Allgoria schrieb:In den 80ern gab es die Praxis, das Jugendliche, die noch nicht strafmündig waren, in einem Heim aufgenommen wurden. Allein schon deswegen, um aus dem gewohnten Umfeld heraus zu kommen und nicht erneut straffällig zu werden. Regeln zu lernen.
M. war auf jeden Fall nicht freiwillig dar. So wie es im Fall dargestellt wurde, hatten ja auch die Eltern großes Interesse daran, dass Markus zurück in die Familie kann. D.h. für mich dass die Heimunterbringung auch gegen ihren Willen vom Jugendamt durchgesetzt worden war.
Shiloh schrieb:Für den XY-Fall wurde nach einem Darsteller gesucht, der dem Originalbild entsprach. Markus sah anscheinend tatsächlich jünger aus als 13:
....nur bewerben wenn Jungdarsteller von der Statur noch eher klein ist.
Rolle:
Markus (13): Blonde bis dunkelblonde Haare. Eher klein und jünger aussehend, schlank
Ich denke, dass der Schauspieler nicht 13 Jahre alt war, sondern mind. 15. 13jährige können zwar prinzipiell Arbeiten, aber das Jugendarbeitsschutzgesetz - JArbSchGdie schreibt da deutliche Einschränkungen vor. Mit 13 Jahren darf man nur 2 Stunden pro Tag beschäftigt werden, mit 15 dann schon 8.
2 Stunden ist für einen Filmdreh, bei dem der Kinderdarsteller eine der Hauptrollen spielt und dementsprechend in vielen Szenen zu sehen ist, extrem wenig. Ich denke, dass diese XY-Filmchen nur 2 bis 3 Tage Gesamtdrehzeit haben, und die würden sich extrem verlängern, wenn man einen Schauspieler nur 2 Stunden am Tag einsetzen kann.
Deswegen hat man dann einen älteren Darstelle gesucht, der möglichst jung aussieht. Insofern ist der Darsteller von M. denke ich ein Kompromiss.
InspektorWirz schrieb:Für mich scheint die wahrscheinlichste Variante daher eine Mitarbeiterin aus dem Heim, die vielleicht in den ersten Stunden was aufgeschnappt habt und dir sehr an Markus hing. Ich nehme an, dass die Polizei mit der Heimleitung nach dem Leichenfund in Kontakt getreten ist, sobald es Hinweise auf die Identität gab. Dass für die Identifizierung die Eltern anrücken mussten, scheint für mich klar. Vielleicht hatte es das Heim bei der Polizei bereits gemeldet, dass der Junge abgehaut war und vielleicht hat das die Identifizierung beschleunigt.
Ja, so sehe ich das auch.
Ich denke, dass alle Mitarbeiter, die Kontakt mit Markus hatten, v.a. am Tag des Verschwindens, unmittelbar befragt wurden. Man musste schließlich klären, was genau an dem Tag passiert war und den Ablauf von M.s Tag rekonstruieren.
Dabei ging es sicherlich auch darum, was Markus anhatte, welche Gegenstände er bei sich hatte (Feuerzeug, Zigarette, Geld...) und ob das Loch in der Hose schon vor der Tat da war. Und auch, wie M. an dem Tag drauf war, ob er bedrückt wirkte, ob er wirkte, als habe er eine Verabredung.
Normalerweise werden diese Fragen den Eltern gestellt, wenn ein Kind nach der Schule verschwunden ist , aber auch den Lehrern und Mitschülern. Da M. in dem Heim lebte, mussten halt die Betreuer intensiv befragt werden.
Natürlich werden bei so einer Befragung auch Details bekannt, die eben nicht in der Presse stehen und die außenstehende Personen so erst mal nicht erfahren.
InspektorWirz schrieb:Warum sich die Heimmitarbeiterin nicht danach offenbart hat? Nun vielleicht hatte sie getrunken. Sobald sie wieder nüchtern war, dämmerte es ihr, dass nie nun vielleicht selbst als Mittäterin verdächtigt würde oder es disziplinäre Konsequenzen geben könnte. Da der Anruf danach auch nicht in den Medien aufgetaucht ist, hat sie vielleicht auch noch verunsichert.
Nicht mal so sehr, dass sie als Mittäterin verdächtigt werden könnte, aber einfach, dass das eine ziemlich peinliche Aktion war, dass das bei den trauernden Eltern sicher nicht gut angekommen ist (dürfte sie vielleicht noch während des Telefonats selbst gemerkt haben). Kennt man doch selber, dass man im betrunkenen Kopf, gerade wenn man emotional eh aufgewühlt ist, manchmal nicht gerade die tollsten Ideen hat unnd umsetzt, an die man sich am nächsten Tag lieber nicht erinnern möchte....