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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

763 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

10.04.2023 um 01:16
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich hätte es im Laufe des Tages auch gemacht.
Du kannst ja Deine Gedanken trotzdem noch mit uns teilen. Aufgrund der Quantität und Qualität Deiner Beiträge muss man wahrlich kein Sherlock Holmes sein, um zu wissen, dass der Fall und eine Aufklärung Dir wichtig sind.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:man den Täter oder die Täterin identifizieren und dann in die Hände des Rechtssystems geben kann.
Das hoffe ich auch sehr!


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

10.04.2023 um 02:16
Zitat von chipiechipie schrieb:Immerhin dreht es sich um 100.000 Quadratkilometer.
Mehr als ein Viertel Deutschlands wurde durchsucht? Da werden die aber lange dran arbeiten. :D
Deutschland hat 357588 qkm.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

10.04.2023 um 10:10
Habt ihr eigentlich den Eindruck, dass das alles zufällig passiert? Durchsuchung, Wiederaufnahme? Ich habe vielmehr den Verdacht, dass es da konkrete Hinweise gab, denen man eventuell aus rechtlichen Gründen nicht folgen konnte und nun versucht wird, rechtlich verwertbare Hinweise zu finden.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

10.04.2023 um 10:13
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Mehr als ein Viertel Deutschlands wurde durchsucht? Da werden die aber lange dran arbeiten. :D
Deutschland hat 357588 qkm.
Da hast Du ja genau hingeschaut: Es sind 100.000 Quadratmeter und nicht 100.000 Quadratkilometer.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

10.04.2023 um 10:21
Das ist eine überschaubare Fläche:
250m x 400m
Dafür hat man wohl 1 Woche gebraucht.
Keine große Sache.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

10.04.2023 um 10:21
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Habt ihr eigentlich den Eindruck, dass das alles zufällig passiert? Durchsuchung, Wiederaufnahme? Ich habe vielmehr den Verdacht, dass es da konkrete Hinweise gab, denen man eventuell aus rechtlichen Gründen nicht folgen konnte und nun versucht wird, rechtlich verwertbare Hinweise zu finden.
Ich denke nicht, dass es rechtliche Gründe sind. Wie ich oben schon geschrieben habe, könnten sich bei der Durchsicht der alten Akten folgende Lücken und Fragen ergeben haben: Wo sind ein oder mehrere persönliche Gegenstände verblieben, die nicht am Tatort gefunden wurden (evtl. Geldbörse). Hat der Täter diese Gegenstände auf seiner Flucht weggeworfen und nicht mitgenommen, wie damals vielleicht angenommen.
Die Frage nach dem sozialen Umfeld könnte u.a. auf den Verdacht hindeuten, dass der Täter aus dem persönlichen Umfeld stammte, da der Hund unversehrt am Tatort aufgefunden worden ist.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

10.04.2023 um 10:29
Ich denke auch, dass turnusmässig Altfälle noch einmal bewertet werden und da hat man eben jetzt festgestellt, dass seinerzeit weder das persönliche Umfeld des Opfers noch das räumliche Umfeld des Fundorts untersucht wurden. Das holt man jetzt nach 33 Jahren viel zu spät nach und hofft, noch etwas zu finden. Theoretisch hätte man ja auch nach 3 Jahren die Akte noch einmal bewerten können, hat man aber eben nicht.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 00:06
Hier der versprochene Brandbeschleuniger!

https://www.podcastfabrik.de/podcasts/lichtinsdunkel/

In Folge #31 gibt es ein Update zu dem Mord an Gitta Schnieder.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 06:52
Danke @LackyLuke77

Was sind für Dich die wesentlichen Aussagen der Folge?

Ich muss die Folge mehrfach hören^^ Das sind für mich sehr viele kleine und wichtige Infos, die der liebe Mike da raushaut, die ich erstmal nach und nach filtern und überhaupt erkennen muss. Wieder einmal eine mMn sehr tolle und qualitativ hochwertige Folge. Eine erste Einschätzung meinerseits:

GS wurde zuletzt lebend in der Postfiliale gesehen. Weitere Zeugen gibt es demnach nicht.

Die Polizei geht davon aus, dass der Täter sich noch länger im Bereich des Tatortes aufgehalten hat. Die Polizei glaubt, den Weg, den der Täter nach der Tat gegangen ist, zu kennen. Sie hat ein Bewegungsbild erstellt und den Fluchtweg rekonstruiert. Der Täter scheint also nicht sofort fluchtartig den Wald verlassen zu haben. Welche Hinweise gibts dazu und was hat der Täter denn dann da gemacht? Was war der Grund für dieses Nachtatverhalten? Wo der Täter herkam, wie er in den Wald kam und was er dort machte und wohin er dann ungesehen ging, war trotz Bewegungsprofil nicht Thema.

Das Täterprofil wurde nicht wiederholt. Es wurde nicht vom sehr jungen, schwächlichen Tätertyp gesprochen.

Ob es Täter-DNA gibt, wurde nicht gesagt. Es dauert noch eine Weile, bis weitere Spuren ausgewertet werden können. Die Kleidungsstücke ua werden noch erneut untersucht. Die neue Durchsuchung im Wald war erfolgreich, es wurde nicht gesagt, welche tatrelevanten Spuren/Gegenstände gefunden wurden. Aber es wurden tatrelevante Gegenstände dort gefunden, wo man sie auch vermutet hatte. Dass auch die Tatwaffe gesucht wurde, wurde gesagt. Ob man sie fand, wurde eben nicht gesagt. Vielleicht findet man dann ja Opfer- und Täter-DNA daran oder Fingerabdrücke.

Ob demnach DNA mit anderen Tatverdächtigen oder in den bekannten Datenbanken abgeglichen wurde, wurde folglich auch nicht gesagt.

Der Schmuck, der am Tatort gefunden der im Film dann später aber fehlte, wurde dann doch gefunden (was man zur live Sendung schon wusste) und kann nun doch auf DNA untersucht werden. Er wurde, seit Jahren unberührt, in einer Tüte aufbewahrt.

Wer die komischen Geräusche aus dem Umfeld der GS gehört hat, soll sich bitte unbedingt melden. Sie sind von Interesse der Ermittlungen und gezielt im FF aufgenommen worden. Sie könnten also tatrelevant sein und man geht demnach von deren Glaubwürdigkeit aus.

Auch die Schulden und der ominöse Anruf bleiben ermittlungsrelevant, es wird aber nichts dazu gesagt.

Ermittler Alznauer sagt, sie geben keine Informationen preis, ohne Ziele zu verfolgen. Alle Informationen im Film sind also gezielt platziert worden. Welche Ziele, sagt er leider nicht^^

Und es wird ausdrücklich betont, dass es möglicherweise eine Beziehungstat gewesen sein könnte und dass GS durchaus Personen kannte, die der Ehemann oder das soziale Umfeld eben nicht kannte, ggf auch sogenannte Bekanntschaften, möglicherweise auch Affäre/n. Also werden die Ermittlungen nicht nur in Richtung Raubmord geführt. Das direkte sozialräumliche Umfeld wird nicht verdächtigt, also der Mitbewohner Yuri/Juri oder Ehemann. Diese hatten im FF ja auch schon Alibis.

Es gab wohl andere Raubtaten im zeitlichen und örtlichen Raum zum Tatort. Darauf wurde aber nicht weiter eingegangen.

Ob im Fall GS auch Zusammenhänge zu anderen Taten, Morden, Serien oder Opfern gesehen werden, wurde nicht konkret thematisiert.

Es wird erneut aufgerufen, dass Bekannte von GS sich unbedingt melden sollen. Konkrete Hinweisgeber oder Mitwisser wurden in der Weise wie in der Presse oder in xy nicht angesprochen. Aber alle Hinweise, auch wenn sie unerheblich erscheinen mögen, sollen gemeldet werden.

Einen konkreten Hinweisgeber gab es wohl offenbar nicht. Es hat sich wohl niemand gemeldet, der sich zuvor noch nicht gemeldet hatte. Ob es eine bestimmte Person gibt, die im Fokus der Ermittlungen steht, wurde nicht gesagt. Das scheint wohl eher nicht so konkret zu sein. Andererseits sprach man ja vor Wochen von einer lebenden Person.

Hinweise nach der Sendung nannten wohl auch Namen, die offenbar nicht weiterführten.

Wie viele Leute waren denn dann da wo vor Ort zur Tatzeit? Einerseits lag GS wohl einige Zeit ungesehen am Wegesrand und offenbar war der Täter noch längere Zeit in der Nähe, andererseits gab es wohl Zeugen, die im Wald waren. GS wurde aber offenbar über die gesamte Zeit nicht gesehen.

Also, zunächst einmal finde ich, dass das Einiges aus unseren Diskussionen widerspiegelt. So daneben lagen wir also nicht.

Aufgrund dieser neuen Erkenntnisse kommen für mich einige Überlegungen doch wieder stärker in den Fokus. Es ist also doch möglich, dass GS Bekanntschaften suchte und dass sowohl der ominöse Anrufer wie auch diese komischen Geräusche in tatrelevanten Kontext und auch zu einer solchen Bekanntschaft stehen könnten. Ob dann die Bargeldabhebung auch anders beleuchtet werden müsste, wäre auch interessant. Ob GS dann tatsächlich alleine in den Wald fuhr, ist auch neu zu überdenken. Weshalb sich der Täter offenbar noch im Wald aufhielt, anstatt zu fliehen und wo Moritz dann war, ist auch neu zu reflektieren. Und das Vortat-, Tat- und Nachtatverhalten des Täters allgemein ist ja interessant aufgrund dieser Infos und lässt neu auf ein mögliches Motiv schließen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 08:09
@darkstar69
Ich muss mich bei Dir bedanken! Klasse, dass Du den Podcast für uns alle in so einer tollen Verschriftlichung aufbereitet hast. Jetzt haben auch die Nicht-Podcast-Hörer*innen die Möglichkeit weiter an der Diskussion teilnehmen zu können. 👍👍👍

Ich kann trotzdem allen empfehlen sich die "Licht ins Dunkel"-Podcasts selbst mal anzuhören. Die sind null reißerisch, sondern einzig und allein faktenbasiert. Großer Pluspunkt ist zudem, dass oftmals Interview-Ausschnitte mit den leitenden Ermittlern eingestreut werden.

Ich selbst habe ihn noch nicht gehört, mit knapp 40 Minuten Hörzeit wurde ein echtes Monstrum an Podcast erschaffen. 😁

Mit den neuen Informationen kann die Diskussion dann ja wohl nochmal ein zweites Mal gestartet werden! 😉


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 08:10
@darkstar69
Danke für die gute Zusammenfassung.
Das sind die markanten Punkte und wesentlichen, auch neuen Informationen, die mir auch aufgefallen sind.

Ein paar weitere Punkte, die mich erstaunt haben, auch schon von dir teils schon angesprochen wurden, habe ich noch:

Es wurde sehr ausführlich die Absuche geschildert und erwähnt, dass sich sogar Bewohner der Umgebung angeboten haben, bei der zunächst vorgenommen Rodung, sowie der Absuche zu helfen. Das habe man abgelehnt, damit niemand mögliche Beweisstücke manipulieren kann und die Fläche sei auch nachts abgesperrt (und überwacht ?) gewesen, damit sich niemand unbemerkt dort aufhalten kann .

Es wurden mögliche Fluchtwege rekonstruiert und Bewegungsprofile erstellt, wer sich wann zum Tatzeitpunkt wo im Wald aufhielt und wem begegnet sein müsste.
Gerade der Satz, wer wem begegnet sein müsste, beschäftigt mich besonders.

Es folgten später noch Ausführungen, sich zu Bekanntschaften zu melden, sei es auch mit nur gerüchteweise vorhandenen Informationen, man würde dies dann selber einordnen und bewerten zur Wichtigkeit.

Es wurde ausführlich darauf eingegangen, dass die Auswertung von Spuren länger dauern kann, da auch private Labore beauftragt wurden/sind, bei denen aktuelle Aufträge vorgehen.

Bereits bei der Ausstrahlung war bekannt, dass der Schmuck im Haus des Ehemanns doch aufgefunden wurde und im gleichen Beutel aufbewahrt wurde, wie bei der Rückgabe nach der Tat an den Ehemann und es quasi eine Zeitkapsel ist.
Warum wurde das dann nicht bei der Fallbesprechung im Studio nach der Ausstrahlung des Beitrags mitgeteilt? Das wäre doch ein Leichtes gewesen zu sagen, dass der Schmuck doch aufgefunden wurde.

Wenn ich jetzt diese Punkte betrachte, komme ich zu dem Schluss, dass die Ermittler schon längst, wie bei Jutta Hoffmann, einen möglichen Täter im Visier haben, und nur noch das entscheidende Puzzleteil fehlt, um eine Verbindung zu Gitta herzustellen.

Die Darstellung der Absuche, bei der wohl eine lückenlose Überwachung des Geländes erfolgte, heisst für mich, dass die Ermittler sehr wohl davon ausgehen, dass der Täter auch heute noch in der Umgebung verortet sein und sich ggf unter Druck fühlen kann, auf ihn hinweisende Gegenstände verloren oder weggeworfen zu haben, so dass er auf die Idee kommen könnte, doch nochmal an den Tatort zu begeben.

Die Bewegungsprofile bezogen sich nach der Formulierung nicht nur auf die Fluchtwege des Täters, wobei wir über den Hinweg immer noch nichts wissen, sondern auch auf Dritte. Dabei stiess mir der Satz auf, siehe oben, wer, wem begegnet sein müsste.
Das heisst, es konnten damals wohl relativ viele Zeugen ermittelt werden, die sich zum Tatzeitpunkt im Wald aufhielten und auch noch angeben konnten, wen sie gesehen haben. Es scheint ein Abgleich erfolgt zu sein, bei dem herausgekommen zu sein scheint, dass irgendeine Person x zwar auf Waldweg y lief, aber nicht bei Endpunkt T ankam. Weil anders kann ich die Aussage, "begegnet sein müsste ", nicht verstehen.
Das spricht also auch dafür, daß eine oder mehrere Personen schon im Verdacht stehen, mit der Tat zu tun zu haben.

Abgesehen davon bieten die neuen Infos viel Raum für weitere Diskussionen und Fragen:

Wie du @darkstar69 schon angesprochen hast,
fuhr sie tatsächlich alleine in den Wald,
warum hielt der Täter sich dort danach noch auf,
wo war der Hund in dieser Zeit, erfolgte die Geldabhebung nicht nur für den Einkauf,
ergibt sich aus dem Ganzen doch eine anderes Motiv ??? -egal, ob die Ermittler schon jemanden im Visier haben oder nicht.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 08:18
Die Aussagen im Podcast "Licht ins Dunkel", den uns @LackyLuke77 freundlicherweise hier verlinkt hat, sind - gemessen daran, dass man in der Regel ja nichts Nennenswertes erfährt, solange die Ermittlungen noch laufen - ein ziemlicher "Knaller":

Besonders erwähnenswert finde ich, wie schon von @darkstar69 in der recht guten Zusammenfassung erwähnt, dass die Polizei den Schmuck bei einer gründlichen Absuche der Räumlichkeiten des Ehemannes - er war gerade umgezogen - noch gefunden hat.

Aber wir erfahren noch mehr: Bei der Absuche des Waldes wurden vier womöglich tatrelevante Gegenstände gefunden. Der Schmuck und die Münzen zählen aber eher nicht dazu, hier geht man doch eher davon aus, dass diese zum Beispiel von Pilzsuchern verloren wurden. Das Gebiet, welches abgesucht wurde, ist grob gesagt "T-förmig".

Weiter erfahren wir, dass GS schon fast wieder bei ihren Fahrzeug angelangt war, 350 Meter wären es noch gewesen.

Interessant ist noch, dass man nochmal auf Bekanntschaften des Opfers eingeht. Man möchte ausdrücklich nicht von Affären sprechen, wenngleich auch dies nach Aussage der Ermittlerin nicht völlig auszuschließen sei.

Zu den merkwürdigen Geräuschen im Haus möchte man die GS zugeschriebenen Aussagen, die ja nur vom unmittelbaren Umfeld (Juri und/oder Ehemann) stammen können, gerne validieren, indem man fragt, ob GS auch Bekannten gegenüber diese Geräusche, die sie einer möglichen Überwachung durch die Stasi zuschrieb, erwähnte. Dies zu erfahren, wäre für die Ermittler wohl sehr hilfreich.

Dass der Bekannte, der bei den Schnieders vorübergehend mit im Haus wohnte, vorher nie erwähnt wurde, thematisierte der Podcast-Journalist ebenfalls. Hier äußerten die Ermittler sich aber eher zugeknöpft, sinngemäß "ja, das war eben so und deshalb gehört es dazu, es zu erwähnen".

Hinsichtlich der Angehörigen wird klar erwähnt, dass alles ausermittelt sei.

Auf das Täterprofil der Operativen Fallanalyse (OFA) wurde ebenfalls eingegangen, allerdings weniger inhaltlich.

Betont wurde vom Ermittler, der auch im Studio bei Cerne war, nochmals: Man ermittelt weiterhin in alle Richtungen: Raub, Zufallstat, Beziehungstat.
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Wenn ich jetzt diese Punkte betrachte, komme ich zu dem Schluss, dass die Ermittler schon längst, wie bei Jutta Hoffmann, einen möglichen Täter im Visier haben
Das könnte ich mir auch gut vorstellen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 14:40
Zitat von sören42sören42 schrieb:Weiter erfahren wir, dass GS schon fast wieder bei ihren Fahrzeug angelangt war, 350 Meter wären es noch gewesen.
Interessante Information!
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:warum hielt der Täter sich dort danach noch auf,
Es stellt sich auch die Frage, ob der Täter sich bereits vor der Tat im Wald längere Zeit aufhielt. Ab wann und wo Frau Schnieder verfolgt wurde, oder erst als sie auf dem Rückweg zum Auto war.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 15:37
Ersteinmal Danke für eure guten Zusammenfassungen!
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Die Polizei geht davon aus, dass der Täter sich noch länger im Bereich des Tatortes aufgehalten hat.
Das finde ich überraschend. Da es keine direkten Tatzeugen bzw. Tätersichtungen gegeben hat, bin ich bisher von einer höchstens groben Schätzung ausgegangen. Könnte diese Erkenntnis über die aufgefundenen Gegenstände gekommen sein ? Oder wurde bei der untersuchten Kleidung des Opfers DNA festgestellt und man kann ggf. deshalb davon ausgehen, dass GS gründlich durchsucht wurde ?
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wer die komischen Geräusche aus dem Umfeld der GS gehört hat, soll sich bitte unbedingt melden. Sie sind von Interesse der Ermittlungen und gezielt im FF aufgenommen worden. Sie könnten also tatrelevant sein und man geht demnach von deren Glaubwürdigkeit aus.
Natürlich ist alles relevant, was nicht als irrelevant aufgeklärt werden kann. Scheinbar tut man sich schwer, eben jene Geräusche abzuklären. Für mich persönlich werden die ominösen Geräusche dadurch jetzt nicht verdächtiger. Schon garnicht mit der Stasi als mögliche Verursacher. Aber man soll ja niemals nie sagen.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und es wird ausdrücklich betont, dass es möglicherweise eine Beziehungstat gewesen sein könnte und dass GS durchaus Personen kannte, die der Ehemann oder das soziale Umfeld eben nicht kannte, ggf auch sogenannte Bekanntschaften, möglicherweise auch Affäre/n. Also werden die Ermittlungen nicht nur in Richtung Raubmord geführt.
Für mich eigentlich die größte Überraschung, da man sich in der Täterbeschreibung eher auf das Gegenteil festgelegt hatte. Was für mich eher gegen eine Beziehungstat spricht, ist die Tötung durch einen Stich in den Hals. Was dafür sprechen könnte ist, dass der Täter sich scheinbar noch längere Zeit am Opfer aufhalten konnte, ohne von Moritz behelligt zu werden.

Ich tue mich etwas schwer damit, was die EB hier zusammenbringen wollen. Einen dem Opfer bekannten, männlichen, jüngeren, schwächlichen Täter der spontan das Geld erbeuten aber nicht unbedingt das Opfer töten wollte, es dann aber doch mit einem einzigen Stich(!) In den Hals fertigbrachte. Für mich klingt das so irgendwie nicht besonders stimmig.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es gab wohl andere Raubtaten im zeitlichen und örtlichen Raum zum Tatort.
Das ist eine interessante Info, die wieder für den Raubmord mit Zufallsopfer sprechen könnte.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 17:07
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Was für mich eher gegen eine Beziehungstat spricht, ist die Tötung durch einen Stich in den Hals.
Ich kann den Gedanken dahinter gut verstehen. Beziehungstaten sind meist eher durch Emotionen geprägt, sodass ein einzelner tödlicher Stich da erst einmal nicht zu passt. Bislang kann man allerdings noch nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, ob der Täter Tötungsvorsatz hatte.

Für mich ist ein Raubmord allerdings auch am wahrscheinlichsten. Dass der Täter nach der Tat noch längere Zeit um den Tatort verblieb, kann ich mir nur so erklären, dass er Spuren verwischen wollte. Möglicherweise war es für ihn auch ein Schock, dass das Raubopfer plötzlich (ungeplanter Weise) leblos am Boden lag. Aus Angst wollte er dann diverse Gegenstände möglichst gut verschwinden lassen. Dies gelang ihm ja auch eine ganze Zeit. Erst vor kurzem wurden bei einer erneuten Absuche möglicherweise tatrelevante Gegenstände aufgefunden.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 17:31
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Da es keine direkten Tatzeugen bzw. Tätersichtungen gegeben hat, bin ich bisher von einer höchstens groben Schätzung ausgegangen.
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Es wurden mögliche Fluchtwege rekonstruiert und Bewegungsprofile erstellt, wer sich wann zum Tatzeitpunkt wo im Wald aufhielt und wem begegnet sein müsste.
Ich kann mir vorstellen, dass die Ermittler eben dadurch, dass GS und auch der Täter offenbar nicht gesehen wurden, durch die anderen Zeugen im Wald rekonstruieren konnten, wann die beiden wo nicht waren. Insbesondere konnten sie so evtl verfolgen, welche Wege der Täter zu welcher Zeit nicht genutzt haben kann und wann er dann eben welchen WEg genutzt haben muss. Daraus lässt sich vielleicht auch rückschließen, wie lange er noch in der Nähe gewesen sein muss.

Ich meine, es war Mike, der das Wort "ungesehen" nutzte. Den genauen Wortlaut weiß ich spontan nicht mehr. Aber, dass der Täter eben ungesehen durch den Wald ging und diesen dann eben auch verließ. Wenn man keine Sichtungen eines Tatverdächtigen hat, offenbar, dann zieht man Rückschlüsse, wo er wann nicht gewesen sein kann. Dann bekommt man ein Bewegungsprofil.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich tue mich etwas schwer damit, was die EB hier zusammenbringen wollen. Einen dem Opfer bekannten, männlichen, jüngeren, schwächlichen Täter der spontan das Geld erbeuten aber nicht unbedingt das Opfer töten wollte, es dann aber doch mit einem einzigen Stich(!) In den Hals fertigbrachte. Für mich klingt das so irgendwie nicht besonders stimmig.
Es wurde mehrfach gesagt, dass ein Täterprofil erstellt wurde, genannt wurde es aber nicht. Es wurde daher im Podcast auch nicht gesagt, dass es wohl ein jüngerer, schwächlicherer Täter gewesen sein müsste. Und es wurde auch nicht gesagt, dass es keine Tötungsabsicht gegeben habe. Da weiß man jetzt aber natürlich auch nicht, was Mike da ggf rausgeschnitten hat.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Scheinbar tut man sich schwer, eben jene Geräusche abzuklären. Für mich persönlich werden die ominösen Geräusche dadurch jetzt nicht verdächtiger. Schon garnicht mit der Stasi als mögliche Verursacher.
Ich würde da die Stasi auch eher nicht in Betracht ziehen. Wenn diese Geräusche denn in Zusammenhang mit dem Mord an GS stehen, dann sehe ich da eher eine Art Stalker, der eben auch mit alter Technik und nicht unbedingt professionell abhört oä.
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Wenn ich jetzt diese Punkte betrachte, komme ich zu dem Schluss, dass die Ermittler schon längst, wie bei Jutta Hoffmann, einen möglichen Täter im Visier haben, und nur noch das entscheidende Puzzleteil fehlt, um eine Verbindung zu Gitta herzustellen.
Das ist sehr gut möglich. Aber mir erscheint, dass es dann nicht aufgrund eines neuen Hinweisgebers erfolgte. Da wurde gesagt, dass es keine neuen Hinweisgeber gab. Da das soziale Umfeld der GS auch weitgehend ausgeschlossen wurde, könnte es dann nur jemand aus dem weiteren Bekanntenkreis oder eine "Bekanntschaft" sein. Die Ermittlerin spricht von Bekanntschaften, Affären seien Spekulation, lägen aber im Bereich des Möglichen. Was heißt das nun? Wenn GS eine solche Bekanntschaft pflegte, wie könnte sie dann eben im Kontext des Mordes stehen?

Könnte eine solche Bekanntschaft tatsächlich eine Art Stalker gewesen sein?
- Tonband
- Anruf
- Geldabholung
- (geplantes/ungeplantes) Treffen in Sprötze oder im Wald
- Messer dabei
- Moritz unternimmt offenbar nichts
- Täter bleibt in der Nähe
- ein (gezielter) Stich


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 17:53
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Ich kann den Gedanken dahinter gut verstehen. Beziehungstaten sind meist eher durch Emotionen geprägt, sodass ein einzelner tödlicher Stich da erst einmal nicht zu passt. Bislang kann man allerdings noch nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, ob der Täter Tötungsvorsatz hatte.
Ganz richtig. Zu der fehlenden emotionalen Komponente gesellt sich dann dazu die ungewöhnliche Stelle und die Tatsache das gestochen und nicht geschnitten wurde. Alles seltsam für eine Beziehungstat.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Insbesondere konnten sie so evtl verfolgen, welche Wege der Täter zu welcher Zeit nicht genutzt haben kann und wann er dann eben welchen WEg genutzt haben muss. Daraus lässt sich vielleicht auch rückschließen, wie lange er noch in der Nähe gewesen sein muss.
Das wäre schon bemerkenswert. Denn es setzt erstaunlich viele (auch ermittelte) Waldbesucher voraus, was den Tatort für mögliche Überfälle attraktiver werden lässt. War/ist denn der Wald so dicht, dass man die Wege nutzen muß ? Ich könnte mir vorstellen, dass er auch quer durch den Bewuchs geflüchtet sein könnte. Einmal um ggf. abzukürzen und auch um nicht gesehen zu werden.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es wurde mehrfach gesagt, dass ein Täterprofil erstellt wurde, genannt wurde es aber nicht.
Das finde ich irritierend. Natürlich würde das im schlechtesten Fall einschränkend wirken. Im besten Fall kann es aber die Suche präzisieren und beschleunigen.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:(...) dann sehe ich da eher eine Art Stalker, der eben auch mit alter Technik und nicht unbedingt professionell abhört oä.
Da wurde mMn garnichts abgehört. Abhörtechnik ist für gewöhnlich geräuschlos, weil sonst wirkungslos. Außerdem hätte man dann die Quelle auch sicher ausfindig machen können. Wenn, dann war es mMn eher Lärmbelästigung, um das Opfer zu terrorisieren.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 17:58
Ich habe den Podcast nun auch gehört und bin wieder einmal hellauf begeistert.

Zwei Punkte, die ich ganz interessant finde sind die Geräusche im Haus und eine neue Info zum Tathergang.

Die Spurenlage deutet wohl daraufhin, dass Gitta Schnieder auf dem Rückweg war; ich bin bislang davon ausgegangen, dass sie auf dem Hinweg ermordet wurde. Und 350 m entfernt vom Auto...hat ihr doch ein Bekannter dort aufgelauert? Schade, dass im Podcast nicht auf das Verhalten von Hund "Moritz" eingegangen wurde, dazu vermisse ich nach wie vor eine Einschätzung vonseiten der Ermittler.

Zu den Geräuschen im Haus werden doch tatsächlich Gäste des Hauses Schnieder gesucht, die diese Geräusche ebenfalls wahrgenommen haben könnten. Dementsprechend wird denen eine gewisse Bedeutung beigemessen, auch wenn sie möglicherweise nicht die höchste Priorität zu besitzen scheinen.

Insgesamt wirkt es auf mich so, als ob wir Puzzleteile von zwei verschiedenen Puzzles auf dem Tisch hätten...viele Sachen wirken so widersprüchlich auf mich.

Es wurde auch ein zweites Update zu dem Fall in Aussicht gestellt, welches gegen Ende des Jahres erscheinen könnte.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 18:00
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Zu der fehlenden emotionalen Komponente gesellt sich dann dazu die ungewöhnliche Stelle und die Tatsache das gestochen und nicht geschnitten wurde. Alles seltsam für eine Beziehungstat.
Es wurde von Anfang an von Seiten der Ermittler nach Bekannten/Freunden von GS gefragt. Man kennt bis heute nicht ihr gesamtes Umfeld, sodass es durchaus möglich ist, dass GS einige Bekanntschaften geheim hielt. Muss auch nicht absichtlich gewesen sein.

Es ist ja durchaus denkbar, dass sie beim Gassi gehen jemanden kennenlernte und diese Person sie dann öfter im Wald begleitete, weil sich die Routinen deckten, man sich also nicht einmal wirklich verabreden musste. Davon muss keiner gewusst haben und derjenige hat sich aus Angst nie gemeldet. Oder eine solche Person war der Täter.

Wenn man nicht das gesamte (engere) Umfeld kennt, kann man eben auch nicht alle Personen aus diesem Kreis ausschließen. Das ist für mich die Erklärung, wieso auch eine Beziehungstat nicht völlig abwegig ist.
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Zu den Geräuschen im Haus werden doch tatsächlich Gäste des Hauses Schnieder gesucht, die diese Geräusche ebenfalls wahrgenommen haben könnten.
Das hat vermutlich auch damit zu tun, dass man bis heute nicht klären konnte, was das für Geräusche waren. Und um sicher zu gehen, dass man da nicht völlig in die falsche Richtung rennt, will man die Bestätigung von (neutralen) Dritten, dass es die Geräusche auch wirklich gab.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

12.04.2023 um 18:10
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Wenn man nicht das gesamte (engere) Umfeld kennt, kann man eben auch nicht alle Personen aus diesem Kreis ausschließen. Das ist für mich die Erklärung, wieso auch eine Beziehungstat nicht völlig abwegig ist.
Das deckt sich mit meiner Annahme. Es ist eben nicht auszuschließen, aber eben auch nicht hoch wahrscheinlich.
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Das hat vermutlich auch damit zu tun, dass man bis heute nicht klären konnte, was das für Geräusche waren.
Ich nehme an, dass der Ehemann die Geräusche nicht wahrgenommen hat. Das macht sie einerseits verdächtig, andererseits ist es für mich ein Hinweis darauf, dass es wohl nur einen Zeugen gibt (Juri), dessen Aussage damit verifiziert und vlt. auch präzisiert werden soll. Hätten sowohl Ehemann als auch Juri dazu Aussagen getätigt, wären weitere Zeugen mMn eigentlich nicht nötig. Ferner gehe ich persönlich davon aus, dass die Geräusche nur abgeklärt werden sollen, um eine Fallrelevanz auszuschließen.


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