Nightrider64 schrieb:Wo man so etwas her bekommt, wenn man es nicht in der Schule klaut, weis ich aber nicht. Biologen brauchen das wohl auch zum präparieren von Proben.
Das wiederum würde ja fast doch schon wieder in Richtung eines potentiellen Kommilitonen deuten, der möglicherweise relativ leichten Zugang zu Chloroform gehabt haben könnte.
Und nicht nur das, denn wer legt sich denn an einem vorlesungsfreien Sonntag im kalten Januar im Institutsviertel auf die Lauer, um eine Studentin abzugreifen?
Es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass einem derart veranlagten Straftäter der gewünschte Erfolg gelingt...
Andererseits könnte es natürlich auch sein, dass der Täter kein Kommilitone war und Freiburg zwar einigermaßen gut kannte, aber er keine Detailkenntnisse hatte. Er könnte sich pauschal gedacht haben, dass in der Nähe von Unigebäuden bestimmt auch irgendwo Wohnheime sind und dass man an einem Sonntagabend auf der Strecke vom Hbf kommend, eventuell eine einsame Heimkehrerin abfangen könnte.
Die Polizei scheint ja von Letzterem auszugehen und es erscheint mir auch plausibler, wenn da nicht das Chloroform wäre, was natürlich schon recht ungewöhnlich ist. Viele bzw. die meisten Täter würden wohl doch eher die klassische Mundzuhalten- und Knebelmethode verwenden. Das Chloroform ist schon einigermaßen auffällig.
Auch der Ablageort ist mMn sehr ungewöhnlich. Natürlich besteht eine geringe Chance, dass der Täter irgendwie auf Irrwegen zufällig am Ablageort gelandet ist, aber das wäre ebenso recht merkwürdig. Um Verbergen/Verstecken der Leiche ging es ihm offenbar überhaupt nicht. Es erscheint doch irgendwie sehr naheliegend anzunehmen, dass irgendein wie auch immer gearteter Bezug zu der (weiteren) Örtlichkeit gegeben sein müsste.
Ich bin selbst seit ca. 17 Jahren Freiburger und käme niemals darauf, in diese Gegend zu fahren. Für einen aus Frankreich stammenden Täter hätte es in seiner "Fluchtrichtung" quasi unendlich viele Ablagemöglichkeiten gegeben, natürlich auch solche, wo die Leiche lange oder nie gefunden werden würde.
Aufgefallen ist mir bei Leipferdingen nur, dass in der weiteren Umgebung das sogenannte "Napoleonseck" ist, eine Art Gedenkstätte in Erinnerung an die Schlacht der französischen Armee unter Führung von Napoleon um Engen. Kannte der Täter die Gegend eventuell von einer Klassenfahrt aus seiner Schulzeit? Von einer grenznahen Stadt im Elsass aus könnte das ein Tagesausflug für französische Schulklassen sein. Oder natürlich auch für französischstämmige Studenten...
Abgesehen von der mMn geringen Restwahrscheinlichkeit eines Zufalls dürfte der Ablageort der Schlüssel zum Täter sein. In der Lebensgeschichte des Täter müsste es irgendeinen Bezug (privat, schulisch, beruflich) zu der Gegend bzw. dem Dreieck um Blumberg, Geisingen und Engen geben. Da landet man doch nicht "einfach so".
"Einfach so" würde man von FR kommend auf der B31 bleiben und eventuell von dieser recht zeitnah einen Abzweig nehmen, z.B. auf die 500 oder die 317, aber auf verworrenen Wegen ausgerechnet an der L185 in der Pampa um Leipferdingen herum zu landen und da eine Leiche dann so "unprofessionell" abzulegen... warum?
Einen Rastplatz oder eine Einbuchtung oder Einfahrt zu einem Waldweg hätte der Täter schon viel früher haben können und es hätte gerade an einem Sonntagabend-/nacht sprichwörtlich unendlich viele "bessere" Möglichkeiten gegeben, um mit geringen Mitteln die Leiche zumindest für Tage, Wochen oder Monate vor Entdeckung zu verbergen.