen kann.
Wurde untersucht ab wie viel Bewegung der Schrittzähler anspringt?

Was mir daran aufgefallen ist: 20:24 Uhr, das ist ziemlich genau das Ende des Grillfests. Dann ins Auto, fahren.
Das letzte "selbstständige Laufen" könnte der Einstieg ins Auto gewesen sein.
Nach Ausstieg hat der Schrittzähler möglicherweise noch nicht zu zählen angefangen weil der junge Mann nur wenige Schritte gegangen ist, dann evl. gesessen ist, dann der (vielleicht auch nur wenige Schritte) Vorfall der zum Tod geführt hat.

Manche Schrittzähler zählen erst nachdem einige Zeit Bewegung erfolgt ist (damit z.B. erst Spazierengehen, Sporteln zählt und nicht das Aufstehen vom Stuhl und wieder hinsetzen). Mein Mann hatte dies schon bei einigen solchen Apps und Fitnessuhren beobachtet.
Zitat von .druide..druide. schrieb:Lt. des Handy Schrittzählers wäre der junge Mann nach 20:30 Uhr nicht mehr selbstständig gelaufen, also das Handy wurde nicht mehr bewegt? Sehe ich das richtig?
Diese Apps unterscheiden zwischen "wird bewegt" und "gelaufen". In einem Fahrzeug zählen sie nicht weiter. Das läuft über den Beschleunigungssensor, der die typischen rhythmischen Erschütterungen von Gehen/Laufen erkennt.
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Es wurde dann erzählt, dass er wohl betrunken gefahren sein soll, und man ihm das nur nicht nachweisen konnte, weil er so viel Blut verloren hatte.
Ob das jetzt wirklich so stimmt weiß ich nicht....
Indirekt kann das natürlich sein: Durch den hohen Blutverlust wird eine Bluttransfusion nötig gewesen sein, und sicherlich das Messen des Blutalkoholwerts nicht im Vordergrund gestanden sein, sondern die Notfallversorgung.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 17:06
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:... Wo mir jetzt gerade die Frage kommt, wenn Fritz beim Abtrennen der Beine noch gelebt hat, wäre dann sein Blutalkohol noch so hoch? Dann wäre er wie du schreibst ausgeblutet.
Heißt für mich, dass der Blutalkohol auch "abfließt".
Also ich kann mich da jetzt total irren. Aber für mich würde das jetzt Sinn machen.
Blut und Alkohol sind vermischt.
Wenn nun das Blut abfließt, fließt damit auch der Alkohol ab.
An der Zusammensetzung des im Körper verbliebenen Blutes mit dem Alkohol dürfte sich nichts verändern.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 17:32
Ich habe mich gerade mit jemanden über den Fall Unterhalten um auch eine andere Sichtweise zu bekommen und vor allem auch die Frage mit dem Blut zu klären.

Also... Wie schon vermutet und mehrmals geschrieben, bleibt der Blutalkohol trotz hohem Blutverlust.


Bzgl. diesen Schrittezähler, hab ich es jetzt mit meinem Handy selbst getestet. Auch in der Hosentasche werden die Schritte gezählt. Auch direkt nach dem aufstehen von einem Stuhl.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 17:44
Danke @CurlySue_ für das Eingangsposting und für die weiteren Infos. Trauriger Fall!

Der Blutalkohol wird durch Infusionen und Transfusionen verdünnt. Deshalb wollen Polizei und Staatsanwaltschaft immer schnellstmöglich noch eine Blutprobe vom Unfallopfer, das am Steuer saß, während die Notfallmediziner schon dabei sind, Blutkonserven zu geben.

Aber so war es hier ja nicht, er wurde ja wohl nicht mehr notfallmedizinisch versorgt weil es viel zu spät war. Ich könnte mir allenfalls vorstellen, dass die BAK durch irgendwelche chemischen Vorgänge, die nach dem Tod im Körper ablaufen, verfälscht werden kann. Ist überhaupt eine BAK bekannt?
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:So betrunken gewesen, dass er sich auf den Gleisen verirrt oder schlafen gelegt hat?
Das halte ich für möglich. Das Grillfest war relativ kurz, von ca 17 h bis ca 20.30 h. Wenn er in dieser Zeit und womöglich gerade auch gegen Ende viel Alkohol konsumiert hat (zB schnell noch ein paar Schnäpse zum Abschluss), ist möglich, dass er während des Festes und beim Aufbruch noch nicht stark betrunken wirkte, und der Alkohol erst am Bahnsteig richtig reinknallte.

Er war neu, d.h. die anderen konnten Verhalten und Zustand vermutlich nicht anhand von Erfahrungswerten einschätzen und dachten z.B., der ist schüchtern oder müde.


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Der Tod von Fritz G. (19) in Trebbin - ein Unfall?

06.06.2024 um 17:45
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Bzgl. diesen Schrittezähler, hab ich es jetzt mit meinem Handy selbst getestet. Auch in der Hosentasche werden die Schritte gezählt. Auch direkt nach dem aufstehen von einem Stuhl.
Es scheint (auch meiner Beobachtung nach) unterschiedlich je nach Modell/App auszufallen. Kennt man diese von Fritz G.'s Handy?
Das Tragen einer Person (ggf. simulieren: Handy in ein Kissen, dieses tragen) müsste dann, wen dieses Handy sofort loszählt, auch als Schritte gezählt werden?


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