Tötungsdelikt Steffen Braun (53)

Ich muss mich entschuldigen und @Garfield66 exkulpieren. In der folgenden Quelle - allerdings scheint es die einzige zu sein - ist erstmals die Rede davon, dass SB nicht mit dem eigenen Fahrzeug, also dem schwarzen Ford Fiesta, verbracht wurde:

Die Polizei vermutet, dass der Leichnam des 53-Jährigen mit einem anderen Auto entsorgt worden ist – und dabei auch eine mögliche Tatwaffe.

Quelle: https://www.merkur.de/tv/arzt-folge-aktenzeichen-xy-zdf-steffen-braun-neue-ermittlungen-vermisst-kripo-trier-zr-92337463.html

Die entsprechende Passage findet sich oberhalb der Personenbeschreibung von SB.

Inwieweit die Information den aktuellen Stand darstellt, lässt sich derzeit schlecht sagen, bisher sind mir keine weiteren Quellen untergekommen, die in diese Richtung weisen.

Es kann gerne hier kritisch diskutiert werden.

Extrem seltsamer Fall…

Was hier wohl Motiv war? Warum musste Dr. Braun sterben? Ganz, ganz seltsam. Aber ich vermute, der Fall wird klärbar sein…

Bin ehrlich gesagt erstaunt, dass es so lange dauert. Gerade in der XY Sendung mit der Aussage, dass man Indizien hat, die auf das enge Umfeld des Toten hindeuten, da hätte ich mit einem schnelleren Ermittlungserfolg gerechnet.

1986born schrieb:Warum musste Dr. Braun sterben?

Braun hat keinen Doktortitel.

https://web.archive.org/web/20221126091036/https://www.krankenhaus-maria-hilf.de/medizinische-abteilungen/orthopaedie/unser-team/

Papaya64 schrieb:Braun hat keinen Doktortitel.

https://web.archive.org/web/20221126091036/https://www.krankenhaus-maria-hilf.de/medizinische-abteilungen/orthopaedie/unser-team/

Ok, danke…

Auf mich macht dieser Arzt einen supersympathischen Eindruck - schrecklich, zu lesen, was mit ihm passiert ist…

Ja, er sieht sehr sympathisch aus. Leider immer noch keine Info über seine Familie, oder habe ich etwas übersehen?

Papaya64 schrieb:Leider immer noch keine Info über seine Familie, oder habe ich etwas übersehen?

Nein, @Papaya64 hat nichts übersehen. Es gibt keinerlei Infos über die Familie, jedenfalls nicht hier in diesem Thread.

Das mag auch daran liegen, dass es offenkundig eine Gratwanderung ist, über potentiell tatverdächtige Personenkreise zu diskutieren.

So wird in diesem Forum vorgegeben, Verdächtigungen gegen Angehörige zu unterlassen - und auch gegen Personen, gegen die nicht ermittelt wird. Das ist zu akzeptieren.

Auf der anderen Seite wird von der Staatsanwaltschaft erklärt, sie gehe aufgrund der Ermittlungen davon aus, dass der oder die Täter aus dem engen persönlichen Umfeld des getöteten Arztes stammen.

Zudem wurde auf Ermittlungen verwiesen, warum Steffen Braun nicht von seiner Familie vermisst gemeldet wurde, sondern von den Kollegen seiner Arbeitsstelle.

Ferner legten die Ermittler Wert auf die Feststellung, dass Brille und Hörgerät des Opfers in seinem Wohnhaus gefunden wurden - im Gegensatz etwa zu Auto, Koffer und Geldbörse. Wenn Steffen Braun über jeweils mehrere Exemplare dringend benötigter Brillen und Hörgeräte verfügt hätte, wäre der Fund doch kaum einer Erwähnung wert gewesen - so aber könnte der Eindruck entstehen, dieser Umstand bedürfe als etwaiger Verdachtsmoment einer Klärung.

Es gibt hier also aus meiner Sicht ein schwieriges Spannungsfeld für eine Diskussion. Auf der einen Seite schränken die Ermittler den Kreis der Tatverdächtigen relativ deutlich ein (nahes/enges persönliches Umfeld); auf der anderen Seite sind darauf fußende Spekulationen wegen Ansprüchen des Personenschutzes kaum oder gar nicht möglich.

Hilfreich wäre es aus meiner Sicht, wenn der Begriff des engen persönlichen Umfeldes einmal näher definiert werden könnte. Bezieht sich das auf Familie/Verwandte, nahe Freunde oder letztlich auch auf Kollegen?

Auf jeden Fall müssen die Ermittler aber Erkenntnisse verfügen, die berechtigterweise eine Einschränkung des Täterkreises auf Personen aus dem engen Umfeld des Getöteten erlauben. Ansonsten wäre eine solch Eingrenzung ja fahrlässig.

@Tiergarten
Eine sehr gute Zusammenfassung!
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Die fehlende Vermisstenmeldung irritiert mich auch etwas. Aber wie ich bereits in einem früheren Beitrag erwähnt habe, muss SB sich nicht unbedingt bei seiner Familie abgemeldet haben.
Mglw ist er schon öfter mal weggefahren ohne das die Familie Bescheid wusste. Hartmut Weiske war auch so ein Fall. Seine Tochter hat ihn erst 2 Monate später als vermisst gemeldet, da er schon öfters verreist ist und nicht angegeben hat wo er hinfährt oder wann er zurückkommt.
Weshalb die Polizei auch gegen die Familie ermittelt, eventuell wurde im Haus Spuren gefunden, die auf ein Tötungsdelikt hinweisen.
Aber wie es immer so schön heißt: „Wir ermitteln in alle Richtungen von innen nach außen.“ Dazu gehört nun auch die Familie, also für mich nichts Ungewöhnliches.
Ich fände es schon etwas merkwürdig, wenn die Familie etwas damit zu tun hätte, dann wäre es doch sehr dumm den Ehemann/Vater nicht vermisst zu melden, so rückt man doch gleich in den Kreis der Tatverdächtigen.

MissWexford schrieb:Mglw ist er schon öfter mal weggefahren ohne das die Familie Bescheid wusste.

Die Sache ist aber die:

Warum seine eigene Familie ihn nicht als vermisst gemeldet hat, sei auch Gegenstand der Ermittlungen, sagte ein Sprecher der Polizei auf SWR-Nachfrage.

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/steffen-braun-tot-leiche-gefunden-aktenzeichen-xy-100.html

Also hat man seitens der Familie wohl keinen glaubwürdigen Grund angeben können.

CCFan schrieb:Also hat man seitens der Familie wohl keinen glaubwürdigen Grund angeben können.

Oder zumindest keinen, der überprüfbar war. Wenn man z. B. gesagt hätte: "Ja, wir waren bei der Schwiegermutter, und sie wissen ja, wie das mit Schwiegermüttern so ist, also er wollte nicht mitfahren, und weil wir ja auch die ganze erste Januarwoche bleiben wollten, wo er schon wieder arbeiten musste... tja, da ist er halt zu Hause geblieben!" dann wäre das ja überprüfbar, glaubwürdig hin oder her.

Aber trotzdem, und da stimme ich @MissWexford zu, kann es ja für die ausgebliebene Vermisstenmeldung auch eine erst einmal in sich plausible, aber nicht so ohne weiteres überprüfbare Erklärung geben. Z: b. dass er mit seinem Auto (!), seinem Koffer (!) und seinen Klamotten (!) nach einem Streit das Haus verlassen hat und seine Frau dann eben dachte: "Naja, der pennt jetzt ein paar Tage bei seinem Kumpel X auf dem Sofa und dann kommt er schon wieder kleinlaut zurück..."

Und da jetzt bitte nicht mit: "Also, ich würde doch sofort die Polizei innformieren...." anfangen: Was wir hier so denken ist nicht von Belang. Sondern was bei Familie Braun eben möglich war oder nicht. Es ist ja nur ein fiktives Beispiel zur Verdeutlichung!

brigittsche schrieb:"Ja, wir waren bei der Schwiegermutter, und sie wissen ja, wie das mit Schwiegermüttern so ist, also er wollte nicht mitfahren, und weil wir ja auch die ganze erste Januarwoche bleiben wollten, wo er schon wieder arbeiten musste... tja, da ist er halt zu Hause geblieben!"

brigittsche schrieb:Z: b. dass er mit seinem Auto (!), seinem Koffer (!) und seinen Klamotten (!) nach einem Streit das Haus verlassen hat und seine Frau dann eben dachte: "Naja, der pennt jetzt ein paar Tage bei seinem Kumpel X auf dem Sofa und dann kommt er schon wieder kleinlaut zurück..."

Ich denke solche Szenarien hätten die Polizei erst einmal zufrieden gestellt. Aber es kann ja auch sein, dass das etwas zweideutig kommuniziert wurde seitens der Polizei

CCFan schrieb:Ich denke solche Szenarien hätten die Polizei erst einmal zufrieden gestellt. Aber es kann ja auch sein, dass das etwas zweideutig kommuniziert wurde seitens der Polizei

Also ich finde die Art und Weise wie die Trierer Polizei über den Fall kommuniziert schon etwas seltsam. Monatelang hört man nichts über den Fall, dann wird die große Info-Aktion angeworfen. Bei XY erzählen sie, dass der Fall "möglicherweise sehr sehr bald" (wörtliches Zitat Staatsanwalt) aufgeklärt werden könnte. Dort erzählen sie auch, dass die Leiche gefunden wurde - aber dass sie durch einen Spaziergänger zufällig entdeckt wurde, das erwähnen sie nicht, so dass man denken kann die Polizei selbst hätte die Leiche gefunden (zumal sie ja an diesem Tag eine planmäßige Suchaktion laufen hatte) - erst am nächsten Tag durch die Presse erfolgt dann die Aufklärung. Genauso komisch dieses halbgare Statement hinsichtlich der Rolle der Familie, das CCFan oben zitiert - und das mächtig zu Spekulationen einlädt aber meiner Meinung nach auch nicht so wirklich hilfreich zur Fahndung nach den Tätern ist.

Na ja, mal schauen was so in den nächsten fünf Monaten in dem Fall passiert. Würde mich wundern, wenn der bis dahin aufgeklärt worden wäre.

Ich hatte nach xy mit einer Festnahme in den letzten 14 Tagen gerechnet. Nach meiner Vermutung ist die Sache aber dann doch nicht so einfach, selbst wenn man sich bei einem einzelnen Tatbeteiligten schon recht sicher wäre, weil es offenbar (Verbringung und Anzünden des Fahrzeuges) mehrere Täter gewesen sein müssen. Wer ist nun Täter, wer Helfer? Das macht eine Anklage ohne Geständnis immer noch fast unmöglich. Kann es deshalb sein, dass noch kein mutmaßlicher Täter kommuniziert wurde?

https://www.vulkaneifel.de/kreisnachrichten/2023/KW17/8/#zoom=true

Beachte die öffentliche Bekanntmachung links unten.

eifel49 schrieb:Beachte die öffentliche Bekanntmachung links unten.

Braun war ja bereits seit Ende Dezember 2022 vermisst und wird vermutlich keinen Unterhalt gezahlt haben seit seinem Verschwinden. Eigentlich zu Recht, denn Tote schulden keinen Unterhalt mehr.

Die Kinder müssen dennoch etwas essen. Deshalb hat die Kindsmutter Unterhaltsvorschussleistungen nach dem UVG beantragt. Der Landkreis Vulkaneifel hat Unterhaltsvorschussleistungen erbracht und versucht nun einen Rückgriff auf den ihm bekannten Unterhaltsschuldner.

Da dessen Aufenthaltsort dem Landkreis aber nicht bekannt ist, wird der entsprechende Rückgriffsbescheid zulässigerweise öffentlich zugestellt. Ein übliches Verfahren.

Für die Kinder aus der aktuellen Ehe? Oder war er unterhaltspflichtig für ein oder mehrere andere Kinder, etwa aus einer vorherigen Ehe?

eifel49 schrieb:Für die Kinder aus der aktuellen Ehe? Oder war er unterhaltspflichtig für ein oder mehrere andere Kinder, etwa aus einer vorherigen Ehe?

Was spielt das denn für eine Rolle?
Zu diesem Zeitpunkt im April galt er noch als vermißt.
Vermutlich hatte niemand - auch seine Ehefrau nicht - Kontovollmacht und das Krankenhaus wird vermutlich auch die Gehaltszahlungen eingestellt haben.

PeterWimsey schrieb:Die Kinder müssen dennoch etwas essen.

So sieht es aus. Danke, daß Du das so verständlich erklärt hast.

Erst seit dem Leichenfund kann das Erbe und evtl. Rentenansprüche der Hinterbliebenen überhaupt geregelt werden.

tombarnaby schrieb:Was spielt das denn für eine Rolle?

Die genauen Familienverhältnisse gehen niemanden etwas an, das kann man wohl festhalten.

Interessant ist die Sache insofern, dass die Familie (das muss ja nicht Ehefrau heißen, auch Eltern, Geschwister.... sind Familie) ihn möglicherweise (!) deshalb zunächst nicht vermisst gemeldet hat, weil sie glaubte, dass er sich "abgesetzt" hat um eventuellen Unterhaltszahlungen zu entgehen.

Aber, wie gesagt: Da wir nichts über die Familienverhältnisse wissen, ist das nur eine theoretische Möglichkeit.

@eifel49
Wieso wird das so öffentlich bekannt gegeben? Weißt du das? Mich verwundert das.