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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

750 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

19.04.2024 um 17:20
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Da genügte es schon, dass Markus irgendwie mal nebenher erzählte: "Mein Vater heißt sowieso mit Vornamen." oder "Wir wohnen in der X-Straße." Möglicherweise wäre es sogar nur mit dem Familiennahmen gegangen, je nachdem wie häufig der Name damals im Ort war.
Das wäre noch nicht mal nötig gewesen. Wenn sich die Szene so abspielte, wie im Filmfall angenommen und Markus nach Wiesbaden trampte, wäre wohl eine der ersten Fragen gewesen: "Na, wo soll es denn genau hingehen in Wiesbaden?" Und Markus hätte geantwortet: "In die XY straße sounso, zu meiner Familie."

Der Täter dürfte also gewusst haben, wo die Familie wohnt und könnte die Telefonnummer in Erfahrung gebracht haben. Ebenso eine Person, der er von seiner Begegnung mit dem Jungen erzählt hat.
Zitat von watnuwatnu schrieb:Hat sich der Täter inzwischen entschlossen, M zu töten, um vorherige versuchte sexuelle Übergriffe oder gar eine sexuell motivierte Gewalttat zu vertuschen?
Das wäre gut möglich, vor allem vor dem Hintergrund, dass MM bald endgültig nach Hause zurückkehren konnte bei guter Prognose und die Wahrscheinlichkeit dann hoch war, dass er sich dort bspw. der Mutter anvertraute.


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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

19.04.2024 um 17:28
Mein 2. Eindruck, nachdem ich den XY FF nochmal gesehen habe, ist, dass wir einfach sehr wenig wirklich wissen. MM kann getrampt sein und auf einen Zufallstäter getroffen sein. Er kann auch verabredet gewesen sein. Eine andere Möglichkeit ist, dass sich tatsächlich ein pädophiler Straftäter dort in der Gegend zu schaffen machte. Es kann eine Verbindung zum Heim geben oder auch nicht. Es sind sehr viele Fragezeichen bei diesem Fall, finde ich.


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19.04.2024 um 17:30
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das wäre noch nicht mal nötig gewesen. Wenn sich die Szene so abspielte, wie im Filmfall angenommen und Markus nach Wiesbaden trampte, wäre wohl eine der ersten Fragen gewesen: "Na, wo soll es denn genau hingehen in Wiesbaden?" Und Markus hätte geantwortet: "In die XY straße sounso, zu meiner Familie."
Ich weiß aber nicht, ob man damals die Angaben auch schon in Form einer frühen Datenbank hatte, vermutlich aber eher nicht. Das Telefonbuch war ja alphabetisch nach Namen geordnet und die Auskunft hatte ein paar Jahre früher definitiv nichts anderes als die Telefonbücher auf Mikrofilm. Da konnte man noch nicht nach Straßen und Hausnummern suchen, also z. B. alle Nummern in der Blumenstraße 1 (fiktives Beispiel). Auch Rückwärtssuche mit der Nummer auf den Namen ging da nicht (was für diesen Fall aber keine Rolle spielt.)

Den Familiennahmen müsste der Täter unter den Voraussetzungen auch noch erfahren haben, aber das wäre ja möglich gewesen.

Allerdings weniger in einer solchen Anhaltersituation, da würde man ja allenfalls sagen "Ich heiße Markus" und "Bitte setzen sie mich in der XY Straße Nummer soundso ab" - aber ob man sich da auch noch mit dem Familiennamen vorstellt? Wohl eher nicht.

Wobei es natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass ein Täter den Familiennamen auch als Fahrer der ihn per Anhalter mitnimmt, irgendwie von Markus erfragt hat, wobei man auch fragen müsste, warum.


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Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

19.04.2024 um 17:37
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Nach meinem Verständnis von Anrufbeantwortern dieser Epoche konnte man, ohne den Hörer abzunehmen, nur dann den Anruf mithören ( und ggf. durch Abnehmen des Hörers das Gespräch übernehmen), wenn der Anruf aufgezeichnet wurde.
In u. g. Quelle kann man nachlesen, was alles viel früher schon technisch möglich war. Und dass in den 80er-Jahren auch div. Modelle im Umlauf waren - wenn z. T. auch illegale.
Ich würde daher nicht ausschließen, dass man Anrufe weiter anhören konnte, wenn das Band voll war; zumal mir kein plausibler Grund einfällt, diesbezüglich die Unwahrheit zu verbreiten.
[...]Den ersten bekannten automatischen Anrufbeantworter entwickelte 1938 der deutsche Nachrichtentechniker Willy Müller in seiner Münchener Firma für Apparateversuchsbau: Das Ipsophon [...]

Es hatte bereits sämtliche heute selbstverständlichen Features integriert: Passwortschutz, Fernabfrage, Überspringen von Leerstellen, sogar Fernlöschen war möglich. Eine echte Pionierleistung!
Quelle: https://www.telefonansagen.de/news-zu-telefonansagen/unsterblich-der-anrufbeantworter-teil-2


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19.04.2024 um 17:52
Zitat von watnuwatnu schrieb:Ich würde daher nicht ausschließen, dass man Anrufe weiter anhören konnte, wenn das Band voll war; zumal mir kein plausibler Grund einfällt, diesbezüglich die Unwahrheit zu verbreiten.
@sallomaeander ist hier in der Krimi-Rubrik gewissermaßen der "Technik-Experte", daher glaube ich dem user schon, dass es nicht möglich war, weiter mitzuhören, wenn der Anrufbeantworter voll war.
Zitat von watnuwatnu schrieb:Und dass in den 80er-Jahren auch div. Modelle im Umlauf waren - wenn z. T. auch illegale.
Ich denke auch nicht, dass es ein illegales Modell war, was Familie Marker betrieb.


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19.04.2024 um 17:52
Zitat von watnuwatnu schrieb:Ich würde daher nicht ausschließen, dass man Anrufe weiter anhören konnte, wenn das Band voll war; zumal mir kein plausibler Grund einfällt, diesbezüglich die Unwahrheit zu verbreiten.
[...]Den ersten bekannten automatischen Anrufbeantworter entwickelte 1938 der deutsche Nachrichtentechniker Willy Müller in seiner Münchener Firma für Apparateversuchsbau: Das Ipsophon [...]
Dazu muss man aber sagen, dass diese Dinger ziemlich teuer waren und in Privathaushalten nur wenig verbreitet.

Ich kann aus meiner eigenen Erinnerung nur sagen, dass wir zu Hause tatsächlich damals schon einen Anrufbeantworter hatten der allerdings schon ein älteres Modell war (hatte mein Vater in seiner Firma geschenkt bekommen als dort ein neuer aufgestellt wurde). Und dieses Ding arbeitete noch mit Tonband auf Spulen (also noch nicht mal Kassetten!). Es kam schon mal vor, dass das Band voll war, weil man es nicht zurückgespult hatte.

Meiner Erinnerung nach funktionierte das Gerät dann nur noch teilweise: Der Ansagetext wurde zwar abgespielt, aber direkt nach dem "Piep" kam dann der Schlusstext "Vielen Dank, Ihr Anruf wurde aufgezeichnet" (oder so ähnlich) und der Anrufer hatte gar keine Möglichkeit, etwas aufzusprechen. Daher haben die Leute dann halt aufgelegt und sich beim nächsten Mal bitter beschwert, dass "der Apparat" nicht funktioniert hätte.

Dass aber jemand trotzdem einfach weitergeredet hätte, kann ich mir schon vorstellen, weil die Leute oft noch überfordert waren mit so einem Ding (legendär bei uns in der Familie ist der Dialog zwischen einer Frau die angerufen hat, und dann ihren Mann fragte, ob sie denn was aufs Band sagen soll und dann von ihm aus dem Hintergrund die Anweisungen bekam, was sie sagen soll, alles aufgezeichnet...).

Was ich aber nicht so recht verstehe, ist dass die Familie um das Telefon herumstand und zugehört hat anstatt den Hörer abzunehmen und mit der Anruferin zu reden. Nach meiner Erinnerung war das durchaus möglich, während jemand aufs Band redete (oder eben nicht, weil es voll war) den Hörer abzunehmen und mit der Person ganz normal zu sprechen. Aber das mag natürlich je nach Modell unterschiedlich gewesen sein.


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19.04.2024 um 18:09
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Was ich aber nicht so recht verstehe, ist dass die Familie um das Telefon herumstand und zugehört hat anstatt den Hörer abzunehmen und mit der Anruferin zu reden.
Wenn ich es vom FF her richtig in Erinnerung habe, ging doch einer der Familie ganz am Ende ans Telefon.


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19.04.2024 um 18:21
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Was ich aber nicht so recht verstehe, ist dass die Familie um das Telefon herumstand und zugehört hat anstatt den Hörer abzunehmen und mit der Anruferin zu reden.
Das mag aus dramaturgischen Gründen so dargestellt worden sein, das muss man nicht für bare Münze nehmen.


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19.04.2024 um 18:26
Zitat von quecksilber0quecksilber0 schrieb:Aber der Täter ist er meiner Meinung nach nicht!
Das wäre Zeitlich gar nicht möglich gewesen
Warum wäre das zeitlich nicht möglich?
Zwischen der Situation, wo er das Feuerzeug und die Kippe vor dem Betreuer hinwirft und wegläuft und der Auffindung durch die Wanderer, liegt ja noch die Beobachtung am Bahnhof und die Sichtung um 18:15.
Ich hab nochmal nachgehört, ob die Zeiten zwischen den Abläufen des Weglaufens und der Sichtung am Bahnhof im Beitrag genannt wurden.
Es ist nur vor der Szene am Bahnhof die Rede davon, dass noch am Nachmittag alle (Eltern, Einrichtung, Polizei) informiert wurden, dann folgt die Szene am Bahnhof, dann die wo er im Ort um 18:15 das letzte Mal gesehen wird.
Wir wissen also nicht genau wann die Drei sich am Mittag an der Telefonzelle befinden haben.
Um 18 Uhr könnte der Mitarbeiter längst Feierabend gehabt haben. Oder habe ich einen Denkfehler?


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19.04.2024 um 18:41
Zitat von WaldeckWaldeck schrieb:Das mag aus dramaturgischen Gründen so dargestellt worden sein, das muss man nicht für bare Münze nehmen.
Ich glaube gar nicht mal, dass das bewusst so dargestellt wurde: Der Punkt ist ja, dass bei der Konstellation (= Familie steht gemeinsam um den Anrufbeantworter herum) mehrere Leute die Anruferin hören können. Wenn aber jemand den Hörer abgenommen hätte, dann hätte nur diese Person etwas hören können (bei den damaligen Standard-Telefonen), zumindest ab den Zeitpunkt, als abgenommen wurde. Und das ist ja schon wichtig, wenn man bewerten will, was gesagt wurde. Mehrere Leute können sich an mehr erinnern als nur einer alleine.


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19.04.2024 um 23:01
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wobei es natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass ein Täter den Familiennamen auch als Fahrer der ihn per Anhalter mitnimmt, irgendwie von Markus erfragt hat, wobei man auch fragen müsste, warum.
Die logische Antwort wäre:
Der Täter könnte den Plan gehabt haben zu morden und danach die Angehörigen mit einem oder mehreren Anrufen zu belästigen.


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19.04.2024 um 23:10
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Da konnte man noch nicht nach Straßen und Hausnummern suchen, also z. B. alle Nummern in der Blumenstraße 1 (fiktives Beispiel).
Doch, über den Umweg über die damals noch ausgegebenen Stadtadressbücher hätte man über die Adresse den Namen und Beruf des Gemeldeten finden können.

Anschließend dann mit dem Namen im Telefonbuch suchen und dort mit den hinterlegten Adressen abgleichen.


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19.04.2024 um 23:12
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Ob die Wanderer so sicher sein konnten mit dem Fahrzeugtyp. Vergleicht mal Kadett C Stufenheck und Ascona B. Stellt auch dazu noch mal vor das Ding rast an euch vorbei.


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19.04.2024 um 23:18
Zitat von IlluminatiNWOIlluminatiNWO schrieb:Doch, über den Umweg über die damals noch ausgegebenen Stadtadressbücher hätte man über die Adresse den Namen und Beruf des Gemeldeten finden können.

Anschließend dann mit dem Namen im Telefonbuch suchen und dort mit den hinterlegten Adressen abgleichen.
Aber würde jemand diesen Aufwand im betrunkenen Kopf machen?!

In den Postämtern gab es damals zwar alle Telefonbücher, die an einer Seitenwand in einer langen Reihe hingen, aber in den Telefonzellen gab es nur die Bücher des Landkreises, manchmal auch des Nachbarkreises oder der nächstgrößeren Stadt. Und zuhause wirklich nur das des eigenen Ortes und alle 5 Jahre ein neues dickes für den Landkreis.
Der Anruf erfolgte nachts, ziemlich spontan, jedenfalls würde ich es so einschätzen. Da hatten die Postämter schon zu. Der Anrufer hätte also das Stadtadressbuch und das Telefonbuch von Wiesbaden zuhause haben müssen. Hat aber wohl kaum aus Wiesbaden angerufen, denn woher hätte er dann schon von dem Mord an dem Jungen wissen sollen, der ja immerhin 40 km entfernt passiert ist.


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19.04.2024 um 23:25
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Der Anrufer hätte also das Stadtadressbuch und das Telefonbuch von Wiesbaden zuhause haben müssen. Hat aber wohl kaum aus Wiesbaden angerufen, denn woher hätte er dann schon von dem Mord an dem Jungen wissen sollen, der ja immerhin 40 km entfernt passiert ist.
Warum sollte der Täter nicht aus Wiesbaden kommen?

Wenn es sich um einen Anhaltermord gehandelt haben sollte, müsste der Fahrer ja nach Wiesbaden gewollt haben, richtig?

Weshalb sollte er dann kein Einwohner Wiesbadens sein können?


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19.04.2024 um 23:36
Zitat von IlluminatiNWOIlluminatiNWO schrieb:Wenn es sich um einen Anhaltermord gehandelt haben sollte, müsste der Fahrer ja nach Wiesbaden gewollt haben, richtig?
Nein, falsch: Der Fahrer kann ja ein ganz anderes Motiv gehabt haben als den Jungen mitzunehmen. Eine Fahrt nach Wiesbaden kann auch nur vorgeschoben gewesen sein, wenn der Fahrer es auf den Jungen abgesehen hatte. Er könnte auch gesagt haben, er führe nach Frankfurt, hätte der Junge gesagt, er wolle nach Frankfurt.


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19.04.2024 um 23:41
@sören42

Klar, da hast Du natürlich Recht, wenn die Tötung oder eine andere Tat von vornherein beabsichtigt gewesen ist vom Täter.

Wenn die Tat aber auf eine Eskalation zurück zu führen wäre, würde ich schon von einem Fahrer ausgehen, der wirklich nach Wiesbaden fahren wollte.

Und dann würde auch der Anruf mehr Sinn ergeben, wenn er denn wirklich mit der Tat in Verbindung steht.


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19.04.2024 um 23:53
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Der Täter könnte den Plan gehabt haben zu morden und danach die Angehörigen mit einem oder mehreren Anrufen zu belästigen.
Das könnte natürlich sein, aber ich persönlich sehe das Ganze eher als spontane Tat an. Zumal ich denken würde, dass so ein Täter, der die widerliche Phantasie hat, die Familie auch noch zu quälen, dann nicht blos einmal anruft.
Zitat von IlluminatiNWOIlluminatiNWO schrieb:Doch, über den Umweg über die damals noch ausgegebenen Stadtadressbücher hätte man über die Adresse den Namen und Beruf des Gemeldeten finden können.
Stimmt, daran hatte ich nicht gedacht. Für Wiesbaden scheint es tatsächlich noch bis 1986 gedruckte Adressbücher gegeben zu haben (lt. Bibliothekskatalog).


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