Gildonus schrieb:Bei einem Erwachsenen, der unter ähnlichen Umständen getötet wurde, würde man schon seitenweise darüber spekulieren, das es eine "Abrechnung" gewesen sein könnte.
So etwas könnte ich mir in dem vorliegenden Fall gut vorstellen. Oder, wie ich ein paar Seiten vorher schon schrieb: Vielleicht hing er da in Idstein mit falschen Vorbildern herum, wurde dabei mal unfreiwillig Zeuge einer Straftat, man hatte Angst, er würde "plaudern" und deshalb wurde er dann zum Schweigen gebracht.
Was den zeitlichen Ablauf und die anderen Umstände angeht, habe ich große Zweifel an der Darstellung. Der Täter hatte zehn Minuten, um Markus zu töten, in 5,5 Kilometer Entfernung abzulegen und wieder davonzurasen. An einer roten Ampel in der Innenstadt von Idstein wird er ihn wohl kaum umgebracht haben, also muss die Tat dann ganz kurz vor der Auffindesituation durch die Wanderer stattgefunden haben, also vielleicht 1-3 Minuten vorher. Es ist schwer, so etwas zu schreiben, denn die Bilder sind schrecklich, aber wenn es so ist, dann war der noch warm, das frische Blut lief noch aus den Wunden, wenn der Täter die Messerstiche nicht völlig präzise gesetzt hätte, war womöglich noch nicht einmal der Tod eingetreten. Und dann kommen die Wanderer an, sagen "Oh, da liegt ja jemand! Das ist ein Junge. Ich glaube, der ist tot!"
Nein, die wären wohl da hin gerannt, hätten erstmal den Puls gefühlt, versucht Wunden abzubinden und andere Hilfsmaßnahmen zu leisten, beim flüchtigen Blick auf die Wanderkarte hätte einer gesehen, dass die Hauptstraße nah ist und einer wäre schon dort hin gerannt, um ein Auto anzuhalten, um das Kind vielleicht doch noch irgendwie retten zu können.
Wäre das so gewesen, wäre das ein zehntausend Mal sichererer Anhaltspunkt für den Tatzeitpunkt gewesen als ein vorbeirasender Kadettfahrer, der (wenn es auch sehr unwahrscheinlich ist) auch ein ahnungsloser Verkehrsrowdy hätte sein können, der zur falschen Zeit am falschen Ort war. Dann wundert es mich aber, dass das nicht thematisiert wurde.
Nebenbei: Bei den Erste-Hilfe-Maßnahmen hätten sie jede Menge DNA-Spuren hinterlassen, die man erst einmal hätte aussortieren müssen, bevor man an die eine DNA-Spur kam, die auf den Täter verweisen soll.
Ich glaube eher, dass die Wanderer sich recht sicher waren, eine Leiche vorgefunden zu haben, weil der Tatzeitpunkt schon eine Weile zurücklag und die "um exakt 18:15 Uhr lebend an der Kreuzung in Idstein" eine (Zeit- und/oder Personen-) Verwechslung oder eine Falschaussage ist. Alternativ könnte auch die Auffindezeit 18:25 Uhr Quatsch sein und es war wesentlich später.