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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

754 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

23.04.2024 um 10:47
Es wurde doch ganz klar gesagt, dass die Anruferin Täterwissen hatte.
Also NICHTS, was irgend jemand anderes ausser der Polizei schon hätte wissen können. Und was demnach also auch NICHT bei Befragungen der Eltern / Heimmitarbeiter erwähnt wurde!


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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

23.04.2024 um 11:17
Zitat von PugBeePugBee schrieb:Also NICHTS, was irgend jemand anderes ausser der Polizei schon hätte wissen können. Und was demnach also auch NICHT bei Befragungen der Eltern / Heimmitarbeiter erwähnt wurde!
Möglicherweise die Art des Todes? Ich kann mir vorstellen, dass die Polizei das erstmal nicht erwähnt hat, dass er erstochen wurde (in den Rücken).

An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank für die Erklärung der damaligen Gebührenerhebung für Telefonate!


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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

23.04.2024 um 11:26
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Bei dem Begriff Heimmitarbeiter/Heimmitarbeiterin denkt man vermutlich an Personen im Fachbereich Erziehung.
Es könnte sich jedoch auch um jemanden aus der Küche, vom Putzdienst oder Gartenpflege handeln.
Diese Leute sind ja nicht blind, haben nur wenig Einfluss auf Dinge, für die sie sich nicht zuständig fühlen.
Vielleicht noch ein paar Hinweise zu diesen Sachverhalten, wie ich sie von außen wahrgenommen habe. Ich weiß nicht, wo MM wohnte. Aber geschätzt mehr als die Hälfte der Kinder lebte nicht auf dem Gelände des Kalmenhofs selbst, sondern in Wohngruppen, vor allem in der Nähe des Ortes seiner letzten Sichtung. Auch der Bahnhof ist nicht weit. Es sind insgesamt rund 200 Kinder damals wie heute, weshalb ich davon ausgehe, dass sich an der Wohnsituation wenig geändert hat. In diesen Wohngruppen lebten die Kinder und Jugendlichen im engen Kontakt mit dedizierten Personen. Die Mütter von zwei Bekannten von mir taten das und lebten als Familie auch in unmittelbarer Umgebung. Ich weiß nicht, wie das mit Putzen oder Essen gehandhabt wurde, aber das waren keine Heime mit großen Fluren und Dutzenden von Zimmern, wie man sich das vielleicht vorstellt (ich glaube, bei schwer kranken Kindern und Jugendlichen ist das anders, aber die leben auf dem Gelände selbst). Ich weiß auch nicht, wie viele Personen für die Betreuung einer Gruppe zuständig waren, aber die Betreuung ist recht eng, zumal auch 24 Stunden abgedeckt werden müssen. Man darf sich das aber nicht als Gelände mit hohen Mauern oder Zutrittskontrolle vorstellen. Zugleich scheint es mir so, dass die gesamte Verwaltung und damit vermutlich auch die oberste Leitung auf dem Kalmenhofgelände selbst war. Ob die Kinder und Jugendlichen da überhaupt regelmäßig hin mussten, kann ich nicht sagen. Aber auch die Schule liegt nicht direkt auf dem Gelände und der Weg unterscheidet sich zumindest etwas. Da mein eigener Schulweg sich teilweise mit deren überschnitt, weiß ich nicht mal, ob diese Kinder liefen oder gefahren wurden. Wären sie gelaufen, hätte ich sie eigentlich wahrnehmen müssen, was ich aber nicht in Erinnerung habe. Wie eng Heim und Schule zusammengehörten, weiß ich nicht. Wer zum Kalmenhof gehörte, ging wohl auf diese Max-Kirmsse-Schule, aber es gab auch Kinder jenseits des Heims, die dorthin gingen. Es gibt auch noch eine weitere Förderschule (Feldbergschule) in Idstein, wiederum auch mit Heimen. Ich kann nicht sagen, inwiefern beide zusammenhingen bzw. ob das alles zusammengehörte (damals war das wohl alles der Landeswohlfahrt untergeordnet). Wie also die Informationsweitergabe zu Lehrer:innen erfolgte, weiß ich nicht, aber wir sollten bei allen Überlegungen nicht vergessen, dass alle Kinder auf eine gesonderte Schule gingen, dort in den Klassen es auch Externe gab (allerdings mit vergleichbarem Förderbedarf). Ich würde mal schätzen, dass die betreuenden Institutionen (Heim und Schule) insgesamt mehrere hundert Leute umfasst (inkl. Zivis als Fahrer, Gärtner, Putzdienst, Waschhaus, Ausbilder in Garten-Landwirtschaftsbetrieben etc.). Ich gehe bei all meinen Ausführungen davon aus, dass die andere Schule mit den zugehörigen Heimen nicht zum Kalmenhof gehörten. Da bin ich aber nicht zu 100 % sicher.
Weil ich das oben angesprochen habe: Wenn MM in der Innenstadt abgehauen ist, dann hat er sich erstaunlicherweise späterhin an dem Nachmittag vermutlich die ganze Zeit in der Nähe seines Wohnhauses aufgehalten (von dem kolportierten Aufenthalt bei Eschenhahn mal abgesehen). Die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter:innen/Betreuer:innen sowie deren Kinder/Partner:innen (die ja auch zumindest teilweise eingebunden waren) ihn da hätten sehen können (und es vielleicht auch getan haben), ist also hoch. Luftlinie beträgt der Abstand 250 bis 300 Meter.


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23.04.2024 um 11:29
Zitat von PugBeePugBee schrieb:Es wurde doch ganz klar gesagt, dass die Anruferin Täterwissen hatte.
Also NICHTS, was irgend jemand anderes ausser der Polizei schon hätte wissen können. Und was demnach also auch NICHT bei Befragungen der Eltern / Heimmitarbeiter erwähnt wurde!
Die Dame von der Polizei hat bei Aktenzeichen XY gesagt, dass es sich bei der Anruferin auch um eine Heimmitarbeiterin gehandelt haben könnte!


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23.04.2024 um 12:36
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Die Dame von der Polizei hat bei Aktenzeichen XY gesagt, dass es sich bei der Anruferin auch um eine Heimmitarbeiterin gehandelt haben könnte!
Ja, aber das schließt meine Aussage ja nicht aus?
Ich sage ja nur : das Täterwissen kann die Dame NICHT von einer Befragung haben, meiner Meinung nach.
Die sagen da ja nicht " XYZ wurde getötet am soundsovielten um soundsoviel Uhr, mit Waffe XYZ, an Ort XYZ...." usw.
Sondern eher sowas wie "wir haben XYZ tot aufgefunden. Es ist möglich, daß er gezielt getötet wurde. Können Sie uns sagen wo Sie dannundann waren" oder sowas in der Art...


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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

23.04.2024 um 12:46
@PugBee

Also eine Betreuerin wird gewusst haben, dass Markus an diesem Tag abgehauen ist.
Wenn am selben Tag die Polizei vor der Tür steht kann sie ja 1 und 1 zusammenzählen.

Zum Feuerzeug:
Hier werden die Polizisten bestimmt gefragt haben, ob sie das Feuerzeug bei Markus schonmal gesehen hat. So können die Polizisten rausfinden, ob es vom Täter stand oder von Markus selbst. Denn nur weil Markus der eine Betreuer ausgesagt hat das Markus kein Feuerzeug hatte, heißt es nicht das sie eine andere Person nicht auch noch dazu befragen.
(Kann mich damals an eine Befragung erinnern, bei der Bekannte und ich befragt wurden. Es wurden uns nacheinander exakt die gleichen Fragen gestellt.)

Zum Loch in der Hose:
Da wird man auch gefragt haben, ob die Hose des Jungen bei der letzten Sichtung beschädigt war. Sagt der Betreuerin auch, dass der junge mit einer beschädigten Hose aufgefunden wurde.
Umgangssprachlich wird auch oft zu einem eigentlichen Riss auch Loch gesagt. Auch wenn es kein rundes Loch ist.
Im Telefonat wurde nur ein Loch in der Hose erwähnt. NICHT wo dieses Loch in der Hose war.


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23.04.2024 um 13:15
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Also eine Betreuerin wird gewusst haben, dass Markus an diesem Tag abgehauen ist.
Wenn am selben Tag die Polizei vor der Tür steht kann sie ja 1 und 1 zusammenzählen.
Ja, aber daraus kann sie sich keine Details ableiten die als, Zitat "Täterwissen" bezeichnet werden können.

Und nein, nur weil es eine Heimmitarbeiterin ist wird die Polizei ihr gegenüber nicht alle Karten auf den Tisch gelegt haben, wie übrigens auch gegenüber der Familie nicht (bevor hier jetzt wieder die beliebte Diskussion losgeht "aber die Familie wird doch mehr wissen als alle anderen...").

Insofern stimmt doch
Zitat von PugBeePugBee schrieb:Ich sage ja nur : das Täterwissen kann die Dame NICHT von einer Befragung haben, meiner Meinung nach.
Die sagen da ja nicht " XYZ wurde getötet am soundsovielten um soundsoviel Uhr, mit Waffe XYZ, an Ort XYZ...." usw.
Und letztlich kann auch die Polizei 1 und 1 zusammenzählen: Wenn sie gegenüber einer Heimmitarbeiterin Täterwissen preisgegeben hätten, dann wäre es nun nicht gerade ein unglaublicher Geniestreich darauf zu kommen, dass eine Anruferin mit diesem Wissen entweder die Heimmitarbeiterin oder eine ihr nahe stehende Person war.


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23.04.2024 um 13:17
Also die Fenster - zumindest der Schlafräume - waren mit Vorhängeschlössern gesichert / verschlossen. Markus konnte so einen Schlüssel dafür entwenden und das Fenster damit aufschließen. Info aus dem Beitrag von XY.

Bei der Aufzählung wird 2 x erwähnt, er wäre nicht in der Schule erschienen.

Verstehe ich es dann richtig, dass die Kinder / Jugendlichen also alleine zur Schule gelaufen sind und nicht gefahren wurden ?
Wenn sie gefahren worden wären, wäre ja auch sichergestellt worden, dass sie an der Schule angekommen sind.

Wenn man ihnen zutraut alleine den Schulweg zu gehen wieso schließt man dann nachts die Fenster zu ?


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23.04.2024 um 13:23
Der Schulweg beträgt zu Fuß 15 Minuten maximal. Ich glaube, dass die Kinder wenn in Gruppen unterwegs waren und Betreuer häufig dabei. Die waren nicht viel unbeaufsichtigt.
Zudem sind die Häuser mehrstöckig. Zum Teil zum Schutz der Kinder gab es wohl Schlösser, denn das sind Kinder mit sozialen, emotionalen oder psychischen Problemen


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23.04.2024 um 13:30
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und nein, nur weil es eine Heimmitarbeiterin ist wird die Polizei ihr gegenüber nicht alle Karten auf den Tisch gelegt haben, wie übrigens auch gegenüber der Familie nicht (bevor hier jetzt wieder die beliebte Diskussion losgeht "aber die Familie wird doch mehr wissen als alle anderen...").
Naja... aber eine Betreuerin zu fragen was Markus bei sich hatte und wie seine Kleidung ausgesehen hat empfinde ich nicht für "Alle Karten auf den Tisch legen".

& wie gesagt sie sprechen zwar von Täterwissen aber sagen auch, dass der Anruf von einer Mitarbeiterin aus dem Heim gekommen sein könnte.

Davon mal abgesehen, ist dieser Anruf nicht mal aufgenommen. Sondern maximal aus einem Gedächtnissprotokol nachgesprochen. (Was glaube ich so auch nie gesagt wurde).
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und letztlich kann auch die Polizei 1 und 1 zusammenzählen: Wenn sie gegenüber einer Heimmitarbeiterin Täterwissen preisgegeben hätten, dann wäre es nun nicht gerade ein unglaublicher Geniestreich darauf zu kommen, dass eine Anruferin mit diesem Wissen entweder die Heimmitarbeiterin oder eine ihr nahe stehende Person war.
Wie ich schon die ganze Zeit sage. Die Dame bei XY hat klar gesagt, dass es sich hierbei auch um eine Mitarbeiterin aus dem Heim handeln könnte.
Also wenn sie diese Aussage tätigen, können sie sich nicht sicher sein was die Polizei damals alles weiter gegeben hat.


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23.04.2024 um 13:48
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Wie ich schon die ganze Zeit sage. Die Dame bei XY hat klar gesagt, dass es sich hierbei auch um eine Mitarbeiterin aus dem Heim handeln könnte.
Also wenn sie diese Aussage tätigen, können sie sich nicht sicher sein was die Polizei damals alles weiter gegeben hat.
Ich habe das in der Sendung genauso verstanden.

Natürlich fragt man sich, wieso man das dann nicht abschließend ausschließen, oder eben die Mitarbeiterin identifizieren konnte. Aber damals gab es eben noch nicht keine technischen Möglichkeiten, Anrufe zurückzuverfolgen.
Natürlich kann man Stimmproben genommen und der Familie vorgespielt haben, aber wenn da nur "Ich weiß nicht, könnte sein, sicher bin ich nicht." oder bei den einzelnen Personen widersprüchliche Einschätzungen rauskamen, dann kommt man da eben nicht weiter, wenn die Anruferin sich nicht selber outet.

Das hat nichts damit zu tun, dass die Polizei zu doof ist 1 und 1 zusammenzuzählen, sondern damit, dass es faktisch einfach nicht machbar war.
Wir haben heute doch in allen Bereichen viel mehr technische und analytische Möglichkeiten, die die Polizei damals eben noch nicht hatte. Vieles was heute mit kleinen Aufwand zu ermitteln wäre, war damals schlichtweg einfach nicht lösbar.


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23.04.2024 um 14:04
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Natürlich fragt man sich, wieso man das dann nicht abschließend ausschließen, oder eben die Mitarbeiterin identifizieren konnte. Aber damals gab es eben noch nicht keine technischen Möglichkeiten, Anrufe zurückzuverfolgen.
Natürlich kann man Stimmproben genommen und der Familie vorgespielt haben, aber wenn da nur "Ich weiß nicht, könnte sein, sicher bin ich nicht." oder bei den einzelnen Personen widersprüchliche Einschätzungen rauskamen, dann kommt man da eben nicht weiter, wenn die Anruferin sich nicht selber outet.
Einige einträge weiter vorne gab es die Theorie, dass die Dame sich damals einfach nicht gemeldet hat, weil es ihr peinlich war.
Ausserdem weiß ich gar nicht, ob der Anruf damals schon so viel Aufmerksamkeit bekommen hat wie jetzt.

Wenn der Anruf damals schon ein großes Thema war, können wir uns vorstellen warum sich die Frau nicht gemeldet hat....!

Wie du schon sagst. Hier kam die Polizei damals einfach nicht weiter.
Ohne eine Bandaufzeichnung ist es extrem schwierig....
Das hat nichts damit zu tun, dass die Polizei zu doof ist 1 und 1 zusammenzuzählen, sondern damit, dass es faktisch einfach nicht machbar war.
Wir haben heute doch in allen Bereichen viel mehr technische und analytische Möglichkeiten, die die Polizei damals eben noch nicht hatte. Vieles was heute mit kleinen Aufwand zu ermitteln wäre, war damals schlichtweg einfach nicht lösbar.
Genau du sagst es! Wir reden hier noch immer von dem Jahr 1984!


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23.04.2024 um 16:15
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Natürlich fragt man sich, wieso man das dann nicht abschließend ausschließen, oder eben die Mitarbeiterin identifizieren konnte. Aber damals gab es eben noch nicht keine technischen Möglichkeiten, Anrufe zurückzuverfolgen.
Wenn es so gewesen wäre, dass man nur gegenüber der betreffenden Mitarbeiterin eindeutiges Täterwissen offengelegt hätte, dann wäre es überhaupt nicht nötig gewesen, den Anruf (der ja auch aus einer Telefonzelle am anderen Ende der Stadt gekommen sein könnte, aber das nur nebenbei) zurückzuverfolgen, denn anhand des Täterwissens ("Wem haben wir das gesagt?") wäre ja zumindest eine Eingrenzung möglich gewesen.
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Naja... aber eine Betreuerin zu fragen was Markus bei sich hatte und wie seine Kleidung ausgesehen hat empfinde ich nicht für "Alle Karten auf den Tisch legen".

& wie gesagt sie sprechen zwar von Täterwissen aber sagen auch, dass der Anruf von einer Mitarbeiterin aus dem Heim gekommen sein könnte.
Ich glaube, wir reden hier aneinander vorbei: Ich gehe nicht davon aus, dass die Dinge, die in der XY-Sendung in dem nachgesprochenen Anruf vorkamen, das besagte Täterwissen sind. Sondern dass man das bis heute soweit möglich unter Verschluss hält.

Und Täterwissen hat überhaupt nichts zu tun mit dem, was man von der Frau erfragt hat. Also wenn man die Frau fragt: "Was hatte Markus denn an, als er losging?" dann hat das nichts mit Täterwissen zu tun. Das könnte ja jeder wissen, der ihn an dem Tag gesehen hat. Sondern Täterwissen sind Dinge, die man nur wissen kann wenn man bei der Tat anwesend war oder sie direkt vom Täter erfahren hat.

Wenn man der Frau im Heim (jetzt ein fiktives Beispiel!) sagt: "Markus ist erstochen worden!" und die Anruferin aber gesagt hat "Er wurde drei Mal in den Rücken und zwei Mal in den Bauch gestochen." dann ist klar, dass das nicht aus der Polizeibefragung kommen kann. Und solche Details auszusprechen meinte ich mit "Karten auf den Tisch legen".


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23.04.2024 um 17:22
Hallo @Allgoria , hallo @musikengel , hallo @alle !


Ein Intensivtäter ist nicht automatisch auch ein Gewalttäter.

Wäre Markus Marker ein Erwachsener gewesen, wüßten wir wahrscheinlich mehr über sein Leben als bei einem Kind. Das er aber ein Intensivtäter war, steht für mich fest und läßt sich aus den Quellen herleiten. Man wird nicht so mal eben von einem Familienrichter in ein Heim eingewiesen. Würden dazu ein paar Diebstähle oder mal schwarzfahren ausreichen, wäre die halbe Republik im Heim gewesen.

Bei einem Erwachsenen, der unter ähnlichen Umständen getötet wurde, würde man schon seitenweise darüber spekulieren, das es eine "Abrechnung" gewesen sein könnte.

Wenn die zeitliche Rekonstruktion der Polizei "richtig so" ist, hätte die Tat praktisch "ansatzlos" passieren müssen. Unter völlig Fremden wäre so eine "schnelle Explosion" eher ungewöhnlich. Ich denke hier eher an einen Täter der eine "günstige Gelegenheit" nutzte um mit jemanden "abzurechnen" oder das ein impulsiver Mensch Markus Marker z.B. beim Knacken seines Autos erwischt hat. Es gibt viele Männer, die ausrasten, wenn nur eine Schramme ans Auto kommt.


Gruß, Gildonus


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23.04.2024 um 18:45
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Bei einem Erwachsenen, der unter ähnlichen Umständen getötet wurde, würde man schon seitenweise darüber spekulieren, das es eine "Abrechnung" gewesen sein könnte.
So etwas könnte ich mir in dem vorliegenden Fall gut vorstellen. Oder, wie ich ein paar Seiten vorher schon schrieb: Vielleicht hing er da in Idstein mit falschen Vorbildern herum, wurde dabei mal unfreiwillig Zeuge einer Straftat, man hatte Angst, er würde "plaudern" und deshalb wurde er dann zum Schweigen gebracht.

Was den zeitlichen Ablauf und die anderen Umstände angeht, habe ich große Zweifel an der Darstellung. Der Täter hatte zehn Minuten, um Markus zu töten, in 5,5 Kilometer Entfernung abzulegen und wieder davonzurasen. An einer roten Ampel in der Innenstadt von Idstein wird er ihn wohl kaum umgebracht haben, also muss die Tat dann ganz kurz vor der Auffindesituation durch die Wanderer stattgefunden haben, also vielleicht 1-3 Minuten vorher. Es ist schwer, so etwas zu schreiben, denn die Bilder sind schrecklich, aber wenn es so ist, dann war der noch warm, das frische Blut lief noch aus den Wunden, wenn der Täter die Messerstiche nicht völlig präzise gesetzt hätte, war womöglich noch nicht einmal der Tod eingetreten. Und dann kommen die Wanderer an, sagen "Oh, da liegt ja jemand! Das ist ein Junge. Ich glaube, der ist tot!"
Nein, die wären wohl da hin gerannt, hätten erstmal den Puls gefühlt, versucht Wunden abzubinden und andere Hilfsmaßnahmen zu leisten, beim flüchtigen Blick auf die Wanderkarte hätte einer gesehen, dass die Hauptstraße nah ist und einer wäre schon dort hin gerannt, um ein Auto anzuhalten, um das Kind vielleicht doch noch irgendwie retten zu können.
Wäre das so gewesen, wäre das ein zehntausend Mal sichererer Anhaltspunkt für den Tatzeitpunkt gewesen als ein vorbeirasender Kadettfahrer, der (wenn es auch sehr unwahrscheinlich ist) auch ein ahnungsloser Verkehrsrowdy hätte sein können, der zur falschen Zeit am falschen Ort war. Dann wundert es mich aber, dass das nicht thematisiert wurde.

Nebenbei: Bei den Erste-Hilfe-Maßnahmen hätten sie jede Menge DNA-Spuren hinterlassen, die man erst einmal hätte aussortieren müssen, bevor man an die eine DNA-Spur kam, die auf den Täter verweisen soll.

Ich glaube eher, dass die Wanderer sich recht sicher waren, eine Leiche vorgefunden zu haben, weil der Tatzeitpunkt schon eine Weile zurücklag und die "um exakt 18:15 Uhr lebend an der Kreuzung in Idstein" eine (Zeit- und/oder Personen-) Verwechslung oder eine Falschaussage ist. Alternativ könnte auch die Auffindezeit 18:25 Uhr Quatsch sein und es war wesentlich später.


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23.04.2024 um 19:06
@tim.michalski
Eine kleine Anmerkung: meine Annahme war eher, dass er in Wiesbaden in die falschen Kreise geraten war und deshalb aus der Familie ins Heim ins beschauliche Idstein kam. Nicht dass da alles Friede-Freude-Eierkuchen war, aber kriminelle Strukturen, mit denen man als 13 jähriger in Kontakt gekommen wäre, gab es wohl kaum/nicht, mir zumindest ist das nicht gelungen bzw. ich hätte nicht den Hauch einer Ahnung gehabt wer und wo. Gleiches gilt für Homosexualität/Pädosexuelle/Kinderstrich. Auch hier wüsste ich nichts, würde ich aber auch eher in Wiesbaden verorten.


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23.04.2024 um 19:13
Zitat von BandiniBandini schrieb:Eine kleine Anmerkung: meine Annahme war eher, dass er in Wiesbaden in die falschen Kreise geraten war und deshalb aus der Familie ins Heim ins beschauliche Idstein kam.
Das hatte ich auch so verstanden. Die andere Aussage ist meine persönliche Annahme, die selbstverständlich falsch sein kann. Aber so wie ich es verstanden habe, führte ja nicht jede Ausreißaktion zurück nach Wiesbaden ins Elternhaus. Die Berichte der Heimleiterin (falls sie nicht aus "dramaturgischen" Gründen im Filmfall fingiert sind) deuten auf mögliche Straftaten in Idstein hin (aufgebrochenes Auto, etc.). Ich könnte mir vorstellen, dass ein pubertierender Junge beim Herumstreunen schon mal solche Begegnungen haben könnte, selbst im eher kleinen Idstein.


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23.04.2024 um 20:35
Zitat von BandiniBandini schrieb:Nicht dass da alles Friede-Freude-Eierkuchen war, aber kriminelle Strukturen, mit denen man als 13 jähriger in Kontakt gekommen wäre, gab es wohl kaum/nicht, mir zumindest ist das nicht gelungen bzw. ich hätte nicht den Hauch einer Ahnung gehabt wer und wo. Gleiches gilt für Homosexualität/Pädosexuelle/Kinderstrich. Auch hier wüsste ich nichts, würde ich aber auch eher in Wiesbaden verorten.
Bei allem Respekt, aber das sagt nicht unbedingt etwas über mögliche Kriminalität im Idstein der 1980er Jahre aus, sondern eher etwas Positives über Dich.

Ich z. B. wohne nicht im beschaulichen Idstein, sondern in der Millionenstadt Köln, in der Innenstadt und das seit Jahrzehnten. Ich bin mir zu 100% sicher, dass es hier alle nur erdenklichen Spielarten der kriminellen Szene, von Kleinganoven über Schmugglerbanden, Schleuserringe, Mafia, Triaden, Zuhälterei für sexuelle Vorlieben/Abseitigkeiten aller Art, etc. (leider) in viel zu großem Maßstab gibt. Dennoch bin ich in all den Jahrzehnten nie bewusst mit so etwas in Berührung gekommen, selbst hier nicht.

Ich habe/hatte keinerlei Ehrgeiz, mich in solchen Kreisen zu bewegen, hatte ab und zu vielleicht einfach Glück, habe nicht die blasseste Ahnung, wo hier der nächste Kinderstrich ist und falls ich mich mal aus Versehen kurzzeitig in Hotspots krimineller Personen bewegt habe (vielleicht der gemütliche Italiener an der Ecke, wo die "Pizza Quattro Stagioni" immer so lecker ist, der aber womöglich das ´Ndrangheta-Hauptquartier Nordrhein-Westfalens ist) habe ich es schon aus Naivität und Gutgläubigkeit nicht bemerkt.

Sicher zieht die Großstadt das Gesindel in besonderem Maße an. Aber umgekehrt wird vermutlich so manchem Ganoven temporär der Boden in Frankfurt oder anderen Großstädten zu heiß und er taucht dann mal eine Zeitlang in der Provinz unter, wo ihn niemand vermutet, um dort sein Unwesen zu treiben.

Immerhin: Falls Markus' Mörder (was ich nicht glaube) nicht gerade auf der Durchreise war, gab es 1984 mindestens einen Messerstecher in Idstein und Umgebung.


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27.04.2024 um 11:54
Ich möchte gerne noch einmal zu bedenken geben, dass sowohl der Raser, den die Wanderer bemerkt haben, wie auch der Anrufer nicht zwingend direkt etwas mit dem Mord zu tun haben müssen.
Rücksichtslose Raser gibt es überall, ich fahre gerne Rennrad und hatte da schon einige Erlebnisse auf diversen Straßen.
Zum Anruf würde ich auch zu der These tendieren, dass da eine Person, die ihn vom Heim her kannte, angerufen hat. Eher so eine idealistische Person, die damit nicht klar kam, dass ein Schutzbefohlener nicht gerettet werden konnte, die also Markus Tod auch als das Versagen ihrer eigenen Instutution ansah. Schließlich war er ja aus der Obhut des Heimes entwischt und daraufhin umgebracht worden. Dabei möchte ich gar nicht sagen, dass hier objektiv ein Verschulden von irgendeinem Heimarbeiter vorgelegen haben muss, sondern bei der Anruferin eher das Gefühl vorgeherrscht hat, man hätte nicht 1000% gegeben.
Eventuell wäre es hier dann ein Ansatz, nachzusehen, ob irgendwelche Mitarbeiterinnen das Heim kurze Zeit nach dem Verbrechen verlassen haben, aber auch wenn man die Anruferin finden sollte, wird das meiner Meinung nach eher nicht zum Täter führen.


Ein anderer Aspekt, den ich hier noch nicht stark genug beachtet finde, ist die Frage, warum man denn bei dieser Tat von einem Mord ausgeht. Die von einigen Diskussionsteilnehmern genannten möglichen Tatgeschehen (Eskalation nach versuchtem Diebstahl von Markus) wären ja als Totschlag zu werten und wären dann bereits verjährt. Allerhöchstens könnte ich mir vorstellen, dass die gefundene DNA auf ein Sexualverbrechen schließen lassen könnte, aber dafür wäre ja wiederum die Zeitspanne viel zu kurz. Da schließe ich mich auch der Meinung von @tim.michalski an.
Zitat von tim.michalskitim.michalski schrieb am 23.04.2024:Ich glaube eher, dass die Wanderer sich recht sicher waren, eine Leiche vorgefunden zu haben, weil der Tatzeitpunkt schon eine Weile zurücklag und die "um exakt 18:15 Uhr lebend an der Kreuzung in Idstein" eine (Zeit- und/oder Personen-) Verwechslung oder eine Falschaussage ist. Alternativ könnte auch die Auffindezeit 18:25 Uhr Quatsch sein und es war wesentlich später.



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27.04.2024 um 12:12
Zitat von ShuaiShuai schrieb:Ein anderer Aspekt, den ich hier noch nicht stark genug beachtet finde, ist die Frage, warum man denn bei dieser Tat von einem Mord ausgeht. Die von einigen Diskussionsteilnehmern genannten möglichen Tatgeschehen (Eskalation nach versuchtem Diebstahl von Markus) wären ja als Totschlag zu werten und wären dann bereits verjährt.
Das wird wahrscheinlich der Punkt sein: Man geht im Zweifelsfalle (also wen es nicht von vorneherein unterscheidbar ist) erst einmal von Mord aus, weil man sonst ja gar nicht mehr ermitteln könnte.


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